2. Tag mit intensiven Begegnungen

Vom See Genezareth aus geht es hoch in die Berge des Nordens.

Wir treffen in dem Bergdorf Fussata  Carmelin Ashkar, eine aramäische Christin, die in der Organisation „Brotherly Covenant“ aktiv ist.

 

(Weitere Bilder werden noch eingefügt)

Von Fassuta aus fahren wir  bis zum Hermon – an der Festung Nimrod vorbei –und sind in dem überwiegend von Drusen bewohnten Ort Maidal Shams zu Gast in einem drusischen Haus. Die Hausfrau hat nicht nur köstliches Essen bereitet, sie erzählt auch sehr lebhaft von der Vergangenheit und Gegenwart ihrer großen Familie.

 

Gastmahl bei einer beeindruckenden Frau .

Grenzerfahrung im „Kibbuz auf der Grenze“   zum Libanon und zu den Stellungen der Hisbollah…

Am Eingang zum Kibbuz…

 

Der ehemalige Sicherheitschef des Kibbuz, ein aus den Niederlanden stammender Einwanderer,  schildert die Geschichte des Grenzpostens und berichtet über die Notwendigkeit, weiterhin an der Grenze zum Libanon wachsam zu sein.

 

Nirgendwo anders scheint diese Aussage so berechtigt zu sein wie in ISRAEL.

 

 

Vor der Weiterfahrt zurück nach Shaar HaGolan

 

Hinter uns wird das Tor wieder geschlossen ….

(Alle Bildkommentare und   überleitende Texte Ulrike H.)

 Jürgen H. und Wolfgang R. schreiben für uns den Tagesbericht:

Tag 3 (09.05.): An Israels Nord-Grenzen (Golan-Höhen, Syrien, Libanon)

  • Heute geht die Fahrt vom Süden des Sees Genezareth nach Tiberias (Fotohalt) und dann auf den Straßen 90 (längste Straße Israels mit 480 km von Qiryat Shemones nach Eilat am Roten Meer) und 89 ins gebirgige Fassuta. Dort, dicht an der libanesischen Grenze, erwartet uns Carmelin Ashkar in der Elias-Kirche, gegründet ca. 1200 n.Chr. durch griech.-orthodoxe Griechen. Mehrere zentrale Darstellungen von Elia mit dem Schwert, der auf dem Berg Karmel die Baals-Priester niederschlägt (1. Kön.18, 25-40). Heute ist die Kirche sehr weltoffen, vor allem für aramäische Christen, auch Juden. Carmelin hat das „Brotherly Covenant“ ins Leben gerufen mit dem Ziel, dass junge Aramäer sich in die israelische Gesellschaft integrieren, vor allem auch über den Armeedienst, und berichtet von ihrer Arbeit. Ihre Ausführungen werden unterstützt von einem Archäologen, der die Gemeinsamkeiten und das friedliche Zusammenleben von Juden und Christen bis in die Zeit von ca. 100 bis 400 n.Chr. erforscht hat.
  • Es folgt das Mittagessen in einer drusischen Familie, ein sehr herzlicher und fröhlicher Empfang mit reich gedecktem Tisch für uns alle 32 im Wohnzimmer mit Blick auf die Gebirgskette gen Norden. Der Berg Hermon ist gut zu erkennen, die Spitze (2814 m) ist in Nebel gehüllt. Der Schnee des Hermon speist 3 Jordanquellen, er ist damit für die Wasserversorgung Israels wichtig, im Psalm 133,3 so beschrieben, auch Ps. 42,7. (Im übrigen: Hermon bzw. Mount Hermon einer besten Rotweine Israel aus der Golan Heights Winery in Katzrin).

Die Drusen leben in der Grenzregion, überwiegend in Syrien oder aus Syrien kommend. Sie stellen eine eigene Volksgruppe dar, mit eigener Religion (geheim), glauben an die Seelenwanderung, Flagge mit 5 farbigen Streifen für die 5 Propheten der Drusen. Politisch stehen sie zu Israel, da Israel Religionsfreiheit gewährt, und sind bestrebt, sich hier zu integrieren. Deutschland (Germania) ist beliebt, weil im Zuge des Syrienkrieges viele Syrer in Deutschland Zuflucht gefunden haben. Umfangreicher Dienst an Jung-Erwachsenen, sich gesellschaftlich zu integrieren, u.a. in der israelischen Armee, an die sich häufig die berufliche Ausbildung bis hin zum Studium anschließt. Aber es ist eine Integrationsarbeit „ohne Druck“, eher eine Problemlösung für die Anliegen dieser Volksgruppe. Ca. 6000 Drusen leben hier verteilt innerhalb des Golan-Gebietes.- Die Fahrt an die syrische Grenze zum ehemaligen Militärstützpunkt Har Bental am Nachmittag wird wegen der bedrohlichen militärischen Lage abgesagt. Wie weise!! In der Nacht erfolgt der Raketenangriff aus Syrien (mit Unterstützung des iranischen Militärs) auf die Golanhöhen, keine Rakete erreicht israelischen Boden.

Jürgen H.

 

  • Besuch im Kibbuz Misgar Am an der libanesischen Grenze: Nördlichste Siedlung mit Landwirtschaft und zugleich Armeestützpunkt. Der Stützpunkt liegt auf dem Berg und bietet einen Überblick bis weit in den Libanon hinein. Die Felder des Kibbuz gehen direkt an den Grenzzaun und sind bestellt. Aus den Berichten eines Siedlers aus Holland: Unmittelbar in der Umgebung sind die Häuser im Libanon von Mitgliedern der Hisbollah besetzt. Die Einwohner des Libanons- meistens Christen- haben ihre Häuser verlassen. Es ist bekannt, dass im Libanon tausende Raketen der Hisbollah stationiert sind. Sie stellen eine große Bedrohung für Israel dar. Momentan wird Raketenbeschuss von Syrien aus auf den Golan gemeldet. Die israelische Armee antwortete mit der Eliminierung der Raketen-Basen in Syrien.

Es sind in den letzten Jahren wiederholt Angriffe von Terroristen auf israelische Bürger erfolgt. Dabei wurden Zivilisten (auch Frauen und Kinder) getötet. Zum Schutz vor Raketen sind Bunker errichtet worden und stehen bereit. Wegen der Kürze der Flugstrecken ist ein rechtzeitiger Schutz nicht immer erreichbar. Die Siedler sehnen sich nach Frieden Sie sind nicht bereit, ihre Häuser und Siedlungen aufzugeben. Die Armee antwortet sofort mit kräftigen Gegenschlägen bei jedem Angriff!

Wolfgang R.