Auf dem Weg der Patriarchen

Amit hat heute Zeit für uns. Nachdem die Familie im Ort Noqdim in Kindergarten, Schule und Arbeitsplatz auf dem Weg ist, starten wir.

Das Herodium (re.), liegt direkt in Nachbarschaft der Siedlung Sde Bar, Amits Wohnort.

Das Hinein- und Hinausfahren ist nur durch ein Schutztor möglich, dass mittels eines Codes geöffnet wird. Erste Station ist das Besucherzentrum in Kfar EtZion (Kibbuz).

Hier ist ein gerade neu erstelles hervorragendes Video über die neuere Geschichte Gush EtZions anzuschauen. Ideal für Gruppen, aber die deutsche Version muss noch angefertigt werden. Sehr gut gemacht, berührt mich sehr.. Dabei denken wir an Dan Goren (98), unseren früheren Guide, wie er uns mal berichtete, dass sein Bruder 1948 bei der Verteidigung Gush EtZions gefallen ist und er den genauen Hintergrund erst im hohen Alter erfahren hat. Viele überlebten den Holocaust schwergezeichnet und mussten dort als Kibbuzmitglieder und Verteidigungsaußenposten den Angriff auf Jerusalem abwehren.

Dies Gebäude ist später zum Gedenken originalgetreu aufgebaut worden und sehr gut mit in die Multimediadokumentation eindrücklich eingebunden worden.

Hier jetzt ein kleiner Trailer von dem Film in Gedenken derer, die im Unabhängigkeitskrieg für den Erhalt Israels, der jüdischen Heimstätte, ihr Leben ließen.

https://youtu.be/cBvK_wAVk3w

Amit gibt uns noch eine kurze Führung durch das Kibbuz.

Danach wandern wir auf dem Weg der Patriarchen.

Eine der heutigen Hauptverkehrsstraßen, Route 60, die vom Norden bis in den Süden Israels führt, ist DER biblische Weg , um den herum sich das Leben der Patriarchen, sowie weiteres in der Bibel dokumentiertes Geschehen vollzog. Viele der bekannten Glaubensväter, von Abraham und und und, wie auch Jesus waren darauf unterwegs. So sehen wir den original römischen Meilenstein Nr.12,

aus römischer Zeit.

Auch 10 und 11 wurden mittlerweile gefunden und eine Mikwe, ein jüdisches Tauchbad aus der Zeit Jesu, bzw. des 2. Tempels.

Mindestens 3 x im Jahr machten sich Juden zu den hohen Festen auf nach Jerusalem. Wir wissen davon aus den Berichten im Neuen Testament. Auch Jesus ging von Nazareth mit seinen Eltern zum Tempel. Zuvor war das Tauchbad, die rituelle Reinigung, Vorraussetzung, um in den Tempelbereich zu dürfen. Da Massen unterwegs waren, war es notwendig, die Möglichkeit auf dem Weg vor Jerusalem in Anspruch zu nehmen.

Weiter geht es zum Symbol des Gush EtZions Überlebenskampf. Eine uralte Steineiche.

Allon Schewut bedeutet „Eiche der Wiederkehr“ und bezieht sich auf die Rückkehr der Juden, die 1948 im Anschluss an das Kfar Etzion Massaker von der jordanischen Arabischen Legion aus Gusch Etzion vertrieben wurden. Nach der Zerstörung der Etzion Block- Gemeinschaften sammelten sich die Überlebenden und ihre Kinder Jahr für Jahr an der israelisch-jordanischen Grenze, um einen Blick auf den einzig verbliebenen Baum zu werfen, einer Eiche, die als ‚Einsame Eiche‘ bekannt wurde. Die Stadt wurde in der Nähe der ‚Einsamen Eiche‘ aufgebaut und der Baum nimmt einen zentralen Platz in der Identität sowohl von Allon Schewut als auch von Gusch Etzion ein, im allgemeinen als Symbol der Erneuerung und der Beständigkeit. Die ‚Einsame Eiche‘ ist Bestandteil des Emblems des Regionalrats Gusch Etzion.“. Quelle: https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/59408

Dort begrüßen wir Avi Dichter, den Amit kennt.

Avi Dichter an der Eiche

Er ist Likudmitglied und Abgeordneter der Knesset, war Minister und zuvor einige Jahre Direktor des Shin Bet, des israelischen Geheimdienst des Innern. Hier was zu seiner Person:

https://de.wikipedia.org/wiki/Avi_Dichter

Am Modell des Gush EtZions Übersichtsplans trinken wir Tee und Kaffee.

Die 4 Kibuzzim des Gush EtZions Blocks sind wieder aufgebaut. 3 davon aber an neuem Ort.

Amit lebt in Ostteil Gush EtZions, der Hauptteil ist West- Gush EtZion. Heute leben hier über 100.000 Einwohner. In einer Stadt wie Efrat lebt es sich komfortabler. In den vielen kleinen Außenposten ist es härter, Pionierleben, sehr schlicht und beschwerlich. Sie sind aber die, die den jüdischen Staat Israel mit ihrer Präsenz bewahren.

Weiter geht’s zu einer der mittlerweile 50 landwirtschaftlichen Betriebe, Farmen in der Region Gush EtZion. Sie sind heute die wahren Pioniere, die das Land kultivierend einnehmen und somit der Aufforderung Gottes in Tora/Bibel real entsprechen.

Die Kushaela -Farm besuchen wir zuerst. Im Kibbuz Bet El, Zichron Yaakov erzählten uns Hanna und Simon von der Familie Ben David und ihrem Projekt, welches sie tatkräftig unterstützen. Die Farm ist hier am Ende vom Nirgendwo, 2 Familien mit 10 Kindern und der Unterstützung einiger Volontäre. Sehr schlicht und Arbeit, Arbeit, Arbeit. Der Familienvater spricht sehr dankbar und berührt von Hanna und Simons herzlicher vom Glauben inspirierter Anteilnahme, die ihn besonders ermutigt habe. Sie laden uns ein, gerne mit dem Wohnmobil bei ihnen stehen zu können.

Die Kashuela Farm : oben im rechten Bild ist das“Wohnhaus“ zu sehen. Ein eher ummanteltes Zelt. Vor 10 Jahren lebten sie im Zelt ohne Strom und Wasser und das über Jahre.

Amit kommt dann noch auf die spontane Idee, uns eine besondere Aktivistin, Nadia, von den „Women in Green“ vorzustellen.

oben rechts: Terror, alle drei Jeshiwaschuler wurden ermordet.

unten: Aktivistin Nadia, Mutter von 6 Kindern

Sie berichtet davon, wie sie darum kämpfen, daß die bisherigen 60% der Landfläche von Judäa und Samaria, die in „jüdischer Hand“ sich befinden, dies auch bleiben. Denn es sind nur davon 2,5 % von Juden real bewohnt und unbewohntes Land wird gerne Stück für Stück von arabischer Seite illegal eingenommen. Erschreckend, daß die EU mit massiver Unterstützung dieses Geschehen sogar „fördert“ und die aktuelle Israelische Regierungskoalition sich nicht traut, das zu verhindern, sondern geschehen lässt. Ähnliches, sagt sie, geschieht übrigens auch um Jerusalem.

Die Siedler sehen diese Entwicklung und wollen daher, dass das Land von Juden eingenommen wird. Daher z. B. auch die Bedeutung der Farmgründungen.

Für alle, die mal zurück in die Geschichte schauen möchten? Judäa und Samaria gibt es schon etwas länger

Staaten der Levante um 850 v. Chr., Wikipedia

Begegnungen an unserem Bergfest

Heute ist genau die Mitte unseres Israelaufenthalts. Zum Abschluss unserer aktuellen Jerusalemtage genießen wir nochmals die Einladung zum gemeinsamen Frühstück mit Petra und Malcolm. Petra berichtet von einem positiven Verlauf Ihrer Vorbereitungen für einen Artikel zum Thema Weltkirchenrat und Israel. Wir sind gespannt auf die Übersetzung ins Deutsche. Danach erfahren wir noch Einiges über ihre interessante Lehrtätigkeit an der Christlichen Universität in Jerusalem und die Überlegungen über die Zukunft ihres Ökumenisch- theologischen Forschungsinstituts, dessen wichtige Stimme aus Israel wir gerne weiterhin unterstützen.

Nun sind wir wieder auf Tour, haben unseren schönen Platz in Jerusalem verlassen und besuchen sehr spontan Christa Behr im Jerusalemer Stadtteil Malcha. Au weia, ihre Zufahrtsstraße ist sehr eng und vollgeparkt, haarscharf erreichen wir den Parkplatz oben auf dem Hügel. Christa hat gerade ihr 50 jähriges Glaubensjubiläum an den verschiedenen Orten ihres Wirkens gefeiert. Der bunte Blumenstrauss in ihrer großen Wohnküche gibt noch davon Zeugnis. Aktuell ist sie mit Volontären gut versorgt, aber schon bald ist wieder Bedarf und gerne länger als 6 Monate. Auch Flüchtlinge aus der Ukraine haben bei ihr ein Zuhause auf Zeit gefunden.

Abschiedsfoto vor ihrem schönen Haus

Nach einer Pause machen wir uns auf zum Tee-Besuch bei Johannes Gerloff. Eifrig werden unterschiedliche Bibelauslegungen miteinander bedacht. Da er abends einen Termin mit einer Reisegruppe im Jerusalemer Hotel Cäsar hat, geht es für uns Richtung Judäa zu Amit Barak und Familie in den Bezirk Gush EtZion. So eine Fahrt durch die sogenannten umstrittenen Gebiete ist immer ein besonderes Gebetsanliegen. Da Menge Stau, kommen wir erst gegen 20 Uhr an. Die Familie wartet auf uns zum gemeinsamen Essen. Zuvor müssen aber die Kinder unsere Womo sich anschauen.

Am Rande der judäischen Wüste

Nachdem die Kinder im Bett sind, sitzen wir noch gemütlich auf der Terrasse. Gegen Abend wird es hier an der Wüste luftig und angenehm kühler.

Was haben wir heute alles gehört. Diese Inhalte und Vielfalt sind hier im Blog nicht abbildbar.