Sag mal, hast du denn gar keine Angst?

So oft habe ich diese Frage früher schon gestellt bekommen wenn ich erzählte, dass ich nach Israel reisen wolle. Und jetzt geht es mir wieder so  –  und vielleicht auch allen anderen Teilnehmern an unserer Reise.

Nein, ich hatte keine Angst und ich habe auch jetzt keine Angst, auch wenn die Berichte die wir über  Radio, Fernsehen und Zeitungen aus  und über Israel erfahren, nur selten einfach nur die großartige Landschaft oder die wunderbare Natur oder die interessanten Menschen in den Mittelpunkt der Information stellen und statt dessen von Gewalt und Kriegsgefahr schreiben.

Ja, die Lage rings um Israel herum ist alles andere als entspannt. Der schon Jahre währende Konflikt in Syrien bringt immer neue schreckliche Gräueltaten hervor, zeigt die hässliche Fratze des Krieges und des Terrors. Jenseits der  Grenzen Israels im Norden und Osten bündeln feindlich gesonnene Mächte ihre Kräfte, bunkern Waffen und rüsten Kämpfer aus für den großen Schlag. Am Grenzzaun zwischen Israel  und dem Gazastreifen finden Woche für Woche sogenannte „friedliche Demonstrationen“ statt, „Marsch der Rückkehrer“ genannt, von der Hamas organisiert und alles andere als friedlich. Brennende Autoreifen – so konnten wir es sehen – verdunkeln den Himmel und verpesten die Luft, an Winddrachen hängende Brandsätze werden von Gaza aus über den Zaum gesteuert und setzen die Felder israelischer Farmer und Kibbuzim in Brand, die antiisraelische Propaganda wird nicht müde, Israels Regierung und Militär an den Pranger zu stellen.

Das alles, gebe ich zu, könnte mich so in Angst versetzen, dass ich auf eine Reise nach Israel verzichten würde. Und tatsächlich verspüre ich auch  Sorge. Sorge um die israelische Bevölkerung, Sorge um die Zukunft mit diesem so verletzlichen „Frieden“, der ja eigentlich keiner ist, sondern „nur eine fehlende Kriegserklärung“ seitens der arabischen Administration in Gaza und den Gebieten  Samaria und Judäa. Denn der Terror ist doch die tägliche Bedrohung, diese Form des Krieges, die nie erklärt wurde und denoch stattfindet, Tag für Tag.

Und da soll ich mich nicht fürchten, keine Angst um die Unversehrtheit meines Lebens und die unserer Gruppe haben?

Ich habe keine Angst. Und das hat gute Gründe.

Zum einen vertraue ich auf die unsagbar hohen Sicherheitsstandards, die in Israel beinahe absolut perfektioniert sind. Ich gebe zu, die Kontrollen (nicht nur) der Taschen beispielsweise beim Betreten größerer Gebäude oder definierter Sicherheitszonen können lästig sein, aber sie sind wirksam.

Zum anderen verlasse ich mich darauf, dass unsere Reiseleiter unsere Gruppe nicht unnötiger Gefahr aussetzen  und wir eben nicht an stark gefährdete Grenzen oder Orte gehen werden.

Vor allem aber vertraue und verlasse ich mich darauf, dass mein Leben in Gottes Hand liegt – nicht von unglücklichen Zufällen oder Ereignissen abhängt. Das gibt mir große Ruhe und Gelassenheit und lässt mich  –  bei aller realistischen Einschätzung der Gefährdung dieses kleinen Landes durch seine Feinde  –  doch mit  Neugier und großer Freude und Begeisterung dieser Reise in das „gelobte Land“  entgegensehen.

Heute in einer Woche, denke ich gerade …. heute in einer Woche bin ich, sind wir  schon dort…

„Mit Gottes Hilfe – B’Ezrat Hashem –  בעזרת השם“    und natürlich auch  „So Gott will und wir leben“

Ich wünsche   „Friede und Segen für Israel – Shalom uv’racha leYisrael – שלום וברכה לישראל “

und allen die hier lesen

„Eine gute Woche – Shavua Tov – שבוע טוב “

Ulrike