Wir haben uns mit Esther und Matthias verabredet. Sie hatten uns gestern aus dem Laden von Beth- El, Zichron Yaakov, ein gutes Brot mitgebracht und hatten in Poriya, dem Nachbarort mit ihrem Womo gestanden. Bei der Übergabe überlegen wir noch eventuelle gemeinsame nächste Reiseziele.
Sie fahren mit einem befreundeten Ehepaar an den See Genezareth/ Kinneret und wir Richtung Kibbuz Nir David, Nähe Bet Shean. Ein Tipp, den mir Ofir per WhatsApp geschickt hat. Er kommt gebürtig aus der Gegend und ist dort aufgewachsen. Nach Nir David kommen wir mit dem Wagen nicht rein. So fahren wir direkt zum Quellwanderweg, wie an diesem Vormittag viele Jugend- und Schüler Gruppen.
am Quellwanderweg in Nahal Shokek
Gegen 14.30 Uhr sind wir zurück am Parkplatz und machen erstmal Mittag in unserem Wagen mit offenen Fenstern. Denn es weht und macht die Hitze erträglicher. Bei den Überlegungen wohin zur nächsten Nacht, finde ich bei den Standplatz Empfehlungen von Daniel Fuchs, einen Campingplatz kurz vor Rosh ha Nikra. Der Grenzort zum Libanon am Mittelmeer. Auf geht’s!
Gegen 16.30 Uhr kamen wir an, hatten viel Berufsverkehr und Staus auf der Strecke. Am nördlichsten Mittelmeer Strand, die Grenze sichtbar. Was ist das hier für ein Lebensgefühl mit der Hisbollah, als „Nachbarn“?
Zuerst, nach Aufstellen des Wagens, geht’s an den Strand.
Karte des ersten Teils unserer Israelreise. – Start am Flughafen Ben Gurion, über 3Tage Warten in Haifa auf das Ankommen des Schiffes mit unserem Wagen, Binyamina, Jerusalem, Or Akiva, Kibbutz Dafna, Metulla, Karkom, Bnei Yehuda, bis zum Kibbutz Lavi.
Den Reisebericht abzufassen mit Sortieren und Verkleinern der Fotos, um das Programm nicht zu überfordern, ist Arbeit. Heute benötigte ich einige Zeit, um allein eine Zusammenfassung von unserem umfangreichen, gestrigen Programm fest zu halten.
An der Einfahrt zum Kibbuz
Nachmittags machen wir eine kleine Wanderung und sehen als erstes den militärischen Zeppelin.
Über dem Rosengarten des Kibuzz hinweg, der Zeppelin „Sky dew“
Hier ein Artikel mit Erklärungen zu seiner militärischen Aufgabe:
Abends Zoom Meeting mit den Teilnehmern des March of the Nations und danach Einladung bei Ehepaar Romem im Kibbuz. Der Großvater von Ariel Romem hieß Rabbiner Winter und war der letzte Rabbiner von Lübeck. Als jetzt der Architekt, der den Neubau der neuen Lübecker Synagoge leitete eine qualifizierte Tischlerei für sakrale Synagogen Möbel suchte, stieß er auf die kompetente Tischlerei des Kibbuz Lavi, ohne zu wissen, dass hier Nachfahren der Lübecker Gemeinde leben und die damalige Lübecker Tora Rolle hier im Kibbuz sich im Tora Schrein befindet. So entstand dazu dieses Video:
Was wir heute Abend von Ariel, dem Enkel Rabbiner Winters, vorgeführt bekamen. Er brachte uns dann in Kontakt mit Ofra, 74 Jahre, die auch Vorfahren in Lübeck und Hamburg hat . Gemeinsam planen sie kommendes Jahr Deutschland zu besuchen und wir haben sie eingeladen.
Während eines üppigen Frühstücks erfahren wir etwas über besondere heilsame Zutaten, in Israel gepflanzt, bekommen sogar Samen des Moringabaumes aus dem Garten. Dann begleiten wir beide an ihre Arbeitsplätze.
Magret arbeitet als Lehrerin in der kleinen Gemeinschaftsschule auf dem Golan.
Danach haben wir die Möglichkeit, unseren Wagen auf dem Firmengelände zu waschen. Es ist an derZeit und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
er wird wieder chic
Gerald, ehemaliger Leiter der KFZ-Werstatt des Gesamtkibbutzes, gibt uns gute Hilfe für unser Auto, klärt eine offene Situation mit unserer israelischen Versicherung und gibt uns einen guten Tipp für einen Luftkühler. Wir haben Temperaturen um 40 Grad, für Norddeutsche eine Herausforderung. Und permanent den Wagen wegen der Klimaanlage laufen zu lassen, ist nicht die Alternative.
Auf dem Weg nach Tiberias stoppen wir im Golan an einem schönen Aussichtspunkt, auch hier könnte man über Nacht stehen,
ein großes Zwiebelfeld auf der Zufahrt zum Aussichtspunkt
Wir laufen eine kleine Strecke auf dem Golanwanderweg,
fahren dann durchs Jarmuktal, voller Serpentinen.
große Bewässerungsanlagedas Jarmuktal
Unterwegs besuchen wir noch den Laden des Kibbuz Kinneret. Ulrike benötigt für unser Hamburger Zuhause spezielle Gewürze.
Bio Laden vom Kibbuz Kinneret Aus den Anfängen des Kibbuz Kinneret
Nächster Halt das Einkaufszentrum Big Tiberias, um den Cooler zu erwerben. Weiter geht’s zum Treffpunkt beim orthodoxen Kibbuz Lavi. Wir haben uns hier mit Hanna und Yehuda verabredet. Hanna war hier 34 Jahre als Lehrerin tätig. Wir besuchen eine langjährige Kollegin und erhalten eine Führung durch das Kibbuz. Eine langjährige Kollegin trifft sich mit uns, lädt uns zu einer Erfrischung in ihr Haus ein. Ihr Mann, Kinderarzt in Tiberias kommt später dazu.
Er zeigt uns gleich ein Fotoalbum mit Bildern seines Großvaters, der als Rabbiner Militärseelsorger im 1. Weltkrieg bei der dt. kaiserlichen Armee diente.
Militär Seelsorger und Rabbiner, Offizier Winter
Sein Vater konnte später rechtzeitig nach Israel flüchten, andere Familien Mitglieder wurden in der Shoah ermordet. Dann trafen wir uns mit einem Tischler der großen Kibbuz Tischlerei (60 Angestellte), die Synagogen Möbel herstellt und weltweit vertreibt. Für uns das Besondere, Kibbuz Gründer waren auch aus Lübeck geflohen. Hier in der Kibbuz Synagoge ist die Tora Rolle aus der zerstörten Lübecker Synagoge. Diese wurde gerade vor einigen Wochen nach Neubau, eingeweiht. Die Möbel dafür wurden hier hergestellt. Gottes Wege sind oft wundersam.
Neue Maschine zum Verleimen der KanntenElie, Tischler mit deutschen Wurzelnmobile Trennwand zum Frauenteil der SynagogeStuhl des Rabbiners mit Blattgold für eine israelische Synagoge
Auch durch das Kibbuz Museum wurden wir geführt. Zuvor hatten wir die Landwirtschaft mit 250 Milch Kühen besichtigt.
Im Museum gab es auch Berichte von den Kindertransporten, von denen um die 40 Kinder hier ankamen. Sie waren nach England vor dem Krieg aus Deutschland ohne Familie geflohen. Viele sahen ihre Familien nie wieder. Miriam Gillis -Carlebach, Tochter des damaligen Hamburger Oberrabbiners, der mit Frau und einigen Kindern bei Riga ermordet wurde, berichtet darüber in ihrem Buch: „Jedes Kind ist mein Einziges“ , zum Gedenken Ihrer Mutter. Sie war rechtzeitig als Jugendliche nach Israel ausgewandert, weitere Geschwister überlebten in England und gingen später nach Israel. Rabbiner Carlebach war übrigens zuvor Rabbiner in Lübeck gewesen.
Die Führung über das weitläufige Kibbuz
Ein Haus aus den Anfängenhier steht die Chuppa, der Baldachin für Hochzeiten, auf den Symbolen für die 12 Stämme
endet mit Besichtigung der Synagoge des Kibbuz.
Synagoge Kibbuz Lavi
Wir übernachten auf dem Kibbuz Parkplatz.
Womo im Blütenmeer des Anibaums (Tipuana Tipu) Rosenholz und Stolz Boliviens, auch als „gelbe Jakaranda“ bezeichnet.
Heute vor 55 Jahren wurde Jerusalem befreit und vereint, die Hauptstadt Israels – was für eine Freude!
So ist es, auch wenn diese Tatsache im Westen als politisch unkorrekt verstanden und es nicht akzeptiert wird. Anbei ein interessanter Kommentar von Hananya Naftali (messianischer Jude), leider englisch, aber gut zu verstehen.
Am Morgen vor der Abfahrt in den Golan, Grauwasser entleeren, Wasserkanister füllen, Solarpanels reinigen (der Staub hindert die Stromausbeute), etc.
vor Hanna und Yehudas Haus, Karkom
Dann geht es nach Kare Deshe an den See Genezareth. Es wird wieder heiß, beinahe 40 Grad. Wir sind dafür nicht trainiert. Baden im See, dabei beobachten wir einen Seidenreiher.
Seidenreiher
Und weiter zum Nationalpark „Kursi“: hier befreite Jesus einen Besessenen von Dämonen, die dann Jesus baten, in die Schweine fahren zu dürfen. (Markus 5, 1-13)
Im Schatten machten wir eine Mittagspause mit Brot, Hüttenkäse, Tomaten, etc. Zum Tee ein Canastaspiel.
Anruf bei Gerald , Bet -El industries. Er lud uns nach dem Schabbat-Gottesdienst in Zichron freundlicherweise ein. „Wir freuen uns, dass ihr kommt!“ Schön, so etwas zu hören. Wir verabreden uns im Industriegebiet und erhalten eine umfassende Führung durch die unterschiedlichen Bereiche.
Am Abend erfahren wir herzliche Gastfreundschaft bei Magret und Gerald Bräuer: gutes Essen mit vielen Zutaten aus Selbst- und Gemeinschaftsherstellung, dazu gute und bereichernde Gespräche.
Heute morgen, es war noch nicht wieder ganz so heiß, haben wir einen Spaziergang durch den Ort Karkom gemacht. Was für eine Vielfalt an Fauna und Flora.
und die Namen der Bäume haben biblische Bezüge, wie z.B. der Annie Baum
Quelle: „Lass das Land erzählen“, Assaf Zeevi, S. 157
und weitere Impressionen rund um unseren Standplatz
Gegen Abend treffen wir uns noch einmal mit Hanna und Yehuda. Sie haben morgen früh einen Termin und wir haben einen Besuch im Golan vor. Jetzt geben sie noch Tipps was wir vielleicht noch auf dem Weg zum neuen Ziel für weitere interessante Orte anfahren können.
Heute wird es warm. Wir stehen an der Straße, am Grundstück unserer Freunde. Unsere Markise wird etwas runtergeschraubt.
Blick aus unserer Seitentür auf den Golan.
Heute lassen wir es ruhig angehen. Wir haben 38 Grad. Der Wassertank wird von Ulrike gereinigt und ich fülle ihn neu.
Abends Einladung zur Schabbat Feier im Hause Lavie. Festlich gedeckt auf dem Balkon mit Blick auf den See Genezareth und den Golan. Und von Hanna zubereitet, eine üppige Tafel, sehr lecker und gute Gemeinschaft.
Yehuda betet die Schabbat GebeteDie üppige Schabbat Tafel
früh am Morgen stellen wir fest, dass über Nacht es unter dem Wagen leckt. Also googeln und im CLEVER/PÖSSL Forum suchen. Wahrscheinlich Grauwasser. Also Plane raus, unter den Wagen kriechen. Die Ablaufschraube angetestet, es läuft mehr beim leicht öffnen. So lassen wir erstmal Grauwasser ab. Beim nachmaligen Überprüfen zeigt sich, es tropft nicht mehr. So lernen wir Stück für Stück, unseren Wagen kennen.
Jetzt aber auf nach Metula. Den ganzen Tag Programm. Angefangen bei den Senioren, dann Grundschüler, Soldaten. Alles mit gut strukturiertem Programm. Die Tos – Mannschaft (Freie Gemeinde, Tübingen, aber auch aus Leipzig und aus Uckermünde), die diesen March of the Nations trägt, ist gut organisiert und erfahren.
Gespräch mit Seniorender Marsch formiert sichDirekt an der Grenze zum Libanon
Eindrücke am Weg
Erntehelfer aus der Landwirtschaft zwischen den GrenzenWächter im Dienst
Abends machen wir uns auf den Weg nach Karkom, nördlich vom See Genezareth und besuchen Hanna und Yehuda.
Diese Nacht schlafen wir in einer kleinen Siedlung, die wir von unseren früheren Reisen gut kennen und fühlen uns sicher. Montieren zuvor noch die Keile, um geringes Gefälle auszugleichen.
Die letzten 7 Km wandern wir heute bis zum Bahnhof Haderas. Es war eine besondere Gemeinschaft, die in diesen 3 Tagen gewachsen ist. Unter Gebet und gemeinsamen Abendmahl. Eretz Israel ist noch einmal ganz anders mit dem Wandern zu erfahren.
Dabei war es uns wichtig ein Zeichen gegen Antisemitismus und für Israel und den Gott Israels auf diese Weise zu setzen.
Schließlich freudiges Ankommen am Ziel, gemeinsam es geschafft zu haben.
Die Gruppe am Bahnhof von Hadera.
Für uns begann gleich danach der Weg Richtung Norden, um für die morgige Abschluss Veranstaltung schon naher vor Ort zu sein. Da wir aber wußten dass befreundete norddeutsche Israelfreunde mit ihrem Womo gerade auf dem Karmel relaxen, machten wir eine Stipvisite. Was für eine Freude und wie wundersam, sich mit dem Wohnmobil in Israel zu treffen, als wäre es das Selbstverständliche.
Dann ging es weiter in den Norden. Wir hatten einen Campingplatz in der Nähe von Metulla empfohlen bekommen. Doch der war für uns geschlossen, da viele Kindergruppen und Soldaten (aktuell ist eine besondere Schutz- Übung der Nordgrenze am laufen). Die rieten uns den Campingplatz im Kibbuz Dafna, doch da war schon keiner mehr vor Ort. Ein Student und Volontär empfahl uns dann einen idyllischen Standplatz am Jordan Zufluss der durch Kibbuz Land fließt. Dort kamen wir dann im Dunkeln an. Unser erster Platz wirklich in der „Walachei“ mit ständigem Wasser-Rauschen.
Golanausläufer am Horizont, vor unserem Standplatz
Pfeil, rechts unser Standplatz für die Nacht. Pfeil, links, Grenzstadt Metula.
vom „March of the Nations“. Unsere Gruppe geht heute auf dem „Shvil“ in Etappen 18 km von Zichron Yaakov nach Hadera. Dabei erwandern wir Regionen mit völlig unterschiedlichen geologische Formationen und Vegetationen. Unterwegs trafen wir den Biker Amir der auch auf dem Shvil, aber mit dem Mountainbike unterwegs war und er berichtete von seinen deutschen Wurzeln. Eine gute Begegnung.
Was für eine Vielfalt! Eretz Israel
Was für ein Weg? Was für ein Land? Samaria/Shomron per Fuß und Herz, biblisches Kernland
Und in Israel unterwegs zu sein, bedeutet von Geschichte überall umgeben zu sein, z. B. mit Caesarea, das auch von Herodes dem Großen erbaut wurde.
Caesarea zwischen den Jahrtausenden
Abends sind wir alle redlich geschafft. Wie gut tut es duschen zu können. Die Gruppe hat ein Appartement in „Or Akiba“ gemietet und wir stehen mit dem Wohnmobil unten an der Straße.
blick von unserem Standplatz was für ein Blick von ihrem Balkon im 16. Stock?!und wir auf der Straße
Morgens auf den Straßen Jerusalems, auf dem Weg zum Veranstaltungsort.
Heute vormittag war noch Bibelarbeit mit Stefan Haas (Pastor der TOS Gemeinde Leipzig),
Stefan Haas, Leipzig
Lobpreis, Tanz und aller benötigten Infos zum Marschbeginn, der von Dan im Norden bis Arad, Nähe Totes Meer auf dem Israeltrail/ Shvil verläuft. Israel im Gebet erwandern auf biblischen Spuren.