Jom Shabbat…

Heute verlassen wir das Jordantal und Jericho und „ziehen hinauf“ nach JERUSALEM, besser gesagt, wir fahren zunächst nach Bethlehem.

Eytan, unser israelischer Reiseführer, ist nach eigenem Bekunden ein „religiöser Jude“ und das bedeutet, dass er am Shabbat nicht arbeitet. Deshalb übernimmt ein langjähriger guter Begleiter die Führung durch den Tag:

Dan Goren 

„Dani“ Goren, 93 Jahre alt,  hat mehrere Jahre lang Gruppen der christlichen Israelfreunde Norddeutschland bei den Reisen in Israel begleitet. Er ist in Deutschland geboren, hat im November 1938 das Pogrom miterlebt, das wir manchmal so gedankenlos entstellend „Reichskristllnacht“ nennen, in dessen Verlauf hunderte Synagogen zerstört, jüdische Geschäfte geplündert und tausende Männer verhaftet oder umgebracht wurden. Dan Goren ist im Frühjahr 1939 nach Israel (damals noch Britisches Mandatsgebiet Palästina) ausgewandert und hat sich aktiv am Aufbau und der Verteidigung des Landes beteiligt.

Am Hotel Yehuda nehmen wir Dani an Bord. Durch die Jerusalemer Vororte geht es nahezu übergangslos in das Zentrum von Bethlehem. Natürlich werden wir auch mit der „Mauer“ konfrontiert, die überall da steht, wo der einfache Zaun der Sicherheitsanlage  die Israel nach der verheerenden Intifada mit unzähligen Toten durch Selbstmordattentate arabischer Terroristen (Beginn September 2000) landesweit errichten ließ, nicht ausreicht, um Straßen und jüdische Wohngebiete  auch vor Schüssen zu schützen.

Im Vorbeifahren fotografiert.

Bethlehem ist eine überaus quirrlige Stadt und Unmengen von Touristen sind wie wir unterwegs, die „Heilige Stätte der Geburt Jesu“ zu besuchen….

Dan Goren führt uns durch die Geburtskirche…

Die Kirche ist mit prächtigen Fußbodenmosaiken, Wandgemälden, Heiligenbildern und unzähligen Ampeln ausgeschmückt.

 

Durch einen schmalen Gang gelangt man von der Geburtskirche zur Katharinenkirche. Ähnlich wie in der Grabeskirche in Jerusalem, so finden sich auch an dieser Stelle die Anbetungsstätten der verschiedensten christlichen Denominationen.

Katharinenkirche

Der Zugang zum unterirdischen Gang von der Katharinen- in die Geburtskirche, zur eigentlichen Geburtsgrotte, die tief unter der Kirche liegt.

Von der Geburtskirche aus  führt uns der Weg zu einer kleinen Baptistengemeinde, die von Pastor Naim Khoury geleitet wird.

Vom kleinen Turm der Kirche aus werden die Predigten per Lautsprecher in die Nachbarschaft übertragen….    Pastor Khoury berichtet, dass das zunächst eine Reaktion auf die „Beschallung“  der Gemeinde während der christlichen Gottesdieste durch muslimische Gebetsrufe war, im Zuge der Lautsprecherübertragung aber viele Menschen aus der Nachbarschaft sich für die christliche Kirche interessieren.

Unsere Gruppe im Gottesdienstraum mit Dan Goren und Pastor Khoury in unserer Mitte.

Eine eindrucksvolle Einrichtung ist das von Christen geführte  „Lifegate-Center“ in Bethlehem, das wir im Anschluß besuchen.

 

Ein wunderschönes Gebäude für eine wichtige Arbeit.

Lifegate  – Tor zum Leben.  Für 400 Kinder und Jugendliche ist das tatsächlich die große Chance. 70 Betreuer kümmern sich in den verschiedenen Abteilungen um die jungen Menschen.

Einer der Leiter der Einrichtung erzählt über die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die unterschiedliche Behinderungen haben und in dem Center betreut werden. Durch eine kleine Panne in der Organisation (das Center ging davon aus, dass wir an einem anderen Tag kommen würden), konnten wir nicht mit weiteren Mitarbeitern sprechen oder einen direkten Einblick in die Arbeit mit den  Menschen mit Behinderungen bekommen. Die Räume vermitteln aber einen guten Eindruck zur Atmosphäre des Hause.

Der  Innenhof

Eine der Werkstätten in denen verschiedene Produkte zum Verkauf hergestellt werden, die auch zum Unterhalt des Hauses mit beitragen.

Hier kann man mehr über Lifgate erfahren:   Link

Vom Lifegate-Center aus fahren wir weiter und erleben wieder  die faszinierende Kombination von  „biblischer Geschichte in der Gegenwart„. Wir fahren zu den Hirtenfeldern, auf denen nach der Überlieferung der Bibel den Hirten zuerst die frohe Botschaft von der Geburt Jesu verkündet wurde.

Am Eingangsportal der Hinweis auf den Orden, der die Hirtenfelder betreut.

Auf den „Hirtenfeldern“ sehen wir eine der für die Gegend typischen Grotten. Man vermutet, dass in solch einer Grotte die eigentliche Geburtsstätte Jesu ist.

In der Grotte

Blick in die Umgebung der Hirtenfelder und  auf den Jerusalemer Stadtteil Gilo

Auf der Fahrt zu unserem neuen Quartier, dem  Hotel Yehuda in dem Jerusalemer Stadtteil En Kerem, machen wir einen kurzen Abstecher zur Promenade und werfen einen ersten Blick auf die gegenüberliegende Altstadt mit ihren markanten Erkennungszeichen: die gewaltige Stadtmauer – die wieder aufgebaute Hurva-Synagoge (weiße Kuppel) – Felsendom (goldene Kuppel) –  und die umliegenden Wohnviertel.

Nach der Abendmahlzeit hören wir einen Vortrag Dr. Petra Heldts, der Direktorin der „Ökumenisch-Theologischen Forschungsgemeinschaft in Israel“

 

Der Vortrag Dr. Heldts zum Nachhören unter diesem Link

(Alle Bildkommentare und   überleitende Texte Ulrike H.)

 

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ANHANG  – ANDACHT 

Andacht am 12.5.18 bei den Hirtenfeldern

Thomas K.

Als Ausgangspunkt dieser kleinen Andacht nehme ich das heutige Losungswort aus dem Alten Testament. Es steht bei Jeremia 31,25. 

Ich will die Müden erquicken und die Verschmachtenden sättigen. (Luther) 

Hoffnung für alle:

 Ich will den Erschöpften neue Kraft geben, und alle, die vom Hunger geschwächt sind, bekommen von mir zu essen. 

Ich möchte kurz etwas zu Jeremia sagen und anschließend auf den Kontext dieses Verses eingehen.

Wir können vieles von Jeremias Verheißungen auf heute übertragen:

Jeremias Wirken war durch die Vision geprägt (kochender Kessel), „dass von Norden her Unheil losbrechen wird über alle, die im Lande Juda wohnen.“

Diese Botschaft hörte man nicht gern. Die Babylonier, haben dann auch das Land überrannt und das Volk ins babylonische Exil geführt. Jeremia hat unter dieser Gerichtsbotschaft lange Jahre gelitten, da niemand diese Botschaft hören wollte. Das Volk hatte sich gründlich von Gott entfernt und Gott kündigte durch Jeremia dem Volk wiederholt seine Strafe an und es muss dafür büßen, dass es sich widersetzt hat. Im Verlauf des Buches Jeremia bilden die Kapitel 30 – 33 eine Ausnahme, denn in ihnen wird künftiges Heil und eine Erneuerung von Gottes Bund mit seinem Volk angekündigt. Gottes Verheißungen haben in diesen Kapiteln bei den Israeliten eine Nah-Erwartung ausgelöst, ich denke, wir können sie aber auch im Sinne einer Fernerwartung für uns lesen und sie für Israel heute in Anspruch nehmen. 

Mit folgenden Versen möchte ich vor Augen führen, wie Gott an seinem Volk handelt – zu allen Zeiten.

Jeremia / Kapitel 30

01 – 03 (generelles Programm von Gottes Gnade)  

01 Jeremia empfing diese Botschaft vom Herrn:

02 „So spricht der Herr, der Gott Israels: Schreib alle meine Worte auf einer Buchrolle nieder!

03 Es kommt die Zeit, in der ich das Schicksal der Israeliten und Judäer, die mein Volk sind, wieder zum Guten wende. Ich bringe sie zurück in das Land, das ich ihren Vorfahren gegeben habe, und sie können es wieder in Besitz nehmen.

In den Versen 12,15, 23 und 31,19 begründet Gott noch einmal, dass er sein Volk bestraft, wenn es sich von ihm abwendet. Das trifft auf heute auch zu.

12 Israel, du bist böse zugerichtet worden, deine Wunden sind unheilbar.

15 Warum klagst du jetzt über deine Wunden, warum schreist du in deinem Schmerz, den niemand lindern kann? Weil deine Schuld so groß ist und du viele Sünden begangen hast, darum habe ich dich so zugerichtet!

23 Der Zorn des Herrn bricht los wie ein Sturm, wie ein Wirbelsturm fegt er über die hinweg, die den Herrn verachten.

In Kapitel 31 lesen wir dann von Einsicht, Umkehr und Buße der Einwohner des Nordreichs und von Gottes Erbarmen in den Versen 18 – 20. Das Volk ist also zur Einsicht und Umkehr  fähig – Trost für heute. 

Kapitel 31

18 Ich habe genau gehört, wie Ephraim stöhnt: ‚Herr, du hast mich gestraft, ich mußte geschlagen werden wie ein junges Rind, das sich nicht ans Joch gewöhnen will, ich habe deine Strafe verdient! Doch jetzt bring mich zurück zu dir, lass mich umkehren, denn du bist der Herr, mein Gott.

(Efraim, als der jüngste Sohn Josefs.  Als wichtigster Stamm des Nordreichs Städte Ephraim auch für das ganze Nordreich)

19 Ich komme zu dir zurück, und jetzt packt mich die Reue über das, was ich getan habe. Ich erkenne meine Sünden, sie tun mir leid. Ich schäme mich, und mein Gewissen quält mich. Die Schuld meiner Jugend hat mich in Verruf gebracht.

20 Ich, der Herr, antworte: Ephraim ist mein geliebter Sohn, mein Lieblingskind! Immer wenn ich ihm Strafe androhe, muß ich doch in Liebe an ihn denken. Es bricht mir das Herz, ich muß Erbarmen mit ihm haben!

Hier  tritt uns in  20 der erbarmende Gott gegenüber. Das spüren wir auch ganz deutlich in den Versen 31; 8 – 10, 17, wo die Sammlung seines Volkes im Lande Israel in diesen und weiteren Versen verkündet wird. 

08 Ich, der Herr, bringe sie aus dem Land im Norden zurück, ich hole sie vom Ende der Erde herbei. Blinde und Lahme sind unter ihnen, schwangere Frauen und solche, die gerade erst ein Kind geboren haben. Sie alle kehren als großes Volk in ihr Land zurück.

09 Weinend werden sie kommen, sie werden zu mir beten, während ich sie nach Hause bringe. Ich führe sie zu Bächen mit frischem Wasser, ich lasse sie auf gut gebahnten Wegen gehen, damit sie nicht stürzen. Denn ich bin Israels Vater, und der Stamm Ephraim ist mein erster Sohn.

10 Ihr Völker, hört, was ich, der Herr, sage, verkündet es auf den fernsten Inseln! Ruft: ‚Der Herr hat die Israeliten in alle Winde zerstreut, aber nun sammelt er sie wieder und schützt sein Volk wie ein Hirte seine Herde.‘

17 Du hast eine Zukunft! Du darfst neue Hoffnung schöpfen! Denn deine Kinder kommen in ihre Heimat zurück.

In Kapitel 31 Vers 37 haben wir nochmal eine Zusammenfassung des bisher Gesagten: 

37 Zwar zerstreue ich ihre Einwohner voller Zorn in alle Länder, aber ich will sie wieder von dort sammeln und zurückbringen, damit sie hier in Ruhe und Frieden wohnen können.  

In diesem Vers wird zeitlich ein großer Bogen gespannt und gleichzeitig das zentrale Wirken Gottes an seinem Volk in einer Verheißung aufs höchste verdichtet. Diese Abfolge von Gottes Zorn und Gnade, also der zornige und der barmherzige Gott, wird uns hier deutlich vor Augen gestellt und dieser Kontrast mag uns eine Ahnung geben, wer Gott wirklich ist! 

Wenn wir an diesem Morgen hier mitten in Israel sitzen und diese Worte hören, so können wir das bei Jeremia beschriebene Leiden des israelischen Volkes und die Erfüllung von Gottes Verheißungen sehr gut auf den heutigen Zeitpunkt beziehen. Die Erfüllung erleben wir in der Aliyah, die immer noch andauert, die Noch -Nicht-Erfüllung in der großen Not durch die Bedrohung der umliegenden Völker.  Umkehr und Buße geschieht zumindest durch einige Gruppen in der israelischen Gesellschaft.  

Auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die zwar von Gott wissen, aber ihr Leben ohne ihn führen. Dann gibt es im Land Gruppen von Menschen zwischen denen Spannungen herrschen, weil sie aus verschiedenen Kulturen kommen. Wenn sie gemeinsam in Anbetung vor dem Herrn stehen würden, würde sich das wahrscheinlich verändern. Und wir haben, wie gesagt, die Situation, dass Israel von Völkern umgeben ist, die ihm feindlich gesinnt sind.

Wir leben in dieser Spannung, in der Erwartung auf Frieden und Sicherheit für dieses Land. 

Dieses Unvollendete und diese Widersprüche werden von Gott dann auch in 31 den Versen 21 und 22 deutlich thematisiert: 

21 Jungfrau Israel, überleg dir genau, wie der Weg verlief, auf dem du weggeführt worden bist! Stell Wegweiser auf und markiere die Straßen; denn auf ihnen sollst du jetzt heimkehren! Ja, kehre wieder heim in deine Städte!

22 Wie lange willst du noch zögern und dich sträuben, du widerspenstige Tochter? Der Herr schafft etwas völlig Neues auf der Erde: Sein Volk wird ihm in Treue zugetan sein. (Gute Nachricht)  

Wie eine Jungfrau neu, frisch, unberührt soll Israel werden. Bevor Israel aber heimkehren kann, ist es auf Wegen gegangen, die in die Irre geführt haben. Und die Israeliten haben  keine Wegweiser aufgestellt, die ihnen die Heimkehr ermöglichen.

So fragt Gott: Wie lange willst du noch umherirren?

So ist die die Situation in Israel heute. Die Menschen merken nicht, dass hinter ihrer Unruhe und Bedrückung ein Hunger nach geistlicher Erlösung steckt, die nur Gott stillen kann.  Es scheint niemand dazu sein, der ihnen den Weg weist! Die Frage nach dem Wegweiser ist also die entscheidende Frage für Israel!!

Stehen wir Christen da in der Verantwortung? 

Nun kommen wir endlich zur Tageslosung für heute: 

25 Luther: Ich will die Müden erquicken und die Verschmachtenden sättigen.  

(25 Ich will den Erschöpften neue Kraft geben, und alle, die vom Hunger geschwächt sind, bekommen von mir zu essen.“(Hoffnung für alle))

Das Wort „schmachten“ meint, sich schmerzlich nach etwas sehnen und in verschmachten steckt drin, dass die Sehnsucht fast schon aufgegeben worden ist.  

Das muss das Gefühl der Israeliten damals gewesen sein und gilt für heute, weil sie ihre eigenen Wege gegangen sind und sich Gott widersetzt hatten. Sie sind durch ihr Leben ohne Gott müde gewordenen an Leib und Seele und ohne Hoffnung. Vielleicht kennen wir solche Zustände auch aus unserem Leben.

Und nun sagt Gott: ich will die Verschmachtenden  sättigen. Damit ist nicht nur eine körperliche Sättigung gemeint sondern eine Sättigung von Körper, Seele und Geist.

Dieser Art von Sättigung kennen wir auch aus Joh. 4,14  

Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, der wird nie wieder dürsten.  (Joh. 4,14 )  

Um das zu bekräftigen steht dann gleich im nächsten Vers:  

26 „Darüber erwachte ich und fühlte mich frisch und gestärkt.“  

Damit spricht Gott bekräftigend den Leidenden zu, welche Wirkung seine Verheißungen in ihnen bewirken wird. Gott ist also nicht nur mitfühlend. Er ist Wirkmächtigkeit. Das sollte uns ermutigen, seine Verheißungen in Wahrheit anzunehmen.  

Der neue Bund

Gott kann das, was missraten ist wieder neu machen (Bild vom Töpfer). Gott kann dasselbe mit jedem von uns tun, das hat Jeremia die ganze Zeit versucht dem Volk beizubringen. Was Gott aus den Israeliten machen wollte wurde von ihnen verdorben. Aber wenn sie Buße tun, kann Gott etwas Neues schaffen.

Weil Gott erkannte, dass die Menschen nicht im Stande waren, die Gesetze und die Versprechen so zu halten, wie Gott es von ihnen forderte, sagte Jeremia einen Tag voraus, an dem Gott einen neuen Bund schließen werde, der eine andere Grundlage haben wird, als der alte Bund. Dieser Bund wird auf Gottes Vergebung gegründet sein.  

Davon spricht Jerermia in den Versen 31, 31 – 34 :  

31 So spricht der Herr: „Es kommt die Zeit, in der ich mit dem Volk Israel und dem Volk von Juda einen neuen Bund schließe.

32 Er ist nicht mit dem zu vergleichen, den ich damals mit ihren Vorfahren schloß, als ich sie mit starker Hand aus Ägypten befreite. Diesen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war!

33 Der neue Bund mit dem Volk Israel wird ganz anders aussehen: Ich schreibe mein Gesetz in ihr Herz, es soll ihr ganzes Denken und Handeln bestimmen. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.

34 Niemand muß dann den anderen noch belehren, keiner braucht seinem Bruder mehr zu sagen: ‚Erkenne doch den Herrn!‘ Denn alle – vom Kleinsten bis zum Größten – werden erkennen, wer ich bin. Ich vergebe ihnen ihre Schuld und denke nicht mehr an ihre Sünden. Mein Wort gilt!

Der neue Bund mit dem Gesetz im Herzen des Menschen verändert die Beziehung der Menschen zu Gott, und zwar in anderer Weise als ein Gesetz, aus dem Vorschriften gemacht werden. Hier geht es nicht um Belehrung, hier geht es auf der Beziehungsebene nicht um ein „ich weißes besser als du“, sondern darum Gott zu erkennen – also Gottes Wahrheit und Vergebung durch den Heiligen Geist wahrzunehmen! 

Wenn die Zeit noch reicht   > Verheißungen für Israel: 

35 + 36, 38 – 42:

35 Ich, der Herr, habe die Sonne dazu bestimmt, den Tag zu erhellen, den Mond und die Sterne, damit sie nachts leuchten. Sie alle folgen einer festen Ordnung. Ich lasse die Wellen des Meeres tosen, denn ich bin der Herr, der allmächtige Gott.

36 Ich sage: So wie diese feste Ordnung für immer besteht, wird auch Israel für immer mein Volk sein.

38 Sie sollen mein Volk sein, und ich will wieder ihr Gott sein.

39 Dann werden sie nur ein Ziel haben: mich zu achten und zu ehren, denn ich selbst lege ihnen diesen Wunsch ins Herz. Darum wird es ihnen und ihren Nachkommen gutgehen.

42 Ich, der Herr, verspreche: Ich lasse all das Gute eintreffen, das ich diesem Volk angekündigt habe, so wie ich auch das Unheil über sie hereinbrechen ließ.

Ausblick

Wir dürfen also eine ganz große Hoffnung für Gottes Volk haben, trotz der Zerreißproben im Innen- wie im Außenleben des Volkes, die uns hier  durchaus vor Augen stehen. Unter dieser Hoffnung steht auch das 70 jährige Staatsjubiläum.

 

 

 

 

 

Freitag, 11. Mai: Zum tiefsten Punkt der Erde

Der tiefste Punkt der Erde, den wir trockenen Fußes erreichen können, ist die Gegend rund um das Tote Meer, Yam HaMelach.

Bevor wir aber wirklich zum Ufer des Toten Meeres kommen, erleben wir ein kleines Naturwunder in der Oase Einot Tsukim .

Ein Ranger der Naturparkverwaltung führt uns gemeinsam mit Eytan durch das kleine Paradies und macht uns mit der Geschichte des Ortes vertraut, der einst ein blühendes Gemeinwesen war.

Im wohltuenden Schatten  hören wir aufmerksam zu…

 

 

Ein sogenannter Sodoms Apfel – er ist innen hohl, obwohl er von außen wie eine wunderbare Frucht aussieht.

 

Alle Bilder von Michael Dierks

Die folgenden Bilder hat Thomas K. beigesteuert:

Unser Hotel in Jericho

  Einot Tsukim…. wir warten auf den Guide, der uns durch das geschlossene Naturschutzgebiet führen wird.

An der Ausgrabungstelle der alten Siedlung (siehe folgenden Text)

Im Reservat am Ufer eines kleinen Sees…

Durch die dichte Vegetation folgen wir dem Guide auf schmalem Pfad…

Friedrich Q. hält für uns die Andacht, Ulrike D. begleitet unseren Gesang.

Blick vom Masada-Plateau auf die am Fuß des Berges gelegene Judgendherberge und das Gebäude,  in dem das  Museum und die Gondelstation untergebracht sind. Erkennbar auch die Umrisse eines der ehemaligen Römerlager, die bei der Belagerung Masadas dort standen.

Eytan erklärt am Modell die Lage der Anlage und die historischen Ereignisse bei der Eroberung Masadas durch die Römer.

Die alten „Speicher“ auf dem Gelände…

Das Modell des Herodes-Palastes an der  Nordseite des Felsen

Die Ruinen und Überreste der großen Anlage beeindrucken noch heute…

Die schwarze Linie im Mauerwerk kennzeichnet den „Urzustand“, den Archäologen vorfanden, zum besseren optischen Verständnis wurden die Mauern mit den vorhandenen Steinen „ergänzt“…

In Ein Bokek  ist eine große Spa-Anlage auf der israelischen Seite des Toten Meeres  „Jam HaMelach“ – Salzmeer…

Baden im Toten Meer… ein Muss für jeden Touristen – für uns natürlich auch…

Die großen Hotelanlagen von Ein Bokek.

(Bildkommentare und überleitende Texte von Ulrike H.)

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Den Tagesbericht schreibt Thomas K. für uns:

Freitag 11.5.

Oase Einot Tsukim

Nach unserer ersten Nacht im Hotel Jericho Resort Village sind wir durch das Jordantal entlang der Berge, die zur judäischen Wüste gehören, zur Oase Einot Tsukim gefahren. Diese Oase am Toten Meer mit sprudelnden Quellen liegt mit am tiefsten Punkt der Erde. Am Besuchereingang der Oase begrüßte uns der spezielle Guide für die Führung durch das Gelände. Er erklärte uns mit viel Engagement und in klar verständlichem Englisch Pflanzen, Tiere und die antiken Ausgrabungen. Die jüdische Wüste ist entstanden, weil die Gegend im Schatten des Regens liegt, der sich vorher an der Westflanke des Gebirges abregnet. Durch die Quellen gibt es hier jedoch eine vielfältige Vegetation. Im Ausgrabungsgelände hat man Ruinen und ein rituelles Bad aus der Zeit des 2. Tempels freigelegt. Bis 70 n. Chr. lebten hier Juden und dann die Römer. Außerdem kann man sehen, dass es in der Antike Zisternen gab, in denen das Wasser von den Bergen durch Kanäle gesammelt wurde. Dadurch war es möglich, Pflanzen für die Balsam-Herstellung anzupflanzen. Nur hier wurden nach geheimnisvollen Rezepten der teure Balsam und Parfums hergestellt. Diese Pflanzen sind jedoch ausgestorben. In den Wasserbecken hat man damals auch Fische gezüchtet.

Wir haben dann einen Rundgang durch den geschlossenen Teil des Naturreservats gemacht. Hier wachsen Tamarisken, die schon bei Abraham erwähnt wurden. Wir sehen auch einen Baum der Früchte in Form von Äpfeln hat die innen aber nur aus Luft bestehen. Man bezeichnet sie als  Sodoms Apfel. Es gibt hier u.a. eine bestimmte Art von Sperlingen und Ameisen, die auf Bäumen leben und dort ein Nest für ihre Puppen weben. Außerdem gibt es in dem Reservat Füchse, Kojoten und Stachelschweine. In einem Tümpel an dem wir rasteten gibt es den St. Peter-Fisch – eine besondere Population.

Zur Zeit der Makabäer war das Land um das Tote Meer besiedelt und wurde landwirtschaftlich genutzt. Heute gibt es hier auch wieder Kibbuzim, die Landwirtschaft betreiben.

Festung Masada

Weiter am Toten Meer entlang gelangten wir zur Festung Masada. Vom Besucherzentrum sind wir mit der Seilbahn auf das Felsplateau hinaufgefahren. Masada ist ein isolierter Tafelberg mit einem Höhenunterschied zum Toten Meer von rund 400 m. Auf den Grundmauern einer älteren kleineren Festung errichtete Herodes etwa zwischen 40 und 30 v. Chr. eine stark befestigte Residenz, die ihm als Rückzugsort vor Feinden diente. Er ließ um das Plateau eine Kasemattenmauer mit Türmen und auf dem Plateau weitere Gebäude anlegen. Am berühmtesten ist der über mehrere Stufen in den Berghang hineingebaute Nordpalast. Von dem bot sich ein wunderbarer Blick in die Ebene mit dem Toten Meer. Am Fuß des Berges wurden zwölf große Zisternen zur Wasserversorgung gebaut, in die das Regenwasser durch Kanäle geleitet wurde. (Einschub U.H.: auch auf dem Plateau sind sehr große Wasserspeicher in den Fels geschlagen worden, so dass den Belagerten nicht an Wasser mangelte.)

Nach Herodes Tod ging die Festung in römische Hände über und wurde während des ersten jüdischen Aufstandes (66 n. Chr.) von Zeloten erobert. Nachdem die Römer die Rebellion in Jerusalem niedergeschlagen hatten, blieb Masada der letzte Rückzugsort der Juden. Im Jahre 73 n.Chr. gelang den Römern durch eine Belagerung und über eine an der Westseite augeschüttete große Rampe die Eroberung von Masada. Der Anführer der auf Masada verbliebenen 960 Menschen, Eleazar, forderte in einer berühmt gewordenen Rede die Bewohner auf, lieber zu sterben als in Gefangenschaft zu geraten. Bis auf fünf Menschen, die sich versteckt hatten, begingen alle Selbstmord bzw. wurden durch die Befehlshaber ermordet. Deshalb gehört heute Masada zu den eindrucksvollsten Symbolen des jüdischen Widerstandes. Sicherlich ist es eine Diskussion wert, wie diese Selbstopferung moralisch zu bewerten ist.

Baden im Toten Meer

Die weitere Fahrt am Toten Meer entlang nach Süden führte uns am späteren Nachmittag bei 38° in den Badeort Ein Bokek. So war unser Bad im Toten Meer vielleicht keine richtige Erfrischung aber das bewegungslose Liegen auf dem Salzwasser doch eine neue Erfahrung. Mit seinen modernen Hotels und der schönen Strandanlage konnten wir gehobene Badekuratmosphäre genießen.

Schabbatessen

Nach einem Zwischenstopp in unserem Hotel in Jericho ging es zu einem traditionellen Schabbatessen in die Siedlung Kfar Adumim in der Nähe von Jerusalem. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf, die eine Gruppe war privat zu Gast in einer Familie und die andere Gruppe wurde in einer Synagoge von mehreren Gemeindemitgliedern bewirtet. Ich war in der Gruppe bei der privaten Familie.

Nach einem herzlichen Empfang von Daniels Familie mit 4 Kindern sangen wir alle Schalom alechem. Dann stellte Daniel seine Familie vor und gab uns einen Einblick in seine Lebensgeschichte.

Daniel und seine Familie sind aus Cleveland nach Israel eingewandert als er noch jung war. Er wuchs in Jerusalem auf und lernte das Land kennen und lieben. Nach seinen Dienst in der Armee war er sieben Jahre als Lehrer in einer Schule für Kinder mit Lernproblemen tätig. Im Anschluss daran ist er Reiseleiter geworden und führt seit 14 Jahren Gruppen durch Israel. Seine Frau stellt sich ebenfalls vor. Vor dem Essen segnete Daniel seine Kinder, wie auch Brot und Wein. Es gab einen hervorragendes viergängiges Essen, bei dem wir aus unseren Leben erzählten und später weitere israelische Lieder sangen. Gegenseitig voneinander etwas zu erfahren war sehr bereichernd und führte zu einem herzlichen lebendigen Beisammensein. Für beide Seiten war dieser Abend etwas Besonderes.

 

Ergänzung am

 

Anhang – Andacht

Friedrich Q.

Andacht in der Oase „Einot Tsukim“ Fr., 11. Mai – Israelreise 2018
Hesekiel 47, 1-12 Die Tempelquelle Der Name „Einot“ bedeutet Quellen. Hier gibt es Süßwasserquellen, die für üppigen Pflanzenwuchs sorgen, heute ist diese Oase ein Erholungsort für Familien mit Kindern. Im Altertum hatten die
Essener aus Qumran hier eine Farm mit Getreideanbau und Viehzucht – darauf lassen die archeolog.
Ausgrabungen aus den 50ger Jahren (1955 -57 u.später) schließen. Es gab hier ein Haupthaus , eine Bewässerungsanlage und Gärten, in denen Duftbalsam gewonnen wurde – eine Rarität aus diesem Gebiet. Man muss sich Ganze damals in Ufernähe vorstellen – heute sind wir ca 5km vom Ufer entfernt.

WER WAREN DIE ESSENER ?
Ich beziehe mich auf einen Vortrag, den ich im Okt.2016 in Qumran gehalten habe..
Die Essener waren eine der 4 Hauptrichtungen im Judentum zur Zeit Jesu: Die Sadduzäer, die Pharisäer, die Zeloten und die Essener. Sie hatten sich zur Zeit der Hasmonäer -Könige (141-63 v.Chr.), als Gruppe in die Wüste am Toten Meer zurückgezogen, kamen überwiegend aus der Priesterschaft und lehnten den Tempelkult ab, weil die Hasmonäer die Rechtsgewalt und das Amt
des Hohenpriesters an sich gerissen hatten. Sie wurden von ihnen als „Frevelpriester“ bezeichnet.
Die Schriftrollen, die man in den Höhlen vn Qumran gefunden hat, zeugen von ihrem gemeinsamen Leben nach strengen Ordensregeln, sie wollten ein Leben in Heiligkeit vor Gott führen, ihre Psalmen sind eine wunderbare Fortsetzung der biblischen Psalmen. Weil sie in der Naherwartung
der anbrechenden Gottesherrschaft lebten, sprachen sie vom „Kampf der Söhne des Lichts gegen die Söhne der Finsternis“ (womit vor allem die Römer gemeint waren). Das erinnert an Worte des Paulus in 1.Thess.4, 3-7 u.5,1-5. Die Essenerbewegung war über das ganze Land verteilt, man schätzt , dass ca 4000 Menschen dazu gehörten, die oft in kleinen Gemeinschaften lebten – oft auch zölibatär. Maria und Martha u. Lazarus sind ein Beispiel (vgl. Luk.10, 38ff). Die Bußbewegung, die mit Johannes dem Täufer verbunden ist, stand in enger Beziehung zu Qumran. Johannes hat das rituelle Bad, das täglich vollzogen wurde, zu einer einmaligen Taufe umgewandelt – manche glauben, dass er Jesus bei der Taufe soz. in den Essener-Orden aufgenommen hat.
Dass Jesus im Essener- Viertel in Jerusalem das letzte Abendmahl mit den Jüngern feiert – offenbar im Haus eines Esseners, vgl. Mk.14, 13-16 der Mann mit dem Krug – , spricht für das enge Verhältnis, das Jesus zu den Essenern hatte. Und dass die Taufe von 3000 Gläubigen zu Pfingsten in Jerusalem an einem Tage stattfand, kann man sich nur vorstellen, wenn man an die zahlreichen Tauchbäder /Zisternen im Essenerviertel denkt ( die Ausgrabungen kann man heute verfolgen s.Foto). In Apg. 6,7 heißt es:“Auch viele Priester wurden dem Glauben – an Jesus – gehorsam“ .
Damit können eigentlich nur essenische Priesterfamilien gemeint sein. Auch die von ihnen praktizierte Gütergemeinschaft wurde in der frühen Gemeinde in Jerusalem gepflegt, wie Lukas berichtet.
Nach dem jüdischen Krieg verliert sich ihre Spur. Wahrscheinlich ist der Rest der Gemeinschaft auf Massada umgekommen. Die Zusammenhänge zwischen den Essenern und dem frühen Christentum sind so offensichtlich,
dass man vielleicht an Qumran als eine Art „Wiege des Christentums“ denken könnte. Aber die Unterschiede – etwa die Lehre Jesu von der Feindesliebe und der freiere Umgang der Jünger Jesu mit dem Sabbatgebot – sind deutlich…

Aber nun endlich zu Hesekiel 47 :
Ich kann mir vorstellen, dass auch die Priester in Qumran immer wieder an die Verheißung des Propheten „Jecheskiel“ dachten, wenn sie am Ufer des Toten Meeres ihre Gärten anlegten. Aber sie wußten auch, dass seine Vision von einer Quelle und einem Fluß, der das Salzwasser in Süßwasser verwandelt, so dass die Fischer an den Ufern des lebendigen Meeres stehen und ihre Netze zum Fischfang auswerfen, und die Vorstellung von Bäumen, die monatlich Früchte tragen und deren Blätter zur Heilung dienen – dass dies alles ihre Vorstellungskraft weit überstiegen hat. Aber nachdem sie in Jerusalem zum Glauben an den Messias Jeschua gekommen und mit dem Heiligen Geist erfüllt worden waren, sahen sie diese Vision des Propheten in einem ganz neuen Licht. Sie verstanden, dass diese Prophetie in geistlichem Sinne bereits Wirklichkeit geworden war.

Wie können wir die geistliche Bedeutung von Hes.47 verstehen? .
. HESEKIEL 47, GEISTLICH GEDEUTET:
Das Bild von der Tempelquelle weist auf den Heiligen Geist hin. Er ist die belebende Kraft, die gesund macht, was vorher todbringend und bitter war. Er schenkt Lebensfülle und läßt wunderbare
Früchte reifen. Diese Lebensfülle ist das endzeitliche Heil, von der auch der Seher in der Offenbarung spricht:“Und er zeigte mir einen Strom des Lebenswassers, klar wie Kristall, der von dem Thron Gottes u n d d e s L a m m e s ausgeht..Zu beiden Seiten des Stromes wachsen Bäume des Lebens; sie tragen zwölfmal Früchte, jeden Monat bringen sie Frucht. Und die Blätter der
Bäume dienen zur Heilung der Völker“ (!). Die Quelle des Geistes ist der Thron Gottes und des Lammes. Im Tempel galt die Bundeslade im Allerheiligsten als Thron Gottes. Jetzt aber, nachdem der Tempelvorhang zerrissen und der Weg zum Allerheiligsten frei geworden ist, geht der Strom des Geistes von Gott und von Jesus aus. Der Geist Gottes macht unser Leben neu, wenn wir Jesus in
unser Leben aufnehmen. Jesus macht uns frei von Sünde und Tod, er schenkt neues, ewiges Leben.
Sein Geist schenkt Lebensfülle, so dass unser Leben zu einer Quelle lebendigen Wassers wird:
„Wer durstig ist, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, aus dessen Innerstem werden Ströme lebendigen Wassers fließen, wie die Schrift sagt. Damit meinte er den Geist, den alle empfangen sollten, die an ihn glauben.“(Joh. 7, 37 -39) Was bewirkt der Geist Gottes? Er schafft
Früchte, die bleiben, er tut Werke durch uns, die Ewigkeitscharakter haben. Ohne ihn sind unsere Werke tot. Und er verändert unser Leben, macht uns Jesus ähnlicher, wenn wir seine Werke tun. Er macht uns frei vom Gesetz, das anklagt, macht uns barmherzig. Ohne Gottes Geist sind wir gnadenlos und neigen dazu, andere und uns selbst anzuklagen und zu verurteilen. Gottes Geist schenkt Vergebung und macht vergebungsbereit. „Wo aber Vergebung ist, da ist Leben und Freude“ (Luther). Gottes Geist schenkt Freude am Lesen der Bibel, weil er uns „die Schrift öffnet“. Immer wieder Neues entdecken wir in seinem Wort. Auch die Freude am Gebet schenkt Gottes Geist. Ohne
ihn wird das Gebet zur Pflichtübung und ist anstrengend, macht müde. Viele Gemeinden leiden an einer Gebetsmüdigkeit.
Das schönste an diesem Bild von dem Lebensstrom, der vom Tempel Gottes ausgeht, ist das Ansteigen des Stromes. Er wird immer tiefer, so dass er mir zuerst bis zum Knöchel, dann bis zum Knie, dann bis zur Hüfte reicht, so dass ich den Boden unter den Füßen verliere. Ich überlasse mich ganz dem Strom des Geistes, werde mich selbst los und lasse mich tragen. Dietrich Bonhoeffer
schreibt : „Wer es aufgegeben hat, aus sich selbst etwas zu machen, der wirft sich Gott ganz in die Arme“. Das ist mein Wunsch, dass wir uns immer mehr dem Strom des Geistes überlassen, der uns zu einer Lebensquelle macht, die in das ewige Leben quillt .

 

 

10. Mai, Christi Himmelfahrt

In der zurück liegenden Nacht haben in Syrien stationierte Truppen des Iran israelische Stellungen auf dem Golan angegriffen. Nachts hörten wir die israelische Luftwaffe.

 

Der Morgen ist friedlich ….

Zum Lobpreis fahren wir mit dem Boot hinaus auf den See.

Der Bus bringt uns anschließend zum Berg und der Kapelle der Seligpreisungen 

Zu Fuß geht es hinunter ans Ufer und zum Ort der Brotvermehrung.

Über die Autobahn, die Israels Norden mit Eilat im Süden verbindet, fahren wir hinunter in die Jordanebene, besuchen dort die Taufstelle am Jordan (die Grenze zu Jordanien liegt mitten im Fluß!), fahren weiter nach Jericho,   besichtigen dort die Ausgrabungen des antiken Jericho und besuchen im Anschluß daran  die Einrichtung „Seeds of Hope“ von Taysir Abu Saada, einem ehemaligen Terroristen und Leibwächter Arafats.

Soweit die bisherige  kurze Berichterstattung.

(Alle Bildkommentare und   überleitende Texte Ulrike H.)

Inzwischen ist der Tagesbericht fertig gestellt, Ingrid  hat ihn für uns geschrieben:

Donnerstag, den 10. Mai 2018

Bevor wir um 8.20 Uhr unsere Fahrt nach Jericho starten, genieße ich einen morgendlichen Spaziergang durch den üppig grünen, blühenden Park des Kibbuz Shaar Ha Golan. Es ist 6.30 Uhr und schon viel Leben im Gelände. Eine Frau füttert mit Bröckchen etwa 25 Katzen, die von allen Seiten hungrig auf sie zu laufen; eine Gruppe von Kleinkindern wird in gitterbettähnlichen Wagen geschoben, Kinder radeln zur Schule, Gärtner beginnen ihren Dienst.

 

Unsere Gruppe gratuliert Uschi und Karl Heinz (links am Tisch) beim Frühstück zum 50. Hochzeitstag. So beginnen wir diesen Tag mit Freude und Dank.

Während wir im Bus zum See Genezareth fahren, erzählt uns Eitan, dass die Bewohner der Golanhöhen eine unruhige Nacht erlebten. Viele Menschen suchten Schutz in Bunkern, denn an der syrischen Grenze stationierte Iraner beschossen mit 20 Raketen Israel, aber es kam gottlob keine an. Israel regierte auf den Angriff mit einem harten Gegenschlag.

Doch wir fühlen uns sicher, genießen den Ausblick auf die Landschaft und besteigen im Kibbuz Kimsar ein Boot, um wie Jesus vor 2000 Jahren auf dem See Genezareth zu fahren. Es ist ein unbeschreiblich wunderbares Gefühl, sich an Bord der Andacht und dem Lobpreis hinzugeben. Der Bootsführer Daniel Carniel ist messianischer Jude und teilt unsere Begeisterung. So singen und tanzen wir gemeinsam.

 

Unser nächstes Ziel ist die achteckige Kirche der Seligpreisungen auf einem Berg am nordöstlichen Teil des Sees Genezareth. Man nimmt an, dass Jesus hier seine Bergpredigt hielt. Die Lehrsätze stehen auf Stein geschrieben im Garten entlang des Weges zur Kirche. Jeder von uns betritt die Kirche allein und versucht trotz der vielen Touristen Stille zu finden.

Anschließend laufen wir auf einem Feldweg vorbei an Bananenplantagen und Blumen hinab nach Tabgha, zur Stätte der Brotvermehrung

 

Auf dem Platz davor der Kirche steht eine rote Bougainvillea, über deren üppige Blütenpracht wir staunen. Wunderschöne farbige Mosaiken aus dem 4. und 5.Jhdt. schmücken den Fußboden des Kirchenraums. Unter dem Altar ist ein Brotkorb mit rechts und links je einem Fisch zu sehen und an den Seiten der Kirche die Abbildungen von Wasservögeln und -pflanzen.

 

Von hier aus fahren wir etwa 100 km entlang der jordanischen Grenze zur Taufstelle am Jordan. Das Gebiet ist in drei Zonen aufgeteilt, in A, B und C. A ist für israelische Bürger verboten, es steht unter palästinensischer militärischer Verwaltung. B gehört militärisch zu Israel, steht aber unter ziviler palestinen. Verwaltung. Und C ist komplett unter israel. Verwaltung. Große rote Schilder warnen Israelis, nicht in die Zone A zu fahren.

Der Jordan an der Taufstelle ist ein enttäuschend kleiner trüber Bach. Auf jordanischer und israelischer Seite besteigen die Täuflinge getrennt das Wasser, aber man kann einander sehen! Wir waten kurz mit den Füßen hinein, während an der Treppe zum Wasser Soldaten ihren Dienst tun.

 

 

Wir halten uns hier nur kurz auf, denn wir wollen weiter nach Jericho, um den „Tell es Sultan“ anzusehen, die Mauerreste aus der Zeit Josuas. Übrigens ist Jericho die tiefstgelegene Stadt der Welt mit – 250m! Zunächst steigen wir auf das Dach eines Hotels direkt neben der Ausgrabungsstätte und haben eine weiten Blick auf die Stadt und auf den Berg der Versuchung mit der Gondelbahn, die hinauf zum Kloster fährt. Ausgrabungen haben ergeben, dass die ältesten Mauern Jerichos über 10 000 Jahre alt sind. Ich fand es erstaunlich, dass aus Lehmziegeln gebaute Mauern heute noch gut zu erkennen sind.

Der Abschluss des Tages war ein Treffen mit Tass Saada, einem ehemaligen Terroristen und Leibwächter Arafats, der uns erzählte, wie er zum Glauben an Jesus kam und dadurch sein Leben total veränderte. Er baute zusammen mit seiner Frau Karen die humanitäre Hilfsorganisation Seeds of Hope auf, um speziell palästinensischen Kindern Bildung, Hoffnung und Liebe zu geben.

 

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ANHANG  –  ANDACHT

Die Andacht in Einot Tsukin hielt Friedrich Quaas

Andacht in der Oase „Einot Tsukim“ Fr., 11. Mai – Israelreise 2018
Hesekiel 47, 1-12 Die Tempelquelle

Der Name „Einot“ bedeutet Quellen. Hier gibt es Süßwasserquellen, die für üppigen Pflanzenwuchs sorgen, heute ist diese Oase ein Erholungsort für Familien mit Kindern. Im Altertum hatten die Essener aus Qumran hier eine Farm mit Getreideanbau und Viehzucht – darauf lassen die archeolog.
Ausgrabungen aus den 50ger Jahren (1955 -57 u.später) schließen. Es gab hier ein Haupthaus , eine Bewässerungsanlage und Gärten, in denen Duftbalsam gewonnen wurde – eine Rarität aus diesem Gebiet. Man muss sich Ganze damals in Ufernähe vorstellen – heute sind wir ca 5km vom Ufer
entfernt.
WER WAREN DIE ESSENER ?
Ich beziehe mich auf einen Vortrag, den ich im Okt.2016 in Qumran gehalten habe.. Die Essener waren eine der 4 Hauptrichtungen im Judentum zur Zeit Jesu: Die Sadduzäer, die Pharisäer, die Zeloten und die Essener. Sie hatten sich zur Zeit der Hasmonäer -Könige (141-63v.Chr.), als Gruppe in die Wüste am Toten Meer zurückgezogen, kamen überwiegend aus der
Priesterschaft und lehnten den Tempelkult ab, weil die Hasmonäer die Rechtsgewalt und das Amt des Hohenpriesters an sich gerissen hatten. Sie wurden von ihnen als „Frevelpriester“ bezeichnet.
Die Schriftrollen, die man in den Höhlen vn Qumran gefunden hat, zeugen von ihrem gemeinsamen Leben nach strengen Ordensregeln, sie wollten ein Leben in Heiligkeit vor Gott führen, ihre Psalmen sind eine wunderbare Fortsetzung der biblischen Psalmen. Weil sie in der Naherwartung
der anbrechenden Gottesherrschaft lebten, sprachen sie vom „Kampf der Söhne des Lichts gegen die Söhne der Finsternis“ (womit vor allem die Römer gemeint waren). Das erinnert an Worte des Paulus in 1.Thess.4, 3-7 u.5,1-5. Die Essenerbewegung war über das ganze Land verteilt, man schätzt , dass ca 4000 Menschen dazu gehörten, die oft in kleinen Gemeinschaften lebten – oft auch zölibatär. Maria und Martha u. Lazarus sind ein Beispiel (vgl. Luk.10, 38ff). Die Bußbewegung, die mit Johannes dem Täufer verbunden ist, stand in enger Beziehung zu Qumran. Johannes hat das rituelle Bad, das täglich vollzogen wurde, zu einer einmaligen Taufe umgewandelt – manche
glauben, dass er Jesus bei der Taufe soz. in den Essener-Orden aufgenommen hat.
Dass Jesus im Essener- Viertel in Jerusalem das letzte Abendmahl mit den Jüngern feiert – offenbar im Haus eines Esseners, vgl. Mk.14, 13-16 der Mann mit dem Krug – , spricht für das enge Verhältnis, das Jesus zu den Essenern hatte. Und dass die Taufe von 3000 Gläubigen zu Pfingsten in Jerusalem an einem Tage stattfand, kann man sich nur vorstellen, wenn man an die zahlreichen Tauchbäder /Zisternen im Essenerviertel denkt ( die Ausgrabungen kann man heute verfolgen s.Foto). In Apg. 6,7 heißt es:“Auch viele Priester wurden dem Glauben – an Jesus – gehorsam“ .
Damit können eigentlich nur essenische Priesterfamilien gemeint sein. Auch die von ihnen praktizierte Gütergemeinschaft wurde in der frühen Gemeinde in Jerusalem gepflegt, wie Lukas berichtet. Nach dem jüdischen Krieg verliert sich ihre Spur. Wahrscheinlich ist der Rest der Gemeinschaft auf
Massada umgekommen. Die Zusammenhänge zwischen den Essenern und dem frühen Christentum sind so offensichtlich, dass man vielleicht an Qumran als eine Art „Wiege des Christentums“ denken könnte. Aber die Unterschiede – etwa die Lehre Jesu von der Feindesliebe und der freiere Umgang der Jünger Jesu mit dem Sabbatgebot – sind deutlich…

Aber nun endlich zu Hesekiel 47 :
Ich kann mir vorstellen, dass auch die Priester in Qumran immer wieder an die Verheißung des Propheten „Jecheskiel“ dachten, wenn sie am Ufer des Toten Meeres ihre Gärten anlegten. Aber sie wußten auch, dass seine Vision von einer Quelle und einem Fluß, der das Salzwasser in Süßwasser verwandelt, so dass die Fischer an den Ufern des lebendigen Meeres stehen und ihre Netze zum Fischfang auswerfen, und die Vorstellung von Bäumen, die monatlich Früchte tragen und deren Blätter zur Heilung dienen – dass dies alles ihre Vorstellungskraft weit überstiegen hat. Aber nachdem sie in Jerusalem zum Glauben an den Messias Jeschua gekommen und mit dem Heiligen
Geist erfüllt worden waren, sahen sie diese Vision des Propheten in einem ganz neuen Licht. Sie verstanden, dass diese Prophetie in geistlichem Sinne bereits Wirklichkeit geworden war. Wie können wir die geistliche Bedeutung von Hes.47 verstehen?

HESEKIEL 47, GEISTLICH GEDEUTET:
Das Bild von der Tempelquelle weist auf den Heiligen Geist hin. Er ist die belebende Kraft, die gesund macht, was vorher todbringend und bitter war. Er schenkt Lebensfülle und läßt wunderbare Früchte reifen. Diese Lebensfülle ist das endzeitliche Heil, von der auch der Seher in der Offenbarung spricht:“Und er zeigte mir einen Strom des Lebenswassers, klar wie Kristall, der von
dem Thron Gottes u n d d e s L a m m e s ausgeht..Zu beiden Seiten des Stromes wachsen Bäume des Lebens; sie tragen zwölfmal Früchte, jeden Monat bringen sie Frucht. Und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker“ (!). Die Quelle des Geistes ist der Thron Gottes und des
Lammes. Im Tempel galt die Bundeslade im Allerheiligsten als Thron Gottes. Jetzt aber, nachdem der Tempelvorhang zerrissen und der Weg zum Allerheiligsten frei geworden ist, geht der Strom des Geistes von Gott und von Jesus aus. Der Geist Gottes macht unser Leben neu, wenn wir Jesus in
unser Leben aufnehmen. Jesus macht uns frei von Sünde und Tod, er schenkt neues, ewiges Leben. Sein Geist schenkt Lebensfülle, so dass unser Leben zu einer Quelle lebendigen Wassers wird : Wer durstig ist, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, aus dessen Innerstem werden Ströme lebendigen Wassers fließen, wie die Schrift sagt. Damit einte er den Geist, den alle
empfangen sollten, die an ihn glauben.“(Joh. 7, 37 -39) Was bewirkt der Geist Gottes? Er schafft Früchte, die bleiben, er tut Werke durch uns, die Ewigkeitscharakter haben. Ohne ihn sind unsere Werke tot. Und er verändert unser Leben, macht uns Jesus ähnlicher, wenn wir seine Werke tun.
Er macht uns frei vom Gesetz, das anklagt, macht uns barmherzig. Ohne Gottes Geist sind wir gnadenlos und neigen dazu, andere und uns selbst anzuklagen und zu verurteilen. Gottes Geist schenkt Vergebung und macht vergebungsbereit. „Wo aber Vergebung ist, da ist Leben und Freude“
(Luther). Gottes Geist schenkt Freude am Lesen der Bibel, weil er uns „die Schrift öffnet“. Immer wieder Neues entdecken wir in seinem Wort. Auch die Freude am Gebet schenkt Gottes Geist. Ohne
ihn wird das Gebet zur Pflichtübung und ist anstrengend, macht müde. Viele Gemeinden leiden an einer Gebetsmüdigkeit.
Das schönste an diesem Bild von dem Lebensstrom, der vom Tempel Gottes ausgeht, ist das Ansteigen des Stromes. Er wird immer tiefer, so dass er mir zuerst bis zum Knöchel, dann bis zum Knie, dann bis zur Hüfte reicht, so dass ich den Boden unter den Füßen verliere. Ich überlasse mich ganz dem Strom des Geistes, werde mich selbst los und lasse mich tragen. Dietrich Bonhoeffer
schreibt : „Wer es aufgegeben hat, aus sich selbst etwas zu machen, der wirft sich Gott ganz in die Arme“.

Das ist mein Wunsch, dass wir uns immer mehr dem Strom des Geistes überlassen, der uns
zu einer Lebensquelle macht, die in das ewige Leben quillt.

 

2. Tag mit intensiven Begegnungen

Vom See Genezareth aus geht es hoch in die Berge des Nordens.

Wir treffen in dem Bergdorf Fussata  Carmelin Ashkar, eine aramäische Christin, die in der Organisation „Brotherly Covenant“ aktiv ist.

 

(Weitere Bilder werden noch eingefügt)

Von Fassuta aus fahren wir  bis zum Hermon – an der Festung Nimrod vorbei –und sind in dem überwiegend von Drusen bewohnten Ort Maidal Shams zu Gast in einem drusischen Haus. Die Hausfrau hat nicht nur köstliches Essen bereitet, sie erzählt auch sehr lebhaft von der Vergangenheit und Gegenwart ihrer großen Familie.

 

Gastmahl bei einer beeindruckenden Frau .

Grenzerfahrung im „Kibbuz auf der Grenze“   zum Libanon und zu den Stellungen der Hisbollah…

Am Eingang zum Kibbuz…

 

Der ehemalige Sicherheitschef des Kibbuz, ein aus den Niederlanden stammender Einwanderer,  schildert die Geschichte des Grenzpostens und berichtet über die Notwendigkeit, weiterhin an der Grenze zum Libanon wachsam zu sein.

 

Nirgendwo anders scheint diese Aussage so berechtigt zu sein wie in ISRAEL.

 

 

Vor der Weiterfahrt zurück nach Shaar HaGolan

 

Hinter uns wird das Tor wieder geschlossen ….

(Alle Bildkommentare und   überleitende Texte Ulrike H.)

 Jürgen H. und Wolfgang R. schreiben für uns den Tagesbericht:

Tag 3 (09.05.): An Israels Nord-Grenzen (Golan-Höhen, Syrien, Libanon)

  • Heute geht die Fahrt vom Süden des Sees Genezareth nach Tiberias (Fotohalt) und dann auf den Straßen 90 (längste Straße Israels mit 480 km von Qiryat Shemones nach Eilat am Roten Meer) und 89 ins gebirgige Fassuta. Dort, dicht an der libanesischen Grenze, erwartet uns Carmelin Ashkar in der Elias-Kirche, gegründet ca. 1200 n.Chr. durch griech.-orthodoxe Griechen. Mehrere zentrale Darstellungen von Elia mit dem Schwert, der auf dem Berg Karmel die Baals-Priester niederschlägt (1. Kön.18, 25-40). Heute ist die Kirche sehr weltoffen, vor allem für aramäische Christen, auch Juden. Carmelin hat das „Brotherly Covenant“ ins Leben gerufen mit dem Ziel, dass junge Aramäer sich in die israelische Gesellschaft integrieren, vor allem auch über den Armeedienst, und berichtet von ihrer Arbeit. Ihre Ausführungen werden unterstützt von einem Archäologen, der die Gemeinsamkeiten und das friedliche Zusammenleben von Juden und Christen bis in die Zeit von ca. 100 bis 400 n.Chr. erforscht hat.
  • Es folgt das Mittagessen in einer drusischen Familie, ein sehr herzlicher und fröhlicher Empfang mit reich gedecktem Tisch für uns alle 32 im Wohnzimmer mit Blick auf die Gebirgskette gen Norden. Der Berg Hermon ist gut zu erkennen, die Spitze (2814 m) ist in Nebel gehüllt. Der Schnee des Hermon speist 3 Jordanquellen, er ist damit für die Wasserversorgung Israels wichtig, im Psalm 133,3 so beschrieben, auch Ps. 42,7. (Im übrigen: Hermon bzw. Mount Hermon einer besten Rotweine Israel aus der Golan Heights Winery in Katzrin).

Die Drusen leben in der Grenzregion, überwiegend in Syrien oder aus Syrien kommend. Sie stellen eine eigene Volksgruppe dar, mit eigener Religion (geheim), glauben an die Seelenwanderung, Flagge mit 5 farbigen Streifen für die 5 Propheten der Drusen. Politisch stehen sie zu Israel, da Israel Religionsfreiheit gewährt, und sind bestrebt, sich hier zu integrieren. Deutschland (Germania) ist beliebt, weil im Zuge des Syrienkrieges viele Syrer in Deutschland Zuflucht gefunden haben. Umfangreicher Dienst an Jung-Erwachsenen, sich gesellschaftlich zu integrieren, u.a. in der israelischen Armee, an die sich häufig die berufliche Ausbildung bis hin zum Studium anschließt. Aber es ist eine Integrationsarbeit „ohne Druck“, eher eine Problemlösung für die Anliegen dieser Volksgruppe. Ca. 6000 Drusen leben hier verteilt innerhalb des Golan-Gebietes.- Die Fahrt an die syrische Grenze zum ehemaligen Militärstützpunkt Har Bental am Nachmittag wird wegen der bedrohlichen militärischen Lage abgesagt. Wie weise!! In der Nacht erfolgt der Raketenangriff aus Syrien (mit Unterstützung des iranischen Militärs) auf die Golanhöhen, keine Rakete erreicht israelischen Boden.

Jürgen H.

 

  • Besuch im Kibbuz Misgar Am an der libanesischen Grenze: Nördlichste Siedlung mit Landwirtschaft und zugleich Armeestützpunkt. Der Stützpunkt liegt auf dem Berg und bietet einen Überblick bis weit in den Libanon hinein. Die Felder des Kibbuz gehen direkt an den Grenzzaun und sind bestellt. Aus den Berichten eines Siedlers aus Holland: Unmittelbar in der Umgebung sind die Häuser im Libanon von Mitgliedern der Hisbollah besetzt. Die Einwohner des Libanons- meistens Christen- haben ihre Häuser verlassen. Es ist bekannt, dass im Libanon tausende Raketen der Hisbollah stationiert sind. Sie stellen eine große Bedrohung für Israel dar. Momentan wird Raketenbeschuss von Syrien aus auf den Golan gemeldet. Die israelische Armee antwortete mit der Eliminierung der Raketen-Basen in Syrien.

Es sind in den letzten Jahren wiederholt Angriffe von Terroristen auf israelische Bürger erfolgt. Dabei wurden Zivilisten (auch Frauen und Kinder) getötet. Zum Schutz vor Raketen sind Bunker errichtet worden und stehen bereit. Wegen der Kürze der Flugstrecken ist ein rechtzeitiger Schutz nicht immer erreichbar. Die Siedler sehnen sich nach Frieden Sie sind nicht bereit, ihre Häuser und Siedlungen aufzugeben. Die Armee antwortet sofort mit kräftigen Gegenschlägen bei jedem Angriff!

Wolfgang R.

 

1. Reisetag IN Israel – 8.5.18

Bereits am ersten Reisetag  „IN“  Israel erwartet uns ein volles Programm.

Überraschend für uns ist das Wetter:   Sturzflut artiger Regen, Gewitter, Wasserbäche auf den Straßen begleiten den Aufbruch vom Kibbuz zu unserer ersten Station. (Wir hatten einfach nicht mit Regen gerechnet, der aber ist ein Segen für das Land!)

Wir sind zu Gast bei Alyosha und Jody Ryabinov (mehr über den Komponisten und Pianisten und seine Frau unter diesem Link)

 

Das Ehepaar Ryabinov gibt ein  eindrucksvolles Zeugnis von bewegender Spritualität und einem Leben aus Gottes Geist. Sarah übersetzt für uns.

Im Anhang findet sich der Mitschnitt dieser musikalischen Andacht.

 

Wir fahren weiter zu einem sehr ungewöhnlichen Kibbuz:  Bet El Industries 

 

Hier gibt es Informationen:  Link 1      Link 2

 

Einer der Männer des Leitungskreises informiert uns über das Werk „Bet El„, seinen Beginn und die Struktur der Glaubensgemeinschaft.

Mit einer Vertonung der Psalmen 121 und 122 begeistern Mitglieder des Kibbuz-Chores…

Von Bet El aus fahren wir in das historische Zentrum von Zichron Yaakov

Bilder vom Bummel durch Zichron Yaakov

Eytan in Aktion…

 

 

 

 

 

Israel – blühend….

Von Zichron Yaakov aus geht es quer durchs Land bis an die Südseite des See Genezareth …

…  und weiter zur nächsten Station, dem  Kibbuz Shaar HaGolan in dem wir für zwei Nächte Quartier nehmen.

Ein Mosaik mit dem Namen des Kibbuz: Shaar HaGolan – Tor zum Golan

 

Ein Wandteppich im Speisesaal ….

…. und darunter das Modell der ersten Anlage mit Palisaden, Turm und Baracken.

Abends hielt uns Schmuel Ulmer von der  „Messianischen Gemeinde“ in Pniel einen informativen Vortrag über die prophetischen Aussagen der Schrift zu Israel und den Messias Jesus.

(Alle Bildkommentare und   überleitende Texte Ulrike H.)

Den Tagesbericht hat Jürgen H. geschrieben:

Tag 2 (08.05.): Der Himmel öffnet seine Schleusen, heftiger Gewitterregen

  • Der Tag beginnt bedeckt und stürmisch. Vom Mittelmeer zieht Gewitter auf und lässt die See aufschäumen, trotzdem gelingt es einigen, in der geschützten Bucht am Hotel ein köstliches Bad zu nehmen (Wassertemperatur geschätzt 20 Grad). Das Abtrocknen wird aber schon von einem Schauer unterbrochen. Erstaunen: In Israel kann es durchaus heftig regnen. Sicherheit geht vor: Die vom Hotelpersonal aus den Zimmern geholten Koffer müssen am Bus persönlich beaufsichtigt und vom Fahrer eingeladen werden, jeder achtet darauf, dass keine fremden Gepäckstücke mitkommen. Die Fahrt geht bergan ins galiläische Hügelland nach Zichron Yaakov. Und dort entlädt sich ein starkes Gewitter mit Blitzen und Starkregen, so dass wir das Haus der Ryabinovs nur mit nassen Füßen (Sturzbäche) erreichen. Der Herr meint es gut mit Wasser für sein Land! Am Tag darauf erfahren wir von Eytan, dass der Wasserspiegel des Sees Genezareth durch den Gewitterregen um 1 cm gestiegen ist, das ist viel!
  • Alyosha und Jody Ryabinov empfangen uns sehr herzlich und mit großer Freude in ihrem am Hang gelegenen Haus. Alyosha, der aus Kiew stammt, kam in die USA nach Detroit und lernte dort die Bibel, insbesondere auch das Neue Testament kennen und lieben. Er entdeckte die enge Verbundenheit von Tenach (altes Testament) mit dem NT .Sein Buch „Hebräisch denken“(siehe S.43, Ich werde sein) gibt uns viele Hinweise auf die Elemente der hebräischen Sprache und damit einen Einblick, was Gott uns wirklich sagen will. Die Zusammengehörigkeit von NT und den sprachlichen Wurzeln des AT in der hebräischen Sprache ist neben der Musik (er ist Konzertpianist) sein „Thema“.

 Hier ein Beispiel: „Ich werde sein“:  Der erste Satz der Bibel besteht aus genau sieben Worten. Wir können diese 7 Wörter auf den Spitzen einer Menorah, einem jüdischen Kerzenständer, platzieren. Ein kurzes hebräisches Wort in der Mitte des Satzes landet dann auf der mittleren Spitze, dem Stamm der Menorah, die einen Baum mit Zweigen repräsentiert. Es ist der Baum des Lebens. Das kleine Wort in der Mitte, das einen einzigartigen Teil in der hebräischen Grammatik widerspiegelt, ist (et). Es besteht aus dem ersten und dem letzten Buchstaben des hebräischen Alphabets, Aleph und Tav, und vermittelt die Botschaft von Anfang und Ende. Alyosha: Ich kann nicht anders, als hierin Yeshua zu shen, als den Stamm des Baumes des Lebens, der zu seinen Jüngern sagt: „Ich bin der Stamm, ihr seid die Reben“ und „Ich bin der Anfang und das Ende“, wie das Aleph und das Tav.“

Alyosha schenkt uns (spielt uns) mehrere Musikstücke die uns sehr innig berühren:

Lobpreis 22 (auf hebräisch: Unser Land): sehr fröhlich, rhythmisch, mit verschiedenen Musikstilen, denn das jetzige jüdische Volk kommt aus vielen Kulturen. Lobpreis 9 (In his presence): Sprudelnd, stürmisch, wildes frisches Wasser fließt vom Thron und wirkt befreiend, öffnend und glutvoll, dann wieder beruhigend und segnend und am Ende mitreißend hymnisch. Neues Lied. Alyosha:“Öffnet euer Herz und hört zu, was der Vater euch gibt“. Weich, fließend, ein goldener Strom fließt aus des Vaters Herz, wird zu einem Delta, für jeden einzelnen ein persönlicher Strom, der zusammen in ein großes Meer mündet. „Ich trage dich, gib dich ganz hin“- mit glockenhellem Schlussakkord.

Am Ende segnet uns Alyosha: Ich segne euch, dass ihr die Liebe des Vaters erkennt

und weitergebt für jeden, der in euer Leben tritt.

  • Kibbuz Bet El Industries. Die Fahrt geht weiter in ein Kibbuz, das heute ein großes Werk ist, das sich auf technisches Know How (Medizintechnik,Atemschutztechnik, Lüftungstechnik) spezialisiert hat, ohne den ursprünglichen Kibbuz-Gedanken zu vernachlässigen, im Gegenteil. Landwirtschaft und handwerkliche Fertigung kommen nicht zu kurz. Kindergarten, Schule und Ausbildung, Altenbetreuung und Krankenversorgung und vieles andere wird im Kibbuz angeboten. Hier ist der alte Kibbuz-Gedanke der konsequent sozialen (sozialistischen) Gemeinschaft weiterentwickelt und modernisiert worden, gemäß dem Motto: Gib der Gemeinschaft nach deinen Fähigkeiten und Begabungen, erhalte nach deinen Bedürfnissen. Privateigentum gibt es nur in geringem Umfang für die Kibbuzin, so auf die Nachfrage nach PKW-Besitz die Antwort: Ein Auto stellt die Gemeinschaft zur Verfügung.

Einer der Männer des Leitungskreise informiert uns (auf deutsch) über die Glaubensgemeinschaft (mehr als 800 Personen) und der Chor des Kibbuz (immer unterschiedlich zusammengesetzt, da die Sängerinnen und Sänger jeweils direkt aus der Arbeit herausgezogen werden) erfreut uns mit Psalmen-Gesängen aus Psalm 121 und 122. Fazit: Eine bewunderungswürdige Glaubensgemeinschaft mit dem Ziel, dem Herrn zu dienen, sein Land, Israel, zu entwickeln und dabei in Bescheidenheit und Demut entschlossen, auf persönlichen „Reichtum“ zu verzichten.

  • Das Zentrum von Zichron Yaakov erwartet uns, wo Eytan uns Informationen gibt, dass dieser Ort eine frühe jüdische Siedlung aus der Zeit vor 1948 ist mit all den Anfeindungen durch die muslimisch-arabischen Nachbarn. Wir machen Mittagspause, wechseln Schekel ein und fahren weiter durch Galiläa ins Kibbuz Shaar Ha Golan am Südende des Sees Genezareth.
  • Treffen mit und Vortrag von Schmuel (Samuel)Ulmer von der messianischen Gemeinde Pniel in Tiberias. Pniel (Pnuel) ist der Ort, an dem Jakob nach seiner Begegnung mit Gott zu Israel wurde (1. Mos. 32,31). Die stark wachsende messianisch-jüdische Gemeinde besteht aus in Israel geborenen Juden, Neueinwanderern und Gläubigen aus verschiedenen Nationen: Der Eine Neue Mensch. Sie begann 1978 aus einem Hauskreis und hat 1983 Anfeindungen mit dem Brand des Versammlungsortes erlebt. Heute ist sie eine äußerst junge Gemeinde von über 500 Mitgliedern, in der Altersstufung 0-13: 150, 13-30: 80 und über 30: 340 Personen. S.Ulmer lehrt uns, dass das NT die Erfüllung des AT ist und dass das Kreuz schon im AT erkannt werden kann (2. Mos.12, 4. Mos.2und 3. Mos.16,14). Er geht im Weiteren auf die Sicherheitslage in Israel ein und auf die Bedrohung durch die Grenzländer Libanon und vor allem Syrien mit Stellungen des iranischen Militärs: Das Böse kommt aus dem Norden.

 

Jürgen H.

 

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ANHANG – ANDACHT

Musikalische Andacht bei Jodi und Alyosha      Zum Nachhören anklicken!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aufbruch ….

Aufbruch in Hamburg … und Ankommen in ISRAEL

 

Einige von uns sind schon früh eingetroffen…

Und während sich die Gruppe langsam einfindet, führt Michael Dierks, der gemeinsam mit seiner Frau Ulrike die Reise leiten wird, erste Interviews mit Mitreisenden:

Interview am Hamburger Flughafen

Im Wartebereich vorm Gate – Wie oft ward ihr schon in Israel?

Klaus S. – Ich fliege zum 10. Mal

Renate H. – ich zum 28. Mal

Thomas L. – zum 2. Mal

Was bedeutet Israel für dich?

Thomas L. –  Das Land in dem Gott sein Volk sammelt.

Klaus S. – es ist das von Gott erwählte Volk.

 

Den Verlauf dieses ersten Tages fasst Jürgen H.  für uns zusammen:

Tag 1 (07.05.): Israel, wir kommen!

Treffen am Hamburger Helmut-Schmidt-Flughafen um 9.30 Uhr, nicht alle sind wegen der Bauarbeiten auf der A7 ganz pünktlich, aber das ist unproblematisch, denn auch der Flug verspätet sich, weil die Germania Maschine (Airbus 319) verspätet aus Beirut kommt. Abflug somit erst um 13.15 Uhr, nach doch recht intensiver 2. Sicherheitskontrolle (Schuhwerk wird durchleuchtet) außerhalb der üblichen Kontrollzone. Sicherheit für Israel wird schon am Hamburger Flughafen großgeschrieben: Die Maschine steht weit außerhalb des Rollfeldes, daher Anfahrt mit dem Zubringerbus.

Segnung in der Flughafenkapelle als Botschafter Christi (2. Kor. 5,20): „So seid ihr nun Botschafter an Christi statt“. Und symbolisch und geistlich wird uns der Botschaftermantel umgehängt mit der Aufgabe, die Freundlichkeit und Liebe Jesu gegenüber allen Personen zu zeigen, denen wir auf der Reise begegnen.

Trotz des ca. 40 Minuten verspäteten Abfluges kommen wir auf dem Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv pünktlich an. Grund: Wir hatten ordentlich Rückenwind !! Petra (Abflug aus Ffm) und Brigitte (Abflug aus Nbg) sind schon vor uns da.

 

 

Touch down…

Eytan Sternberg unser sehr gut deutsch sprechender und staatlich lizensierter Reiseleiter empfängt uns auf dem Flughafen. Er wird zum überaus guten Gelingen unserer Israelreise entscheidend beitragen. Fahrt mit unserem Bus und Busfahrer Hassan (stammt aus einem Beduinenstamm), auch er ein Garant unserer Reise, nach Nachsholim, direkt am Strand des Mittelmeeres südlich von Haifa.

Es empfängt uns ein quirliges Hotel (ehemals Kibbuz), in dem großen Essensraum gastiert auch eine Gruppe junger Israelis mit südländischer Fröhlichkeit und Lebendigkeit.

Die erste Mahlzeit in Israel – rechts im Bild (neben Ulrike Dierks)  „unser“ Busfahrer Hassan, mit dem Rücken zu uns Eytan, der Tourguide.

Es erwartet uns ein üppiges und qualitativ hochwertiges Buffet, die israelische Küche ist sehr vielfältig und auch auf der Zunge kann man den Einfluss und die Integration vieler Volksgruppen aus dem arabischen Raum nach-“schmecken“.

 Jürgen H.

 

Vorbereitungen ….

„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen!“ schrieb einst Matthias Claudius.

Doch vor dem Erzählen stehen erst einmal die Vorbereitungen an und mit ihnen die Frage:  Was nehme ich mit?   (Bei den meisten Leuten geht das ‚was ziehe ich an?‘ dem voraus! ) Wäsche, Strümpfe, Socken, Hosen, Röcke, Jacken …   was Warmes für den Abend, leichte Sachen für die erwartete Wärme …  Regenjacke – braucht man die in Israel? …  Badezeug und Schuhwerk …   die Sachen für die Körperpflege dürfen natürlich nicht fehlen …  persönliche Utensilien …. Medikamente…. Block und Schreibzeug … Bibel und Gesangbuch  …  Telefon und Fotoapparat …  Reiseführer und Lektüre  ….  kleine Gastgeschenke….

Hoffentlich habe ich nichts vergessen!

Das  alles gehört ins Gepäck.

Und?  Was fehlt noch?

Manche Leute   studieren Wochen vorher schon den Reiseführer, machen sich  ein Bild über Land und Leute und vertraut mit ihrem Reiseziel,  sind bestens vorbereitet. 

Manche Leute   sind  „Last-Minute-Organisierer“. Wie war das doch gleich? Was hat unsere nette Reiseleitung an Empfehlungen ausgesprochen? Wann treffen wir uns? 

Dann endlich! Alles Organisatorische ist geregelt. Und auch die innere Einstellung auf das, was vor einem liegt, nimmt nun  mehr und mehr Raum ein.

Die Reise kann beginnen.

Und? Fehlt da noch was?

„An Gottes Segen ist alles gelegen!“  Seit meiner frühen Kindheit begleitet  mich dieser Satz.

Einige Teilnehmer unserer Reisegruuppe  wurden im Rahmen eines Lobpreisgottesdienstes für die Begegnungsreise gesegnet.

Sich unter Gottes Schutz und Segen stellen,  das haben Reisende immer wieder getan. Ganz bewusst werden wir ihn auch annehmen, den Segen Gottes zu unserer Reise  –    und  Segen für die Menschen erbitten, denen wir begegnen werden.

Musikalisch können wir ihn auch erfahren, mit einem der bekanntesten Lieder aus dem Zyklus irischer Reisesegen:

Schalom und Lehitraot…  Ulrike

Sag mal, hast du denn gar keine Angst?

So oft habe ich diese Frage früher schon gestellt bekommen wenn ich erzählte, dass ich nach Israel reisen wolle. Und jetzt geht es mir wieder so  –  und vielleicht auch allen anderen Teilnehmern an unserer Reise.

Nein, ich hatte keine Angst und ich habe auch jetzt keine Angst, auch wenn die Berichte die wir über  Radio, Fernsehen und Zeitungen aus  und über Israel erfahren, nur selten einfach nur die großartige Landschaft oder die wunderbare Natur oder die interessanten Menschen in den Mittelpunkt der Information stellen und statt dessen von Gewalt und Kriegsgefahr schreiben.

Ja, die Lage rings um Israel herum ist alles andere als entspannt. Der schon Jahre währende Konflikt in Syrien bringt immer neue schreckliche Gräueltaten hervor, zeigt die hässliche Fratze des Krieges und des Terrors. Jenseits der  Grenzen Israels im Norden und Osten bündeln feindlich gesonnene Mächte ihre Kräfte, bunkern Waffen und rüsten Kämpfer aus für den großen Schlag. Am Grenzzaun zwischen Israel  und dem Gazastreifen finden Woche für Woche sogenannte „friedliche Demonstrationen“ statt, „Marsch der Rückkehrer“ genannt, von der Hamas organisiert und alles andere als friedlich. Brennende Autoreifen – so konnten wir es sehen – verdunkeln den Himmel und verpesten die Luft, an Winddrachen hängende Brandsätze werden von Gaza aus über den Zaum gesteuert und setzen die Felder israelischer Farmer und Kibbuzim in Brand, die antiisraelische Propaganda wird nicht müde, Israels Regierung und Militär an den Pranger zu stellen.

Das alles, gebe ich zu, könnte mich so in Angst versetzen, dass ich auf eine Reise nach Israel verzichten würde. Und tatsächlich verspüre ich auch  Sorge. Sorge um die israelische Bevölkerung, Sorge um die Zukunft mit diesem so verletzlichen „Frieden“, der ja eigentlich keiner ist, sondern „nur eine fehlende Kriegserklärung“ seitens der arabischen Administration in Gaza und den Gebieten  Samaria und Judäa. Denn der Terror ist doch die tägliche Bedrohung, diese Form des Krieges, die nie erklärt wurde und denoch stattfindet, Tag für Tag.

Und da soll ich mich nicht fürchten, keine Angst um die Unversehrtheit meines Lebens und die unserer Gruppe haben?

Ich habe keine Angst. Und das hat gute Gründe.

Zum einen vertraue ich auf die unsagbar hohen Sicherheitsstandards, die in Israel beinahe absolut perfektioniert sind. Ich gebe zu, die Kontrollen (nicht nur) der Taschen beispielsweise beim Betreten größerer Gebäude oder definierter Sicherheitszonen können lästig sein, aber sie sind wirksam.

Zum anderen verlasse ich mich darauf, dass unsere Reiseleiter unsere Gruppe nicht unnötiger Gefahr aussetzen  und wir eben nicht an stark gefährdete Grenzen oder Orte gehen werden.

Vor allem aber vertraue und verlasse ich mich darauf, dass mein Leben in Gottes Hand liegt – nicht von unglücklichen Zufällen oder Ereignissen abhängt. Das gibt mir große Ruhe und Gelassenheit und lässt mich  –  bei aller realistischen Einschätzung der Gefährdung dieses kleinen Landes durch seine Feinde  –  doch mit  Neugier und großer Freude und Begeisterung dieser Reise in das „gelobte Land“  entgegensehen.

Heute in einer Woche, denke ich gerade …. heute in einer Woche bin ich, sind wir  schon dort…

„Mit Gottes Hilfe – B’Ezrat Hashem –  בעזרת השם“    und natürlich auch  „So Gott will und wir leben“

Ich wünsche   „Friede und Segen für Israel – Shalom uv’racha leYisrael – שלום וברכה לישראל “

und allen die hier lesen

„Eine gute Woche – Shavua Tov – שבוע טוב “

Ulrike

 

 

Nach Israel …. wohin denn sonst?

Es gibt vermutlich für  jeden Menschen so etwas wie „Sehnsuchtsorte“.

Für mich ist ISRAEL einer davon – wober  ich hier der Einfachheit halber Israel als „einen Ort“ zusammenfasse, wohl wissend, dass es unendlich viele Orte in Israel gibt, die ich noch nicht kenne.

Noch nicht?

Ja, ich war schon mehr als einmal in Israel …   lange ist es her und je größer der Abstand zu meinem letzten Besuch wurde, umso größer wurde auch der Wunsch, wenigstens noch einmal in meinem Leben nach Israel zu reisen. Mein Mann war es schließlich, der mich im letzten Herbst dazu ermutigte, den Wunsch in die Tat umzusetzen, er selber aber meinte, der gemeinsame Besuch mit allen unseren Kindern vor ziemlich genau 17 Jahren sei einfach nicht zu toppen. Damals arbeitete unser ältester Sohn als Volontär in einem Altenheim in Kfar Saba und wir besuchten ihn während der Osterferien. Sebastian hatte eine Route ausgearbeitet, die uns zunächst nach Jerusalem, dann am Toten Meer entlang bis Mizpe Ramon führte und von dort am Kibbuz Mefalsim vorbei wieder hinauf in den Norden  – Galiläa, See Genezareth, Golan und zurück nach Kfar Saba und Tel Aviv.

Es war eine großartige Reise und eine wunderbare Erfahrung für uns als Familie… unter dem Gesichtspunkt vermutlich wirklich nicht zu toppen.

Nachdem nun mein Entschluß feststand, in diesem Jahr nach Israel zu reisen, machte ich mich auf die Suche nach einem Reiseanbieter oder einer Gruppe, kurz, nach Leuten, mit denen ich gerne unterwegs sein würde. Denn allein, wie ich es bei meinen ersten Besuchen getan hatte, wollte ich nicht mehr durch das Land reisen…. (Man wird ja nicht jünger und ich traute mir die Organisation nach einer so langen Abstinenz einfach nicht mehr zu.)

Durch einen guten Bekannten wurde ich auf die „Christlichen Israelfreunde Norddeutschland“ und ihr Reiseangebot aufmerksam. Ich freue mich, dass meine Anfrage zur Teilnahme positiv beschieden wurde.  Das Vorbreitungstreffen im Februar stätigte mich darin, die richtige Wahl getroffen zu haben.

Bei diesem Treffen überlegten die Teilnehmer, dass es doch eine gute Sache sein könnte, so etwas wie ein Reisetagebuch zu schreiben und online zu stellen. Es fanden sich vier Personen, die das Schreiben übernehmen wollen – ich bin eine davon.

Damit aber auch die Angehörigen daheim an unserer Reise „teilnehmen“ können, verabredeten wir, täglich einen sogenannten „Live-Blog“ zu schreiben, mit kurzen Angaben über unsere jeweiligen Ziele, Bildern und Bibeltexten und  der Möglichkeit, später noch ausführliche Berichte vom heimischen PC aus zu  zu ergänzen.

 

Uns stehen sicher sehr eindrückliche Begegnungen bevor – jährt sich doch gerade in dieser Zeit die Staatsgründung des „Jungen Israel“ zum 70. Mal. Und wir werden in Jerusalem dabei sein, wenn es gilt, Gott dem HERRN der Geschichte für das Wunder zu danken, das sich vor unseren Augen vollzieht.

Der HERR ist treu, ER sammelt sein Volk aus den Nationen, wie ER es durch seine Propheten vor langer Zeit verkünden ließ.

 

 

 


Dies ist eine kleine Übersicht über die geplante Reiseroute.

Ich werde als Ulrike  schreiben und freue mich darauf, Euch an unserer Reise und meinen Eindrücken teilnehmen zu lassen.