Und dennoch JERUSALEM…

Die Nachrichten, die uns auf verschiedenen Wegen erreichen, sind erschreckend. Darauf bezieht sich das „dennoch“ in der Überschrift.

Altstadt und Ölberg wollen wir heute besuchen und an dem „Marsch der Nationen“ teilnehmen.

Das „Vaterhaus auf dem Ölberg“ ist ein Haus des internationalen   Gebetsdienstes.

Wir werden herzlich willkommen geheißen von dem derzeitigen Leiter, Andreas Bauer und der Mitarbeiterin Petra, die dort eine zeitlang das Team des Hauses unterstützt. (Nähere Infos unter diesem Link.)

Mit Andacht und Lobpreis beginnen wir „unseren“ Jerusalem-Tag.

Blick vom Dach des „Vaterhauses“ auf die Altstadt und den Tempelberg.

Die Stadtmauer mit dem „Goldenen Tor ist gut zu erkennen.

Zahlreiche Toruristen und Pilger sind unterwegs…  Eytan lässt uns an der historischen Entwicklung der Stadt „mental“ teilnehmen.

Wir sind natürlich aufmerksame Zuhörer….

… und haben jetzt den Überblick!

Den Ölberg hinab und am Garten Gethsemane vorbei geht es zur Davidstadt und „unterirdisch“  hinauf in die Altstadt.

 

Weitere Bilder von Thomas K.

Andacht und Lobpreis im „Vaterhaus“

Blick vom Dach des Vaterhauses auf den gegenüber liegenden Tempelberg  mit dem Felsendom

Gut erkennbar die Stadtmauer …

Auf der Dachterrasse… „Alle“ müssen diesen Ausblick festhalten…

Jüdische Gräber auf dem Ölberg…  (Statt Blumen legt man Steine auf jüdische Gräber)

Garten Gethsemane…

An „Absaloms Grab“ führt der Weg vorbei hinauf zur Davidstadt.

 

Rückblick auf die „Magdalenen Kirche“…

 

Blick auf den Ölberg…

Die Ausgrabungen an der Davidstadt…

Durch einen antiken Abwassertunnel geht es hinauf zur Westmauer…

Wir stehen staunend vor der gewaltigen Mauer, die trotz vieler Zerstörungen Jerusalems immer noch steht…

Über der Mauer die dunkle Kuppel der Al Aksa-Moschee…

Die „Klagemauer“, „Kotel“, Westmauer des Tempelbergs… Sehnsuchtsort für Juden in aller Welt während der beinahe 2000 Jahre währenden Diaspora.

Treiben auf dem Vorplatz der Klagemauer…

Der Vorplatz der wieder aufgebauten „HURVA-Synagoge“, die im Laufe der Kriegshandlungen im ersten Krieg von Jordanien völlig zerstört worden war.

Der 15. Mai war für die Muslime der „Nakba-Tag“, Tag der Katastrophe. Aus Protest gegen Israel war an diesem Tag der Generalstreik ausgerufen, alle Geschäfte im muslimischen Teil der Altstadt waren geschlossen – zum Schaden der Ladenbesitzer….

 

Nach einer kleinen Mittagsrast macht sich die Gruppe bereit zum

 Marsch der Nationen – Marsch des Lebens

 

 

Teilnehmer „unserer Gruppe“ am Marsch der Nationen…

 

Dicht gedrängt in Jerusalems Straßen…

 

 

 

 

Bilder, die für sich sprechen….

Alle Bilder zum Marsch der Nationen von U. und M.Dierks

Die folgenden Bilder von Thomas K.

Die „Marschierer“ sammeln sich auf der Wiese im Sacher-Park

Wann geht es los?

Ein buntes Fahnenmeer beim Marsch zu Ehren der Opfer der Shoah…

 

 

(Alle Bildkommentare und   überleitende Texte Ulrike H.)

Den Tagesbericht schreibt Thomas K.

15.5.

Vaterhaus auf dem Ölberg

Wir sind nach dem Frühstück auf den Ölberg gefahren und haben zuerst das „Vaterhaus auf dem Ölberg“ besucht. Seit dem 1. Mai 2002 hat die Jerusalem-Gemeinde in Berlin das Vaterhaus langfristig angemietet. Das Vaterhaus ist ein Lobpreis-, Anbetungs und Gebetszentrum in dem 12 h am Tag gebetet wird. Im Haus stehen zwölf Betten für Gäste zur Verfügung, die sich in den Gebetsdienst einreihen wollen. In den Gebetszeiten soll insbesondere für die Heilung der tiefen Wunden Israels und des jüdischen Volkes, aber auch für geistliche Durchbrüche und Heilung der Nation eingetreten werden. Das Haus wird von Andreas und Adelheid geleitet. Es geht darum, wie in den Tagen von Nehemia, den geistlichen Tempel wieder aufzubauen. Da Jesus sein Blut vom Ölberg mit in den Himmel aufgenommen hat, ist an diesem Ort die Himmelsleiter.

 

Blick vom Ölberg

Nachdem wir einige Lobpreislieder gesungen und vom Balkon geblickt hatten, haben wir die Aussicht vom Ölberg auf Jerusalem genossen. Anschließend sind wir vom Ölberg runter ins Kidrontal abgestiegen. Dabei hatten wir Gelegenheit, einen Blick in den Garten Gethsemane  mit seinen alten Olivenbäumen zu werfen. Dann führte unser Weg vorbei an der Kirche der Nationen. Sie wurde 1924 mit Spenden aus verschiedenen Ländern errichtet. Am Hang des Ölbergs liegen verschiedene christliche, jüdische und muslimische Friedhöfe. Unten im Tal befinden sich typische Felsengräber aus dem ersten und zweiten Jahrhundert v. Chr. Dazu gehört Absaloms Grab, das wie ein umgekehrter Trichter aussieht. Das vermutete Grab von König Joschafat besitzt ein gemeißeltes Fries über dem Eingang, das Grabmal von Zacharias wird von einer Pyramide gekrönt.

 

Kidrontal und nördliche Davidstadt

Der Weg führt dann aus dem Kidrontal hinauf und man stößt oben auf das Gebiet südlich der Klagemauer, wo durch Ausgrabungen ein archäologischer Park entstanden ist. Die Ausgrabungen stammen aus der Zeit des 1. und 2.Tempels, sowie aus byzantinischer Zeit. Etwas südlich der Straße von Maale Ha Shalom ist der Einstieg in den Hiskija-Tunnel, ein unterirdischer Wasserkanal, der von der westlichen Stadtmauer bis zum Teich Siloah führt. Wir sind durch diesen Tunnel nach Norden gelaufen und dort wieder rausgekommen, wo sich ursprünglich der Robinsonbogen befand. Dort steht man dann auf der Herodesstraße aus der Zeit des 2. Tempels. In der Mauer sind hier noch die hervorstehenden Steine zu sehen, an denen der Robinsonbogen endete.

 

Klagemauer und „Marsch der Nationen“

Nach dieser Besichtigung sind wir durch das Mistor zur Klagemauer gelaufen und haben uns hier umgesehen. Dazu gehörte auch ein Blick in die Synagoge. Anschließend haben wir Mittagspause auf dem Hurva-Platz, wo die neue Hurva-Synagoge steht, gehalten. Dann ging es durch den Basar in der Altstadt, wo wegen eines Generalstreiks und alles geschlossen war, zum Jaffator. Von hier fuhren wir mit dem Bus zum Sacher Park. Nach einer Wartezeit mit Ansprachen und Gesängen startete von hier der „Marsch der Nationen“. Wir hatten Deutschland- und Israel-Flaggen dabei und reihten uns in das Meer von Fahnen ein. In heiterer Stimmung zogen wir durch die Straßen von Jerusalem und waren froh über die relativ wenigen Anwohner die uns zujubelten.

 

Rückblickende Betrachtung unserer Reise

Nach dem Abendessen im Hotel versammelte die Reisegruppe sichern trauter Runde, um ein Rückblick auf unsere Zeit in Israel zu halten. Zu Beginn hat unser Busfahrer Hassan uns Einblick in sein Leben gegeben. Er hat sechs Kinder: 4 Mädchen und 2 Jungs. Zwei Töchter sind in sozialen Berufen tätig, eine Tochter und ein Sohn befinden sich im Ingenieurstudium und zwei Kinder gehen noch zur Schule. Hassan hat die israelische Staatsbürgerschaft, spricht Hebräisch, Arabisch und etwas Englisch. Die jüngeren Kindern haben Zivildienst gemacht, wobei sie als Moslems vom Armeedienst befreit sind. Hassan ist Beduine und lebt in einem Dorf mit 3000 Einwohnern, die alle zum gleichen Beduinenstamm gehören. Dort gibt es 30 Ärzte und eine Moschee.  In den sechziger Jahren sind die Beduinen sesshaft geworden. Hassan ist loyal zum Staat Israel. Früher stand an der Spitze seines Stammes ein Dorfältester und heute gibt es einen demokratisch gewählten Stadtrat.

 

In der sich anschließenden Rückmelderunde wurde hervorgehoben, dass die Reise gut organisiert war, dass das Gemisch aus Begegnungen und Besichtigungen ausgewogen war und dass man zuhause jetzt ganz anders über Israel berichten kann. Dankbar waren viele dafür,  dass wir überall so freundlich begrüßt wurden und waren beeindruckt von unserem Besuch in Yad Vashem.

Bei unserem getakteten täglichen Programm war es nicht überraschend zu hören, dass viele gerne zwischendurch mehr Zeit zum Luft holen und zum zur Besinnung kommen gehabt hätten. Der Kontrast zwischen dem zu viel an Aktion aber eigentlich auch nichts von dem was wir erlebt haben missen zu möchten, blieb etwas ungelöst im Raume stehen.

Thomas

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ANHANG

Die Andacht im Vaterhaus hielt uns Klaus St.

Andacht, am Dienstag, 15. Mai 2018, 9.00 Uhr  auf dem  Ölberg

„Kommt und lasst uns ziehn hinauf zum Berge unsres HEERN, zum Hause Gottes lasst uns gehen. Und er wird uns seine Wahrheit lehrn, und wir werden seine Wege gehen und Weisung wird ausgehen von Zion und das Wort unseres HERRN von Jerusalem.“

Wir sind heute Morgen mit unserer großen Reisegruppe Gäste im Vaterhaus des Gebets. Hier gibt es feste Gebetszeiten, schon seit die Marienschwestern in diesem Haus lebten.

Gebet ist auch mit ein Herzensanliegen. Im Gebet erlebe ich eine enge Beziehung mit meinem Herrn. Es ist für mich ein Privileg, das tun zu dürfen. Dietrich Bonhoeffer: „Das Gebet am Morgen entscheidet über den Tag.“

Marin Luther: „Was das Gebet an Kraft, Fülle und Wirksamkeit an sich habe, können wir nicht genug herausstreichen. Denn so schlicht und einfach es klingt, so tief, so reich und weit ist es, und niemand kann es ergründen.“

Es ist mit eine große Freude im Gebetshaus auf dem Ölberg ein paar Gedanken über das Gebet weiter zu geben.

Vor meinem Abflug nach Israel wurde unsere Gruppe mit Gebet und Segen in der Kapelle des Hamburger Flughafens als Botschafter Gottes ausgesandt, die Liebe, die Freude und den Segen Gottes nach Israel zu bringen. Das ist für mich – und ich denke für uns alle – ein besonderer Auftrag zum 70jährigen Jubiläum Israels.

Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet. (Psalm 66, 20) Das ist der Spruch vom Sonntag „Rogate“, betet!  Mit Lobpreis kommen wir in Gottes Gegenwart und während wir Gott groß machen, kümmert er sich um unsere Feinde.

Römer 12, 14 : Segnet, die euch verfolgen; segnet sie. Das ist unser Auftrag. Und das tun wir von diesem Ort des Gebets. Wir segnen die Feinde Israels im Namen Jesu. Nur Liebe verändert ihre Herzen. Wie gut für uns, geliebt zu sein. Sagt das auch euren Partnern, Kindern.

Johannes 3, 16 :  So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.

Sprüche 15, 29 : Das Gebet der Gerechten erhört er.

Römer 12, 12 : Betet ohne Unterlass.

Jesaja 30, 45 : Durch stille sein und Vertrauen werdet ihr stark sein.

Mit meinem Großvater habe ich eine besondere Gebetshaltung praktiziert. Wir beide beteten knieend. Das hat mich sehr geprägt.

Wir werden gleich – wie Jesus mit seinen Jüngern – unterwegs sein vom Ölberg durchs Kidrontal hinauf nach Jerusalem vorbei an Gethsemane.

Klaus St.