Das „alte Israel“ wird heute in den Blick genommen…

Von unserem Hotel …..

… führt uns unser Weg durch das Hügelland um Jerusalem

 in das biblische  „Samaria“.

Beit El  ist der Platz an dem Jakob  den Traum von der Himmelsleiter hatte,

SHILO der Ort in dem fast 400 Jahre lang die Bundeslade stand…

 

Während sich die Gruppe unter Eytans kundiger Führung aufmacht, den (vermuteten) Platz des Traumes Jakobs zu erwandern, besuchen Ulrike und Michael Dierks  Helen Bohrer, die Witwe des erst vor wenigen Wochen verstorbenen Rabbi Dr. Yehuda Bohrer, um ihr ihr Beileid auszudrücken. Eigentlich hatte Rabbi Bohrer unsere Gruppe in Beit El begleiten wollen.

Beit El

 

 

 

Taufstelle in Beit El

Auf dem Gelände finden sich nach Auskunft der Informationstafel verschiedene Begräbnisstellen, Höhlen oder Grotten, wie sie zur damaligen Zeit üblich waren.

 

Eytan informiert über Beit El.

Bodenmosaik auf dem  Aussichtsturm in Bet El  – Landkarte Israels – links erkennt man das Mittelmeer, in der Mitte Jordan, Jordanebene und Totes Meer.

Auf dem Ausgrabungsgelände von Shiloh

 

Informationstafel zu Shiloh mit dem Hinweis auf Hannah, die an dem Heiligtum um einen Sohn gebetet hat –  ihr Gebet wurde erhört, sie bekam einen Sohn, Shmuel = Samuel, den späteren Propheten, der nach  Gottes Gebot das Königtum in Israel mit der Salbung von Saul und David etablierte.

Modell der Stifthütte, wie sie nahezu 400 Jahre lang in Shiloh stand.

Ausgrabungen

Mit diesem  Bild, das vermutlich den I.Tempel in Jerusalem zeigen soll,   kann aber auch nachempfunden werden, wie die damalige Situation an der Stiftshütte gewesen sein muss , wie sie sich nämlich ergab, wenn sich die Stämme Israels bei ihrer jährlichen Pilgerreise rings um das Heiligtum lagerten.

Der örtliche Leiter gibt uns Informationen zum biblischen Shilo und den Grabungen.

Rast an einem Armeestützpunkt – in der „Pinte“ der Soldaten …

Hier verfolgen wir über TV die Übergriffe der Araber an der Grenze des Gazastreifens.

Wimpel unter der Decke der „Pinte“

In der Siedlung Itamar

Teppichkunst und Forschungsarbeit     –    was sagt die Bibel über den Vorhang des Tempels und das Gewand des Hohen Priesters aus und wie könnten diese (heute) hergestellt werden….

So kann man sich die damalige Werkstatt vorstellen…

Und so sieht es heute in der Werkstatt der Weberin Orna Hirschberg aus.

Bildausschnitt aus einem Film…

Flachs, bereit gesponnen zu werden.

Vision und Traum der Arbeiter für den „Dritten Tempel“, so könnte vielleicht einmal ein Straßenschild aussehen  „Bet HaMikdash“  = Tempel..

Orna Hirschberg  im Gespräch mit Eytan

Nach der biblischen Anweisung gewebt: Es müssen immer alle drei Farben im „Schussfaden“ sein. (Schuss = der Faden, der in die Kettfäden eingewebt wird.

Andacht unter freiem Himmel … Andreas hat sie für uns erarbeitet.

 

Ziegenfarm und Töpferei

In der Töpferei Batya Erdsteins … in der uns auch ein schmackhaftes Essen erwartet.

Batya Erdstein

Alle Gefäße, Schalen, Teller und Kerzenständer von Batya auf der Töpferscheibe gedreht.

Die Töpferei .

Die Sonne geht unter  …

Wir fahren zurück in unser Hotel.

.Und ich denke mit tiefer Trauer zurück an den fürchterlichen Anschlag auf eine Familie in Itamar : Das Massaker von Itamar im Jahr 2011. )

Soweit die bisherige Berichterstattung

(Alle Bildkommentare und   überleitende Texte Ulrike H.)

 

Den Tagesbericht für den 14. Mai 2018 hat Ingrid  geschrieben:

 

Montag, 14. Mai 2018

 

Beim Frühstück kommt an unserem Tisch die Frage auf, was der schräge Balken am  rechten Pfosten unserer Hotelzimmertür bedeutet?  Es ist eine „Mesusa“, was übersetzt Türpfosten heißt und als Beschützer der Türen Israels gilt. Sie erinnert an die Zeit, als Gott die Israelis aufforderte, das Blut von Schafen an die Türen ihrer Häuser zu sprengen, damit Gott ihre Familien schützen konnte.

Heute wird die amerikanische Botschaft eingeweiht, Eitan berichtet im Bus auf der Fahrt nach Beit El, dass es an den Grenzen Gazas zu Störungen und Demonstrationen kam und Michael liest die Losung vor aus Matth. 5,44-46, „dass wir für die bitten sollen, die uns verfolgen“! Dann spielt Eitan die CD vom „Lied der Sehnsucht“ Israels und erzählt vom Rabbi Aktiva der etwa 50 n. Chr. als armer Schäfer Rachel heiratete. Sie verlangte von ihm, dass er lesen und schreiben lerne und die Thora studiere. Das tat er 12 Jahre lang; nach weiteren 12 Jahren gründete er seine eigene Thora Schule und gilt damit heute als einer der bedeutendsten Väter des Rabbinischen Judentums.

Nun übernimmt Peter das Mikrophon und erzählt uns seine bewegende Lebensgeschichte mit jüdischen Vorfahren, über der jahrzehntelang die Decke des Schweigens lag.

Wir sind auf dem Weg nach Beit El zu Helen Bohrer, deren Mann Rabbi Bohrer Anfang des Jahres verstarb. Er führte uns auf einer früheren Reise zu dem Ort, wo Jakob den Traum von der Himmelsleiter hatte. Nun laufen wir ohne ihn dorthin. Wir sehen eine 1000 Jahre alte Steineiche, in die man symbolisch eine himmelwärts gerichtete Leiter stellte, alte Mikwen, die  religiösen Waschungen dienten, Höhlen zur Traubenverarbeitung, alte Gräber. Die Sonne brennt heiß. Ich bin beeindruckt von der Vielzahl an Pflanzen, die es trotz Trockenheit schaffen, klein aber leuchtend bunt zu blühen. Beim Infozentrum steigen wir auf die Plattform und haben einen weiten Blick bis Tel Aviv, Ramala, das Mittelmeer und auf die Berge. Man erzählt, dass Sattelitenaufnahmen im Schattenwurf den Schriftzug des Gottesnamen „Jahwe“ in den Schluchten der Landschaft erkennen lassen- wie einen Stempel Gottes!

Unsere Mittagspause halten wir in einer Straßenkneipe neben einem Militärposten ab. Ein großer Fernseher überträgt life die Unruhen an der Gazagrenze. Die anwesenden Soldaten schienen davon wenig beeindruckt zu sein.

Anschließend fahren wir ins antike Shilo, wo früher die Stiftshütte fast 400 Jahre lang stand.

Zur Einführung sehen wir im neuen Dokumentationszentrum einen Film über die Geschichte des jüdischen Volkes zur Zeit Josuas, als er das Land den 12 Stämmen Jakobs zuteilte. Hier erhörte Gott Hannas Gebet und ihr Sohn Samuel wurde geboren. Überall wird ausgegraben, werden alte biblische Orte freigelegt. Wir sehen uns ein Modell der Stiftshütte an.

In Itamar treffen wir Orna Hirschberg, eine Weberin, die an den Vorhängen für den 3. Tempels forscht. Ihr Haus liegt hoch in den Bergen der C-Zone. Ihr Mann und sie leben seit 1990 hier als Pioniere, die alles selbst machten, sogar selber Wasser und Strom verlegten. Hier findet sie die Ruhe für ihre Kreativität. Sie studiert die Schrift und spinnt und färbt die Wolle ihrer Schafe auf natürliche Weise blau, bordeaux rot und orange, genau nach dem Vorbild der Bibel. Ihr größter Vorhang misst 5 m Breite und hängt in den USA im Museum.

 

Während unserer anschließenden Andacht, die Andreas in der Nähe eines Armeepostens hält, hören wir Schüsse!

 

Weiter geht es zur Töpferin Batya. Ihr Mann Baruch und ihre sechs Kinder siedelten sich hier vor vier Jahren aus den USA kommend an. Sie lieben diesen Platz. Batya eröffnete ihre Werkstatt.

Um sie herum leben Araber, deshalb kommen nur wenige Israelis zu ihr, sie haben Angst. Batya sagt, ihr Glaube sei ihr Schutz vor Gefahr. Sie sendet ihre Ware in die USA. Ihr Motto ist, besser in einem Leben zu sterben, das man führen will, als nicht zu leben. Sie wünscht uns, dass wir unseren Lebenssinn  finden! Sie bewirtet uns mit einem wunderbaren, reichhaltigen Abendbrot, das wir in ihrer Töpferstube einnehmen. Im Schein der glutrot untergehenden Abendsonne fahren wir zum Hotel zurück.

 


Anhang – Andacht

Lukas 22, 19 & 20

Der Text beschreibt das Abendmahl. Adäquate Ausdrücke dafür sind: Liebesmahl, Agapemahl, Herrenmahl,
Heilige Kommunion oder in der Ostkirche Heilige göttliche Liturgie.
Gott möchte mir im Abendmahl begegnen.

Woher stammt dieser Satz: „Dieser Becher ist ein neuer Bund mit meinem Blut, zu dem ich dich einlade“?
Er stammt aus der der jüdischen Hochzeitsliturgie zur Zeit Jesu.
Wenn also Jesus mit seinen Jüngern Abendmahl gefeiert hat, dürften diese zuerst an Hochzeit gedacht haben.
Denn Jesus benutzte fast die selben Worte: Und er nahm das Brot, dankte und brach’s und sprach: „DAS IST MEIN LEIB,DER FÜR EUCH GEGEBEN WIRD; DAS TUT ZU MEINEM GEDÄCHTNIS. DESGLEICHEN NAHM ER AUCH DEN KELCH NACH DEM MAHL UND SPRACH: DIESER KELCH IST DER NEUE BUND IN MEINEM BLUT, DAS FÜR EUCH VERGOSSEN WIRD.                               ( (Lk 22, 19 & 20 )
Die Anknüpfung durch das ‚Blutvergießen‘ erinnert an das Passahfest, also den Auszug aus Ägypten, das war allen Jüngern gegenwärtig = Blut des Lammes – Türpfosten = Rettung …

Wenn Jesus hier diese Worte benutzt, ist allen klar, daß er „dieses Blut rettet euch“ auf sich bezieht.

Was kommen den Jüngern für Gedanken, als Jesus in Vers 20 sagt: „dieser Kelch ist der neue Bund, der für euch vergossen wird“?
Ups, hatte sich Jesus hier im Casus vertan, also eine Feier mit einer anderen Feier vertauscht? Eben noch Passah, jetzt Hochzeit?!

– Bund mit meinem Blut, zu dem ich dich einlade – sagt der Bräutigam
– Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird – sagt Jesus

Die Nähe beider Feiern ist nicht zufällig: denn das Abendmahl ist eigentlich eine Einladung zu einem Eheversprechen.
Letztlich sagt Jesus zu den Zwölfen „Wollt ihr mich ‚heiraten‘ ?“ Das klingt skuril!

Wie fühlte ‚man‘ sich wohl bei einer solchen Frage?

Im NT wird die weltweite Kirche oft als ‚Braut‘ bezeichnet. Somit sind wir die Brau, Jesus ist der ‚Bräutigam‘. Daher ist klar, daß Jesus mich persönlichst im Abendmahl fragt: Willst du mich ‚heiraten‘, so wie ich dich auch will.
Auf diese Frage gibt es nur ein JA oder ein NEIN.

Die jüdische Hochzeit als Sinnbild für das Abendmahl.

2. Kor. 11,2: „Ich habe euch einen einzigen Mann verlobt, um euch als reine Jungfrau zu Jesus zu führen“.
Hier auch das Bild: wir = Gemeinde werden verheiratet mit Jesus.

Eph. 5,31: Mann verläßt Vater und Mutter, er bindet sich an seine Frau / ein Fleisch sein. „Dieses ist ein tiefes Geheimnis. Ich beziehe
das auf Christus und die Kirche / Gemeinde“, so Paulus.

Der jüdische Hochzeitsritus bestand aus 2 Teilen, der Verlobung und der eigentlichen Hochzeit.
Die Verlobung war fester Bestandteil des gesamten Ritus‘. Bei uns heute ist die Verlobung heute fakultativ, d.h.: mal schauen, ob sich alles so bestätigt, ob man zusammenpaßt. Damals wurde der Ring angezogen, der Ehevertrag gelesen, und die Verlobung fand öffentlich statt – sie war verbindlich.
Bei der Verlobung tranken die Brautleute aus einem Kelch. Der Bräutigam reicht ihn seiner Braut mit den Worten „Dieser Becher ist ein neuer Bund mit meinem Blut, zu dem ich dich einlade. Willst du auch?“
Danach / irgendwann fand die Hochzeit statt; dabei nehmen sie wieder den Kelch. Beide Momente des Weintrinkens haben im NT eine Entsprechung. Auch der von Jesus gereichte Kelch: „mein Bund, mein Blut, trinkt daraus, ich lade euch ein“ kann so verstanden weden, als ob Jesus den 1. Teil der Hochzeit – die Verlobung – in Gang setzt. Es geht los – sage JA. Und wenn ich wiederkomme und dich zu mir hole in mein Reich, dann trinken wir aufs Neue davon. Dann gehören wir endgültig zusammen – in meinem Reich.

Wann damals die eigentliche Hochzeit stattfand, war nicht die Sache der Brautleute, sondern lag beim Bräutigamsvater. Denn erst als er fertig
war mit seinen Vorbereitungen – er war der Ausrichtende des Festes – ging es los. Dann sagte er: ‚Sohnemann, hole deine Frau zu dir und feiere
Hochzeit. – Das dürfte eine Entsprechung haben zu der Aussage Jesu zu seinen Jüngern ( Mk 13 ): Jenen Tag, an dem ich wiederkomme, um
euch zu holen, den kennt nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater im Himmel.
Jesus spiegelt auch hier die Hochzeit wieder.

Jesus möchte mit mir Hochzeit feiern, einen Bund mit mir schließen.
Wenn ich also Brot & ein nehme, dann sagt Jesus zu mir: Ich gebe alles für dich hin, mein Leben. Ich liebe dich. Willst du ein Fleisch mit mir sein?
Dann sage JA!

Männer tun sich schwer damit: ich – Mann – bin Braut, Jesus als Mann der Bräutigam……. Hm.

Die ersten Kirchenväter haten vom Heiligen Geist eine weibliche Vorstellung, denn Ruach ( hebr. ) ist feminin, übersetzt ‚die‚ Geist, die Trösterin.
Im Schöpfungsbericht heißt es: der Geist lag über den wassern ( = ‚die‘ Ruach ).
Dieser Hinweis ist keineswegs feministisch motiviert oder zu deuten, sondern sprachl. Faktum!

An einer andere Stelle sagt Jesus zu Nikodemus: Man muß aus Wasser und Geist geboren werden, die Ruach als Gebärende brachte das neue Leben in die Welt.
Wenn du / ich Christ wirst / werde, dann hat dich der Geist / ‚die‘ Ruach geboren.

Gott selbst läßt sich nicht auf Geschlechtlichkeit festlegen, hat aber Züge eines Vater und einer Mutter. Er offenbart sich als Wind – ist aber kein Wind / als Vater – ist aber kein Mann. Deshalb sagt Gott zu Mann & Frau: Ihr beide seid mein Ebenbild – ihr zusammen, zwei e i n Ebenbild zur Dreieinigkeit Gottes ‚Vater, Sohn und ‚die‘ Geist.

Diese Gedanken entstammen einer Predigt von Tim Jodat, Pastor der FEG Eutin

Als logische Konsequenz der Absicht Gottes, mit uns eine Liebesbeziehung leben zu wollen, komme ich als Gegenüber nicht umhin, auch immer wieder
zu prüfen: wo ist die Beziehung zu Gott belastet, was trennt mich von ihm? Auch meine Israel-Liebe kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß Gott das Subjekt in der
Beziehung ist. Israel ist das dazugehörige Objekt, wenn man das so sagen darf.
Wenn die Beziehung zu d e m Gegenüber gestört ist, ist auch alles andere gestört bzw. verselbstständigt sich.
Ohne Sündenerkenntnis, ohne Gang zum Kreuz und Sündenbekenntnis, ohne zugesprochenen Vergebung verlieren wir ‚den Draht‘ zu Gott.

Andreas B.

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NACHTRAG

Heute, am 21. Mai lese ich (Ulrike H.)  bei facebook diese Information.

Die IDF hat einen (provisorischen) Zaun zwischen Beit-El und Jilazoun in Samaria aufgestellt; Grund sind gehäufte Anschläge gegen Juden; der Zaun soll eine Pufferzone schaffen.Quelle