Die letzten 7 Km wandern wir heute bis zum Bahnhof Haderas. Es war eine besondere Gemeinschaft, die in diesen 3 Tagen gewachsen ist. Unter Gebet und gemeinsamen Abendmahl. Eretz Israel ist noch einmal ganz anders mit dem Wandern zu erfahren.
Dabei war es uns wichtig ein Zeichen gegen Antisemitismus und für Israel und den Gott Israels auf diese Weise zu setzen.
Schließlich freudiges Ankommen am Ziel, gemeinsam es geschafft zu haben.
Die Gruppe am Bahnhof von Hadera.
Für uns begann gleich danach der Weg Richtung Norden, um für die morgige Abschluss Veranstaltung schon naher vor Ort zu sein. Da wir aber wußten dass befreundete norddeutsche Israelfreunde mit ihrem Womo gerade auf dem Karmel relaxen, machten wir eine Stipvisite. Was für eine Freude und wie wundersam, sich mit dem Wohnmobil in Israel zu treffen, als wäre es das Selbstverständliche.
Dann ging es weiter in den Norden. Wir hatten einen Campingplatz in der Nähe von Metulla empfohlen bekommen. Doch der war für uns geschlossen, da viele Kindergruppen und Soldaten (aktuell ist eine besondere Schutz- Übung der Nordgrenze am laufen). Die rieten uns den Campingplatz im Kibbuz Dafna, doch da war schon keiner mehr vor Ort. Ein Student und Volontär empfahl uns dann einen idyllischen Standplatz am Jordan Zufluss der durch Kibbuz Land fließt. Dort kamen wir dann im Dunkeln an. Unser erster Platz wirklich in der „Walachei“ mit ständigem Wasser-Rauschen.
Golanausläufer am Horizont, vor unserem Standplatz
Pfeil, rechts unser Standplatz für die Nacht. Pfeil, links, Grenzstadt Metula.
vom „March of the Nations“. Unsere Gruppe geht heute auf dem „Shvil“ in Etappen 18 km von Zichron Yaakov nach Hadera. Dabei erwandern wir Regionen mit völlig unterschiedlichen geologische Formationen und Vegetationen. Unterwegs trafen wir den Biker Amir der auch auf dem Shvil, aber mit dem Mountainbike unterwegs war und er berichtete von seinen deutschen Wurzeln. Eine gute Begegnung.
Was für eine Vielfalt! Eretz Israel
Was für ein Weg? Was für ein Land? Samaria/Shomron per Fuß und Herz, biblisches Kernland
Und in Israel unterwegs zu sein, bedeutet von Geschichte überall umgeben zu sein, z. B. mit Caesarea, das auch von Herodes dem Großen erbaut wurde.
Caesarea zwischen den Jahrtausenden
Abends sind wir alle redlich geschafft. Wie gut tut es duschen zu können. Die Gruppe hat ein Appartement in „Or Akiba“ gemietet und wir stehen mit dem Wohnmobil unten an der Straße.
blick von unserem Standplatz was für ein Blick von ihrem Balkon im 16. Stock?!und wir auf der Straße
Morgens auf den Straßen Jerusalems, auf dem Weg zum Veranstaltungsort.
Heute vormittag war noch Bibelarbeit mit Stefan Haas (Pastor der TOS Gemeinde Leipzig),
Stefan Haas, Leipzig
Lobpreis, Tanz und aller benötigten Infos zum Marschbeginn, der von Dan im Norden bis Arad, Nähe Totes Meer auf dem Israeltrail/ Shvil verläuft. Israel im Gebet erwandern auf biblischen Spuren.
Heute Morgen verlassen wir unseren schönen Platz in Benyamina, wo wir mit soviel Freundlichkeit herzlich aufgenommen waren. Machen noch eine Stippvesite in Zichrion Yaakov, der Zentrale der Kibbutz Gemeinschaft Beit- El bei dem leitenden Bruder Stefan Link, wo wir wieder herzlich begrüßt werden.
Herzlicher Empfang in einem Sitzungssaal in der Chefetage in Zichron Yaakov
Danach Großeinkauf im kleinen Laden der Beit- El Gemeinschaft – „Aunt Berta“, tolles Brot und viele gute Dinge.
Auf dem Weg nach Jerusalem fahren wir über Beit Yitzak, in der Hoffnung,, Dan Goren (98) unseren langjährigen israelischen Reiseführer mit deutschen Wurzeln zu treffen. Er hatte zuvor nicht auf unsere Versuche ihn per mail und Telefon zu erreichen, reagiert, so dass wir uns schon Sorgen machten. Aber als wir ankommen, war er zumindest so vom Äußeren ganz der Alte. Alledings starkim Laufen eingeschränkt bis auf die kleinen Wege im Haus. Er hat einen liebevollen persönlichen, indischen „Pfleger“ Simon, der ihn sehr fürsorglich betreut.
unser „Dani“
Am Nachmittag kommen wir auf dem Parkplatz der Baptisten Gemeinde in der Mordehai Narkis Street an und können es beinahe nicht fassen, 600 m vom heutigen Veranstaltungsort entfernt.
unser guter Standplatz für eine Nacht in Jerusalem
Am Nachmittag gehen wir zur Anmeldung ins Hochhaus in der Jaffastreet, das auch die Kings of Kings Gemeinde berherbergt. Gleich gegenüber ist die Davidka gewürdigt, die im Unabhängigkeitskrieg ´48 eine besondere Rolle spielte.
Davidka
Und wir sehen in einem speziellen Geschäft schöne Schmuckkasseten mit den Kronen für Tora Rollen. Die wertvollen Tora Rollen in den Synagogen werden damit besonders geehrt und geschützt.
Die Abendveranstaltung beginnt um 20 Uhr.
Und wie es immer so ist, wenn es um geistliche Anliegen um Israel geht, bekommen wir kurz zuvor aus Deutschland einen Anruf unserer Tochter, dass das Auto auf der Autobahn liegen geblieben ist. Was ist zu tun?
Bei unserer Ankunft ist gerade ein besonderer jüdischer Gast auf der Bühn, der Kings of Kings Gemeinde, Jaffastreet.
Rabbi Yehudah Glick und Pastor Jobst Bittner
Er freut sich, dass viele Christen nach Jerusalem hochziehen und sich damit zeichenhaft die Erfüllung des Jesajawortes erfüllt:
„Und viele Völker werden hingehen und sagen: »Kommt, laßt uns hinaufziehen zum Berg des Herrn, zum Haus des Gottes Jakobs, damit er uns belehre über seine Wege und wir auf seinen Pfaden wandeln!« Denn von Zion wird das Weisung ausgehen und das Wort des Herrn von Jerusalem.“ Jesaja 2,2+3
Neben geistlicher Lehre zum Hintergrund des Marschvorhabens gibt es auch ein musikalisches Rahmenprogramm mit Lobpreis und Tanz.
Jakob auf der Flucht, träumt von der Himmelsleiter mit derLandverheißung und errichtet danach Gott zum Dank einen Steinaltar.Tanzgruppe aus der Tübinger Tos – Gemeinde
Und wer sitzt in der Reihe hinter uns und wir freuen uns miteinander, uns wieder zu sehen?
Moshe Gabay leitet die Reisearbeit bei der israelischen Reiseagentur „Keshet“, der Partneragentur vor Ort für unsere Israelreisen.
Auf dem Nachhauseweg sehen wir in der Jaffastreet eine israelgeschichtliche Fotoausstellung.
Mit Familie Fuchs fahren wir in den Schabbatgottesdienst nach Zichron Yaakov, dem Hauptstandort. Parallel dazu finden an den anderen Standorten auch Gottesdienste statt, z.B.Binyamina, auf dem Golan, Magen Schaul….
Nachmittags werden wir zu einem Familienbesuch mitgenommen. Leben, Leben, Leben. Kinder, Kinder, Fröhlichkeit, entspannte Eltern und Großeltern, als Kurzvisite gedacht, reicht bis zum Abendbrot, alles Verfügbare wird aus den Schränken geholt für ca. 10 Erwachsene und mindestens 14 Kinder…….
Hier bekommen wir eine Führung durch ein Werk, das Teile für Flugzeuge und medizinische Produkte herstellt. Abschließend noch ein Blick in eine kleine Winery (Vater und Sohn), die ihren sehr guten Wein in den eigenen „Bethel“- Geschäften verkauft.
Ziemlich geschafft verabschieden wir uns abends von Daniel und Abigail – und sind so dankbar für ihre Gastfreundschaft.
Ein Tag in der Bet El Kibbuz -Gemeinschaft, 20.5.
Am Vormittag geht es nach dem Frühstück bei bei Familie Fuchs
Jede Wohnung in Israel benötigt einen Schutzraum/ Bunker Die schönen Wohnung der Gemeinschaft in Binyamina
mit den Rädern auf dem Shvil Richtung Zichron Yaakov zum kleinen Supermarkt – Staub und Schwitzen inbegriffen.
An einigen Stellen gibt es sogar in Israel einen Radweg für beide Richtungen
Dabei fällt uns auf, dass wir an einer Unterführung im Kreisverkehr vorbeikommen, die für unser Womo nicht hoch genug ist.
Es ist was Besonderes, in Israel mit dem Rad unterwegs zu sein. Gerade zurück, setzen wir die Einladung zum Mittagessen bei Lydia und Gideon um, einem weiteren Paar der Gemeinschaft, die sie morgens ausgesprochen haben. Wir stehen neben ihrer Wohnung, sind quasi Nachbarn. Eine herzliche Tischgemeinschaft und hochinteressant, von den einzelnen Lebensgeschichten zu hören und von der eigenen zu erzählen. Später dürfen wir Brombeeren in ihrem Garten pflücken.
Brombeeren hinter dem Haus, Binyamina
Von Simon und Hanna Köger sind wir nach Zichron Yaakov zum Schabbatessen eingeladen. Beide lernten wir in Hamburg kurz vor unserer Abreise kennen, als sie die Internorga-Messe besuchten. Schon nachmittags holen sie uns ab, zunächst für eine hochinteressante, ausführliche Führung durch ein hochmodernes – in Israel Vorzeigemodell – Kompostwerk. Simon leitet einige Bereiche von „Bethel- Industries“.
Hanna verantwortet den gesamten Hauswirtschaftsbereich des Kibbutzes und das „Elternheim“ (was für ein liebvoller, ehrender Name). Dazu die hauswirtschaftliche Ausbildung der Mädchen und jungen Frauen, alters entsprechend. Auch hier werden wir durch die einzelnen Bereiche geführt. Blick in die Großküche (ca. 1000 Portionen), die ein Großteil der eigenen Produkte verarbeitet, Blick ins Gästehaus und Rundgang durch die Anlage des Elternhauses und Blick in de Gemeinsschaftsraum, wo die Senioren gerade zu einem festlichen Schabbatabend zusammen kommen. Abschließend noch ein Blick in den neu renovierten Gemeindesaal, sehr beeindruckend, mit eigenem Filtersystem in der Klimaanlage.
Und dann weiter in den Garten. Untermalt von intensivem Vogelgezwitscher (Voliere) und zunehmend auch Mücken, genießen wir wieder einmal gute Gemeinschaft bei einem ausgiebigen Essen. Zum Abschluss kommen wir noch in den Genuss eines kleinen Klavierkonzerts ihrer Tochter und gemeinsam singen wir noch isrelische Loblieder, eben Schabbatabend.
Heute haben wir uns vorgenommen, Haifa erneut zu erwandern, diesmal mit dem Zi juel der Aussichtsplattform mit Panoramablick auf die Bucht von Haifa und dem Eingangsportal zu den Bahai- Gärten. Wie gestern ein Weg von insgesamt um die 10 Km, aber bergauf die Karmelausläufer.
Auf dem Weg waren wir plötzlich auf der Kunsttreppe, ein diesjähriges Kunstprojekt und trafen dort die Projektleiterin, die die Aufstellung der Kunstwerke verantwortete, die uns einiges über das Projekt mitteilte. Als ich sie darauf hinwies, dass eine Skulptur durch Steinwurf beschädigt sei, erwiderte sie, kein Steinwurf, Wildschweine! Ein besonderes Thema in Haifa, mindestens seit dem Lockdown. Hier nur einige Exponate:
Künstler der Kacheln, deren Titlel doch gut zu unserem Reiseprojekt passt.Verantwortlich für die KunsttreppeHandbetriebenes Kaleidoskop der besonderen „Art“
Am 3. Tag des Wartens, 19.5. zum Hafen in Haifa, um unseren Wagen abzuholen
Das Drama beginnt ….
Uns war bei der Rosenfeld Shipping Company gesagt worden, wir sollten nicht so früh kommen, was wir eigentlich vorhatten.
Eingang, ha Hazmautstreet, Haifa
Als wir dann, wie vereinbart gegen 9.30 Uhr ankamen, hieß es plötzlich, neue Hafenbestimmungen erfordern, daß ich gleich zum Hafen Terminal ginge. Dort wartete ein Mitarbeiter, aber der Guy von der Security kam und kam nicht. Nach langer Zeit fuhren wir den Wagen holen und ich musste zur Security und musste den Wagen völlig ausräumen. Danach wieder Einräumen, als sie zufrieden waren. Weiter ging es zum custom Office. Zuvor hatten wir bei der Pool Versicherung langwierig, weil keiner mit so einem Auto Erfahrung hatte, Gott sei Dank sprach eine Mitarbeiterin Englisch, die Haftpflicht klären, Vorraussetzung zur Nutzung des Autos im Verkehr. Aber erschreckend, das galt nur für Personen, das Auto selbst war nicht versichert, das würden sie nicht machen. Mmh!!
Beim custom Office (Zoll) warten, warten. Die Zuständige fehlte. Nach mehr als ner Stunde erklärte die einzige Sachbearbeiterin sich doch bereit, sich unser anzunehmen. Plötzlich hieß es auch dort, sie müssten den Wagen untersuchen, aber der Mitarbeiter fehlte. Dann wollten sie eine Liste aller Gegenstände im Womo.
ich konnte es schon nicht mehr ernst nehmen, aber Bürokratie gibt es auch in Israel
Lange hatte ich alles mit Gleichmut, als eine Episode a‘ la Emphraim Kishon verstanden. Aber als es plötzlich hieß, der Wagen müsse 2 Tage im Hafen stehen bleiben, dann könne ich ihn abholen war mein Gleichmut aufgebraucht. Ich rang im Gebet, in aller Behörden Ohnmacht. Als plötzlich kurz vor 16 Uhr die Vorgesetzte zustimmte, den Wagen mit zunehmen. Puh, war ich fertig!
konnte dann mit letzten Hindernis dann aber in Begleitung den Hafen verlassen. Ulrike aufladen, die Stunden bei der shipping Company gewartet hatte und dann ging es nach Binyamina. Dort wurden wir von Daniel Fuchs und Familie erwartet, die zur christlichen Kibbuz Gemeinschaft Bet El, gehörte.
Das gemeinsame Abendessen und der herzliche Empfang halfen mir wieder mich zu beruhigen.
üppiges Abendessen
Wir hatten einen guten Standplatz auf dem Gemeinschaftsgelände, wo es sicher und ruhig in der Nacht war.nur ab und zu schrieen 2 alte Esel,
die zum Gemeinschaftsleben, wie Ziegen, Federvieh, etc. dazu gehören.
Die Bet El Gemeinschaft besteht nächstes Jahr als Kibbuz 60 Jahre in Israel. Sie verstehen sich als Christen zum Dienst an und für Israel berufen. Mittlerweile wurden verschiedene Betriebe von Ihnen aufgebaut. Sie wollen damit nie Israelis Konkurrenz machen und haben ca. 1200 israelische Angestellte in den unterschiedlichen Unternehmen und Standorten.
Hier was zu ihrer Selbstbeschreibung:
WILLKOMMEN IN BETH-EL INDUSTRIES
Beth- El Zikhron Yaaqov Industries Ltd. wurde im Jahre 1974 gegründet und ist heute einer der führenden Hersteller für kollektiven ABC-Schutz. Unsere Filtrations-/ Belüftungs- und Klimaanlagen sind weltweit in über 100 Ländern im Einsatz.
Beth-Els Schutzsysteme ermöglichen saubere, gefilterte und klimatisierte Luft für Personen und Ausrüstung auf verschiedensten Plattformen. Für die Verwendung in kritischer Infrastruktur werden die Schutzsysteme mit eigens entwickelten Explosionsschutzventilen kombiniert.
Geschützte Fahrzeuge
Mobile Gefechtsstände und Container
Militärische Schiffe
Feldlager und Mobile Krankenhäuser
Command Control Center
sowie mobile Behandlungsstationen und Transporteinrichtungen für die Isolation von infektiösen Patienten; Pandemie Prävention Quelle: https://www.beind.com/de/
Zur Kibbuz Gemeinschaft hier Hintergrund Informationen von einer jüdischen Seite:
Puh, der gestrige Tag mit allen Herausforderungen hat uns ganz schön geschafft, wir sind doch nicht mehr die Jüngsten. Jetzt war aber ein neuer Tag und wir machten uns nach dem Frühstück auf. Wir wollten schon mal die Adressen aufsuchen und anschauen, die wir am Donnerstagmorgen anlaufen müssen, um unser Womo wieder in Empfang nehmen zu können. Die Orte wissen wir aus dem Bericht der „Pistenkuh“, wie auch von den Reiseaufzeichnungen von Esther und Matthias Aeilts, die jeweils von ihren Israelreisen mit dem Wohnmobil geschrieben haben. Gut, dass uns diese Möglichkeiten, als „Geländer“ zur Verfügung stehen.
Erste Anlaufstelle ist die israelische Reederei Rosenfeld, die mit mit der griechischen Reederei „Salamis“ zusammenarbeitet.Tatsächlich sehen wir bei Google maps, dass die Büros genau gegenüber unserem gestrigen Ankunftsbahnhof „Merkaz Hashmonah“ (Haifa hat mehrere Stationen, was uns gestern ganz schön beschäftigt hat, da wir erst nach Bahnkartenkauf unsere Adresse der Ferienwohnung per SMS erhielten und wir daher zuvor nicht wußten, welche Station nahe der Unterkunft sich befindet.) Auf dem Weg, gingen wir innerlich bewegt und begeistert endlich in Israel zu sein und es immer noch nicht recht fassen zu können, dass wir tatsächlich hier sind – alles noch irgendwie unwirklich.
Dabei gab es gleich viel zu sehen, aus vorigen Zeiten und hochmodern, und Fotos zu schießen.
„Sailingtower“, Sitz der Bezirksregierung
Das Eisenbahn – Museum mit dem Denkmal zur 100 Jahr Feier
Am heutigen Sonntag lassen wir es etwas ruhiger anlaufen und planen nach dem Frühstück,
die Bedingungen der Verschiffung im Hafen von Lavrio auszukundschaften, um am nächsten Morgen besser vor Ort orientiert zu sein. Das machte einen nicht so komplizierten Eindruck, so hielten wir Nähe des Wassers für eine kleine Mittagspause.
Wir haben uns entschlossen, da auf dem Peloponnes viel Serpentinenfahren ist, den Rückweg nach Lavrio zur Abgabe unseres Womos als Schiffsfracht,in 2 Parts aufzuteilen. So verlassen wir heute Samstagmorgen unseren tollen C. Platz, etwas wehmütig. Aber das Ziel ist ja ausschlaggebend.
Für die Rückfahrt haben wir uns als Zwischenstop einen besonderen Gedenkort vorgenommen – „Kalavryta“. Warum war uns dies wichtig? Dieser Ort war Schauplatz des größten Massakers in Griechenland durch die dt. Wehrmacht.
Seit 78 Jahren stehen ihre Zeiger still: Mehr als 40 Millionen Minuten hat die Kirchturmuhr in Kalavryta nicht mehr gezählt. Sie blieb am 13. Dezember 1943 um 14.33 Uhr stehen als die letzten Schüsse einer mehrstündigen Vergeltungsaktion der Wehrmacht durch die Kleinstadt im Norden der griechischen Peloponnes hallten. Der Tag ist ein einzigartiger für die Stadt und die Region, in der nicht nur die Uhr an das Geschehene erinnert: Jahr für Jahr versammeln sich die Einwohner unterhalb des weißen Kreuzes über der Stadt und bitten auf dem Kapi-Hügel um Gerechtigkeit. Heute zum 78. Mal.
Aus einer Jugendbegegnung entstanden So beginnt „Kalavryta. Ein Hörspiel nach Augenzeugenberichten“ und nimmt die Zuhörer mit auf eine Reise zurück. Es thematisiert die als „Rachefeldzug“ getarnten Massaker bei denen viele hundert Zivilisten ermordet wurden. Zuvor hatten Partisanen deutsche Soldaten gefangen genommen und erschossen. Die Spuren davon sind bis heute in der Erinnerung und an den Orten lebendig. Das erfuhr eine Gruppe von Jugendlichen aus Hamburg-Harvestehude um den damaligen Gemeindepastor Constantin Gröhn auf einer Fahrt in die Region im Jahr 2017. Begleitet wurden sie von Radiokünstler Lasse-Marc Riek. Der Plan: Ein Hörspiel entstehen zu lassen, mit dem die Erfahrungen aus Kalavryta verarbeitet und in die Gemeinde weitergetragen werden.
Dann ging es weiter nach Korinth, wo wir auf einem sehr familiären C. platz übernachteten. (Leider ließ der Zustand der sanitären Einrichtung hier mehr als zu wünschen übrig!) Aber der Eigentümer bereitete, wie jeden Abend, ein ganz besonderes griechisches Essen für interessierte Gäste zu. Und auf der Terasse wurde von Familienmitgliedern serviert. Sehr lecker. Alles mit Zutaten aus der Region. Sie selber haben einen Olivenhain und stellen jährlich im großen Fass eigenes Olivenöl her, was er uns stolz präsentierte.
Bei ihm konnte man sonst auch eine Karte für eine Schiffspassage durch den Kanal von Korinth erstehen, wie wir erfuhren, aber aktuell war dies nicht möglich, da der wegen Steinschlag gesperrt ist. Bei meiner ersten Israelreise, in den 80igern, war ich auch mit dem Schiff staunend durchgefahren.
Fass mit 400 Litern Olivenöl, erster Pressung, gewonnen aus über 3000 Kg geernteten Oliven.
Für die Nacht haben wir zum ersten Mal unsere Keile ausprobiert, da unser Stellplatz ziemliches Gefälle hatte. Es hat geklappt, wir konnten einiges ausgleichen.
Auf diesem gut organisierten Platz wollen wir nach gut einer Woche Reise, Wäsche waschen, bevor wir den Peloponnes wieder verlassen.
zwischen blühenden Olivenbäumen
Den Tag lassen wir etwas ruhiger laufen. Nach unserer obligatorischen Mittagspause gehen wir nochmal Schwimmen. Fahren mit dem Rad gegen Abend in den kleinen Fischerhafen „Plaka“ und holen uns zum Mitnehmen, denn heute ist ja unsere 2 Schabbatfeier „on Tour“ mit unserer kleinen Liturgie. Diesmal mit Souvlaki von „Michael & Margarethe“, einem der gemütlichen Lokale in Plaka, mit griechischen Spezialitäten, sehr lecker!
Impressionen aus „Plaka“
Nach dem Essen, zum Abschied eine Runde am Strand nach „Plaka“ und auf der Verbindungsstraße zurück. Der Mond gab uns genug Licht.