Richtung Tiberias

Während eines üppigen Frühstücks erfahren wir etwas über besondere heilsame Zutaten, in Israel gepflanzt, bekommen sogar Samen des Moringabaumes aus dem Garten. Dann begleiten wir beide an ihre Arbeitsplätze.

Magret arbeitet als Lehrerin in der kleinen Gemeinschaftsschule auf dem Golan.

Danach haben wir die Möglichkeit, unseren Wagen auf dem Firmengelände zu waschen. Es ist an derZeit und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Gerald, ehemaliger Leiter der KFZ-Werstatt des Gesamtkibbutzes, gibt uns gute Hilfe für unser Auto, klärt eine offene Situation mit unserer israelischen Versicherung und gibt uns einen guten Tipp für einen Luftkühler. Wir haben Temperaturen um 40 Grad, für Norddeutsche eine Herausforderung. Und permanent den Wagen wegen der Klimaanlage laufen zu lassen, ist nicht die Alternative.

Auf dem Weg nach Tiberias stoppen wir im Golan an einem schönen Aussichtspunkt, auch hier könnte man über Nacht stehen,

ein großes Zwiebelfeld auf der Zufahrt zum Aussichtspunkt

Wir laufen eine kleine Strecke auf dem Golanwanderweg,

fahren dann durchs Jarmuktal, voller Serpentinen.

Unterwegs besuchen wir noch den Laden des Kibbuz Kinneret. Ulrike benötigt für unser Hamburger Zuhause spezielle Gewürze.

Bio Laden vom Kibbuz Kinneret

Nächster Halt das Einkaufszentrum Big Tiberias, um den Cooler zu erwerben. Weiter geht’s zum Treffpunkt beim orthodoxen Kibbuz Lavi. Wir haben uns hier mit Hanna und Yehuda verabredet. Hanna war hier 34 Jahre als Lehrerin tätig. Wir besuchen eine langjährige Kollegin und erhalten eine Führung durch das Kibbuz. Eine langjährige Kollegin trifft sich mit uns, lädt uns zu einer Erfrischung in ihr Haus ein. Ihr Mann, Kinderarzt in Tiberias kommt später dazu.

Hier ein Artikel zur Besiedlung Israels in den Neuanfängen, noch vor der Staatsgründung https://blog.nli.org.il/en/hoi_zionist_map/

Bzw. auf deutsch : „Kartierung von 50 Jahren zionistischer Pionierarbeit“ https://heplev.wordpress.com/2022/08/07/kartierung-von-50-jahren-zionistischer-pionierarbeit/

Karte aus obigem Artikel

Er zeigt uns gleich ein Fotoalbum mit Bildern seines Großvaters, der als Rabbiner Militärseelsorger im 1. Weltkrieg bei der dt. kaiserlichen Armee diente.

Militär Seelsorger und Rabbiner, Offizier Winter

Sein Vater konnte später rechtzeitig nach Israel flüchten, andere Familien Mitglieder wurden in der Shoah ermordet. Dann trafen wir uns mit einem Tischler der großen Kibbuz Tischlerei (60 Angestellte), die Synagogen Möbel herstellt und weltweit vertreibt. Für uns das Besondere, Kibbuz Gründer waren auch aus Lübeck geflohen. Hier in der Kibbuz Synagoge ist die Tora Rolle aus der zerstörten Lübecker Synagoge. Diese wurde gerade vor einigen Wochen nach Neubau, eingeweiht. Die Möbel dafür wurden hier hergestellt. Gottes Wege sind oft wundersam.

Neue Maschine zum Verleimen der Kannten

Auch durch das Kibbuz Museum wurden wir geführt. Zuvor hatten wir die Landwirtschaft mit 250 Milch Kühen besichtigt.

Im Museum gab es auch Berichte von den Kindertransporten, von denen um die 40 Kinder hier ankamen. Sie waren nach England vor dem Krieg aus Deutschland ohne Familie geflohen. Viele sahen ihre Familien nie wieder. Miriam Gillis -Carlebach, Tochter des damaligen Hamburger Oberrabbiners, der mit Frau und einigen Kindern bei Riga ermordet wurde, berichtet darüber in ihrem Buch: „Jedes Kind ist mein Einziges“ , zum Gedenken Ihrer Mutter. Sie war rechtzeitig als Jugendliche nach Israel ausgewandert, weitere Geschwister überlebten in England und gingen später nach Israel. Rabbiner Carlebach war übrigens zuvor Rabbiner in Lübeck gewesen.

Die Führung über das weitläufige Kibbuz

endet mit Besichtigung der Synagoge des Kibbuz.

Synagoge Kibbuz Lavi

Wir übernachten auf dem Kibbuz Parkplatz.

Womo im Blütenmeer des Anibaums (Tipuana Tipu) Rosenholz und Stolz Boliviens, auch als „gelbe Jakaranda“ bezeichnet.