Kurz vor dem 57. Jerusalemtag, an dem der Befreiung der Stadt von `67 gedacht und und deren Wiedervereinigung gefeiert wird, der Dienstagabend, 4.5.24 beginnt machen wir uns auf den Heimweg. Dies Lied passt an dieser Stelle, da es in aller Schwere, den Grund ihrer Hoffnung Israels im Blick hat:
Text:
Am Israel Chai! – Das Volk Israel lebt!
Die Sonne wird bald scheinen Wir werden bessere Tage kennen als diese Das Herz kämpft mit der Sorge Alle werden nach Hause zurückkehren Wir werden unten auf sie warten Hoffentlich erfahren wir gute Nachrichten
Denn das ewige Volk fürchtet sich nie Auch wenn es schwer zu sehen ist Wir sind alle zusammen, niemand ist hier allein Wenn die Kriege brennen
Das Volk Israel lebt Wenn wir nicht vergessen, immer geeint zu sein Das Volk Israel lebt Im Aufstieg und im Niedergang, auch in den schwersten Stunden
Gott, der Gesegnete, er wacht über uns Wer also kann über uns triumphieren Denn wir haben kein anderes Land Wir werden untereinander Frieden schließen Wacht über unsere Kinder Denn wir haben unseren Glauben nicht verloren
Mein Land ist unser Erbe Unsere Seele wird jetzt nicht fallen Um uns herum, ein Eisen aus Schwertern Und die Taube wird ihre Flügel ausbreiten Die Hoffnung von zweitausend Jahren Wir werden auf die Straßen gehen und wieder singen
Denn das ewige Volk fürchtet sich nicht Auch wenn es schwer zu sehen ist Wir sind alle zusammen, niemand ist hier allein Wir werden auf die Straße gehen und singen
Für unseren Mietwagen haben wir nach 20 Uhr vor dem Gelände, außerhalb des Tores Ratisbonnes, einen Parkplatz gefunden. Um 2 Uhr, nach etwas (Michael), oder keinem (Ulrike) Schlaf, machen wir uns auf den Weg durchs schlafende Jerusalem. Im Navi den Abgabepunkt unseres Mietwagen Unternehmens in Ben Gurion eingeben. 3 Stunden vor Abflug dort zu sein, sind notwendig, denn die Schlangen vor dem Einchecken sind umfangreich.
Das Abfliegen unseres Fliegers habe ich gar nicht mehr mitbekommen, bin ich auf dem Sitz doch schon eingeschlafen. Später erfahre ich von Ulrike, dass unser Flieger vor dem Start länger warten musste. In Berlin finden wir unser Gepäck zügig und mit Unterstützung die richtigen Tickets am Automaten für den Zug nach Potsdam,
wo uns unsere Tochter Lea mit Peppa, ihrem Hund, uns abholt. Dann geht’s mit unserem Womo Richtung Hamburg. Eine Pause auf einem Autobahnrastplatz ist dringend nötig. Danach war ich wieder etwas fitter.
Dankbar und wohlbehalten kommen wir zuhause an. Gestern um diese Zeit liefen wir in der Altstadt Jerusalems bei 35 Grad. Jetzt nieselt es bei 15 Grad. Mmmh! Der Garten ist ein Urwald. Selbst an der Hecke blüht es üppig blau.
Zum Ende unserer Reise mit diesen vielen Begegnungen, wo unsere Präsenz und Äußerungen in dieser Zeit der Bedrängnis Israels den Fokus auf „Trösten“ hatten, ist für uns auffallend, wie schwer man sich tut in Deutschland, ja im Westen überhaupt und gerade auch im Raum der Kirchen, das Massaker vom 7. Okt. mit seinen traumatischen Auswirkungen für das israelische Volk klar zu sehen und sich eindeutig an die Seite Israels zu positionieren. Eine Schriftstellerin, die in der Diktatur Rumäniens aufwuchs, Herta Müller, Nobelpreisträgerin für Literatur, muss uns mit ihrer Weckruf-Rede in diesen Tagen in Schweden aufrütteln: https://cindev.de/wp-content/uploads/2024/06/Auszuege-der-Rede-Herta-Muellers-in-Schweden.pdf
Am Ende unserer Reise können wir staundend sagen, was für eine Reise?! Ende
Heute soll es in Jerusalem heiß werden. (34 Grad) Auch in der Hinsicht wird unser Nachhausekommen eine Umstellung. Unser Sohn hat angerufen und mitgeteilt, dass er sich einen Infekt gefangen hat, Freunde von ihm hätten aber auch gerade Corona. Wir wissen gar nicht, dass in Israel, das überhaupt noch festgestellt wird. Denn es hat hier ja gar keine Konsequenzen mehr. Aber wir disponieren um. Ein Abschlusstreffen mit unserem Sohn in Rechovot canceln wir besser. Unser Plan war, von ihm aus in der Nacht zum Flughafen zu fahren. Rechovot liegt dichter an Ben Gurion. Vater Elio, der Prior des Klosters Ratisbonne, unserem Quartier, gibt grünes Licht, es wäre kein Problem den Tag noch zu bleiben. So beginnt der Tag locker. Nach dem Frühstück machen wir uns zuerst an unsere Vorbereitungsplanungen zur Hochzeit unserer Tochter Lea. Sie heiratet in 4 Wochen und diese Überlegungen sind während der Reise etwas zu kurz gekommen. Abends wollen wir als Familie dazu mal wieder zoomen. Wir hören einen Gottesdienst aus der Friedenskirche, Hamburg-Jenfeld. Predigtthema zu: „Was ist der Sinn des Lebens?“ Am Blog arbeiten und Packen ist angesagt. Dabei hören wir Flugzeuge und Hubschrauber über der Stadt. Bei JNS lesen wir die Erklärung: Waldbrand in Jerusalem – https://www.jns.org/jerusalem-forest-fire-forces-evacuation-of-israel-museum/
Am Nachmittag wagen wir einen Gang bei Saunatemperaturen zur Altstadt.
Weiter geht’s für eine Runde durch die gesamte Altstadt. Wir starten bei der Dormitio, am Zions Berg, an der südlichen Altstadt Mauer Richtung Tempelberg, weiter zum Damaskus Tor und wieder zurück zum Jaffa Tor.
Dormitio, ZionsbergÖlbergBerg des bösen Rates, UN Sitz Altstadt MauerJüdischer Friedhof, ÖlbergTempelbergCardoAlte PolizeiwacheDemo für die GeiselnDemo für diesen jg. Mann aus JerusalemDie Schwester von Eytan, der Geisel, in der Mitte
Morgens geht es – so unser Plan – zum Gottesdienst in die Gemeinde von Benjamin und Reuven Berger.
Benjamin Berger
Eine messianische Gemeinde in der Altstadt von Jerusalem, die «Gemeinde des Lammes auf dem Berg Zion». Sie feiern ihre Gottesdienste seit vielen Jahren in der Christ Church. Seit mehreren Jahrzehnten stehen sie in einem weltweiten Verkündigungsdienst und sie sind Autoren mehrerer Bücher. Die Brüder wurden in New York geboren und wuchsen in einer schwer vom Holocaust betroffenen Familie als orthodoxe Juden auf. Sie gehören zu den Vätern der messianisch-jüdischen Bewegung in Israel. Hier hoffen wir, Christa Behr wieder zu treffen, die seit Jahrzehnten sich zu dieser Gemeinde hält. Dazu hat sie einiges geschrieben: https://christabehr-jerusalem.de/Artikel/BergZion
Irgenwie surreal, Israel ist im Krieg und wir laufen durch das sonnige Jerusalem. Und dem „Krieg um die Köpfe“ in den Medien kommt dabei auch eine besondere Rolle zu. In Amir Zarfatis Info-Blog fand ich zu Israels Kampf gegen den Terror dazu folgendes.
Ausdruck des Verständnisses der Biden-Administration Dagegen sieht sich Israel im Überlebenskampf in einem städtischen Guerillakrieg gegen Terrorgruppen, die ihre Auslöschung offen postulieren und dabei gezielt, als Teil ihrer Kriegsstrategie, Bürger Israels in Geiselhaft unter unmenschlichen Bedingungen halten. Von den mehr als 100.000 Evakuierten ganz zu schweigen.
Der obig von uns zuvor geplante Gottesdienstbesuch fällt ins Wasser. Der Wächter von der Christ Church macht deutlich, kein Einlass, da am jeweils 1. Schabbat des Monats kein Gottesdienst stattfindet. Was nun? Wir schauen ins Handy und finden einen weiteren Gottesdienst in der Narkisstreet, der erst um 11 Uhr beginnt, das ist zu schaffen! Mit Google Maps über das Handy lassen wir uns navigieren und landen schließlich rechtzeitig in der Nebenstraße von unserem Domizil „Ratisbonne“ zum Gottesdienst in der dortigen Baptistengmeinde. Vor 2 Jahren standen wir mit unserem Wohnmobil auf dem Parkplatz der Gemeinde, da in der Nähe die Vorbereitungsveranstaltungen für den Marsch der Nationen stattfand.
Gema Blech (Freundin von Petra) spricht u. a. auch uns an und macht ein Foto.
Der Gottesdienst beginnt mit Lobpreis von Roy Kendall, am Flügel angeleitet. Mit seiner Frau leitet er diese Arbeit: https://findtruelife.com/kendall-2/
Roy und Mary KendallBougainvilleaBougainvillea
Heute predigt auf englisch Brad Young, als Gastredner. Was für eine Überraschung?! Wir haben von ihm einige Expl. des NT (in englischer Sprache), dass er nach vielen Jahren Zusammenarbeit mit David Flusser, mit dem Fokus aus jüdischer Sicht, übersetzt hat.
In dieser speziellen Forschungsarbeit über die jüdischen Wurzeln des NT, arbeitete damals auch Malcolm Lowe, (Ehemann von Petra Heldt) als Forschender und Lehrender mit. Über Petra und ihrer Institutstätigkeit, haben wir vor 2 Jahren von Brads theologischer Arbeit gehört und damals einige NT Exemplare bestellt. Jetzt lernen wir uns persönlich kennen. Das sind die besonderen „Zufälle“ in Israel. Hier seine Predigt (englisch) über das „Vaterunser“, unter besonderer Berücksichtigung seines jüdischen Hintergründe.
Dr. Brad H. Young, Gastprediger in der Narkisstreet, Baptistengemeinde, Jerusalem, 1.6.24Die Predigt (engl.) über das „Vaterunser“ – Gebet
Zuhause essen wir etwas und pausieren kurz, um dann zum Besuch zur Familie Amit und Oshra Barak in die kleine Siedlung „Noqedim“, in der Region Gush Etzion, Judäa uns auf den Weg zu machen.
Eindrücke auf dem Weg
Einfahrts-Verbotsschild für israel. BürgerWachturm am WegMinarettAbfahrt NoqedimEnlasstor zur Siedlung, öffnet nach Anruf bei AmitWeg zum Haus, Fam. BarakJudäische WüsteDas neue HausGästeempfang von Bechol, der Jüngsten der 3 Kinder überreicht uns ein selbstgemaltes BildOshra, Dachterasse ihres Hauses
Wir werden mit Bild und leckerem selbstgebackenem Kuchen/Challa herzlich empfangen und zum Tee erwartet. Wir bekommen eine Hausführung, vor 2 Jahren, als wir mit dem Wohnmobil hier vor der Tür standen, sah es noch völlig anders aus. Es ist großzügig und schön geworden.
Auf unsere Fragen berichten Beide von ihrem Erleben des 7. Okt. 23. Amit war mit Reisegruppe in Tiberias, als er morgens auf dem Handy, Stück für Stück von dem Umfang des Terroristenangriffs erfuhr. Die Reisegruppe wurde schnell zum Flughafen gebracht. Da sie zu zweit die Gruppe leiteten, war dies durch die Begleitung des Kollegen möglich. Amit benachrichtigte seine Frau, dass sie sich schnell verbarrikadieren solle, denn es war nicht einzuschätzen, wie die arabische Nachbarschaft reagiert, schließen die sich an? Auch wusste zu der Zeit niemand, wieweit die Gazaterroristen ins Land vorgedrungen waren? (Später wurden Pläne der Hamas über deren strategisches Vorhaben gefunden, die deutlich machten, dass sie ganze Städte weit im Land einnehmen wollten. Nur die Gegenwehr hat sie davon abgehalten.) Amit fuhr nach Hause, half beim Verbarrikadieren, schnappte seine Armeeutensilien und machte sich auf den Weg nach Gaza. Oshra erzählt Ulrike, wie dramatisch sie das erlebte und was es mit ihr gemacht hat. Die Sicherheit für die Siedlung wurde danach hochgefahren. Kameras, am Wegrand vor seinem Haus reagieren auf Bewegung, worüber er auf seinem Handy informiert wird, sowie der Sicherheitsmann der Siedlung. Eine eigene, regelmäßige Bewohnerwächtergruppe mit Soldatenunterstützung verbessert die Sicherheit. e Nach seinem 3 Monate andauernden Tunnelkampfeinsatz in Gaza, wurde Amit gleich für eine IDF Kampfeinheit für Judäa und Samaria angefragt. Nach einer Pause hat er dem zugestimmt, da er die Möglichkeit hatte, abends nach Hause zu kommen. Aktuell ist jetzt aber sein Einsatzort in Metulla, der nördlichsten Stadt Israels an der Grenze zum Libanon. Amit findet diese Aufgabe sogar noch herausfordernder. In Gaza kämpften wir. Dort sind wir ständig wachsam in aktuell leeren Häusern. Alle Bewohner Metullas, wie überhaupt ein breiter Streifen über die gesammte Grenze zum Libanon, ist evakuiert. Da ständig Raketenbeschuss von der Hisbollahseite besteht, gehen viele davon aus, dass über kurz oder lang ein Krieg gegen die Hisbollah beginnen könnte. Wenn nicht jetzt, meint Amit, dann früher oder später. Aber er muss statfinden, da die Lebenssituation im Norden für die Bewohner nicht lebbar ist.
Ulrike spielt mit den beiden Kindern „Hi-lo“, unser Mitbringsel. Der 9 jährige Nerie erfasst die Regeln, seine 5 jährige Schwester ist doch noch überfordert.
Wir verabschieden uns mit einem Abschlussfoto. In der judäischen Wüste, vor ihrem Haus, sehen wir viele Neubauruinen, die es bei unserem Besuch vor 2 Jahren noch nicht gaben. Das bestätig Amit. Die Araber bauen jetzt illegal im ausgewiesenen Naturschutzgebiet, vor dem Toten Meer. Mit einer kleinen NGO hat er die Behörden und das Militär auf den Unsicherheitsfaktor hingewiesen, abgesehen, dass die Bauten illegal und im Naturschutzgebiet sind. Bislang haben diese Stellen es nicht ernst genommen und laufen lassen. Er hofft aber im Hinblick auf die nächsten Wahlen, würde sich da was ändern.
Arabische VillaVor einem Checkpoint vor JerusalemFür israel Büger bedeuten arabische Städte lebensgefahrHerodium
Die letzten 3 Tage unserer Reise haben begonnen und heute gibt es bislang keinen festen Termin – ganz merkwürdig. Bei all dem bisherigen „Rennen“, ein ganz ungewöhnliches Gefühl – eine Pause? So starten wir unsere heutige gemeinsame Gebetszeit mit Liedern, wie:
„Groß ist unser Gott, Herr der Ewigkeit. Er allein regiert, über Raum und Zeit. Souverän herrscht er, Schöpfer dieser Welt, der in seiner Hand unser Schicksal hält. Sein Wort gilt für alle Zeit. Sein Reich kommt in Herrlichkeit. Wir steh’n staunend Gott vor dir, Unser Vater“
Ja, in so einem Moment der Besinnung staunen wir über den bisherigen Verlauf der Reise mit allen Begegnungen und wie sich unsere vorherigen Gedanken und Planungen dann im Gehen erschlossen haben und inhaltlich füllten. Wir sehen dabei dankbar Seine Hand und Bewahrung. In so einem Moment des Innehaltens ist es uns wichtig, allen ausdrücklich zu danken, die uns mit ihren Gebeten begleiten.
Heute Abend beginnt der Schabbbat. So möchte ich Euch mit folgendem Artikel mal auf eine jüdisch-orthodoxe Stimme mit ihrer Sicht für die aktuelle Situation Israels aufmerksam machen. An dieser Stelle jetzt seine Artikel (engl.) einleitenden Gedanken:
Auserwählt, aber wofür? Rabbi Efrem Goldberg Wir haben gerade einen Yom Tov gefeiert, bei dem wir in Davening und Kiddusch immer wieder sagten: Asher bachar banu mi’kol am : Du hast uns aus allen Nationen ausgewählt. Wir haben es vielleicht gesagt, aber es fühlt sich ganz sicher nicht so an. Wenn man die aktuelle Lage der Juden auf der Welt betrachtet, kann man leicht in Verzweiflung geraten. Der andauernde Krieg Israels gegen die Hamas, die anhaltende Gefangenschaft unserer kostbaren Geiseln und die unerbittliche Bedrohung durch den Iran sind in erster Linie ermüdend für unsere Brüder und Schwestern in Israel, aber in geringerem, aber bedeutendem Maße auch für alle, denen das am Herzen liegt unsere Heimat und unser Volk. Der metastasierende antisemitische Krebs, der sich schnell auf dem gesamten Universitätsgelände ausbreitet, der systemische Hass auf Juden selbst unter Professoren und Administratoren von Instituten „höherer“ Bildung, die Verzerrungen und Lügen der Medien, die Voreingenommenheit und Diskriminierung von Juden durch Kongressabgeordnete – das kann leicht passieren ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit hervorrufen. Wenn „Freunde“ und „Verbündete“ die richtigen Worte verwenden und beredte Aussagen machen, aber keine sinnvollen Maßnahmen ergreifen, müssen Sie sich fragen: Wie wird das enden? Die Energie nach dem 7. Oktober, Teil eines geeinten, hartnäckigen Volkes zu sein, das entschlossen ist, unsere Feinde zu besiegen, die Sicherheit wiederherzustellen und für den Frieden für alle anständigen Menschen zu kämpfen, fühlt sich an, als würde sie sich auflösen und der grausamen Realität einer scheinbar endlosen Existenzberechtigung weichen Einsamkeit und Isolation. Das Adrenalin, das unsere Soldaten und ihre Familien in Israel angetrieben hat, das Proteste und Interessenvertretungen in Amerika angeheizt hat und das Beiträge und Spenden von überall her angeregt hat, ist kräftezehrend und hinterlässt möglicherweise an seiner Stelle Müdigkeit, Angst und Verzweiflung. Man erwartet von den Vereinten Nationen, dass sie Israel zu Unrecht verurteilen, und es wäre beunruhigend, aber sicherlich nicht überraschend, wenn der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) einen Haftbefehl gegen Premierminister Netanjahu erlassen würde, wenn Amerika aber eine Waffenlieferung nach Israel zurückhält, während die IDF dies trägt Wenn wir die Last tragen und den menschlichen Preis für den Kampf gegen einen gemeinsamen grausamen Feind zahlen müssen, fragen sich Juden und diejenigen, die Israel lieben, ob wir jemanden haben, an den wir uns wenden oder auf den wir zählen können. Wenn es sich so anfühlt, das auserwählte Volk zu sein, können wir vielleicht weniger auserwählt und sicherer sein. Für Interessierte zum Weiterlesen:https://rabbiefremgoldberg.org/forwhat
Und da ich gerade den aktuellen Infobrief von „audiatur“ per Mail zugesandt bekommen habe, nehme ich einen Kommentar von Melanie Phillips hier mit hinein. Als englische Journalistin beschreibt sie wie fogt das aktuelle Geschehen im Umgang der westlichen Welt mit Israel, mit besonderem Fokus auf ihr eigenes Land, und bezieht klar Position. Einen Abschnitt gegen Ende habe ich fett gesetzt, da ich diese Aussage als besonders wichtig einschätze:
Wie das Hamas-Pogrom die Feinde Israels angespornt hat, Melanie Phillips
Die Feindseligkeit gegenüber dem jüdischen Staat reicht weiter und tiefer, als manche vor dem 7. Oktober wahrhaben wollten. Die Entscheidung des Anklägers des Internationalen Strafgerichtshofs, Haftbefehle gegen Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und seinen Verteidigungsminister Yoav Gallant wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Gazastreifen zu beantragen, hat für weitreichende Empörung gesorgt. US-Präsident Joe Biden nannte die Entscheidung „empörend“. Der britische Premierminister Rishi Sunak sagte, dies sei „eine zutiefst wenig hilfreiche Entwicklung“ und der IStGH-Ankläger, der auch Haftbefehle für die Hamas-Führer beantragt hat, täusche sich, wenn er eine moralische Gleichsetzung zwischen Israel und der Terrorgruppe ziehe. Die britische Labour Party, von der allgemein erwartet wird, dass sie bei den für den 4. Juli anberaumten Parlamentswahlen an die Macht kommt, unterstützte hingegen den Schritt des Anklägers. Diese unverhohlene Feindseligkeit war eine deutliche Abkehr von der früheren vorsichtigen Unterstützung der Labour Party für den Versuch Israels, die Hamas zu zerstören. Viele haben angenommen, dass die Partei Angst vor den muslimischen Wählern hat, die sich zu einem bedeutenden Block entwickelt haben, der als Preis für die Unterstützung der Muslime bei den Wahlen eine israelfeindliche und islamische Politik fordert. Die Feindseligkeit gegenüber Israel geht jedoch viel weiter und tiefer. Der Ankläger des IStGH, Karim Khan, ist ein britischer Anwalt aus einer Londoner Anwaltskanzlei, die sich mit Fragen des allgemeinen Rechts wie Personenschäden und Arbeitsrecht befasst. Khan stützte sich auf die Meinung eines Gremiums überwiegend britischer Menschenrechtsanwälte, die er zu seinem Berater ernannt hatte und die er als menschliches Schutzschild für seine Behauptung benutzte, Israel lasse die Zivilbevölkerung im Gazastreifen hungern, töte sie vorsätzlich und behindere die Lieferung humanitärer Hilfe. Diese Anwälte wurden von der Staatsanwaltschaft als „unparteiisch“ bezeichnet. Sie waren jedoch alles andere als das. Einige von ihnen hatten Verbindungen zu palästinensischen Organisationen, andere hatten zuvor oft heftige antiisraelische Ansichten geäußert. Ein Mitglied dieses Gremiums war die Juristin Baroness Helena Kennedy, eine langjährige linksradikale Aktivistin und Ehrenschirmherrin der in London ansässigen Wohltätigkeitsorganisation Medical Aid for Palestinians. Drei Wochen nach dem Pogrom vom 7. Oktober warnte Kennedy vor einer „kollektiven Bestrafung“ durch Israel, bezeichnete den Gazastreifen als “in Schutt und Asche gelegt” und warf Israel vor, die Wasserversorgung des Gazastreifens zu unterbrechen. Ihre empörendste Äußerung war jedoch eine Rede zum Thema Völkermord, die sie im März hielt. Sie sagte vor dem House of Lords: „Der gegenwärtige Konflikt zwischen der Hamas und Israel folgt auf jahrzehntelanges schreckliches Verhalten sowohl der IDF als auch der Hamas vor, während und nach dem 7. Oktober.“ Nach Ansicht dieser Doyenne der „Menschenrechte“ machten sich also israelische Soldaten, die verzweifelt die Hamas-Sturmtruppen während deren weiterhin abscheuliche Gräueltaten an israelischen Frauen, Kindern und Männern abzuwehren versuchten, eines „schrecklichen Verhaltens“ schuldig, indem sie ebendies taten. Es ist schwer, die Obszönität einer solchen Verurteilung zu begreifen. Doch dieser moralische Bankrott war kein Einzelfall. Andere Intellektuelle haben genau die gleiche Verurteilung der Israelis für die Tötung der Hamas-Mörder am 7. Oktober ausgesprochen. Mit anderen Worten: Juden sollen sich nicht gegen völkermörderische Angriffe verteidigen dürfen. Sie werden sogar dafür verurteilt, dies zu tun. Noch verblüffender ist, dass der völkermörderische Angriff den weltweiten Versuch, Israel ganz zu zerstören, noch verstärkt hat. So geschehen in Irland, Norwegen und Spanien, die erklärt haben, sie würden einen nicht existierenden „Staat Palästina“ anerkennen. Sie belohnen damit die Hamas für ihre barbarischen Angriffe. Die Botschaft an alle Palästinenser lautet, dass Schlachten, Vergewaltigungen und Geiselnahmen ihr Weg zum Sieg sind. Die einseitige Anerkennung von „Palästina“ ist eine Form des „lawfare“ gegen Israel. Und die wichtigste Triebfeder für diesen Kampf ist das „Menschenrechtsgesetz“. Sie wurde in der Mitte des letzten Jahrhunderts vor allem von britischen Juristen entwickelt, um Juden und andere Minderheiten vor tyrannischen Regimen zu schützen, die die Menschenrechte verweigerten. Doch in den Händen politisierter internationaler Gerichte hat er sich zu einer Waffe gegen den demokratischen jüdischen Staat entwickelt. Das „Menschenrechts“-Establishment – die Vereinten Nationen, der Internationale Strafgerichtshof und der Internationale Gerichtshof sowie Nichtregierungsorganisationen wie Human Rights Watch und Amnesty International – ist zu einer Schlüsselwaffe geworden, um Israel zu dämonisieren, zu delegitimieren und letztlich zu zerstören. Internationale „Menschenrechte“ – die säkulare Religion der Linken – sind auch ein unbestrittenes Dogma unter den sogenannten Konservativen, die sich antiwestlichen Anliegen wie der Besessenheit vom Klimawandel, dem „weißen Privileg“ und der Unterstützung für die palästinensischen Araber angeschlossen haben. Der britische Außenminister David Cameron ist ein Konservativer dieser Art. In den letzten Monaten hat er Israel vorgeworfen, zu viele Zivilisten in Gaza zu töten, die Lieferung humanitärer Hilfe absichtlich zu behindern und sich nicht an das Völkerrecht zu halten. Er hat gedroht, die (sehr geringen) Waffenlieferungen des Vereinigten Königreichs an Israel einzustellen, und sogar angedeutet, dass das Land einseitig einen palästinensischen Staat ausrufen könnte. Diese Woche jedoch änderte sich der Ton abrupt. Im Oberhaus verurteilte Cameron nicht nur den Schritt des IStGH-Anklägers aufs Schärfste. Er hat auch seine Haltung gegenüber Israel aufgeweicht. Als er erneut aufgefordert wurde, Waffenexportlizenzen auszusetzen, wies er darauf hin, dass der Iran nur wenige Tage nach der letzten Aufforderung Israel „mit einer Barrage von über 140 Marschflugkörpern“ angegriffen habe. Cameron ist kein Ideologe. Mit seinen schwammigen liberalen Idealen, für die es kaum Fakten gibt, ist er im Allgemeinen mit dem Strom des modischen Konsenses geschwommen. Nun aber scheint er zu erkennen, dass die Dinge etwas komplizierter sind, als er angenommen hatte. Offensichtlich wurde er von der heftigen Reaktion auf seinen sanfteren Ton innerhalb des Außenministeriums überrascht, wo seine Beamten Israel zutiefst feindselig gegenüberstehen und derzeit fordern, dass die Regierung Israel den Wölfen zum Fraß vorwirft. Darüber hinaus hat Cameron nach der drastischen Reduzierung der von der Hamas diktierten und fälschlich aufgeblähten Zahl der im Krieg getöteten Zivilisten im Gazastreifen durch die Vereinten Nationen zu erkennen begonnen, dass die ihm von seinen Beamten vorgelegten und seine Drohungen gegen Israel befeuerten Beweise erfunden waren. Ob dies ein Zeichen für eine generelle Hinwendung des britischen Außenministers zu Israel ist, ist nun fast irrelevant. Denn wenn die Konservative Partei nicht irgendwie die nahezu universelle Verachtung umkehrt, die sie derzeit in der Öffentlichkeit genießt, wird Labour-Chef Sir Keir Starmer am 5. Juli Premierminister werden. Obwohl er die jüdische Gemeinschaft mit aller Macht davon überzeugt, dass er den Antisemitismus in der Partei, der mit seinem Vorgänger Jeremy Corbyn in Verbindung gebracht wird, ausgemerzt hat, glauben ihm nur wenige britische Juden. Starmer mag zwar die schlimmsten Straftäter aus der Labour-Partei entfernt haben, aber zu viele Abgeordnete und andere in der Partei sind nach wie vor zutiefst israelfeindlich. Starmer wird auch bestrebt sein, die muslimische Gemeinschaft zu beschwichtigen, was eine härtere Haltung gegenüber Israel voraussetzt und auch eine mangelnde Bereitschaft bedeuten kann, gegen extremistische Imame oder muslimischen Antisemitismus vorzugehen. Das Hauptproblem besteht jedoch darin, dass die Unterstützung der palästinensischen Sache für progressive Kreise das bestimmende außenpolitische Thema ist. Diese Unterstützung führt zu Judenhass und dem Wunsch, Israel zu zerstören. Das liegt daran, dass der Palästinensismus selbst vom islamischen Judenhass angetrieben wird und ganz auf dem Wunsch beruht, Israel zu vernichten, die Geschichte des jüdischen Volkes in diesem Land auszulöschen und es sich anzueignen. Und deshalb ist der Glaube an die „Zweistaatenlösung“ selbst ein so tödlicher Irrtum. Sie geht davon aus, dass der „Nahostkonflikt“ ein Streit über die Aufteilung des Landes zwischen zwei Völkern mit legitimen Ansprüchen auf dieses Land ist. Doch das ist schlichtweg falsch. Der „Konflikt“ ist in Wirklichkeit ein von den palästinensischen Arabern geführter Vernichtungskrieg gegen die Existenz Israels, in dem ein Staat Palästina die Endlösung für die Existenz des jüdischen Heimatlandes sein soll.
Das Versäumnis Amerikas, Großbritanniens und Europas, diesen Vernichtungskrieg anzuerkennen, hat dazu geführt, dass sie den palästinensischen Terrorismus beschönigen, fördern und finanzieren. Ohne diese Unterstützung würden die palästinensische Sache und ihre terroristische Strategie nicht existieren. Die beantragten Haftbefehle und das performative Getue um „Palästina“ sind allesamt Teil einer Zangenbewegung aus völkermörderischem Terror, gehirngewaschenem Straßenaufstand und „Menschenrechts“-Gesetzgebung, die auf die Zerstörung Israels abzielt. Und dieser höllische Prozess existiert nur, weil Großbritannien, Amerika und Europa ihn seit Jahrzehnten so gewollt haben.
Diesen Artikel habe ich auch, angestoßen durch das Gespräch gestern mit Bat Ami, hier aufgenommen. Sie äußerte immer wieder, wie unfassbar das für sie ist, was aktuell im Westen im Hinblick auf das Geschehen in Israel passiert. Sie wiederholte mehrmals tief berührt: „Ich kann das nicht begreifen!“
Dabei bekommt diese weltweit zunehmende massiv-aggressive Haltung gegen Israel für uns gerade auch eine besondere Bedeutung, im Zusammenhang mit unserem biblischen Verständnis der Aussagen bei Matthäus im 25. Kapitel, ab Vers 31 – hier die einleitenden Worte:
Das Gericht über die Völker „Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit mit allen Engeln gekommen ist, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen. Alle Völker der Erde werden vor ihm zusammengebracht, und er wird sie in zwei Gruppen teilen, so wie ein Hirt die Schafe von den Ziegen trennt. Rechts werden die Schafe und links die Ziegen stehen.„
Wir haben auf dieser Reise in Gespächen mit Juden oder auch mit arabischen Christen, im Zusammenhang mit den aktuellen Schrecken und Leiden, von unserer biblisch gegründeten Hoffnung auf das Kommen des Messias und Seines Friedensreiches hingewiesen. Wir sind davon überzeugt, dass dies geschieht und die wahre Hoffnung ist, weil wir den Aussagen der Bibel, als von Gott inspiriert vertrauen. Aber genauso sind diese ernsten Aussagen über eine Gerichtsklärung zu den Nationen wahr. Und dabei geht es nach unserem Verständnis insbesondere darum, wie die Nationen/Völker sich zu Seinem Volk Israel verhalten haben. Das hat für die Völker Konsequenzen für ihr Leben in Ewigkeit. Weitreichender geht es nicht. Somit ist die weltweite Entwicklung und was das mit uns zu tun hat, mehr als ernst.
Ulrike macht sich auf den Weg zum Mahane Yehudah, um Küchenschätze einzukaufen und den Trubel der Schabbateinkäufe auf sich wirken zu lassen. Hier einige Eindrücke:
Zurück in unserer Ruheoase. Oleanderbaum, Ratisbonne
Und ich arbeite am Blog.
Am frühen Abend, Erev Schabbat treffen wir uns mit Hinrich und Elke Kaasmann zum Schabbat, als kleine Abordnung unseres Israel – Gebetskreises im leeren (keine Touristen) Christ Church Gästehaus.
Hauswand, JerusalemOleander Baum, Ratisbonne Vater mit Söhnen zum Schabbat Gottesdienst unterwegs in der Altstadt
Und besuchen dann noch die Westmauer.
Mauer vorplatz am Schabbat Auf dem Gang zur Mauer Davids Zitadelle, gegenüber der Christ Church
*Wir wurden von einer Blogleserin gefragt, warum mulmig? Gestern, als wir Elias danach fragten, wie er die aktuelle Gefahr für eine Fahrt durch Samaria einschätzt, meinte er, ihr müsst vorsichtig sein, es wird immer wieder auf fahrende Autos mit israelischen Nummernschild geschossen und den Terroristen ist egal, wer das Opfer ist. Hinzu kommt, dass aktuell wieder ein terroristischer Rammangriff war, wo also gezielt das Auto als Waffe benutzt wurde. Ein Geschehen, dass vor vielen Jahren die Familie traumatisch erfahren musste, die wir heute besuchen wollen. Familie Dr. Yehudah Bohrer verlor eine ihrer Töchter, als diese mit ihren 2 Kindern im Wagen unterwegs war. Ihr Wagen wurde gezielt gerammt, sie starb dabei, als ihr Wagen im Gebirge von der Straße abgedrängt wurde. Die Kinder überlebten. Um so wichtiger ist uns daher, uns im Gebet bewusst unter den Schutz Gottes zu stellen.
Dabei haben wir mit der heutigen Losung, eine klare biblische Vision für Israels Zukunft: „Wenn der HERR die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden.“ Psalm 126,1
Um 10 Uhr sind wir mit Helen Bohrer verabredet, der Witwe Yehudahs. Wir haben über andere erfahren, dass sie aktuell bei ihrer Familie in Talmon lebt. Und über ihre Tochter Bat Ami (übersetzt: Tochter Seines Volkes) den Termin vereinbart. Also 9 Uhr los, vorher müssen wir noch tanken.
Wir kommen gut durch. Ulrike nutzt mit einem Handy „waze“, mit dem anderen „Google maps“.
Unsere Strecke. Für Google fahren wir durch die Levante, nicht Samaria
Bat Ami ist völlig irritiert, dass wir schon da sind, als wir vor der Tür stehen. Sie hatte wohl nicht damit gerechnet, dass wir ohne Anruf von unterwegs bei ihnen ankommen. Und tatsächlich Helen sitzt im Wohnzimmer, ganz Dame, wie immer, welche Freude!
Sie erklärt mir, dass sie eigentlich vor 3 Monaten nur zu Besuch bei ihren Kindern hier angekommen sei und bislang jeden Tag dies einfach verlängert. „Denn in Beth- El bin ich ja ganz alleine im Haus!“ Das Ehepaar Bohrer hatte 6 Kinder. Und allein Bat Ami hat schon 8 Kinder, weitere Kinder wohnen in Nachbarsiedlungen. Wieviel Enkelkinder, bzw. Urenkel sie jetzt hat, kann Helen gar nicht sagen. Gut, dass wir uns für unser Gespräch darauf einigen können, wir sprechen mit ihr deutsch und sie antwortet auf englisch. Helens Mutter, war in Nordheim geboren, hat Deutschland gerade noch mit dem letzten Schiff von Hamburg aus nach Amerika verlassen. Ihr Vater kam aus Geldern bei Frankfurt. Sie heirateten in Amerika, wo Helen 1940 in New York geboren wurde. Sie wuchs in einer Atmosphäre auf, in der der Holocaust ständig in Gesprächen und Begegnungen auf allen lastete und sich auf alles bedrückend legte. „Diese Erfahrung konnte ich nur mit Menschen meiner Generation in Israel ansprechen, weil jeder den anderen verstand, wie sich das anfühlte. Mit den eigenen Kindern ist das nicht so besprechbar“. Tochter Bat Ami hört mit einem Ohr zu, ist aber gerade noch am Laptop mit beruflichen Dingen beschäftigt. Als sie dazu kommt, erinnern wir uns, dass wir per Mail Kontakt hatten, als es um das Buch ihres Vaters ging, bei dessen Herausgabe wir gemeinsam mit den Sächsischen Israelfreunden arbeiteten. Sie hatte sich um das Design gekümmert. Und Felicitas Kugel, unsere Übersetzerin, hat sie auch kennengelernt, als sie zur Buchbesprechung vor Ort war. Das besondere Buch ist immer noch zu erwerben, siehe hier: https://israelladen.de/buecher-mehr/buecher/nachschlagewerke/2195/dr.-yehuda-bohrer-spuren-des-hoechsten
Bat Ami ist interessiert an dem Motiv unserer Vereinsarbeit, unserer Reise, dem Blog, aber auch wie wir die Situation in Deutschland und gerade in Beziehung zu Israel einschätzen. Dabei streifen wir das Thema „Umgang mit dem Holocaust“ und sie beschreibt ihre Schwierigkeit, als Teil der 2. Generation, wie diese Gefühle ausgedrückt werden können. Und das Massakergeschehen des 7. Oktobers und der Umgang mit diesem Trauma bei ihr eine Ahnung von dem hat aufleuchten lassen, wie es ihren Eltern damals ergangen sein kann. Plötzlich bekommt das Thema kurz gemeinsam Raum.
Nachdem wir noch mit selbst hersgestelltem Crunchy-Müsli und Dinkelknäcke beschenkt werden , das sie eigentlich für ihre 5 Kinder, die im Krieg kämpfen (was sich auf den Schlaf der Eltern auswirkt), gemacht hat, weil es nahrhaft ist und sich gut hält. Wir machen noch ein gemeinsames Abschiedsfoto im Garten.
Bat Ami hat noch einen beruflichen Termin und daher arrangiert sie, dass freundlicherweise ihr Ehemann Ran Krigman (55), uns mit dem Jeep auf eine Aussichtsplattform auf den Berg „Harasha“ fährt. Vom Garten aus blickt man auf ihn.
Berg HarashaEine echte Survivaltour den Berg rauf.
Oben haben wir einen umfassenden Blick auf unterschiedliche neue Siedlungen.
Caravans für junge Familien zum SiedlungsbeginnBlick auf den Wohnort von Fam. Krigman, lks. neben dem weißen Wasserspeicher liegt die neue Synagoge, die ihr Haus verdecktBlick auf den Teil Talmons, wo die Familie lebt Hier wird eine große neue Siedlung entstehen
Auf dem Rückweg wartet Ran extra auf uns vor dem Lädchen der Siedlung, damit wir 3 Tüten Süßigkeiten für die Soldaten kaufen können, die wir danach auf der Basis in Anatot aufsuchen wollen.
Im Laden jobben 2 Jugendliche an den Kassen. Als Ulrike die Mengen an Süßigkeiten bezahlt, erklärt sie, dass wir dies Soldaten bringen wollen. Da spricht mich der andere an: woher wir kommen? Und wie wir hergekommen sind? War das Fliegen nicht etwas unheimlich? Ich antworte ihm und frage im Gegenzug, ob er schon geflogen sei? Das negiert er und meint, „wir leben hier in Israel und sind eine große Familie!“
Eine Karte über die umstrittenden Gebiete, die wir Judäa und Samaria nennen und weitere Informationen zu diesem Thema, siehe: https://cfoic.com/settlement-map/
Wir verabschieden uns von Familie Krigman und Helen. Bedanken uns für die herzliche Gastfreundschaft und laden sie zu uns nach Hamburg ein, denn Bat Ami trainiert Triathlon.
Nun machen wir uns auf den Weg zu Rachel Levy (22). Sie ist gerade von einem Monat Familienbesuch in Deutschland zurück und dient seit Februar auf einer Basis in Anatot, Judäa, nahe Jerusalems. ZUvor war sie in unterschiedlichen Orten stationiert. In der Zeit des 7. Oktobers sogar auf einer der Basen, die von Terroristen überfallen worden waren. Sie hatte an diesem Schabbat Urlaub. Als sie zurück zur Basis kam waren einige ihrer Kollegen ermordet. Vor einigen Wochen hatte sie uns zu Ihrer Willkommens-Party in HH – Eppendorf eingeladen. Mit ihrem Eltern sind wir befreundet. Gestern hat sie sich telefonisch bei uns gemeldet und wir haben kurzfristig das heutige Treffen auf ihrer Basis mit ihr abgemacht.
Unser Weg nach Anatot
Auf der Fahrt überlegen wir, ob uns der Name der Basis „Anatot“ aus der Bibel bekannt ist. Ulrike meint, ein Prophet lebte dort. So fällt mir der besondere Roman von Franz Werfel, „Höret die Stimme“ wieder ein, den ich vor einiger Zeit las. Er beschreibt darin das Leben des Propheten Jeremia, der in Anathot geboren wurde. Das Buch kann ich empfehlen.
Wir parken vor der Basis und Rachel holt uns dort ab.
Auf der Parkplatz vor der Basis AnatotRachels aktuelle WachmannschaftDie EinsatzwagenMukki- „Budi“
Aktuell ist sie inoffiziell für unseren Besuch von ihrer Bereitschaft auf der Wache freigestellt. Auf dem linken Bild eine Soldatin in voller Montur (sie trägt, wie alle eine schusssichere Weste mit herausnehmbaren Keramikplatten). Sie sind auf dem Weg zum Überwachungsdienst an Kreuzungen, d.h., hinter Betonmauern mit Gewehr im Anschlag. Rachel ist die ganz Zeit unseres Treffens wachsam und kontrolliert jede Meldung am Handy, ob ein Einsatz gemeldet wird. Der aktive Teil im Muckibereich (Foto, re.) gehört zum wöchentlichen Pflichtprogramm. Als Kommandantin, sie hat die Ausbildung dazu absolviert, muss sie bei ihren Soldaten dies kontrollieren und abzeichnen, denn sonst können diejenigen nicht am Wochenende nach Hause. Da Rache, sogenannte „Lone Soldier“ ist, also ohne Familie im Land, lebt sie an ihren freien Tagen in Ra´anana (Stadt in Zentralisrael) in einem Haus für speziell diese Gruppe, in einem kleinen Appartment.
Die Einheit gedenkt ihrer ErmordetenRelaxen in der PauseRachel vor der WohnanlageSynagoge der BasisBarett der Rescue EinheitAusgang der BasisDas Rettungswerkzeug im AnhängerWappen der Rescue Einheit
Rachel berichtet von einem Fall eines ihrer Einsätze, wo sie als Absicherung bei einem Einsatz mit häuslicher Gewalt hinzugezogen wurde. Dort vor Ort, wo der Täter nicht so einfach anzutreffen war, wurde ein Nachbar auf sie aufmerksam und wollte dann aufgeregt von ihnen wissen, was sie hier zutun haben. Seine Sorge, sie unterrichten eine Familie, dass ein Anghöriger gefallen sei. Eine Angst, die vielen im Land eine große Sorge ist.
Auf unsere Frage, womit sie rechnet, wenn in kommender Zeit der Krieg im Libanon gegen die Hisbollah beginnt? Sie geht davon aus, dass dies geschieht. Sie wird schon als Reservistin geführt und denkt auch, dass dann ihre Rescue-Einheit nach Norden versetzt wird.
Gruß von Rachel als wir zurück sind
Und dann unsere Geduldsprobe: Die Rückfahrt nach Jerusalem endet in einem Megastau mit Sperrungen und kein Hineinkommen in unsere Straße. Anderthalb Stunden fast nur im Stau stehend, stellen wir unser Auto entnervt in ein Parkhaus. Der Grund ist die Pride-Parade 2024. Aufgrund des Krieges wurde sie in Tel Aviv abgesagt. Riesiges Polizeiaufgebot, Helikopter kreisen stundenlang, Menschen strömten. Das Zentrums Jerusalems war Stunden zuvor abgesperrt worden. Kosten für uns: 20€ Parkgebühr im Parkhaus.
Tps-il berichtet: Jerusalem, 30. Mai 2024 (TPS) – Religiöse Israelis protestieren gegen die jährliche Gay-Pride-Parade in Jerusalem. Hier sind sie bei einer Demonstration am Haupteingang der Stadt zu sehen. Orthodoxe Juden glauben, dass Homosexualität eine Sünde ist.
Das Lesen des täglichen Infodienstes von Amir Tsarfati, eines „messianischen Juden“, also Jude, der Jesus/ Jeshua, als Messias/ Christus versteht, berichtet heute u. a. vom Israelbesuch Nikki Haleys folgende, klare Aussagen:
Nikki Haley: „Iran, China und Russland sind an dem Angriff beteiligt“
Nikki Haley, ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, die bei den US-Präsidentschaftsvorwahlen kandidierte und kürzlich in den Ruhestand ging, sagte bei ihrem Besuch in Israel: „Man muss anerkennen, dass der Iran hinter dem Angriff steckt und die gesamte Ausbildung und Finanzierung der Hamas bereitgestellt hat. Der russische Geheimdienst wurde eingesetzt und auch China ist beteiligt, wenn es Öl aus dem Iran kauft. Es ist notwendig, klar zu definieren, wer dazu beiträgt, dass diese schlimmen Dinge passieren.“
„Israel hat nicht Unrecht, Israel hat Recht. Wir müssen alles tun, um die Entführten freizulassen und sicherzustellen, dass Israel sicher ist und dass sich ein solcher Angriff nie wieder ereignet“, fügte Haley hinzu.
Haley kam als Gast des Knesset-Mitglieds Danny Danon nach Israel. (Amir Zarfati)
Heute vormittag treffen wir den messianisch-jüdischen Senior Pastor Birlie Belay.
Er hat äthiopische Wurzeln. Auf unserem Youtube Kanal „Zions Freund“ findet Ihr Beiträge von ihm. Hier jetzt ein Beitrag von 2015, in dem er seine Geschichte berichtet.
Mittlerweile hat er seine pastorale Gemeindeleitungstätigkeit abgegeben an seine Kinder und fokussiert sich auf die Arbeit „Brücke Äthiopien“, mit der er bedürftige Juden in Äthiopien unterstützt. Letzten Monat war er gerade wieder dort. Dazu schreibt er:
Vorrangig dient dieser Dienst für die Übergabe humanitärer Güter, also insbesondere der Verteilung von Grundnahrungsmitteln, um denen, die dort auf ihre Aliya warten (nach seiner aktuellen Schätzung noch zwischen 2000-3000 Juden), das Überleben zu sichern. Wir beten zum Abschluss noch gemeinsam und übergeben Brille eine Unterstützung eines privaten Spenders und Mittel unseres Vereins für seine Äthiopienarbeit.
Pastor Birlie Belays Barmherzigkeitsdienst
Eindrücke von unterwegs
Wir besuchen hinter dem Rathaus Jerusalem liegend eine besondere soziale Einrichtung für ältere Bürger Jerusalems. Die gesamte Arbeit lebt von Spenden. 30% ihres Budgets wurde durch den Verkauf selbsthergestellter kunstgewerblicher Artikel erwirtschaftet. In den eigenen Werkstattplätzen. Aber da jetzt keine Touristen kommen, ist das schwieriger.
Geheimtipp für Reisemitbringsel aus Israel, die nicht in Asien produziert werden und dabei älteren Bürgern Jerusalems ganz praktisch helfen. Denn diese Arbeit stiftet, z.B. Gemeinschaft, statt allein zu sein, Struktur im Alltag, da sinnvolle Tätigkeit am Vormittag, soziale Unterstützung. Mehr Informationen zu dieser Arbeit, siehe: https://lifeline.org.il/
Nach einer Pause fahren zu unserem Treffen mit Elias Zarina, arabisch sprechender, griechisch-orthodoxer Christ. Er war Sprecher auf unserem letzten Israelfreundestag am 20. Januar in Hamburg. Elias lebt in Har Gilo, einer Siedlung in Judäa, südlich von Jerusalem.
Har Gilo, Luftaufnahme
Nach seinem Abitur schloss er ein Studium für Hotelmanagement ab.
Diese Tätigkeit ist u.a. auch nach dem 7. Oktober und dem daraus folgenden völligen Zusammenbruch des Tourismus nicht mehr möglich. Hat deshalb als Einnahmequelle ein Geschäft für Tierfutter in seinem Wohnort aufgebaut. Dort startet unsere heutige Begegnung.
Elias vor seinem Geschäft für Tierbedarf
Für heute schließt er den Laden, der Umsatz ist an diesem Tag mäßig. Und seine Führung durch seinen Ort, an dem er seit 3 Jahren lebt und sehr gut integriert ist, beginnt.
Die Flagge der Christen Israels in seinem kleinen Apartment.
Christen in den Gebieten der Palästinensischen Autonomie (PA)
In diesen Tagen findet gerade, wie alle 2 Jahre, wieder die Konferenz „Christus am Checkpoint“ statt. Ein Treffen der Proklamation palästinensischer Ersatztheologie. Elias kennt diese Gruppe und ist verständlicherweise ein klarer Gegner deren Wirken. Was ist denn diesen Veranstaltern wichtig. Dazu ein Kommentar von Callie Mitchell aus ihrem Artikel: „Die Konferenz „Christus am Checkpoint“ leugnet Gottes Bundesversprechen an Israel“
„Die Identität des christlichen Palästinensertums wird auf der Seite des palästinensischen Nationalismus stärker gewichtet als auf der Seite des Christseins. Daher besteht die Notwendigkeit, die Heilige Schrift neu zu interpretieren, um sie an nationalistische Ideale anzupassen.
Das ist das größte Problem dieser gesamten Position und der CATC-Konferenz.
Es ist ein Prozess, bei dem das Wort Gottes geändert wird, um es sich bequem zu machen, dem entgegenzutreten, was wir als prophetische Erfüllung kennen: Die Rückkehr des Volkes Israel in das Land Israel. Es ist eine Bewegung, die aufgrund ihrer nationalen Identität lieber mit dem Islam solidarisch sein würde als mit einem demokratischen jüdischen Staat. Darüber hinaus ist die Gemeinschaft rund um die Konferenz bestrebt, so viele Christen wie möglich für diese Lehre zu evangelisieren.“
Elias ist weiterhin seit 2 Jahren Leiter der arabischen Forschungsabteilung in der non-profit Organisation „Im Tirzu“ und arbeitet dabei mit, in den Medien und im Internet über die Terrorismusbekämpfung zu schreiben.
3 Militärbasen sind in Har Gilo, darunter eine zur Ausbildung für Militärrabbiner.
Blick Richtung Jerusalems Blick Richtung JerusalemsAussichtsplattform, Blickrichtung Süden Hier war die frühere Einfahrt zur Siedlung Archäologische Funde aus byzantinischer Zeit Schlafcontainer der Soldaten Selbst das Mittelmeer ist zu ahnen, Höhe Ashdod Elias vor „seinem“ Familienland
Elias berichtet, dass im 67iger Krieg sein damals jugendlicher Vater gemeinsam mit seinem Großvater bei der damaligen Eroberung Jerusalems und Befreiung von der jordanischen Besatzung von IDF-Soldaten von ihrem landwirtschaftlich genutzten Land vertrieben wurden. Schmerzhafte Familiengeschichte. Seine Vision ist, da Besitzurkunden der Familie vorhanden sind, er dies irgendwann juristisch klären lassen kann – hohe Anwaltskosten (!)- und er dann dort ein Haus für christliche „lone soldiers“ aufbaut, also junge Soldaten, die ohne Familie im Land ihren Wehrdienst absolvieren.
Blick vom Dach seines Elternhauses, Beit Jala Kakadu Nachwuchs EssenseinladungBlick vom Dach, Richtung Jerusalem
Elias zeigt uns die Umgebung Beit Jalas, in Nachbarschaft Bethlehems. Eine Region, die ehemals mehrheitlich (über 70%) christlich war. Heute, nach Oslo-Vertrag und dadurch der Übergabe an die Palästinensische Autonomiebehörde (PA), Christen eine Minderheit sind, von weniger als 12%. Für Elias, „der größte Fehler!“ das Land abgegeben zu haben. Deutlich wird die Konsequenz dieser Veränderung, z. B. an 2 Alltagsbeispielen. Elias möchte uns die großen Klostereinrichtungen der Salisienser zeigen, die u.a. auch eigenen Wein hoher Qualität verkaufen. Als wir auf das Gelände fahren, das von einer moslemischen Sicherheitskraft überwacht wird, verbietet dieser, dass wir Fotos machen können. Elias erlebt dies als Dominanzgebahren. Warum muss ein Klostergelände von einem Moslem bewacht werden? Ist Elias Antwort ist, dass gegen aggressive Moslems ein Christ keine Chance hat. Gewalttaten Christen gegenüber würden nicht ernsthaft verfolgt. Aber bei Moslem gegen Moslem, gäbe es eindeutige Konflikte zwischen Clans und dieses dann drohende Szenario „reduziert“ Gewalttaten. Clanrealität – eine Kultur mit orientalischer Logik, für die im Westen wenig Verständnis besteht. Anderes Beispiel: islamische Prediger lassen ihre Gottesdienste der Moscheen per Lautsprecher in die Region schallen mit eindeutigen Hassaufrufen zur Gewalt gegen Juden und Christen – jeden Freitag.
In den Tischgesprächen wird Freudiges besprochen, z.B., alle Nachbarn im näheren Umfeld gehören zur größeren Familie oder dass in 2 Tagen eine Nichte von Elias, bzw. Enkelin seiner Eltern getauft wird und dazu die Großfamilie zusammen kommen soll. Aber auch vieles Problematische wird angesprochen. So ist es für Elias gefährlich, offen an der Taufe teilzunehmen, denn die Kirche liegt im A-Gebiet, das bedeutet unter Oberhoheit der PA. Wenn Elias hinkommt dann unerkannt im Auto von Freunden und darf außerhalb des Kirchengebäudes nicht sichtbar sein. Elias spricht in diesem Zusammenhang von „dem Preis, den ihn sein Engagement kostet“, er kann seine Familie nicht einfach besuchen, auch wenn sie Luftlinie, paar hundert Meter entfernt liegt. Um die Hintergründe und Zusammenhänge besser zu verstehen, empfehlen wir folgendes Video, indem er seine Geschichte erzählt und seine Freundschaft mit Amit, den wir Samstag besuchen: https://youtube.com/shorts/FS8Nk7_GMiM?si=kYTc8tI67t5zS-fV
Elias Mutter macht sich große Sorgen um die Aktivitäten ihres Ältesten. Heute haben wir inneren Familieneinblick und somit beispielhaft in ein umfangreiches Schwergewicht der Lebenssituation hier vor Ort. Christen, denen das Leben als Christen erkennbar zu sein wichtig ist, haben das Lebensgefühl, zwischen allen Stühlen zu sitzen.
„Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse; die Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis; die Bitteres zu Süßem machen und Süßes zu Bitterem!“ Jesaja 5,20
Hätte es den Internationalen Strafgerichtshof schon während des Zweiten Weltkriegs gegeben, hätte er dieselben Haftbefehle gegen Hitler, Churchill und Roosevelt erlassen, weil alle drei Zivilisten bombardiert haben. Der Internationale Gerichtshof hätte den Alliierten befohlen, den Angriff auf Berlin einzustellen, weil es keine Möglichkeit gab, die Sicherheit deutscher Zivilisten zu garantieren. Die Medien, die Wissenschaft und Hollywood hätten sich auf die Verfehlungen der USA und Großbritanniens konzentriert, denn welchen Sinn hätte es gehabt, mit Hitler und Stalin zu reden? Das Völkerrecht ist kein Instrument der Gerechtigkeit mehr. Stattdessen ist es zur letzten Verteidigungslinie des Bösen geworden, um nicht vom Guten vernichtet zu werden. (Uri Kurlianchick über X)
Nachdem wir früh morgens nächste Kontaktklärungen per Handy erledigt haben, machen wir uns auf den Weg zu unserem heutigen Treffen mit Amotz. Wir haben uns für 1 Std. Laufen entschieden, da das unsere Bewegung ist und wir uns somit zur Orientierung Jerusalem besser erschließen. Und wen treffen wir? Helen Müller und Antje Scheffler, die am Marsch der Nationen teilnehmen. Welch eine Begrüßungsfreude.
Treffen auf den Straßen Jerusalems, Helen und im Hintergrund kommt Antje.
Mit dem Handy als Navi kommen wir rechtzeitig zum Treffen und melden uns bei Amotz,
Der Pressedienst Israels – TPSIL
Vor ca. 10 Jahren haben wir Amotz Eyal mit Amit Barak auf der Israelkonferenz in Krelingen kennengelernt, zu der wir sie kurzfristig als Sprecher vermittelt hatten, da sie gerade im deutschsprachigen Raum unterwegs waren. Damals hatte Amotz seine Vision, eine israelische Presseagentur aufzubauen, vorgestellt. Mittlerweile ist dies Realität. Siehe deren Homepage: https://tps.co.il/ . Mit ihren Artikeln, in verschiedenen Medien, erreichten sie über eine Millionen Leser in der letzten Woche.
Wir lernen das Team, Autoren und Fotografen kennen und Shalhevet, seine jüngere Schwester, persönlich kennen, mit der ich schon wegen des Magazins „The Brightest Heroes On The Darkest Day“, für deren Produktion sie zuständig ist, in Kontakt war. Wir würden es gerne für den deutschsprachigen Raum herausgeben. Denn dieses grausige Massaker vom 7. Oktober 23, das Israel mit über 1200 Ermordeten schwer traumatisiert hat und nach fast 8 Monaten immer noch Geiseln in Hamas Folter -Gefangenschaft sind, ist bei den meisten Menschen in Deutschland überhaupt nicht mehr present.
Eindruck zur ersten Magazinausgabe (in engl. Sprache)
Sie stellen ihre aktuelle Arbeit vor und wir besprechen das Vorgehen zum Magazin. Amotz würde gerne in Deutschland Kontakt zu Medien bekommen.
Im Büro des Chefs, von lks. Amotz Eyal, Ulrike, Michael und Shalhevet Eyal
Er selbst war am 7. Okt. als Kommandant mit seiner Einheit als erster in Sderot. Vielleicht hat der David, den wir in Sderot an seinem Geburtstag trafen,(siehe Blogeintrag v. Freitag den 17.5.) wo er uns von seiner gruseligen Terroristen Begegnung an diesem besonderen schwarzen Schabbat berichtete, sogar Amotz vor seiner Tür gesehen, als dieser die Terroristen verfolgte.
Nach dem Treffen telefonieren wir mit Hinrich und Elke Kaasmann und machen kurzfristig aus, sie in ihrem Jerusalemer Domizil, im Gästehaus der Christ Church, in der Altstadt Jerusalems zu besuchen. Auf gehts, erneut eine Stunde zu laufen. Wie sind wir dankbar, dass Ulrike wieder gehen kann und diese Wege für sie sogar Training sind.
Eindrücke auf dem Weg.
die HarfeStraßenbahn, JaffastreetRegionales Gesundheitsamt, Jaffa StreetWeltkarte des Hannoveraner PastorsPater unterwegshistorische Aufnahme Jerusalems vor der Befreiung JerusalemsStraßenmusik auf öffentlichem Klavier, Rathausvorplatz
Im Café des Gästehauses werden wir von Hinrich und Elke Kaasmann herzlich begrüßt, die für Ebenezer Deutschland in Israel unterwegs sind und heute Zeit zum Luftholen haben. Wir haben eine gute Zeit der Begegnung.
Tisch Bemalung, Christ ChurchKleingruppe unseres Hamburger Israel GebetskreisesAltstadtmauer zum Jaffa Tor Im Christ Church Restaurant hängen schöne historische Aufnahmen aus der Altstadt
Abends machen wir uns mit dem Wagen auf den Weg zu Dr. Petra Heldt und Prof. Malcolm Lowe zum Abendessen. Als wir ankommen, kommt es uns vor, als würden wir, wie selbstverständlich an unsere Besuche vor 2 Jahren anknüpfen, als wir mit Wohnmobil 2 Monate in Israel unterwegs waren und in dieser Zeit öfter sie besuchten. Schön, beide gesund wieder zu sehen, eine freudige Begrüßung! Es gibt viel zu erzählen. Auch sie haben besondere Erinnerungen an den 7. Oktober 23. Sie begleiteten als Reiseleitung eine Johanniter Reisegruppe durchs Land und waren an dem Morgen in Galiläa unterwegs. Als ihnen ihr Busfahrer „Moshe“ – informiert vom Handy – von dem Massaker berichtete, konnte keiner die Tragweite glauben. Die Reisegruppe dann aber erschreckt, sich um kurzfristige Rückflüge bemühte.
Engagierte Gespräche bei gutem Essen
Die aktuelle Lage in Israel und deren theologisch-geistliche, wie auch politische Einschätzungen wurden lebendig, auch kontrovers mit unterschiedlichen Gewichtungen bei Tisch diskutiert. Petra war ganz beeindruckt von dem Magazinexxemplar von Amotz Agentur und will ihn kontaktieren. Beide kennen sich gut und schätzen sich. Interessant ist auch Petras Rückblick auf ihre gemeinsame Lehrzeit (Malcolm und sie) in der damaligen katholischen Universität für jüdisch-christliche Studien, die von den gelehrten Mönchen in Ratisbonne ausging. Unser Aufenthaltsort in Jerusalem. Wo sie lange Jahre in großen Räumen auch ihren Institutssitz hatten. Zu ihrem noch aktiv arbeiteten Institut ist z.B. hier eine Würdigung: https://israelallies.org/dr-petra-heldt
Petra denkt sehnsüchtig zurück an diese besondere Zeit intensiver geistlicher Gemeinschaft mit hoher Gelehrsamkeit. Unter diesem Link: https://www.ratisbonne.org.il/about-us/ ist dazu folgendes vermerkt:
„Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde es zu einem christlichen Zentrum für jüdische Studien unter der Leitung der Brüder von Notre-Dame de Sion, in Zusammenarbeit mit den Schwestern von Notre-Dame de Sion und anderen Lehrern, sowohl jüdischen als auch christlichen. Ziel des Instituts war es, die Empfehlungen der Konzilserklärung Nostra Aetate über die Beziehung zwischen der Kirche und dem jüdischen Volk in die Praxis umzusetzen und dies in einem internationalen und ökumenischen Rahmen zu tun.“
Ein Herz für Israel, Brunnen auf dem WegEingang der BibliothekIm LesesaalBibliotheksgebäudeBibliothekErinnerung innen an die GeiselnEbenen des LesesaalsTreppenführung, unterer Lesesaal
In der Bibliothek erleben wir mal wieder „Neues von Kishon„: In den Lesesaal kommt man nur mit Besucherkarte. Um diese zu erhalten, muss man sich online registrieren. Alle Wege dafür durchlaufen, warte ich auf den Code, der mir per mail zugesandt werden soll. Warte und warte, geh ins Wlan des Hauses, um bessere Internetverbindung zu haben. Verlasse das Gebäude, um draußen über eigene Daten evtl. bessere Verbindung zu haben. Mache die Anmeldung nochmal. Nichts! Dann kommt ein älteres Ehepaar auf mich zu, sie hatten sich auch parallel bemüht und erklärten, sie wären einfach so reingegangen, der Kontrolleur sei mit seinem Handy beschäftigt, hätte gar nicht gefragt. Eben Israel! So mache ich mich auch mit etwas mulmigem Gefühl auf den Weg, öffne die Tür, achte nicht auf den Kontrolleur, gehe einfach zur nächsten Tür immer mit dem Gefühl, gleich werde ich „zurückgepfiffen“ und bin drin. Beim Rausgehen ist er sogar nicht am Platz, wohl gerade auf Toilette. Beim Warten auf den Freischaltungscode schauen wir auf ein besonderes Kunstwerk, dass ich für „Bäume am See“ halte. Bis mich Ulrike auf die Menschen aufmerksam macht. (s. 2. Video, Ausschnitt)
„Broken Time“, Michal Avner, Dauerleihgabe an die Nationalbibliothek „Broken Time“, Michal Avner, interessantes, digitales Kunstwerk, Ausschnitt, die laufenden Menschen, Nationalbibliothek
Zurück wählen wir einen anderen Weg, obwohl wir uns temperaturmäßig wie in einer Sauna vorkommen.
KnessetKnessetSkulptur, Kreuzung Knesset Menorah vor der KnessetOlivenbaum, Vorgarten Ratisbonne
Nachmittags treffen wir uns mit Werner Hartstock, aus dem Vorstand der Sächsischen Israelfreunde. Die haben gerade neue Appartements für die Arbeit der Handwerker bezogen. 15 Minuten von unserem Quartier entfernt. Bei Tee tauschen wir Gedanken darüber aus, was wohl Gottes Ansinnen seien könnte in dieser Kriegssituation Israels. Für Israel und die Gemeinde? Dazu hat dann Ulrike heute bei ihrer Bibellese folgendes: „Zuerst höre ich, dass es Spaltungen in euren Gemeindeversammlungen gibt, und zum Teil glaube ich das. Denn es müssen ja Parteien unter euch sein, damit sichtbar wird, wer von euch sich im Glauben bewährt.“ 1. Korinther 18+19
Wir haben einen schönen Schabbat mit Familie Sternberg verbracht. Jetzt müssen die beiden jüngsten Kinder in die 2 Kindergärten im Ort,
bzw. die 3 älteren mit Bussen in die umliegenden Schulen. Eytan hat am frühen Morgen auch schon mit „seinem“ Bus, der über Schabbat in Yatir parkt, unterschiedliche Transporte durchzuführen. Zuerst aus Kirjat Arba, Hebron, Erzieher in die Kindergärten um Yatir zu bringen, dann Schüler in verschiedene Schulen.
Eingang des Hauses von Familie SternbergGemeinsam siegen!Seite des HausesTerrassen ÜberdachungBlick aus dem Sicherheitsraum in den Garten
Auf dem Weg nach Jerusalem möchten wir uns noch einen Nationalpark anschauen und halten beim „Beit Guvrin“, nahe der Orte Beit Shemesh, bzw. Kirjat Gat.
Den Parkplan habe ich aus dem Hebräisch ins dt. übersetzt, aber ist schwer zu lesen. Für Interessierte hier die englische Homepage Fassung zum Park: https://en.parks.org.il/reserve-park/bet-guvrin-national-park/Zum ParkDistelKaktus mit SabrafruchtRuine der St. Anna Kirche, Byzantinische PeriodeEtagen der Höhlen GängeTaubenzucht, hellinist. PeriodeTaubenzucht, hellinist. PeriodeHöhlensystemErklärung zur ÖlpresseÖlpresse, unterirdischGewichte f. 1., 2. 3. PressungOlivenöl HerstellungGräber, SidonierhöhleErklärung GräberWandbemalung der Sidonier HöhleGrabhöhlen Stein zum Verschließen des EingangsGlockenhöhle, EingangGlockenhöhle, innenGlockenhöhle, innenGlockenhöhle, innen
Weiter geht’s nach 2 1/2 Std. hinauf nach Jerusalem. Im „Ratisbonne Notre Dame“ zeigt uns Father Elio unser Zimmer.
zieht es uns in Jerusalems Altstadt. Impressionen auf dem Weg:
Interessante VerkehrsregelungEingangstür im jüd. Viertel„Lag Ba Omer Feier“ im jüd. Viertel der Altstadt mit Blick auf die Westmauer.
Lag BaOmer – dieses Jahr Sonntag, der 26. Mai 2024 – ist ein festlicher Tag im jüdischen Kalender und feiert den Todestag des großen Weisen und Mystikers Rabbi Shimon bar Yochai , Autor des Sohar . Es erinnert auch an ein anderes Ereignis. In den Wochen zwischen Pessach und Schawuot wütete eine Pest unter den Schülern des großen Weisen Rabbi Akiva . Am Lag BaOmer hörte das Sterben auf.
Davids ZitadelleBlick auf das King David Hotel und CVJM TurmHurva SynagogeAn der Westmauer
Wenn man auf den Vorplatz zur Mauer möchte wird man durch Securitykontrollen geleitet. Hier wird Rucksack, Bauchgurt etc. durchleuchtet und die Hosentaschen geleert. An diesem Tag hatte ich nach dem Flug zum ersten Mal wieder mein Taschenmesser eingesteckt, für unser Mittagspicknick im Nationalpark. Ich war schon froh, dass ich es bei der Flughafenkontrolle nicht in der Hosentasche hatte. Hier bei der Security sorgt es für Unruhe und zuerst muss eine Entscheidungsperson über Funk befragt werden. Aber ich bekomme es doch wieder ausgehändigt und wir können mit einigen Minuten Verzögerung passieren.
Müde, aber auch froh, die Altstadt gesehen zu haben, kommen wir zurück in unser Quartier.
Wir verlassen Tel Aviv und besuchen die Familie Eytan Sternberg.
Für alle, die ein bisschen mehr von dieser besonderen Siedlung in den Bergen Hebrons Judäa sehen wollen. (2 Min. englisch)
Auf dem Weg durchqueren wir Judäa. Einige Eindrücke von der Strecke. Es geht Richtung Süden und Ende Mai ist vom Grün nichts mehr zu sehen, nur noch braun und trocken.
Blick in die judäische LandschaftAlter Wachturm auf dem Weg
… fahren auch an den jungen Siedlungen der Hebron Berge vorbei.
Zur Siedlung AsaelContainer AsaelsSkyline AsaelsBlick auf Meitar, am Rande der judäischen WüsteTeil der Schutzmauer gegen Attentate
Rechtzeitig vor Schabbatbeginn erreichen wir die Siedlung „Yatir“. Zuvor müssen wir durch einen Checkpoint und werden , nach „woher? und wohin?“ befragt. Ausweiskontrolle, etc. Kurz danach am Tor der Siedlung ein Soldat der freiwilligen Wachmannschaft, der uns nochmal fragt, wohin wir wollen. Als wir „zu Familie Eytan Sternberg“ antworten und dass wir aus Deutschland kämen, erinnert er sich, dass wir vor 2 Jahren mit dem Wohnmobil hier waren. Lustig! Eytan erwartet uns mit Kindern vor der Tür. Wir gehen gemeinsam in den Garten und trinken Tee/Kaffee mit Kuchen, den wir aus der Bet El Bäckerei aus Zichron Yaakov mitgebracht haben.
2 Spiele haben wir mitgebracht, „Hi-lo“ und „Biberbande“ für die Kleinen. Ersteres wird der Schabbat Renner.
Abends begleite ich ihn in die Synagoge zum Schabbatgottesdienst. Ulrike geht in die Frauen Abteilung. Die ashkenasische Synagoge ist voll. Vor mir sitzt ein Soldat in Uniform. Er legt sein Maschinengewehr auf den Boden und deckt die Waffe ab. Sonst sind die meisten Männer festlich mit weißem Hemd gekleidet und viele tragen ihre Waffe am Gürtel. Ob nun jüngere oder mittleren Alters, davon viele Väter, neben denen auch ihre kleinen Kinder rumwuseln, bzw. junge Teenager neben ihnen sitzen oder stehen, je nachdem, was liturgisch angesagt ist. Neben rabbinischer „Prosa“ Gebete, gibt es viele Psalmgebete, von denen der größte Teil gesungen wird. Der Vorbeter steht mit Gebetsschal am Pult. Eytan hat mir Teile der Gebetliurgie auf deutsch gegeben. Mir fällt es nicht leicht, die Lautschrift des Gebetsablaufs mitzuverfolgen und parallel irgendwie noch den dt. Text zu lesen. Aber ist schon bewegend, wie selbstverständlich hier alle laut und auch mehr oder weniger inbrünstig die Psalmen singen, eine musikalische Begleitung ist überhaupt nicht nötig.
Eytan sagt mir danach, die meisten sind irgendwo in Kampfeinheiten als Ofiziere der Reserve im Krieg, ob nun in Gaza oder im Norden, davon auch einige als Kommandanten verantwortlich für ihre Soldaten. die jetzt hier für kurze Zeit bei ihren Familien sind. Die Nationalreligiösen, also sich orthodox und zionistisch verstehend, kämpfen zumeist in speziellen Kampfeinheiten und haben daher auch einen höheren Blutzoll. Wobei, Gott sei Dank! bislang aus Yatir direkt, noch kein Soldat gefallen ist.
Zuhause, nach 20.30 Uhr, beginnt die Tischschabbat- Liturgie vor dem Essen am festlich gedeckten Tisch. Dabei muss alles vorher, besonders was der Elektrik bedarf oder tätige Aufgaben, fertiggestellt sein. Warmes Essen ist auf Heizplatte mit Zeitschaltuhr. Extra großer Warmwasserboiler für Schabbat, der das Wasser warmhält und, und, und. Bemüht die Regeln zu halten, um auch damit treu Gott die Ehre zu geben. Alle Kinder segnet der Vater einzeln.
Wir gehen heute zum Schlafen in den Schutzraum/ Bunker, der, wenn nicht in dieser Funktion gerade benötigt, das Gästezimmer ist.
Metallerne Schutztür des BunkersFilter über der Tür, ins innere des HausesSpezielle Tür -VerriegelungFilteranlage über den Fenster nach draußen
Hier ein Video, das die Bürger Yatirs dieses Jahr bei der Feier zum 76. Unabhängigkeitstag Israels zeigt. Das Lied aus Psalm 122, mit den Versen 7-9, wird angestimmt vom Senior Rabbiner Smotrich, Vater des Finanzministers, der 20 Jahre der aschkenasischen Gemeinde in Yatir vorstand. Gebetsclip des Yeshuvs für den Frieden der IDF-Soldaten und die baldige Rückkehr der Entführten! (Foto von Dodo Elimelech, Aufnahme – Ariel Dorlacher)Familie Sternberg
Schabbat
Dieser Tag ist herausgehoben. Er ist heilig. „Bentschen“ (Jiddisch für Tischgebet, oder beten) hat seinen besonderen Raum. Gemeinschaft und auch das Essen.
Am Schabbat dürfen auch keine Fotos gemacht werden, bzw. darf kein Blog geschrieben werden. Wir gehen zusammen mehrmals Spazieren im Ort. Hier sind viele Familien unterwegs und in festlicher Kleidung, eben Schabbat. Autos dürfen nicht fahren, also kann man auf der Straße gehen. Es ist eine große Ruhe. Auf den Spielplätzen ist Hochbetrieb. Der Schabbat endet mit den ersten 3 Sternen am Himmel und gemeinsamer Havdala Feier am Tisch. In dieser Jahreszeit ist das spät. Stromnutzung ist jetzt wieder möglich und die Handys werden gezückt. Nachdem die 5 Kinder- zu- Bett -geh -Arie ausgedehnt überstanden ist, die Küche aufgeräumt ist, machen wir noch einen kleinen Spaziergang. Die tapferen Eltern sind geschafft.