Wir sind heute zum Schabbat in die messianisch-jüdische Gemeinde „Tehilat Yah“ (Herrlichkeit Gottes) von Michael Yaron eingeladen. Wir fahren mit ihm in ihr neues Gemeindezentrum im Industriegebiet Rishons, „Beit Moshe“ (Haus Mose). Neben Lobpreis,
Zeugnissen
und Auslegung des Wochenabschnitts (hebr. Parascha) eines Ältesten , wurde heute ein besonderes Video gezeigt mit Grußadressen von Gemeinden weltweit, die dieser Gemeinde sehr verbunden ist und ihre Arbeit unterstützt.
Der Gottesdienst wurde in Englisch und Russisch übersetzt.
Zum Abschluss ein gemeinsames Schabbat essen, für das der Raum, schnell umgeräumt wurde. Hier kam es dann zu persönlichen Tischgesprächen. Wir saßen neben einem arabischen Paar, das jungverheiratet ist. Der Mann erzählte, daß er aus Lod kommt. So fragte ich ihn dort nach dem Gelingen der Koexistenz, dem Miteinanderleben der unterschiedlichen Bevölkerung Lods? Da ich weiß, wie problematisch letztes Jahr dort die arabischen Aggressionen entfacht waren, die Israel in diesem Umfang sehr erschreckte.
Seine Antwort, es gibt keine Probleme, wir leben friedlich zusammen. Und weiter, es gäbe in Israel nur Probleme, ob ich das wüsste, weil viele Juden, Jesus nicht kennen würden. Muslime und arabische Christen würden Jesus lieben. Auf Ulrikes Einwand , die Muslime kennen ihn aber nicht als Sohn Gotites. Stimmte er dem zu, aber problematischer sei, dass Juden nichts von ihm wissen wollen.
Ich überlegte mit Michael Yaron darüber mal zu sprechen. Denn das Pastorenpaar selbst leitet z.B. den arabischen Hauskreis und ich fragte mich, ob dort schon einmal die arabisch-christliche Ersatztheologie, Thema war?
Rishon LeZion ( „Erster nach Zion“ ) war die zweite jüdische Farm, die im 19. Jahrhundert in Palästina gegründet wurde. Juden, die aus dem Russischen Reich ausgewandert waren, gründeten die Siedlung im Jahr 1882. Die zehn Gründungsimmigranten, die aus Charkow in der Ukraine kamen, gehörten Chovevei Zion („diejenigen, die Zion lieben“) an, einer Organisation, die als Reaktion darauf in Russland gegründet wurde zu den antijüdischen Pogromen der 1880er Jahre.
Die Farm befand sich auf einem 835 Acres großen Grundstück südöstlich des heutigen Tel Aviv . Das erworbene Land war Teil des arabischen Dorfes Ayun Kara . Der sandige Boden der Farm war für die Landwirtschaft nicht geeignet. Andere Behinderungen der Farm waren knappes Wasser und die mangelnde landwirtschaftliche Erfahrung des Siedlers. Der Wassermangel war ein wesentlicher Faktor für die langsame Entwicklung der Siedlung. Erst nachdem sich Baron Edmond James de Rothschild in die Verwaltung der Farm einmischte, begann sich das landwirtschaftliche Wachstum zu beschleunigen; Die Experten des Barons konnten Grundwasser finden und Brunnen graben, um diese lebenswichtige Ressource zu nutzen. Der Betrieb widmete sich der Produktion von Trauben und Wein; auch andere Obstplantagen wurden angelegt. In den späten 1920er Jahren Rishon LeZion wurde zu einem wichtigen Zentrum für die Zitrusindustrie. Quelle:
Rishon LeZion, die viertgrößte Stadt Israels, hat eine beeindruckende Geschichte. Die ursprüngliche Stadt wurde also 1882 gegründet und gehört somit zu den Anfängen der Neubesiedelung . Es wurde zum Ort der Hissung der ersten prototypischen israelischen Flagge, der ersten hebräischen Schule, des ersten hebräischen Kindergartens und des ersten jüdischen Orchesters.
Anbei eine Karte mit Geschichte, wie vieles in Israel.
Zum Thema „Palästina“ hat Horst Krüger einen interessanten Artikel verfasst:
Im Dezember 1882 kauften einhundert Mitglieder der Hovevei Zion-Bewegung aus Rumänien Land in Zichron Ya’akov (damals bekannt als Zammarin) mit der Absicht, das Land zu besiedeln. Das felsige Gelände war jedoch sehr schwer zu bewirtschaften und ein Malariaausbruch führte zum Tod von Erwachsenen und Kindern gleichermaßen. Der Hauptfriedhof in Zichron Ya’akov ist die letzte Ruhestätte vieler Siedler und ihrer Familien und ihre Grabsteine sind noch heute sichtbar. Diese schwierigen Umstände führten dazu, dass viele Siedler innerhalb der ersten 12 Monate abwanderten.1883 beschloss Baron Edmond James de Rothschild, den verbleibenden Siedlern zu helfen. Es wurden Pläne zur Erschließung des Landes für landwirtschaftliche Zwecke und zur Errichtung eines Wohngebietes formuliert. Zu dieser Zeit benannte Baron Rothschild die Stadt in Zichron Ya’akov um, in Erinnerung an seinen Vater, Baron James (Ya’akov) Mayer de Rothschild.Professionelle Planer entwarfen die Hauptstraße mit französisch inspirierten Ziegeldach-Wohneinheiten zur Straße hin. Hinter jedem Wohnhaus lagen ein langgestreckter Innenhof und ein Hinterhaus zur Aufbewahrung landwirtschaftlicher Geräte. Diese Straße ist heute die Hauptverkehrsstraße von Zichron Ya’akov und ist als Midrahov bekannt, wo Cafés und Fachgeschäfte Touristen und Einwohner gleichermaßen anziehen. An vielen Stellen sind noch die ursprünglichen Höfe und rückwärtigen Nebengebäude erkennbar.Elijah Shaid, der Angestellte des Barons, war für die Verwaltung verantwortlich und sorgte dafür, dass jeder arbeitende Farmer ein Gehalt erhielt. Er leitete die Agrarwirtschaft nach den Wünschen des Barons, und das Gebäude, in dem die Verwaltungsbüros untergebracht waren und in dem der Baron und seine Frau während ihrer Besuche residierten, ist heute als National First Aliyah Museum gegenüber den als Gan Tiyyul bekannten öffentlichen Gärten erhalten.Der Baron beauftragte auch den Bau der Ohel Ya’akov-Synagoge zu Ehren seines Vaters. Die Synagoge dient Zichron Ya’akov seit 1886 und ist ein bemerkenswertes Merkmal der Architektur der Stadt am nördlichen Ende des Midrahov. Die Synagoge hält täglich Gottesdienste ab (mehr am Schabbat und an Feiertagen) und ist bei den Einwohnern der Stadt sehr beliebt.Nach mehreren wirtschaftlichen Misserfolgen half der Baron 1885 bei der Gründung der ersten Weinkellerei in Israel, der Weinkellerei Carmel-Mizrahi. Auch eine Abfüllfabrik wurde in der Gegend gegründet – und kann als Mizgaga-Museum im heutigen Kibbuz Nahsholim besichtigt werden. Zunächst war das Weingut ein wirtschaftlicher Erfolg, doch 1892 wurden die Reben von der Reblaus befallen und die Ernte vernichtet. Anschließend wurden reblausresistente amerikanische Sämlinge gepflanzt und das Weingut blühte erneut auf und kann nun als funktionierendes Weingut besichtigt werden.Zichron Ya’akov entwickelte sich langsam weiter und 1912 wurde die Bevölkerung der Stadt durch neue Einwanderer aus dem Jemen erhöht, von denen viele noch immer in Zichron Ya’akov leben.
Heute besuchen wir das Museum des Atlit-Häftlingslagers, nachdem wir schon viel davon gehört haben. Es liegt etwas nördlich von Zichron. Viele Gruppen jeden Alters kommen, um diese wichtige Stätte zu besuchen.
Das Atlit-Gefangenenlager war ein Internierungslager, das Ende der 1930er Jahre von den Behörden des britischen Mandats für Palästina an der heutigen Nordküste Israels, 20 Kilometer südlich von Haifa, errichtet wurde. Das Lager wurde errichtet, um zu verhindern, dass jüdische Flüchtlinge nach Palästina einreisen. Zehntausende jüdische Einwanderer wurden in dem von Stacheldraht und Wachtürmen umgebenen Lager interniert.
Das Lager Atlit ist heute ein Museum der Geschichte von Ha’apala. Atlit wurde 1987 zum nationalen Kulturerbe erklärt.
Hier nochmals eine kleine Bildzusammenstellung zum Lager auf YouTube:
„Gepriesen seist Du Ewiger unser G-tt und König der Welt, der dem Hahne das Ahnungsvermögen gegeben, zwischen Tag und Nacht zu unterscheiden.“
Wir stehen wieder in der Bet El Gemeinschaft in Binyamina vor dem „Streichelzoo“. Werden daher morgens nicht nur vom Schrei der Esel, sondern auch vom Hahnenschrei geweckt.
Wir sind am späteren Vormittag mit Stefan Link in Zichron Yaakov verabredet. Zuvor hat Ulrike die Möglichkeit, dass 2 Maschinen Wäsche gewaschen werden und auf einem israelischen Rackje an unserem Stellplatz trocknet.
An der Bet El Zentrale, hat der schöne Laden der Gemeinschaft einen Vorplatz der zum Tee – bzw. Kaffee trinken, etc. einlädt. Wir finden noch paar leere Plätze und können uns unterhalten. Uns freut, dass Stefan berichtet, dass er morgens schon 2 Kapitel des „Newer Testament “ von Brad Young, (dass wir ihm gestern mit gebracht haben) mit Gewinn gelesen hat. Brad ist Theologie Prof. in Amerika und forscht seit Jahrzehnten, seit seiner Mitarbeit bei David Flusser an der hebräischen Uni, an den jüdischen Glaubenswurzeln des christlichen Glaubens.
Im Gespräch mit Stefan kommen wir auf die neuen Gasfelder vor Israels Küste zu sprechen und ich frage ihn nach einem Kontakt. Ihm fällt ein langjähriger früherer Mitarbeiter ein, der jetzt im Ruhestand, ab und an zu Besprechungen vorbei kommt. Gerade also im Werk ist und so lernen wir David Lessner, 75 Jahre, kennen.
Michael, Stefan und David Lessner, v. lks n. re.
Er ist 6 Wochen alt, 1948 aus Deutschland kommend, mit seinen Eltern in Israel eingewandert. Der Staat war gerade gegründet. Er weiß viel zu erzählen, hat Israels Werden von Beginn an erlebt.
Er sagt zu, sich mal umzuhören und Bescheid zugeben, falls er fündig wird. Er würde für uns dann auch den Übersetzer machen. Will sich weiterhin schlau machen nach Rückfahrt Möglichkeit fürs Womo über Italien. Er hatte nämlich gerade sein neues e- mobil von Opel, aus Deutschland für 700,- € aus Hamburg über Antwerpen nach Israel eingeführt.
Impressionen aus Zichron Yaakov
Gedenken Rothschild Eingangstor zur Altstadt
Abends sind wir zu Familie Fuchs zum Abendessen eingeladen. Danach erhalten wir noch eine private Einführung in 2 besondere Natur Heilmittel, deren Grundlage auf Plantagen von Bet El angebaut werden.
Vom Moringabaum (heißt auch Meerrettich -Baum) war uns vor Wochen schon auf dem Golan von Margret und Gerald vorgeschwärmt worden.
Und der Strauch der „Artemisia“. Beim nachschlagen stellen wir fest, dass es „Beifuß“ ist.
Abigail rät mir, dass beide Präparate zusammen, als Kapseln eingenommen, mir bei meiner Handentzündungs Problematik heilend helfen könne. Sie hat von beiden Pulver, aus Blättern oder Kraut, selbst hergestellt und ihre Tochter Dina macht mir schnell mal eben 200 Kapseln.
In Israel mit dem Wohnmobil in einem „großen Garten“ zu stehen, weckt biblische Assoziationen aus 1. Mose 3
Der Name Adam zum Beispiel bedeutet auf hebräisch Mensch, rot und/oder erdverbunden. In Bere’schiyt (1.Mose) 2,7 formte ‘Elohim den Menschen (adam (אדם)) aus dem Staub der (roten) Erde (adamah (אדמה)). Dieser Name und seine hebräische Wortwurzel, gibt uns doch jetzt ein viel besseres Verständnis für die Beziehung des Menschen zur Erde und zum Erdboden.
Rote Erde, Neuanpflanzung junger Obstbäume in der Plantage
Zu diesem besonderen Boden und seiner Farbe, erklärt Wikipedia:. „Terra rossa (italienisch für Rote Erde; lateinisch Terrae rossae) oder auch Kalksteinrotlehm ist ein Bodentyp von leuchtend roter Farbe, der etwa im Mittelmeerraum häufig anzutreffen ist. Obwohl humusarm, ist er bei ausreichender Wasserversorgung relativ fruchtbar.“
Das christliche Kibbuz Bet El hat noch einige Plantagen, wie diese, in der wir uns gerade befinden. Diese ist 135 dunam, also 34 ha groß mit Avocado- und Orangenbäumen. Im Schnitt 500 Tonnen Ernte, davon 75 t für die Versorgung der Gemeinschaft. Der größere Teil geht in den Großhandel, erklärt Awi, ,,(Kurzform von Awiel), der den Plantagenanbau leitet.
Awi, mitten in seinem Arbeitsplatz
Als Kind der Gemeinschaft hat er eigentlich Gemüseanbau gelernt, jetzt aber umgeswitcht, da er hier gebraucht wird. Neben der Beaufsichtigung einiger Erntehelfer aus Thailand, die längstens für 5 Jahre einmalig in Israel tätig sein dürfen (dann findet ein Wechsel statt), benötigen die Bewässerungsanlagen besonders seine Aufmerksamkeit. Da er für einige Plantagen zuständig ist, ist er damit voll ausgelastet.. Die ausgeklügelte, computergesteuerte Technik ist ihm eine große Hilfe.
Einige alte Gebäude stehen noch auf dieser Plantage. Ein unscheinbares Häuschen beherbergt die hochmoderne Computeranlage, die mit Solar auf dem Dach betrieben, über eine hohe Antenne von ihm von unterwegs über Handy gesteuert wird.
Die weiteren benötigten Landwirtschaftsmaschinen können leider hier nicht in den Gebäuden untergebracht werden. Ein neuer Trecker war trotz aller Sicherungen vor einigen Jahren direkt gestohlen worden.
Verborgener Technikraum
So kann er, z. B. bei den Bewässerungsintervallen, wenn nötig, kurzfristig, Änderungen der Wassermenge und/oder Zeit vornehmen. Dabei ist seine Präsenz immer wieder wichtig, um die Leitungen vor Ort auf Bissschäden zu kontrollieren. Z.B. Schakale, Stachelschweine….Hier gibt es Wasserleitungen mit kleinen Sprenklern und mit der neuen Tröpfchenbewässerung, eine israelische Entwicklung.
In Israel wird deutlich, wie abhängig für das Leben Wasser benötigt wird. Norddeutsche erleben das vielleicht in bestimmten Sommerperioden. Hier ist Sonne pur viele Monate normal, Regen dagegen Segen. Daher hat Israel auch zu diesem Weltthema Vorbildliches entwickelt. Als Muster für viele Teile der Erde, wo die Wüste sich ausbreitet.
Die Plantagen werden z.B. landübergreifend aus einem gesonderten Wasserkreislaufsystem mit Grauwasser bewässert.
Bewässerungsanlage Grauwasser d. Plantage
Für Interessierte, hier Interessante Hintergrundinformationen :
Die Ernte war schon vor kurzem gewesen. Awi hat uns freundlicherweise, einige Bilder von der Avocado Ernte, wie auch anderen aktuellen Ernten zur Verfügung gestellt.
für den Großmarkt verpackt
Awi: „Die Apfelernte läuft heute. Letzte Woche Nektarinen und nächste Woche beginnt schon die Weinernte. Wir kultivieren in unserem Betrieb nur Esstrauben. Die Weinlese beginnt hier in Israel sonst erst Ende Juli/ Anfang August. Nur die Esstrauben sind immer schon früher reif.“
Weitere Impressionen aus seinem Plantagen Arbeitsbereich.
Baumschneider in Aktion Baumschneider Hydraulik – ErnteleiterKeimen von Getreide zwischen den Baumreihen Heumähen zwischen den Baumreihen 4.22Herbstgetreide Aussaat zwischen Jung -Avocado ReihenErnteleiter für Avocado Mandarinen sortieren, 11.21Orangenernte 4, 22Mulchen mit Baumschnitt Futtergetreide, Kurzform mähen, Frühjahr 22Heuballen Heimfahren Heuballen pressen Winterstimmung
Was für ein Segen?!
Wir freuen uns am süßen Geschmack der Früchte, die hier und anderswo wachsen: Äpfel, Birnen, Walnüsse und Weintrauben. Möge jede jüdische Gemeinschaft so wie ein Baum sein und ihren Mitgliedern Nahrung geben und für sie ein Zuhause sein.
Wir sprechen den Segensspruch für die Früchte und essen dann Äpfel, Walnußkerne und Trauben:
B A-RUCH A-TA A-DO-NAI, E-LO-HE-NU ME-LECH HA-O-LAM, BO-RE P-RI HA-ETZ.
Dann singen wir zusammen: HI-NNE MAH TOV U-MA NA-JIM, SHE-WET A-CHIM GAM JA-CHAD „Wie gut und angenehm ist es, wenn Brüder einträchtig zusammen sind“. Psalm 133, 1
Zum Auskurieren ist der Aufenthalt am Strand von Nitsanim eine gute Möglichkeit. Distanz zu anderen, frische Luft, Spaziergang, Baden und Boule.
Heute besucht uns ein ultraorthodoxer Jude, lange Haare und Bart, Gebetstuch und Badehose, aus dem Raum Hebron, mit Kleinkind am Auto. Sie machen Kurzurlaub am Strand. Kommunikation ist kaum möglich,da er nur Ivrit und Jiddisch spricht. Sein Anliegen ist, uns zu ezählen, dass seine Vorfahren in der Shoah ermordet wurden.
Am Schabbatende planen wir mit Eytans Hilfe neue Verabredungen für den Sonntag. Interessante landwirtschaftliche Projekte in der Nähe Yatirs.
Einmal Plantagen in der Wüste, die mit Grauwasser, also gefiltertem Abwasser aus Arad, bewässert werden.. Sie gehörten früher zu Engedi, die es an Yatir verkauften, da ihnen die Wege für die Bearbeitung zu weit wurden. Insgesamt aber ein Vorgehen, ganz im Sinne der Vision Ben Gurions, die Wüste zum Blühen zu bringen. Allein von weitem die Oase in der Wüste zu sehen, ist schon beeindruckend. Von der umfangreichen Ernte ganz zu schweigen.
Der 2. Termin war auf den Plantagen im Yatir Wald. Der Wald ist schon was ganz Besonderes und dann darin noch Plantagen für Obst und Gemüse.
Yatir Wald, Google Maps
Der geschaffene Wald hat sogar das Potenzial, sich auf das Klima auszuwirken. Das KKL Projekt gewann daher einen besonderen Preis. Mehr zu Auswirkungen, siehe:
In aller Welt vergrößern sich die Wüsten. Israel reduziert, bzw. rekultiviert Wüstengebiete.
Also erneut interessante Projekte stehen an. Aber es kommt ganz anders. Es bestätigt sich, Ulrike hat sich mit Corona infiziert.
Wir, bzw. Eytan sagt unsere Termine ab. Und wir entscheiden uns, um niemand zu gefährden, uns an den Strand, den wir schon von zuvor kannten, zurück zu ziehen. Die Sorge, in der Familie jemanden infiziert zu haben, bleibt.
So fahren wir, nach Abschied von Sternbergs, durch den Yatir Wald und sehen vom Wagen aus die Plantagen.
Aber auf der Strecke dann auch viele Beduinen Lager.
Beduinenlager im Süden Israels
Da wir wissen, dass die Beduinen im Süden eher problematisch sind, bin ich bei der Fahrt durch diese abgelegenen Wüstengebiete nicht so entspannt und erleichtert, als wir wieder auf die größere Straße nach Norden kommen.
Schön wieder am Strand anzukommen.
Trotz Beschwerden tut es Ulrike gut, im Schatten und Wind an der frischen Luft zu sein.
Und ich gehe einmal zum Baden ins Meer bei ganz schön kräftigen Wellen über 2m Höhe.
Hier gibt es Toiletten und Duschen und per pango App bezahle ich die Parkgebühren. Auch hier kommt es gleich zu Begegnungen am Wagen und uns Interessierter. Da ich bislang keine Symptome habe, teste ich nicht und halte Abstand an frischer Luft, Ulrike ruht im Wagen.
So kommt deutschsprechend eine Frau aus ehemals Siebenbürgen/ Rumänien und erzählt ihre Lebensgeschichte. Sie sah das Hamburger Autokennzeichen . Sie ist hier in Israel mit ihrem Mann, um Versöhnungsdienst zu leisten.
gegründet wurde, gleich beim Werden eine Prägung gegeben haben, waren u.a. „Jekkes“ dabei, die nach Abstammung ihrer Familienwurzeln, also deren Vorväter, Juden aus Deutschland waren. Vielleicht hat das Auswirkungen, denn auffällig schien uns, wie gut alles geregelt, geordnet ist. Für „deutsche Augen“ gleich wahrnehmbar. Entscheidender aber, wie sich um das Leben in Gemeinschaft gekümmert wird. Mira berichtet von den letzten gemeinsamen Aktivitäten, z.B. ein Ausflug mit allen Bewohnern mit einigen Bussen nach Jerusalem und dort von Aktivitäten nach unterschiedlichen Gruppeninteressen, Senioren, jg. Familien, Schulkinder, etc. Deutlich wird die gelebte Gemeinschaft, die wir den Schabbat über selber mit erleben. Die Tür wird immer wieder geöffnet, Kinder kommen rein Nachbarn zu einem Plausch. Da am Schabbat keine Autos fahren – das Schutztor bleibt geschlossen – findet viel Leben auf der Straße statt. Gegenseitige Hilfe in allen Lebensbereichen ist selbstverständlich und überall Kinder.
Das gemeinsme Leben ist gut strukturiert.
Eytan ist z. B. in einer Kommision, die die Anträge von Neubewohnern bearbeitet, also derjenigen, die hinzuziehen möchten. Es wird zuvor gemeinsam gut geschaut, Probewohnen, Befragungen, Schabbat in Familien etc., um herauszufinden, ob es miteinander passt.
Der Ort hat 2 Synagogen (Aschkensaim (deutsch, bzw. europäische Herkunft) und Sepharden (orientalisch).
Die aschkenasische Synagoge
Aber man besucht sich gegenseitig, was sogar heißen kann, dass der der Vorbeter (der das Gebet anleitet, bzw. die Toratexte liest) aus der jeweils anderen Gruppe kommt. Die Gebetsinhalte sind beinahe gleich, bzw. ähnlich. Aber da die Liturgie oftmals gesungen wird, erlebe ich in den 2 Gottesdiensten zum Beginn des Schabbat am Freitagabend, bzw. zur Beendigung am Samstagabend, dass die orientalischen Gebetsmelodien schon auch für meine Ohren „fremder“ sind.
Interessant, als ich mir die sefardische Synagoge anschaue, fällt mir auf, dass die Möbel in der Tischlerei des Kibbuz Lavi hergestellt wurden, die wir vor einiger Zeit besuchten.
Deutlich aber für den von mir erwähnten, gelebten Gemeinsinn ist, dass wir eine Baustelle am höchsten Punkt des Ortes beim Schabbatspaziergang sehen, wo die neue Synagoge entstehen soll.
Baustelle der neuen Synagoge
Nach einem langen, gemeinsamen, transparenten Klärungsprozess unter den Einwohnern, so Eytan, wird sie nun gebaut. Und sie wird beide Gruppen, Aschkenasim und Sefarden, mit jeweiligen Räumen, beherbergen.
Eytan hat mir die Gebetstexte in Lautschrift, bzw. mit deutscher Übersetzung für die Synagogengottesdienste ermöglicht. So kann ich am Gottesdienstverlauf teilnehmen. Lautschrift lesen, bzw. hebräisch singend, wovon ich ja nichts verstehe, dazu deutschen Text der Psalmen und liturgischer Gebete ist schon eine Herausforderung, denn das Tempo ist hoch.
Handys bleiben am Schabbat aus, fotographieren ebenfalls nicht möglich
Die Synagoge ist voll, dies macht deutlich, viele Männer allen Alters sind vertreten, dazwischen wuseln kleine Kinder. Frauen sind in eigener Abteilung, bzw. auf dem Platz vor der Synagoge zu finden. Meist haben die Familien viele Kinder, also sehr lebendig. Auch ein Kind darf Texte vorlesen, bzw. -singen, also die Beter führen, das gilt aber nur für spezielle Texte. Beeindruckende gottesdienstliche Gemeinschaft. Der ganze Ort hält Schabbat.
Bei Sternbergs, bedeutet das also auch koschere Küche, Toilettenpapier muss rechtzeitig klein abgerissen sein (Aufgabe eines Kindes), umfangreiches Essen ist vorgekocht, auf Wärmeplatte, warm gehalten. Ein Heißwasserboiler köchelt ständig, für Tee, bzw. löslichem Kaffee. Klimaanlage und Licht funktionieren über Zeitschaltuhr, etc. Der Schabbat wird also auch auf diese Weise, nach Bestimmungen der Tradition, geheiligt. Sein Judesein leben in Treue vor Gott. Die Einwohner hier gehören zumeist zum Kreis der Nationalreligiösen, dies drückt sich auch in bestimmter Kleidung aus. Frauen tragen z. B. ein hochgestecktes schickes Kopftuch und schöne Kleider.
Eindrücke vom Ort
Checkpoint, beim Übergang von umstrittene Gebiete nach IsraelYatirwaldYatirwaldtherapeutisches ReitenPalästinenser am Schutz ZaunSpielplatzunser Standplatz vor Eytans Hauscontainer für junge Familien, günstiger StartDie Leih – Bücherei
Teil von Yatir, Standort unseres Wohnmobils
Das junge Familien am Siedlungsrand in günstigeren Möglichkeiten leben, ist Praxis vieler von uns gesehener Siedlungen. Wohnraum ist auch in Israel sehr teuer geworden.
Yatir ist von einem Schutzzaun umgeben. Vor einiger Zeit, berichtet Mira, ging von den Beduinen hier im Süden massive Zerstörung aus, deren beängstigende Auswüchse jetzt noch bei ihr spürbar sind.
Besonders hier, direkt an der Außenseite des Zauns, hat sich eine palästinensische Familie in Blechhütten niedergelassen. Dabei ist die Innengestaltung überhaupt nicht ärmlich. Der Patriarch der Familie steht Israel positiv gegenüber. Seine erwachsenen Kinder spiegeln die ganze Bandbreite der unterschiedlichen Varianten von arabischen Israelhaltungen wieder. Einer hat sogar für Israel spioniert, bedarf jetzt Schutz. Er hat eine Israelflagge sichtbar am Haus angebracht. Ein weiterer gehört zu den Hamas Sympathisanten und die anderen „alles dazwischen“.
Die Möglichkeiten des arabisch-israelischen Zusammenlebens ist vielfältiger, als oft in westlicher Presse dargestellt.
Aber auch das ist Fakt, wäre heute arabische Wahl, die Hamas bekäme die absolute Mehrheit. Die Fatah der jetzigen PA Führung, gilt als zu korrupt und leider die jungen tendieren mehrheitlich zum propagierten Hamas Modell, der schnellen Lösung mit Gewalt, Israel zu vernichten.
Wie ist so eine Perspektive für israelis aushaltbar? Unsere Hoffnung und das Wissen: Der Hüter Israels, der nicht schläft noch schlummert, so Tanach/Bibel in Psalm 121,4.
Am Morgen rauf zum Herodium. Mausoleum eines Genies und Diktators.
Modell des Mausoleums Herodes d. Großen, Herodium
Und trotz aller Kritik an ihm, ist ein Berg 2000 Jahren später nach ihm benannt. Jeden Tag kommen Interessierte, um sich diese Ausgrabung anzuschauen.
Synagoge Herodium n. Herodes TodModell des Palastes, oben auf d. HerodiumHerodes AusstellungsraumHerodiumaufnahme aus der Luft
Übrigens: 2 gut gemachte Multimedia – Dokumentationen sind dort anzuschauen. Ein Besuch lohnt sich.
Weitere Impressionen vom Herodium
Danach geht es noch zu einem Kurzbesuch der Arogotfarm von Ari Abramowitz. Ein Siedler, aus Amerika kommend Aliya gemacht. Hat sein Vermögen investiert in diese Farm. Landwirtschaft und ein Standbein mit Tourismus. Zur Zeit wird ein Gästehaus gebaut. Er betrieb in Amerika einen Radiosender, daher jetzt gut vernetzt und dadurch einen größeren Sponsorenkreis, als die meisten der anderen 50 Siedlerfarmen in Judäa, die wirtschaftlich schwer zu kämpfen haben.
Mein Haus soll ein Bethaus sein….Poolgelände
Ein besonderes Anliegen ist Ari das Gebetshaus. Ein besonderer Raum zum Bibelstudium und Gebet für Juden und Christen.
Danach verabschieden wir uns von Familie Barak.
Kurz vorher erhalten wir die Nachricht, dass jemand, den wir zuvor trafen, einen positiven Cornatest hat. Irgendwie gehen die Israelis lockerer damit um. Für Amit und seine Frau kein Problem. Sie alle durchlebten Corona und sind durch Schule und Kindergärten abgehärtet.
Aber was heißt e dass nun für unseren Schabbatbesuch bei Eytan Sternberg und Familie? Aber auch sie haben kein Problem damit.
So machen wir uns auf den Weg weiter in den Süden, nach Yatir.
Es ist für mich immer eine Anspannung durch die umstrittenen Gebiete zu fahren, gerade wenn es über kleinere Straßen an den A- Bezirken entlang geht. Das sogenannte „Westjordanland“, dass eigentlich Judäa und Samaria heißt, also biblisches Kernland seit Jahrtausenden.
Nach dem Oslo Abkommen ist festgelegt, die umstrittenen Gebiete aufzuteilen in:
Bereich A
Gemäß den Bedingungen des Oslo-Abkommens steht Gebiet A unter palästinensischer Verwaltungs- und Polizeikontrolle.
Bereich B
Die Palästinensische Autonomiebehörde übt die administrative Kontrolle über Zone B aus, teilt sich aber die Sicherheitskontrolle mit den israelischen Behörden. Die Mehrheit der Palästinenser im Westjordanland lebt in den Gebieten A oder B.
Bereich C
Das von Israel verwaltete Gebiet C umfasst über 60 Prozent der Westbank. Schätzungsweise 300.000 Palästinenser leben in 532 Wohngebieten, die sich teilweise oder vollständig in Gebiet C befinden, zusammen mit etwa 400.000 israelischen Siedlern, die in etwa 230 Siedlungen leben.
Siedlungen in Judäa und Samaria
MYTHOS
Es gibt keine palästinensischen Siedlungen.
TATSACHE
Ein internationaler Aufruhr brach aus, als Premierminister Benjamin Netanjahu sagte, dass er im Falle eines Wahlsiegs die israelische Souveränität über Teile der Zone C geltend machen würde, wo das Oslo-Abkommen Israel bereits die volle administrative Kontrolle zugesteht. Diese Hysterie wurde durch die üblichen Behauptungen verstärkt, jüdische Siedlungen in diesem und anderen Gebieten der Westbank seien illegal.
Unterdessen schwieg die Welt, als die Palästinensische Autonomiebehörde ankündigte, sie wolle einseitig gegen die Abkommen verstoßen, indem sie die Teilung der Westbank in die Gebiete A, B und C aufhob und das gesamte Gebiet als souveränes palästinensisches Gebiet behandelte (Jack Khoury, „Palestinian Authority Decides to End Division of West Bank Into Areas Set by Oslo Accords“, Haaretz , 31. August 2019). Schon vor dieser Ankündigung bauten die Palästinenser ihre eigenen Siedlungen in Zone C, wo jeder Bau gemäß den von ihnen unterzeichneten Vereinbarungen von Israel genehmigt werden muss.
Neue Städte, die von den Palästinensern im Westjordanland errichtet wurden, sollten als „Siedlungen“ bezeichnet und mit der gleichen Schärfe verurteilt werden wie Kritiker des israelischen Baus, weil sie „Fakten vor Ort“ schaffen. Das Westjordanland ist umstrittenes Territorium; die Palästinenser haben dort heute und in der Vergangenheit keine souveränen Rechte, die den Ausbau ihrer Gemeinden rechtfertigen. Diejenigen, die ständig die verschwindende Zwei-Staaten-Lösung und einseitige Aktionen beklagen, sollten empört sein über die unverschämten palästinensischen Bemühungen, die Grenze jedes möglichen Staates durch ihre eigene illegale Errichtung in Gebieten vorab festzulegen, die die Israelis mit gleichem Recht als ihre eigenen beanspruchen.
Die palästinensische Kampagne der schleichenden Annexion geht seit Jahrzehnten unvermindert weiter, mit wenig Medienaufmerksamkeit und ohne internationale Verurteilung. Nehmen Sie zum Beispiel das etwa 4,6 Quadratmeilen große Gebiet, das als E-1 bezeichnet wird und dessen Annexion Israel seit langem plant. von Premierminister Yitzhak Rabin nur wenige Monate vor seiner Ermordung , das Tal zwischen Jerusalem und Ma’ale Adumim , das nach Meinung der Palästinenser in jedem zukünftigen Abkommen Teil Israels sein wird. Diese „Siedlung“ mit mehr als 40.000 Einwohnern ist im Wesentlichen ein Vorort, nur fünf Kilometer außerhalb der Hauptstadt. Kritiker behaupten, das E-1-Projekt würde Ost-Jerusalem vom Rest der Westbank abschneiden und eine Zwei-Staaten-Lösung zum Scheitern bringen (Adam Chandler, „On The Reactions To Israel’s E-1 Plan“, Tablet , 3. Dezember 2012).
Alle paar Jahre kündigt der israelische Ministerpräsident seine Absicht an, den Plan zu vollenden. Normalerweise zieht er sich unter dem Druck der Vereinigten Staaten innerhalb weniger Tage zurück (siehe zum Beispiel Akiva Novick, „Netanyahu delays E1 construction plans“, Ynet , 4. Januar 2013). Der Plan befindet sich noch auf dem Reißbrett, und ein Großteil der Infrastruktur ist bereits vorhanden, aber das Projekt bleibt in der Schwebe.
Unterdessen haben die Palästinenser ohne Widerstand aus dem Ausland wütend gebaut, um die Fertigstellung von E-1 zu verhindern. Die EU finanziert illegal Hunderte von Bauwerken in der Region Adumim („Illegal EU Building In Adumim Region“, Regavim , 6. Februar 2015).
In einem umstrittenen Fall begann Italien offen zu unterstützen Beduinenlager , unter anderem durch die Umsiedlung der Bewohner von Zelten in neue Strukturen und den Bau einer Schule für alle Beduinen in der Nähe. Der Standort befindet sich in der Nähe von E-1, um ausdrücklich Israels Pläne für das Gebiet zu blockieren. Israels Oberster Gerichtshof genehmigte den Abriss der illegalen Gebäude und die Umsiedlung der Beduinen; Internationale Proteste und die israelischen Wahlen im Jahr 2019 haben die Umsetzung der Entscheidung jedoch verzögert.
Dies ist nur ein Bereich, in dem die Palästinenser versuchen, die Grenzen eines zukünftigen palästinensischen Staates im Voraus festzulegen. In den letzten fünf Jahren haben sich illegale Siedlungen und Infrastrukturen auf 250 Area-C-Standorte mit einer Fläche von mehr als 2.000 Acres ausgebreitet. Während die internationale Gemeinschaft und die Medien Israels Vorgehen in den Gebieten kritisieren und die UN aufgerufen ist, Israel dafür zu verurteilen, dass es auch nur eine Handvoll neuer Einheiten in bestehenden Gemeinden genehmigt hat, beschwert sich niemand über die rund 10.000 illegalen palästinensischen Bauprojekte.
Der investigative Journalist Edwin Black hat dokumentiert, wie die Europäische Union mit der Palästinensischen Autonomiebehörde zusammenarbeitet, um diese Fakten vor Ort zu ermitteln. „Europäische Länder, einzeln und durch die EU“, sagt Black, „haben jährlich Hunderte von Millionen Euro in Dutzende von illegalen Staatsaufbau- und verwandten Projekten gepumpt – sogenannte Area C ‚Interventionen‘“ (Edwin Black, Who’s Funding Illegal Palästinenser Siedlungen in Gebiet C – Fast 10.000 Fälle“, Jewish News Service , 15. August 2019).
Menschen, die sich normalerweise Sorgen um Wasser und andere Umweltprobleme machen würden, haben die Augen vor den palästinensischen Bauprojekten verschlossen, die, wie Black feststellt, „kein natürliches arabisches Städtewachstum oder Zersiedelung sind“. Er sagt, sie seien absichtlich dazu gedacht, „Gebiet C aufzuteilen, manchmal jüdische Dörfer zu umgeben und manchmal auf israelische Natur- oder Militärreservate vorzudringen“.
Die PA bietet jetzt Anreize wie Steuerbefreiungen, Rabatte für die Fahrzeugregistrierung und Arbeitsplätze für diejenigen, die sich in Gebiet C niederlassen (Yaakov Eliraz, „Israel need to wake up: The PA is takeover Area C“, Jewish News Service , 28. Juli 2019). Während Israel jedes Mal an den Pranger gestellt wird, wenn es vorschlägt, Beduinen aus ihren Lagern an einen anderen Ort oder eine dauerhafte Unterkunft zu verlegen, wird nichts über die Bemühungen der PA gesagt, dasselbe zu tun.
Palästinenser haben sich über den langsamen Prozess der Erlangung von Baugenehmigungen durch die Zivilverwaltung und die hohe Ablehnungsrate beschwert. Black stellt jedoch fest, „dass die Zahl der Anträge deutlich zurückgegangen ist, weil die Palästinenser jetzt „Israels Recht auf Ausstellung verweigern“ und „einfach mit dem Bau beginnen“.
Israels Bemühungen, den illegalen Bau zu stoppen, werden auch von den Gerichten gelähmt. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass Palästinenser trotz fehlender Staatsbürgerschaft Petitionen bei israelischen Gerichten, einschließlich dem Obersten Gerichtshof, einreichen können, und zwar mit Hilfe von gut finanzierten NGOs. Ein Militärsprecher sagte zu Black: „Es kann Jahre dauern, bis eine Entscheidung getroffen wird, und ohne ein Gerichtsurteil können wir uns nicht nähern …. Unterdessen bauen sie weiter. Wir können nichts dagegen tun.“ Entscheidet das Gericht am Ende zugunsten Israels, wird die Regierung von Kritikern wegen Zerstörung der illegalen Strukturen angeprangert.
Ein weiterer beunruhigender Aspekt der Finanzierung durch die Europäer ist ihre Zurückhaltung, die Organisationen, die sie finanzieren, um Area C aufzubauen, die oft die antisemitische BDS Bewegung unterstützen und Verbindungen zu Terrororganisationen haben, genau zu prüfen. Black berichtet zum Beispiel, dass europäische Regierungen die Union of Agricultural Work Committees finanziert haben, die mit der Popular Front for the Liberation Palestine (Edwin Black, „Who’s finances illegal palestinensischen Siedlungen in Area C? Links zu Terroristen“, JNS , August 21., 2019).
Betrachten Sie die Auswirkungen der von Europa unterstützten Aktivitäten der PA auf den Friedensprozess. Mit dem Bau von Siedlungen versuchen die Palästinenser zu verhindern, dass Israel ein zusammenhängendes Gebiet für seine künftigen Grenzen schafft, genau das, was Israels Kritiker ihm vorwerfen. Die Palästinenser beschweren sich oft, dass ein zukünftiger Staat aufgrund der geografischen Verteilung der jüdischen Gemeinden wie ein Schweizer Käse aussehen würde, aber sie schaffen die Löcher selbst, indem sie isolierte Siedlungen errichten, die von den Hauptbevölkerungszentren und den näher gelegenen jüdischen Städten getrennt sind. Darüber hinaus haben die Palästinenser durch die Behauptung der Souveränität in Zone C gegen die Oslo-Abkommen verstoßen, was das israelische Vertrauen weiter untergräbt, dass man ihnen vertrauen kann, dass sie die Bedingungen eines zukünftigen Abkommens einhalten. Quelle: https://www.jewishvirtuallibrary.org/myths-and-facts-exclusives#246
Aktuelle Stellungnahme zur Situation der Siedlungsthematik:
„Weil die Fragen von Eigentumsrechten – Grundstücks- und Eigentumsrecht – völlig ignoriert werden, decken sie das Versagen der Regierung auf die Grundrechte des Staates und seiner Bürger zu schützen“, fährt er fort.
„Grundstücksrechte in Judäa und Samaria verbleiben in den jordanischen und osmanischen Systemen und diese Gesetze sind veraltet, ineffektiv und in einigen Fällen sogar antisemitisch. Noch schlimmer ist vielleicht, dass die selektive Art, in der diese Gesetze angewendet werden, vom israelischen Justiz- und Militärsystem durchgesetzt wird. Selektive Durchsetzung von empörend veralteten Gesetzen hat es der palästinensischen Autonomiebehörde ermöglicht – und ermöglicht es ihr weiter – das israelische System auszunutzen, um riesige Bereiche von Judäa und Samaria zu annektieren, die Landkarte neu zu zeichnen und die gesamte Region in gewalttätige Konfrontation zu führen. Fortgesetzter Verlass auf Notfallgesetzgebung könnte das kleinere Übel sein, aber das ist gewiss nicht die Lösung.“ Quelle:
Übersichtskarte über den Teil der Reise vom Kibbutz Lavi, über Nir David, Camping Achziv am nördl. Mittelmeer, Shelter in Eilat, Ein Bokek am Salzmeer, Weizmann Institutsgelände, Siedlung Beth El, Jerusalem, Sde Bar/Gush Etzion, schließlich Yatir
Herzlicher Empfang von der ganzen Familie Sternberg in Yatir. Erst müssen natürlich alle eine Führung durch unser mobiles Heim haben, für die Kids sind die Schubladen und die drehbaren Vordersitze von großem Interesse. Vieles ist für den Schabbatabend und für Schabbat selbst vorbereitet
Die Eltern Mira und Eytan Sternberg mit Nava, Elazar, Yehuda, Avia und Ido
Amit hat heute Zeit für uns. Nachdem die Familie im Ort Noqdim in Kindergarten, Schule und Arbeitsplatz auf dem Weg ist, starten wir.
Amits HausHerodium von Sde Bar aus
Das Herodium (re.), liegt direkt in Nachbarschaft der Siedlung Sde Bar, Amits Wohnort.
Das Hinein- und Hinausfahren ist nur durch ein Schutztor möglich, dass mittels eines Codes geöffnet wird. Erste Station ist das Besucherzentrum in Kfar EtZion (Kibbuz).
Hier ist ein gerade neu erstelles hervorragendes Video über die neuere Geschichte Gush EtZions anzuschauen. Ideal für Gruppen, aber die deutsche Version muss noch angefertigt werden. Sehr gut gemacht, berührt mich sehr.. Dabei denken wir an Dan Goren (98), unseren früheren Guide, wie er uns mal berichtete, dass sein Bruder 1948 bei der Verteidigung Gush EtZions gefallen ist und er den genauen Hintergrund erst im hohen Alter erfahren hat. Viele überlebten den Holocaust schwergezeichnet und mussten dort als Kibbuzmitglieder und Verteidigungsaußenposten den Angriff auf Jerusalem abwehren.
In diesem ehemaligen Klostergebäude war der Schutzraum des Kibuzz
Dies Gebäude ist später zum Gedenken originalgetreu aufgebaut worden und sehr gut mit in die Multimediadokumentation eindrücklich eingebunden worden.
Hier jetzt ein kleiner Trailer von dem Film in Gedenken derer, die im Unabhängigkeitskrieg für den Erhalt Israels, der jüdischen Heimstätte, ihr Leben ließen.
Amit gibt uns noch eine kurze Führung durch das Kibbuz.
Danach wandern wir auf dem Weg der Patriarchen.
auf dem Weg der Patriarchen
Eine der heutigen Hauptverkehrsstraßen, Route 60, die vom Norden bis in den Süden Israels führt, ist DER biblische Weg , um den herum sich das Leben der Patriarchen, sowie weiteres in der Bibel dokumentiertes Geschehen vollzog. Viele der bekannten Glaubensväter, von Abraham und und und, wie auch Jesus waren darauf unterwegs. So sehen wir den original römischen Meilenstein Nr.12,
aus römischer Zeit.
Auch 10 und 11 wurden mittlerweile gefunden und eine Mikwe, ein jüdisches Tauchbad aus der Zeit Jesu, bzw. des 2. Tempels.
Mikwe, Ein- und AusgangInnenansicht, im Winter auch heute noch voll Wasser
Mindestens 3 x im Jahr machten sich Juden zu den hohen Festen auf nach Jerusalem. Wir wissen davon aus den Berichten im Neuen Testament. Auch Jesus ging von Nazareth mit seinen Eltern zum Tempel. Zuvor war das Tauchbad, die rituelle Reinigung, Vorraussetzung, um in den Tempelbereich zu dürfen. Da Massen unterwegs waren, war es notwendig, die Möglichkeit auf dem Weg vor Jerusalem in Anspruch zu nehmen.
Weiter geht es zum Symbol des Gush EtZions Überlebenskampf. Eine uralte Steineiche.
„Allon Schewut bedeutet „Eiche der Wiederkehr“ und bezieht sich auf die Rückkehr der Juden, die 1948 im Anschluss an das Kfar Etzion Massaker von der jordanischenArabischen Legion aus Gusch Etzion vertrieben wurden. Nach der Zerstörung der Etzion Block- Gemeinschaften sammelten sich die Überlebenden und ihre Kinder Jahr für Jahr an der israelisch-jordanischen Grenze, um einen Blick auf den einzig verbliebenen Baum zu werfen, einer Eiche, die als ‚Einsame Eiche‘ bekannt wurde. Die Stadt wurde in der Nähe der ‚Einsamen Eiche‘ aufgebaut und der Baum nimmt einen zentralen Platz in der Identität sowohl von Allon Schewut als auch von Gusch Etzion ein, im allgemeinen als Symbol der Erneuerung und der Beständigkeit. Die ‚Einsame Eiche‘ ist Bestandteil des Emblems des Regionalrats Gusch Etzion.“. Quelle: https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/59408
Dort begrüßen wir Avi Dichter, den Amit kennt.
Avi Dichter an der Eiche
Er ist Likudmitglied und Abgeordneter der Knesset, war Minister und zuvor einige Jahre Direktor des Shin Bet, des israelischen Geheimdienst des Innern. Hier was zu seiner Person:
Am Modell des Gush EtZions Übersichtsplans trinken wir Tee und Kaffee.
Die 4 Kibuzzim des Gush EtZions Blocks sind wieder aufgebaut. 3 davon aber an neuem Ort.
Amit lebt in Ostteil Gush EtZions, der Hauptteil ist West- Gush EtZion. Heute leben hier über 100.000 Einwohner. In einer Stadt wie Efrat lebt es sich komfortabler. In den vielen kleinen Außenposten ist es härter, Pionierleben, sehr schlicht und beschwerlich. Sie sind aber die, die den jüdischen Staat Israel mit ihrer Präsenz bewahren.
Weiter geht’s zu einer der mittlerweile 50 landwirtschaftlichen Betriebe, Farmen in der Region Gush EtZion. Sie sind heute die wahren Pioniere, die das Land kultivierend einnehmen und somit der Aufforderung Gottes in Tora/Bibel real entsprechen.
Die Kushaela -Farm besuchen wir zuerst. Im Kibbuz Bet El, Zichron Yaakov erzählten uns Hanna und Simon von der Familie Ben David und ihrem Projekt, welches sie tatkräftig unterstützen. Die Farm ist hier am Ende vom Nirgendwo, 2 Familien mit 10 Kindern und der Unterstützung einiger Volontäre. Sehr schlicht und Arbeit, Arbeit, Arbeit. Der Familienvater spricht sehr dankbar und berührt von Hanna und Simons herzlicher vom Glauben inspirierter Anteilnahme, die ihn besonders ermutigt habe. Sie laden uns ein, gerne mit dem Wohnmobil bei ihnen stehen zu können.
Die Kashuela Farm : oben im rechten Bild ist das“Wohnhaus“ zu sehen. Ein eher ummanteltes Zelt. Vor 10 Jahren lebten sie im Zelt ohne Strom und Wasser und das über Jahre.
Amit kommt dann noch auf die spontane Idee, uns eine besondere Aktivistin, Nadia, von den „Women in Green“ vorzustellen.
oben links: Oron und Hadar, umgekommen im letzten Gazakrieg, die Gebeine wurden bis heute von der Hamas nicht zurück gegeben.
oben rechts: Terror, alle drei Jeshiwaschuler wurden ermordet.
unten: Aktivistin Nadia, Mutter von 6 Kindern
Sie berichtet davon, wie sie darum kämpfen, daß die bisherigen 60% der Landfläche von Judäa und Samaria, die in „jüdischer Hand“ sich befinden, dies auch bleiben. Denn es sind nur davon 2,5 % von Juden real bewohnt und unbewohntes Land wird gerne Stück für Stück von arabischer Seite illegal eingenommen. Erschreckend, daß die EU mit massiver Unterstützung dieses Geschehen sogar „fördert“ und die aktuelle Israelische Regierungskoalition sich nicht traut, das zu verhindern, sondern geschehen lässt. Ähnliches, sagt sie, geschieht übrigens auch um Jerusalem.
Die Siedler sehen diese Entwicklung und wollen daher, dass das Land von Juden eingenommen wird. Daher z. B. auch die Bedeutung der Farmgründungen.
Für alle, die mal zurück in die Geschichte schauen möchten? Judäa und Samaria gibt es schon etwas länger
Heute ist genau die Mitte unseres Israelaufenthalts. Zum Abschluss unserer aktuellen Jerusalemtage genießen wir nochmals die Einladung zum gemeinsamen Frühstück mit Petra und Malcolm. Petra berichtet von einem positiven Verlauf Ihrer Vorbereitungen für einen Artikel zum Thema Weltkirchenrat und Israel. Wir sind gespannt auf die Übersetzung ins Deutsche. Danach erfahren wir noch Einiges über ihre interessante Lehrtätigkeit an der Christlichen Universität in Jerusalem und die Überlegungen über die Zukunft ihres Ökumenisch- theologischen Forschungsinstituts, dessen wichtige Stimme aus Israel wir gerne weiterhin unterstützen.
Nun sind wir wieder auf Tour, haben unseren schönen Platz in Jerusalem verlassen und besuchen sehr spontan Christa Behr im Jerusalemer Stadtteil Malcha. Au weia, ihre Zufahrtsstraße ist sehr eng und vollgeparkt, haarscharf erreichen wir den Parkplatz oben auf dem Hügel. Christa hat gerade ihr 50 jähriges Glaubensjubiläum an den verschiedenen Orten ihres Wirkens gefeiert. Der bunte Blumenstrauss in ihrer großen Wohnküche gibt noch davon Zeugnis. Aktuell ist sie mit Volontären gut versorgt, aber schon bald ist wieder Bedarf und gerne länger als 6 Monate. Auch Flüchtlinge aus der Ukraine haben bei ihr ein Zuhause auf Zeit gefunden.
Abschiedsfoto vor ihrem schönen Haus
Nach einer Pause machen wir uns auf zum Tee-Besuch bei Johannes Gerloff. Eifrig werden unterschiedliche Bibelauslegungen miteinander bedacht. Da er abends einen Termin mit einer Reisegruppe im Jerusalemer Hotel Cäsar hat, geht es für uns Richtung Judäa zu Amit Barak und Familie in den Bezirk Gush EtZion. So eine Fahrt durch die sogenannten umstrittenen Gebiete ist immer ein besonderes Gebetsanliegen. Da Menge Stau, kommen wir erst gegen 20 Uhr an. Die Familie wartet auf uns zum gemeinsamen Essen. Zuvor müssen aber die Kinder unsere Womo sich anschauen.
Am Rande der judäischen Wüste
Nachdem die Kinder im Bett sind, sitzen wir noch gemütlich auf der Terrasse. Gegen Abend wird es hier an der Wüste luftig und angenehm kühler.
Was haben wir heute alles gehört. Diese Inhalte und Vielfalt sind hier im Blog nicht abbildbar.