Hebron und die Höhle Machpela ist unser erstes Ziel des heutigen Tages.
Die Fahrt wird weiter gehen in den „Gush Etzion“ – wie Hebron im jüdischen Kernland Judäa gelegen.
Ansicht eines Teils von Hebron
In der Admot Yishai Neighborhood, einer „jüdischen Nachbarschaft“ treffen wir uns mit David Edri , der uns über das Leben seiner Gemeinschaft in Hebron erzählt.
Zu diesem Leben gehört es auch, dass man – wie überall in Israel – natürlich auch in Hebron beinahe bei Schritt und Tritt auf Jahrtausende alte Fragmente früherer Siedlungen trifft und es deshalb gar nicht so einfach ist, neue Häuser ohne die Genehmigung der Altertumsbehörde zu bauen. Unter dem „neuen Haus“ die Überreste eines uralten.
Nicht nur die Häuser, auch die Bäume erzählen die Geschichte Hebrons: Dieser alte Olivenbaum war während der Besatzung durch Jordanien, in der keine Juden in Hebron wohnen durften, abgesägt worden und schien auch abgestorben zu sein. Als jüdische Bewohner nach Hebron zurück kehrten, fingen sie an, den Baum zu bewässern und aus dem alten „toten“ Holz spross neues Leben. So wird dieser Baum auch zu einem Sinnbild für das neue jüdische Leben im alten Land der Verheißung.
Am Rande des jüdischen Wohngebietes liegt das Grab von „Ischai“ – Isai und Ruth. In der Auflistung der Vorfahren Jesu lesen wir: „Boas war der Vater von Obed; dessen Mutter war Rut. Obed war der Vater von Isai,
Isai der Vater des Königs David.“ Auch deshalb – wegen des großen König Davids – ist Hebron für Juden so ein wichtiger Ort.
Auf der Rückseite des Gebäudes, das über dem Grabmal errichtet ist, stehen Tische und Stühle und dieses Regal mit Gebetbüchern und „geistlicher Literatur“. Die Schüler treffen wir allerdings nicht dort an….
Sie sitzen im Schatten eines alten Olivenbaumes …
…. unweit einer historischen Quelle im felsigen Untergrund, die schon von den Vorvätern genutzt wurde und zu der man über eine steile Steintreppe gelangt.
Zur Realität der von deutschen Medien so genannten „Siedlern“ gehört es, dass niemand einfach so in der Gegend spazieren gehen kann. Ein bewaffneter Soldat ist immer in unmittelbarer Nähe.
Israelische Soldaten entsprechen so gar nicht der „deutschen“ Vorstellung von „martialischen Kämpfern“, sie sind locker, höflich, freundlich, offen und dennoch professionell-distanziert und wachsam.
HEBRON, das müssen wir uns immer vergegenwärtigen, ist uraltes jüdisches Land. Und wir müsen sehr entschieden den Forderungen mancher Politiker entgegen treten, die meinen, die „Siedlungen“ müssten geräumt werden und Judäa „judenrein“ sein, wie es etwa Mahmud Abbas fordert.
David Edri begleitet uns zu dem imposanten Gebäude, das über den Gräbern der Patriachen erbaut wurde.
Zum besseren Verständnis diese grafische Darstellung – die von Juden und Muslimen genutzten Gebetsräume sind unter den beiden Kuppeln. Dazu muss gesagt werden, dass nur an wenigen Tagen des Jahres Juden dort beten können. Die ursprüngliche Kirche, rechts im Bild, wird ausschließlich von Muslimen beansprucht..
Natürlich gibt es auch hier – wie an vielen Sicherheits relevanten Orten – eine Sicherheitskontrolle durch die wir auf das Gelände gelangen.
Für den Bereich der Machpela übernimmt Jochanan Shareth die Aufgabe der Informationsvermittlung und erklärt uns nicht nur die Historie, sondern auch die komplizierten Verhältnisse bei der gemeinsamen Nutzung des Gebäudes durch Juden und Muslime. Noch während wir in dem Bereich verweilen, in dem Juden beten, ertönt der Ruf des Muezzin – und das in einer Lautstärke, die selbst schwerhörigen Menschen Schmerzen bereitet. Jochanan weist darauf hin, dass die am Minarett angebrachten Lautsprecher so geneigt sind, dass der Schall direkt auf die Beter im nach oben offenen Innenhof des Gebetsraumes trifft. (Siehe dazu die grafische Darstellung oben)
Wir wurden übrigens sehr freundlich empfangen und mit Gebäck und Kaffee / Tee versorgt.
Meine Internetsuche zu weiteren Information über Machpela fördert viele überaus israelkritische Berichte zutage, so dass ich es vorziehe, diese nicht zu verlinken und stattdessen hier auf den Wikipedia-Beitrag hinweise, der relativ objektiv die historischen und jetzigen Belange beschreibt. MACHPELA
Eine weitere gute Darstellung – auch unter Einbeziehung biblischer Befunde – findet sich unter diesem Link.
Von Hebron fahren wir zu einem faszinierenden Naturschutzgebiet
Bei den „Caves“, den Höhlen, handelt es sich nicht um „natürliche“ Hohlräume, vielmehr sind diese durch den Abbau des Sandstein und den nachfolgenden Verwitterungsprozess entstanden.
Das Höhlensystem
Der Außenbereich…
Der Eingang zum Höhlenbereich
Wie eine natürliche Kathedrale erscheint uns das Innere – und so ist es eigentlich selbstverständlich, dass wir hier unsere tägliche Andacht halten, Michael hatte verschiedene kurze Bibelstellen ausgesucht und diese in Bezug zu unserer Gegenwart gesetzt, Ulrike begleitet mit ihrer Gitarre unseren kräftigen Lobpreis, der von Kantor Andreas angeleitet wird.
Dona nobis pacem – HERR, gib uns Frieden…..
Wir haben noch ein bisschen Zeit bis zu unserem Treffen mit Chaya Tal, und so schlägt uns Eytan vor, einen weiteren „berühmten“ biblischen Ort aufzusuchen, die Region nämlich, zu der die beiden Hügel gehören, an denen sich einst Israeliten und „Plischtim“ = Philister zum Kampf gegenüber standen und in dessen Verlauf David den riesigen Kämpfer Goliath mit seiner Steinschleuder bezwang.
Eytan liest uns das Kapitel vor:
„Die Philister sammelten ihre Heere zum Streit und kamen zusammen zu Socho in Juda und lagerten sich zwischen Socho und Aseka bei Ephes-Dammim. 2 Aber Saul und die Männer Israels kamen zusammen und lagerten sich im Eichgrunde und rüsteten sich zum Streit gegen die Philister. 3 Und die Philister standen auf einem Berge jenseits und die Israeliten auf einem Berge diesseits, daß ein Tal zwischen ihnen war. …. Und der Philister sprach zu David: Bin ich denn ein Hund, daß du mit Stecken zu mir kommst? und fluchte dem David bei seinem Gott 44 und sprach zu David: Komm her zu mir, ich will dein Fleisch geben den Vögeln unter dem Himmel und den Tieren auf dem Felde!
45 David aber sprach zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, Spieß und Schild; ich aber komme zu dir im Namen des HERRN Zebaoth, des Gottes des Heeres Israels, das du gehöhnt hast. 46 Heutigestages wird dich der HERR in meine Hand überantworten, daß ich dich schlage und nehme dein Haupt von dir und gebe die Leichname des Heeres der Philister heute den Vögeln unter dem Himmel und dem Wild auf Erden, daß alles Land innewerde, daß Israel einen Gott hat, 47 und daß alle diese Gemeinde innewerde, daß der HERR nicht durch Schwert noch Spieß hilft; denn der Streit ist des HERRN, und er wird euch geben in unsre Hände.
48 Da sich nun der Philister aufmachte und daherging und nahte sich zu David, eilte David und lief auf das Heer zu, dem Philister entgegen. 49 Und David tat seine Hand in die Tasche und nahm einen Stein daraus und schleuderte und traf den Philister an seine Stirn, daß der Stein in seine Stirn fuhr und er zur Erde fiel auf sein Angesicht. 50 Also überwand David den Philister mit der Schleuder und mit dem Stein und schlug ihn und tötete ihn. Und da David kein Schwert in seiner Hand hatte, 51 lief er und trat zu dem Philister und nahm sein Schwert und zog’s aus der Scheide und tötete ihn und hieb ihm den Kopf damit ab. Da aber die Philister sahen, daß ihr Stärkster tot war, flohen sie. “ (siehe den ganzen Text hier)
Die judäische Hügellandschaft vor Augen und den uralten Text hören
Tel Aseka ( „Übersetzung“ der hebräischen Buchstaben oben, Aseka bedeutet „Höhle“ ) – weitere Informationen gibt es hier und auch unter diesem Link
Die letzte Station führt uns in den „Siedlungsblock“ Gush Etzion
(Informationen über diesen Link)
Dort wohnt die junge Israelin Chaya Tal in dem Dorf Alon Schwut.
Chaya wurde in Sankt Petersburg geboren, kam mit ihren Eltern als „Kontigentflüchtling“ nach Deutschland, ging dort zur Schule, machte das Abitur und folgte dann ihrem Herzen und ging nach ISRAEL. Zunächst lebte und studierte sie in Jerusalem, bis sie eines Tages die „Siedlung“ und das Dorf entdeckte und wusste – so sagte sie es jedenfalls -, dass sie dort leben wolle.
Chaya heißt uns im Bus willkommen und führt uns an den schön angelegten Platz in Sichtweite der beiden großen Synagogen und informiert uns dort über die Geschichte von Gush Etzion, die wesentlich aus Aufbau, Vertreibung, Zerstörung und wieder Aufbau, Vertreibung, Zerstörung innerhalb der ersten 60 Jahre des letzten Jahrhunderts bestand, bis junge Leute nach dem Sechs-Tage-Krieg die Siedlung ein viertes Mal aufbauten und seitdem immer größer und weiter bauen.
Gepflegte Wohnviertel, mit üppigem Grün umrahmt, stehen aber in krassem Kontrast zu dem Ort an dem sich Chaya niedergelassen hat:
Sie lebt in einer Kontainer-Siedlung am Rand von Alon Schwut. Ihr Heim ist bescheiden und die Wohnkontainer ihrer Nachbarn ebenso.
Wir spazieren durch die Straße zu Chayas Haus….
Vor ihrem Hauseingang
Es ist auffällig, dass in den jüdischen Wohngebieten, die wir in Judäa und Samaria besuchen, die Bewohner selbst der bescheidensten Behausungen ihren persönlichen äußeren Wohnbereich mit Blumen, Gemüsepflanzen und kleinen Bäumchen verschönern. So tragen sie dazu bei, dass das ehedem öde Land getreu der biblischen Verheißung wieder aufblüht.
Chaya weist auf ihre arabische Nachbarschaft hin und erklärt uns, dass die Bewohner Alon Schwuts nichts von ihren arabischen Nachbarn zu befürchten haben, wohl aber von radikalisierten Arabern aus Hebron…. Auch das ist israelische Realität.
Wer Interesse an weiteren Informationen von Chaya selbst hat, kann ihren Blog lesen: „Die Siedlerin“
Hassan bringt uns im Anschluß sicher zurück nach Jerusalem…. in einem der älteren „neuen jüdischen Viertel“ Jerusalems essen wir zu Abend in einer urigen kleinen Gastwirtschaft unweit des Marktes „Machane Yehuda„.
Zufrieden —- und dankbar für diesen wunderbaren Tag.
(Texte und Bildkommentare Ulrike H.)
ANHANG – ANDACHT
Andacht Michael Dierks
„Eretz Israel“ (Land .. verheißenenes Land*1) in unseren Gemeinden mit
„heiliges Land“ bezeichnet – Warum heilig?
Wenn in unseren Gemeinden dieser Begriff genutzt wird meint man das Land wo Jesus lebte und tätig war. (Wikipedia erinnert noch an die Kreuzzüge, womit sich der Begriff verbreitete ca. Im Jahr 1009, wo das „heilige Land“ auch verstanden, als das Land wo Jesus wirkte, von den Heiden (Moslems)
zurückerobert werden sollte, da die Grabeskirche (wichtigste christl. Kirche) 1009 Al- Hakim etc. zerstört worden war. Heute sind wir in Hebron Hebron (arabisch الخليل al-Chalīl, hebräisch חברון Chewron) ist eine Stadt
im Westjordanland mit rund 202.000 Einwohnern (2014) (Wikipedia)
nach jüd. Vorstellung heißt es „Judäa und Samaria“ Die Unesco hat im Juli 17 die Altstadt von Hebron im Westjordanland zum palästinensischen
Weltkulturerbe erklärt und damit in Israel für großen Zorn gesorgt
Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, unterstützte die Kritik. „Die Unesco- Abstimmung zu Hebron ist auf mehreren Ebenen tragisch“, sagte Haley laut Mitteilung in der Nacht zum Samstag in New York. „Sie stellt einen Affront gegen die Geschichte dar. Sie untergräbt das
Vertrauen, das für einen Erfolg der israelisch-palästinensischen Friedensgespräche gebraucht wird. Und sie bringt eine sowieso schon fragwürdige UN-Behörde weiter in Verruf.“
Gerade an dieser Stadt können wir uns nochmal obiger Frage stellen.
Bei einem Massaker 1929 tötete eine aufgebrachte Menge von Arabern 67 Juden. Danach brachten die Briten als damalige Mandatsmacht die jüdischen Bürger aus der Stadt. Nach der Eroberung der Stadt durch israelische Truppen im Jahr 1967 kehrten religiöse Juden in die Altstadt zurück. Hebron ist seit 1998 zweigeteilt: einen Teil kontrolliert die Palästinensische Autonomiebehörde, einen Israel. In dem von Israel kontrollierten Teil leben 800 jüdische Siedler umringt von etwa 50000 Palästinensern. Im Jahr 1994 erschoss der Israeli Baruch Goldstein in den Patriarchengräbern 29 Palästinenser. Danach verschärfte die israelische Armee die Sicherheitsvorkehrungen für jüdische Siedler.
Bibelstellen zu Hebron
• 1.Mose 23 (Zeit ungefähr 2 Jahrt. vor Christus n. jüd. Tradition)
1Sara ward hundertsiebenundzwanzig Jahre alt 2und starb in Kirjat-Arba, das Hebron heißt, im Lande Kanaan. Da kam Abraham, daß er sie beklagte und beweinte.…
• 2. Sam. Kap. 3-5- da 5.5 Zu Hebron regierte er sieben Jahre und sechs Monate über Juda, und zu Jerusalem regierte er 33 Jahre über ganz Israel und Juda. 6 Versuchen wir uns dem Begriff biblisch zu nähern
Ein Psalm Davids. 24.1. stellt fest: „Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist, der Erdboden und was darauf wohnt.“
„Darum sollt ihr das Land nicht verkaufen für immer; denn das Land ist mein, und ihr seid Fremdlinge und Gäste vor mir“. 3. Mo.25,23
Schon die Stammväter Abraham, Isaak und Jakob hatten sich selbst nicht als „rechtmäßige Besitzer“, sondern als „Ausländer und Gäste“ bezeichnet.[2] In der Wüste am Sinai, lange vor dem Einzug ins Gelobte Land, macht Gott den Israeliten klar, dass sie nicht etwa „Eigentümer“ des Landes sein
würden, sondern „Fremdlinge und Beisassen bei mir“. Begründung: „Dieses Land gehört mir!“
Mit dieser Berechtigung verspricht Gott nun aber auch das Land dem Volk Israel. Die Landverheißung an Abraham ist eines der durchlaufenden Generalthemen der alttestamentlichen Gottesoffenbarung:
„Dir und deinen Nachkommen will ich dies Land geben, darin du jetzt ein Fremdling bist, das ganze Land Kanaan“ (1. Mose 17,8). Diese Nachkommen Abrahams werden näher bestimmt. Auf Abrahams Bitte: „Ach, dass Ismael möchte leben bleiben vor dir!“, antwortete Gott: „Nein, Sara, deine Frau, wird
dir einen Sohn gebären, den sollst du Isaak nennen, und mit ihm will ich meinen ewigen Bund aufrichten und mit seinem Geschlecht nach ihm“ (1. Mose 17,19). Diese Aussagen machen eine in jüngerer Zeit vor allem von christlicher Seite propagierte abrahamitische Ökumene zumindest in der
Landfrage unmöglich. Deshalb schickt der Patriarch noch zu seinen Lebzeiten alle anderen Söhne fort von seinem Sohn Isaak, denn er „gab all sein Gut Isaak“ (1. Mose 25,5f.). Gott bestätigt seinen Bund mit den Nachkommen Abrahams durch Isaak und Jakob, bis in die Zeit des Neuen Testaments hinein immer wieder.*2
Gleichzeitig mit der Verheißung bekommt Abraham den Auftrag, das Land kennenzulernen (1. Mose 13,17) und „zu besitzen“.[5] Gott vergibt „sein Land“ als „Erbteil“[6], das heißt, nicht als frei verfügbares Eigentum, sondern als Lehen, als Treuhandschaft. Die Verwaltung eines solchen Erbbesitzes ist mit
Verpflichtungen verbunden. Nicht Rechte sind entscheidend, sondern der Auftrag. Ein Erbe kann nicht einfach veräußert oder gar als Handelsobjekt missbraucht werden, nicht einmal zur Rettung des eigenen Lebens. Wenn Gott sein Land Menschen anvertraut, dann erwartet er, dass sie es einnehmen,
erschließen, aufbauen, bewahren und auch verteidigen.
Ebenso zeigt 5. Mose 11,10-17, wie das Verhalten der Bewohner und die Zuwendung Gottes für den Ertrag des Landes von entscheidender Bedeutung sind.
Denn das Land, in das du kommst, es einzunehmen, ist nicht wie Ägyptenland, von dem ihr ausgezogen seid, wo du deinen Samen säen und selbst tränken musstest wie einen Garten, Denn das Land, in das du kommst, es einzunehmen, ist nicht wie Ägyptenland, von dem ihr ausgezogen seid, wo du deinen Samen säen und selbst tränken musstest wie einen Garten, sondern
es hat Berge und Auen, die der Regen vom Himmel tränkt, – 2 ein Land, auf welches Jehova, dein Gott, acht hat: Beständig sind die Augen Jehovas, deines Gottes, darauf gerichtet, vom Anfang des Jahres bis zum Ende des Jahres. (Psalm 65.10-11) 13 Und es wird geschehen wenn ihr fleißig auf meine Gebote höret, die ich euch heute gebiete, Jehova, euren Gott, zu lieben und ihm zu dienen mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele, (3. Mose 26.3) 14 so werde ich den Regen eures Landes geben zu seiner Zeit, den Frühregen und den Spätregen, damit du dein Getreide und deinen Most und dein Öl einsammelst; 15 und ich werde deinem Vieh Kraut geben auf deinem Felde, und du wirst essen und satt werden. 16 Hütet euch, daß euer Herz nicht verführt werde, und ihr abweichet und anderen Göttern dienet und euch vor ihnen niederbeuget, 17 und der Zorn Jehovas wider euch entbrenne, und er den Himmel verschließe, daß kein Regen sei, und der Erdboden seinen Ertrag nicht gebe, und ihr bald aus dem guten Lande vertilgt werdet, das Jehova
euch gibt. Der Besitz des Landes Israel setzt eine lebendige Beziehung mit dem Gott Israels voraus. Mit der Zusage, ich will „euch zum Erbe geben, ein Land, darin Milch und Honig fließt“, ist unlösbar die Aussage verbunden: „Ich bin der Herr, euer Gott, der euch von den Völkern abgesondert hat“ (3. Mose
20,24). Der Besitz des verheißenen Landes ist aus biblischer Sicht immer an eine Beziehung mit Gott gebunden. Unter dieser Bedingung gibt es sogar eine Zukunft für die ursprünglichen „Ureinwohner“ im Lande:
„Und es soll geschehen, wenn sie von meinem Volk lernen werden, bei meinem Namen zu schwören:
So wahr der Herr lebt! … so sollen sie inmitten meines Volks wohnen“ (Jeremia 12,16). Israel hat auf unsagbar leidvolle Weise im Laufe der Jahrtausende immer wieder erfahren, „was es für Jammer und Herzeleid bringt, den Herrn, deinen Gott zu verlassen und ihn nicht zu fürchten“ (Jeremia 2,19) — und sich stattdessen den Denkweisen, Maßstäben und Lebensweisen der heidnischen Völker anzupassen.
Wenn heute die ganze Welt – entgegen aller historischen, politischen und völkerrechtlichen Wahrheit – Israel vorhält: „Ihr seid Räuber, und habt dies Land gewaltsam an euch gerissen!“, bleibt jüdischen Menschen, die ihrem Gott, seinem Wort und ihrem Auftrag treu bleiben wollen, nur die eine Antwort:
„Das lasse der Herr fern von mir sein, dass ich dir meiner Väter Erbe geben sollte! (1. Könige 21,3). Denn die ganze Erde gehört dem Heiligen, gelobt sei er. Er hat sie geschaffen und er hat sie gegeben, wem er will. Nach seinem Wohlgefallen hat er dies Land nichtjüdischen Völkern überlassen. Nach
seinem Wohlgefallen hat er es ihnen wieder genommen und uns gegeben.“
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*1 1. Mo. 15,18 An dem Tage machte der HERR einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen
will ich dies Land geben, von dem Wasser Ägyptens an bis an das große Wasser Euphrat:
*2 1. Mose 26,2-4; 28,4.13; 35,12; 2. Mose 6,2-4.8; Nehemia 9,8; Psalm 105,8-11. Vergleiche dazu
Römer 9,6-13, wo der Apostel Paulus die Erwählung Isaaks und Jakobs als Beleg für Gottes
souveränes Heilshandeln anführt. Ferner betont Paulus in Römer 11,1 und Vers 29 im Blick auf den Teil
des jüdischen Volkes, der Jesus von Nazareth nicht als Messias anerkennt, ausdrücklich: „Gottes
Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen.“