Letzte Etappe auf dem Heimweg

Morgens weckt uns das Glockengeläut der Kirchturmuhr

Ev. Kirche Valbert

Nach einem guten Frühstück bei Gudrun mit umfassendem, guten Austausch und Gebet machen wir uns auf den Weg zu unserem letzten Besuch vor der Rückkehr nach Hamburg.

In Preußisch – Oldendorf besuchen wir Eldert mit Lebenspartnerin. Eldert kommt gebürtig aus Ostfriesland, Insel Borkum, und war als Küster an der kleinen St. Petri Gemeinde, Altona lange Zeit Mitglied unseres damaligen Hauskreises. Seit einigen Jahren hat er ernste gesundheitliche Einschränkungen. Dort werden wir zum Mittagessen und Teetrinken eingeladen und haben gute Gespräche.

Dann ist tatsächlich der letzte Abschnitt unserer 3 monatige Reise dran. Nach über 10.000 Km erreichen wir Hamburg.

Es mutet doch etwas seltsam an, als wir uns wieder auf Hamburgs Straßen befinden. Am Abend empfängt uns zuhause dann unser Sohn Jakob mit herzlicher Begrüßung.

Auf der Reise habe ich morgens im NT von David H. Stern gelesen, wie auch dazu seinen jeweiligen Kommentar. So möchte ich ihn zum Abschluss unseres Reisetagebuchs hier zu Wort kommen lassen, da es dabei auch um spezielle Reiseaufzeichnungen geht.

David und Martha Sterns Gedanken zur aktuellen „Parashah“ – Lesung für den anstehenden Schabbatbeginn . Was der Begriff, der den jeweiligen, aktuellen Toralesungsabschnitt meint, genau umfasst, siehe folgende Erklärung: https://de.frwiki.wiki/wiki/Parasha

Zum Verlauf des Weges favorisiere ich jedoch einen anderen, als der beifügte und verweise deshalb auf nachfolgende Karte. s. unten. Der Wissenschaftler Prof. Dr. Lennart Möller, mittlerweile verstorben, hat dazu geforscht. Ein Verweis auf einen seiner interessanten Vorträge dazu, anbei:

https://youtu.be/5xtXTWZi-uw

PARASHAH MASA’EI (Stufen) (Numeri 33:1-36:13)
Parashah Masa’ei beginnt mit einem Rückblick auf die Etappen der Reise von der Zeit des Auszugs aus Ägypten bis zu der Zeit, als das Volk Israel auf der Ostseite des Jordan lagerte, kurz bevor es in das verheißene Land einzog.
„Dies sind die Stationen auf der Reise des Volkes Israel, als es das Land Ägypten verließ, aufgeteilt in Gruppen unter der Führung von Moshe und Aharon. Moshe zeichnete im Auftrag von ADONAI jede Etappe ihrer Reise auf.“ (33:1-2) Die Ereignisse dieser vierzigjährigen Reise sind in die Herzen unseres Volkes eingebettet. Der zweite Weinsegen am Vorabend des Schabbats erinnert daran. Jedes Jahr feiern wir Pessach in Erinnerung daran.
Vor einigen Jahren zu dieser Zeit sahen wir im Fernsehen die Zeremonie zur Amtseinführung unseres damals neuen Präsidenten Reuven Rivlin, bei der der scheidende Präsident Shimon Peres eine Rede hielt, die sich auf diese Geschichte stützte und Israel mit diesen Worten beschrieb:
„Eine Nation, die gegen den Pharao rebellierte. Die Idole zerschmetterte. Die Illusionen zerschmetterte. Eine Nation, die durch die Wüste ging, um ihre Heimat, ihr Schicksal zu erreichen auf denen unsere Nation aufgebaut wurde und die von der westlichen Zivilisation übernommen wurden. Wir setzen dieses große Vermächtnis fort und werden es weiterführen. Es gibt immer noch Götzen zu zerschlagen, Sklaven zu befreien, Leben zu retten und Gerechtigkeit aufrechtzuerhalten. Es gibt noch eine Welt zu verteidigen. Selbst wenn wir die Minderheit unter den Nationen bleiben. Selbst wenn wir als Ziel für das Böse dienen – wir werden nicht von unserem moralischen Erbe abweichen.“
Für manche Menschen mag die Bibel irrelevante alte Geschichte sein, aber für uns Juden ist sie unser JETZT, unser Leben, unser Herzschlag. Es wäre auch der Herzschlag von Yeshua dem Messias gewesen. Für das Volk Gottes ist das Wort Gottes immer lebendig und gegenwärtig.
Kapitel 34 fährt fort, die Grenzen des Landes Israel zu definieren. Hier leben wir also jetzt im Land, im Jahr 2022. Aber der Kampf ist noch nicht vorbei. Moses sagte uns, wir müssten die Bewohner des Landes vertreiben „Aber wenn du die Bewohner des Landes nicht vor dir vertreibst, dann werden die, die du bleiben lässt, wie Dornen in deinen Augen und Disteln in deinen Seiten – sie werden dich in dem Land, in dem du lebst, belästigen. (33:55) Leider sind die Kriege noch nicht zu Ende, es gab zehn, seit wir vor 43 Jahren, im Jahr 1979, Aliyah machten. Hier sind die zehn:
Erster Libanonkrieg („Frieden für Galiläa“), 1982
Erste Intifada, 1987
Erster Golfkrieg, 1991
Zweite Intifada, 2000
Zweiter Golfkrieg. 2003
Zweiter Libanonkrieg, 2006
Erster Gaza-Krieg („Cloud Pillar“), 2009
Zweiter Gazakrieg („Gegossenes Blei“), 2012
Dritter Gaza-Krieg („Protective Edge“), gegen die Hamas, 2014

  1. Mai 2021 – Nach 11 Tagen des Kampfes haben Israel und die palästinensische militante Gruppe Hamas einen Waffenstillstand vereinbart. Das israelische Militär sagt, dass während des Konflikts mehr als 4.300 Raketen von Militanten auf sein Territorium abgefeuert wurden und mehr als 1.000 Militante getroffen wurden Ziele in Gaza. In Israel wurden 12 Menschen, darunter zwei Kinder, getötet
    Und die Hamas schickt weiterhin Raketen, wann immer sie ein Zeichen setzen will. Es hat nie aufgehört. Hadar Goldin und Oron Shaul, die im Gaza-Konflikt 2014 gefallen sind, gelten jetzt als gefallene Truppen mit dem Status „vermisster Gefangener“. Ihre Leichen wurden nicht zurückgegeben. Und Avera Mangistu und Hisham al-Sayed, zwei Israelis mit psychischen Erkrankungen werden auch in Gaza festgehalten. Gebet für ihre Rückkehr und für die Rückgabe der beiden vermissten Soldaten. Um mehr darüber zu erfahren, was hier in Israel passiert (ohne die von einigen internationalen Medien verbreitete Verwirrung), siehe
    www.ynetnews.com/home
    www.israeltoday.co.il
    www.timesofisrael.com
    Israelische Nachrichten – Alle aktuellen Nachrichten | Die Jerusalempost Wir bitten um Gebet für die Soldaten, Schutz für ganz Israel und Erfolg bei der Ausrottung der terroristischen Infrastruktur. Schabbat Schalom! David und Martha
Entnommen: https://www.inner-cube.de/tl_files/presse/Factum-Magazin-Ausgabe-3-2012.pdf
Karte unserer Rücktour

Hier noch einmal im Überblick, die Stationen unserer Heimfahrt mit Start Montag, d. 18.7. in Lavrio Hafen mit dem Abholen unseres Wohnmobils. Und dem Ankommen in Hamburg am Mittwoch, den 27.7.22.

Heute gehts ins Sauerland

Am neuen Standort am Berg ūbernachtet, frühstücken wir mit Rosi, nach gemeinsamer Andacht. Heute begleiten uns dabei Worte aus Psalm 147, 2-14

„Der HERR baut Jerusalem auf und bringt zusammen die Verstreuten Israels. Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden. Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen. Unser Herr ist groß und von großer Kraft, und unermesslich ist seine Weisheit. Der HERR richtet die Elenden auf und stößt die Frevler zu Boden. Singt dem HERRN ein Danklied und lobt unsern Gott mit Harfen, der den Himmel mit Wolken bedeckt / und Regen gibt auf Erden; der Gras auf den Bergen wachsen lässt, der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die zu ihm rufen. Er hat keine Freude an der Stärke des Rosses noch Gefallen an den Schenkeln des Mannes. Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen. Preise, Jerusalem, den HERRN; lobe, Zion, deinen Gott! Denn er macht fest die Riegel deiner Tore und segnet deine Kinder in deiner Mitte. Er schafft deinen Grenzen Frieden und sättigt dich mit dem besten Weizen.“

Auch heute Israel betreffend hochaktuell!

Danach heißt es Abschied nehmen und nach knapp 500 Km kommen wir in Meinerzhagen /Valbert an. Werden gleich herzlich von Gudrun, der Frau von Ulrikes Vater begrüßt. Viel gibt es bei Kaffee /Tee und Kuchen auszutauschen. Der Tag endet nach gemeinsamen Abendbrot und Aufsuchen unseres Standplatzes für die Nacht. Zuvor hatten wir über den Küster telefonisch das Einverständnis eingeholt.

Ev. Kirche Valbert

Schreck am Morgen

Wir parken an der Straße vor Rosis Haus. Die Straße ist nicht sehr breit, aber PKWs kommen problemlos vorbei. Aber an diesem Morgen um 7 Uhr will ein Müllwagen vorbei und es ist zu eng. Da lässt er einfach mal tüchtig sein Horn hören. Ich springe in die Klamotten und drehe erstmal eine Runde im Quarre. Das war ein Tagesbeginn der besonderen Art, hatten wir so auch noch nicht. So nutzte ich bis zum Frühstück gleich die Zeit zum Öl und AdBlue nachfüllen.

Worte unserer gemeinsamen Andacht aus Jesaja 62

Zions Gerechtigkeit und Heil

1Um Zions willen will ich nicht schweigen, und um Jerusalems willen will ich nicht innehalten, bis seine Gerechtigkeit aufgehe wie ein Glanz und sein Heil brenne wie eine Fackel,2dass die Völker sehen deine Gerechtigkeit und alle Könige deine Herrlichkeit. Und du sollst mit einem neuen Namen genannt werden, welchen des HERRN Mund nennen wird.3Und du wirst sein eine schöne Krone in der Hand des HERRN und ein königlicher Reif in der Hand deines Gottes.4Man soll dich nicht mehr nennen »Verlassene« und dein Land nicht mehr »Einsame«, sondern du sollst heißen »Meine Lust« und dein Land »Liebe Frau«; denn der HERR hat Lust an dir, und dein Land hat einen lieben Mann.5Denn wie ein junger Mann eine Jungfrau freit, so wird dich dein Erbauer freien, und wie sich ein Bräutigam freut über die Braut, so wird sich dein Gott über dich freuen.6O Jerusalem, ich habe Wächter über deine Mauern bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht mehr schweigen sollen. Die ihr den HERRN erinnern sollt, ohne euch Ruhe zu gönnen,7lasst ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufrichte und es setze zum Lobpreis auf Erden!8Der HERR hat geschworen bei seiner Rechten und bei seinem starken Arm: Ich will dein Getreide nicht mehr deinen Feinden zu essen geben noch deinen Wein, mit dem du so viel Arbeit hattest, die Fremden trinken lassen,9sondern die es einsammeln, sollen’s auch essen und den HERRN rühmen, und die ihn einbringen, sollen ihn trinken in den Vorhöfen meines Heiligtums.10Gehet ein, gehet ein durch die Tore! Bereitet dem Volk den Weg! Machet Bahn, machet Bahn, räumt die Steine hinweg! Richtet ein Zeichen auf für die Völker!11Siehe, der HERR lässt es hören bis an die Enden der Erde: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt! Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her!12Man wird sie nennen »Heiliges Volk«, »Erlöste des HERRN«, und dich wird man nennen »Gesuchte« und »Nicht mehr verlassene Stadt«.

Wir erleben den Tag in guter Gemeinschaft. Am Nachmittag besucht Ulrike ein Nachbarsehepaar – hat Tradition.

Die Sonntagsüberraschung

Wochenspruch, 6. So. nach Trinitatis, 24.7.22

„Und nun spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, und wenn du durch Ströme gehst, sollen sie dich nicht ersäufen. Wenn du ins Feuer gehst, wirst du nicht brennen, und die Flamme wird dich nicht versengen. Denn ich bin der Herr, dein Gott, der Heilige Israels, dein Heiland.“. Jesaja 43, 1-3

Mit Rosi besuchen wir den lutherischen Gottesdienst in Seelitz. Hinrich und Elke Kaasmann gestalten den Gottesdienst. Sie stellen dabei ihre aktuelle Arbeit (Ebenezer Hilfsfond Deutschland) vor. Schwerpunkte in der Ukraine und Äthiopien. Der Wochenspruch ist plötzlich wieder hochaktuell. Gerade da alles so aussieht, dass die Tätigkeit der Arbeit der „Jewish Agency“ in Russland verboten werden soll. Dies hätte massive Auswirkungen für die jüdische Community in Russland.

Nach dem Gottesdienst kommen wir auch noch mit Volker und Gitta Rabe von den sächsischen Israelfreunden ins Gespräch und sie berichten davon, dass die Kindergruppe aus Sderot in der Nacht von Sonntag auf Montag in Sachsen für eine Urlaubserholung ankommen. Sie bitten um Gebet.

Hintergrundinformationen, siehe: https://www.zum-leben.de/aktuell/ferien-in-sachsen/

Am Nachmittag und Abend steht arbeiten am Reisetagebuch und Gemeinschaft mit Rosi auf dem Programm.

Zurück nach Deutschland

Am Morgen lädt uns Gerti zu sich auf den Balkon mit Panoramablick auf den See zum Abschiedsfrühstück ein.

Wir machen uns auf den Weg. Zuerst noch die Vignette bei einer Tankstelle besorgt. Das Durchfahren des 6,5 km langen Tauerntunnels kostet noch Extramaut. Aber faszinierend. Die vielen gigantischen Tunnel durch ganze Bergketten. Und dann erleben wir einen kräftig anhaltenden Regen. Für uns das erste Mal nach 2,5 Monaten. Dabei wird ein Teil des Wüstenstaubs von unserem Womo abgewaschen.

Und zu meiner Freude empfangen wir über DAB meinen Lieblingssender, „Klassik Radio“. Das erleichtert mir die heutige 700 Km Strecke, wobei Ulrike zwischendurch das Steuer übernimmt. Gegen 17. 30 Uhr erreichen wir Rosi in Auerswalde.

Rauf nach Kärnten mit freudiger Überraschung

Am Freitagmorgen geht es weiter. Internet funktioniert – Erleichterung. Also auch wieder ein funktionierendes, aktuelles Navi. Heute zeigt unser Womo, nach ca. 10.000 Reise-Km, dass der adblue Tank nachgefüllt werden muss. Für uns ganz was Neues, denn dies ist unser 1. Dieselfahrzeug. Zunächst Verunsicherung und Nachlesen, wie wir damit umgehen müssen. Gut, 2400 km bleiben uns, das reicht bis Sachsen.

Wir passieren die Grenze zu Slowenien und stellen fest, dass wir auf dieser Reise 14 Nationen durchfahren, Deutschland und Israel eingeschlossen.

Unterwegs suchen wir nach einem Stellplatz. Es bleibt ein Womo-Parkplatz am Wörthersee. Als wir dort gegen Abend einparken (ein trostloser Parkplatz, wo ein Womo nach dem anderen einfährt) komme ich auf die Idee, Gerti anzurufen. Gerti ist gebürtige Österreicherin, gehört zu unserem langjährigen Israelgebetskreis in Hamburg und macht gerne im Sommer Urlaub in ihrer Heimat. Tatsächlich erreichen wir Gerti telefonisch und es stellt sich heraus, dass ihr Domizil in der der Nachbarschaft liegt. Auch Kärnten, aber am Ossiachersee und bei ihr besteht auch die Möglichkeit, über Nacht mit dem Womo zu stehen. Was für eine Überraschung! Anstatt im Wörthersee zu baden , machen wir uns auf den Weg zu Gerti. 20 Minuten Fahrzeit, die uns an der Straße empfängt. Mit ihren Töchtern mit Familie machen sie gemeinsam Urlaub auf einem schönen Seegrundstück, dass seit 87 Jahren in Familienbesitz ist. Nach ausführlicher Begrüßung der gesamten Familie gehen wir beide, nach durchschwitzer Fahrt, erstmal im schönen See schwimmen. Abends feiern wir mit Gerti in der Gartenlaube am See Schabbat. Und klönen. Es berührt uns drei, wie es zu dieser Begegnung gekommen ist und verstehen es als Wirken unseres guten Gottes.

Wir kommen in den deutschsprachigen Raum und gleich wieder in Kontakt mit Israelfreunden und Betern für Israel – wie passend für Reisende aus Israel.

An der kroatischen Adria

Morgens gegen 8 Uhr kommt Matia von zu Hause mit dem Rad und wir verabschieden uns. Fahren zuerst vors „Strandcafe“, um dort per WLAN ins Internet zu kommen. Hier klären wir nochmal den nächsten Standplatz und Offlinekarten für die Weiterfahrt. Unser Weg führt uns heute noch etliche Kilometer durch Albanien

bis zum Grenzübergang nach Montenegro

und weiter zur Grenze nach Bosnien-Herzegowina. Hier ändern sich gerade Gesetze, die dann auch für Juden zukünftig Konsequenzen haben werden, hier dazu ein aktueller Artikel:

„JUDEN, ROMA UND ANDERE SIND BÜRGER ZWEITER KLASSE“

Neues Gesetz könnte De-facto-Verbot hoher Ämter für Juden in Bosnien-Herzegowina zementieren

Der Gesetzesvorschlag einer europäischen Aufsichtsbehörde würde die größten ethnischen Blöcke der drei Länder stärken und gleichzeitig mindestens 17 nationale Minderheitengruppen entrechtet

https://www.timesofisrael.com/new-law-may-cement-de-facto-ban-on-bosnia-herzegovinas-jews-holding-high-office/

Die wirtschaftliche Situation lässt sich auch am Zustand der großen Transitstrecken ablesen. Danach hat Albanien noch am meisten an seiner kommunistischen Hoxha – Regierungszeit zu knacken. Zum Hintergrund dieses fürchterlichen albanischen Kapitels, siehe hier:

https://www.dw.com/de/first-genossin-albaniens-stirbt-im-alter-von-99-jahren/a-52558876

Wir fahren durch faszinierende bergige, teilweise sehr raue Gegend.

Am späteren Nachmittag kommen wir, nach einem langen Tunnel durch das Biokovogebirge in Kvarvica/Kroatien an.

Ein sehr schön angelegter familienbetriebener Campingplatz – und dank der vorherigen Buchung stehen wir an einer schönen Stelle. Link des Platzes:

http://www.autocamp-krvavica.com

Sanitäre Anlagen top und wohltuend ruhig. Wir gehen erst einmal an den Strand und nehmen ein erfrischendes Bad. Dann machen wir es uns gemütlich.

Wir entscheiden uns aber, am nächsten Morgen weiterzufahren. Die Nacht wird nicht abkühlen und der Strand ist überfüllt. Wir telefonieren mit Rosi in Auerswalde, bei Chemnitz. Und verabreden uns zum Besuch für Samstag. Dabei berichtet sie uns, dass Hinrich und Elke Kaasmann im Sonntagsgottesdienst in ihrer Nähe predigen.
Jetzt fehlt uns noch ein Platz für einen Zwischenstopp in Östereich. Leider erhalten wir allen Anfragen keine Rückmeldung

Abschied nehmen, wir ziehen weiter

Esther und Matthias haben noch mehr Zeit für ihre Rückreise und daher heißt es für uns Abschied nehmen. Sie lassen sich Zeit an der Küstenstraße, wir fahren ab zur Autobahn. Es geht zum Campingplatz „Porti Qerret Matia“, Kavatia in Albanien, den wir wieder über unsere „park4night“ App gefunden haben. Auf der Fahrt merken wir den Zustand der Autobahn. Aber dann auf dem Weg zum Campingplatz wird es abenteuerlich. Im letzten Augenblick sehe ich das Fehlen eines Kanalisationsdeckels und schaffe es beim Ausweichen nicht vollständig, mit dem linken Hinterrad gibt es Kontakt. Was für ein Schreck, Gott sei Dank! ohne schwerwiegende Konsequenzen. Vom Navi geführt landen wir völlig in der Walachei. Durch Befragen mehrerer Ortskundiger schaffen wir es nach langer aufreibender Suche.

Eine Familie ist dabei, ihr Gartengrundstück im sumpfigen Gelände, 50 m entfernt vom Strand, zum Standplatz für Wohnmobile einzurichten. Der älteste Sohn Matia kann englisch und ist unser „Ansprechpartner“.

Er zeigt uns den Strand, denn da hat eine befreundete Familie ein Strand-Lokal mit WLAN, damit wir den nächsten Standplatz in Kroatien erfragen/klären können.

In Albanien und Montenegro können wir das Internet nicht nutzen, sie gehören nicht zur EU. Ich kühle mich im Meer ab. Die Nacht stehen wir alleine auf dem Platz, fühlen uns aber Recht sicher.

Eine Überraschung gibt es auf der Toilette. Die Anlage ist noch im Werden, aber diese Gäste im Wasserkasten, die so ihren eigenen Pool haben, sind was Besonderes.

In der Nacht kühlt es ab und wir können gut schlafen.

Am ionischen Meer

Karte, siehe Ausführungen: https://de.wikipedia.org/wiki/Ionisches_Meer

Früh am Morgen auf dem Alizia Campingplatz. Im Meer vor uns liegen die Inseln „Kalamos“ uns „Kastos“.

aus der Dachluke fotografiert

Den ganzen Tag hören wir hier um uns, ein permanent Konzert, typisch für den Sommer. Wer sind diese ausdauernden Musikanten?

Foto: Die Gemeine Zikade (Lyristes plebeja), Samothraki, ist tagsüber an ihrem lauten, charakteristischen Schwirrlaut gut zu erkennen, wird aber wegen ihrer guten Tarnung kaum entdeckt. (Foto: © Horst Schäfer)

https://www.griechenland.net/nachrichten/chronik/23171-s%C3%A4nger-und-musikanten-die-zikaden-griechenlands

Am vormittag nach gemeinsamen Frühstück, lesen wir gemeinsam aus dem Galater Brief. Beim Lesen wird mir deutlich, wieviele Fragen ich habe und wieviele Auslegungen verschiedener Aussagen von Paulus, oder besser Shauls, im Laufe der Kirchengeschichte missgedeutet wurden und damit Trennungsgründe zwischen Juden und Christen manifestiert wurden. Wir lasen in unterschiedlichen Übersetzungen und hatten verschiedene Kommentare, so auch z. B. von David Stern.

Für mich blieb wichtig, z. B. dass die „Tora“, die oft nur mit „Gesetz“ übersetzt wurde, ewig gültig ist. Und die Wichtigkeit unseres Auftrags, als Israelfreunde auch gerade in Kirche und Gemeinde darauf mit hinzuwirken, das biblisch Verbindende zwischen Juden und Christen zu stärken und solches, was im Laufe der Kirchengeschichte in theologischer Lehr-Tradition Trennendes, hervorgerufen durch Mißdeutungen, als solche wahrzunehmen. Um neu verstehen zu können, was uns als Christen alles heilsames von jüdischer Seite wiederfahren ist. Ein umfangreiches Thema, was hier den Rahmen sprengt. Aber im Herbst in unserem Seminar Vorhaben zum biblischen Zionismus aufgegriffen werden soll.

Am Nachmittag steht gemeinsam Phase 10 spielen an (wo Ehepaar Dierks sang und klanglos verlor) und Schwimmen. Denn es war ziemlich heiß und eine Abkühlung im Meer am schönen Strand tat einfach gut.

Wir sind wieder in Europa

Morgens früh genießen wir vom Balkon einen schönen Blick auf den kleinen Hafen, in dem auch Kreuzfahrtschiffe liegen.

Lavrio, Blick zum Hafen

Alles geht so schnell. Wenn jetzt auch die Rückfahrt ansteht, haben wir Israel in unseren Herzen, ganz wie Corrie.

Corrie ten Boom, eine große Israelfreundin der Tat.

Nach dem Frühstück machen Matthias und ich uns auf den Weg in den Frachthafen, um die Autos abzuholen.

Die Autos sind wohlbehalten angekommen und die Rücktour war sogar günstiger, da keine gesonderte Hafengebühr. Das Abholen geht zügig, völlig locker. Gerade daran wird noch einmal deutlich, für die Einreise nach Israel sind Sicherheitskontrollen überlebenswichtig.

Dann beginnt die Rückreise.

Wir starten mit Tanken und Ersteinkauf im griechischen Lidl Markt, bevor die Tour richtig beginnt. Auch gut, wieder am Steuer zu sitzen. Erster Stop am Kanal von Korinth.

Nach 2 Jahren Instandsetzungsarbeiten, ist er wieder schiffbar. Ich erinnere mich meiner ersten Israelreise ’87. Als ich als Rucksacktourist auf dem Billigdeck einer großen Fähre von Italien 5 Tage mit kurzen Zwischenstopps über das Mittelmeer, auch diesen Kanal passierte. Es war ein Erlebnis, wie knapp es durch passte. Über den Peloponnes geht es Richtung Patras und dann über eine mächtige Brücke zum griechischen Festland.

Wir treffen uns wieder am vereinbarten Platz „Alicia“, Standplatz für Wohnmobile mit 2 Badestränden und kleinem Restaurant.

unser Standplatz ist beim blauen Punkt

Abends wird gemeinsam gekocht und gegessen, geplauscht und der riesige Sternenhimmel bewundert. Grund zum Danken.

Nach dem gemeinsamen Essen mit Esther und Matthias und gemeinsamem Gespräch, lassen wir den Abend ausklingen, nach dem Staunen über den imposanten Sternenhimmel (haben unsere Stuhllehnen zurück geklappt und lagen somit quasi. Wobei ich mich eingepackt habe wegen der Mücken) mit gemeinsamen Gebet.