Sonntag, 30.3.

Noch im hohen Alter wird er Frucht tragen, immer ist er kraftvoll und frisch.
Sein Leben ist ein Beweis dafür, dass der HERR für Recht sorgt. Bei Gott bin ich sicher und geborgen; was er tut, ist vollkommen und gerecht!
Psalm 92,15+16 – Es ist aus dem Psalm für den heutigen Tag nach jüd.-orthodoxer Tradition –

Heute Vormittag sind wir mit David Murlakov im Altersheim in Holon verabredet. Angelika Pranzas und Eli, Davids Sohn kommen dazu. Beim letzten Besuch haben wir uns danach völlig verfranst, denn durch die Kriegssituation wurde oft das GPS ausgestellt, bzw. vom israelischen Milität bewusst gestört, um dem Iran nicht die Zielortung für die Raketenzu erleichtern. Damals befanden wir uns so vom Navi angegeben in Beirut, anstatt auf der Autobahn nahe Holon und da wir nicht die hebräischen Straßenschilder lesen konnten, fuhren wir blind in die falsche Richtung. Der Straßenatlas konnte uns in diesem dichten Autobahnnetz auch nicht Orientierung geben. Diese Erfahrung hatte mächtige Symbolkraft. Ohne Navi, nach unserem Verständnis, die Wegweisungen Gottes zum Leben, in Tora und Bibel. Wenn diese „verloren“ gehen?!

Also heute funktioniert das Navi einwandfrei, da erschallt über die Rakteten-Warnapp auf Ulrikes Handy, dass für die Navigation am Automonitor angeschlossen ist, der schrille Ton und kurz darauf in der ganzen Region der Sirenenalarm. Wir sind noch kurz vor der Autobahn und viele Autos beider Richtungen fahren an dern Rand und die Autoinsassen hasten an den Sraßenrand, um zum Schutz in die Hocke zu gehen, wie auch aus dem Wagen direkt vor uns, junge Eltern mit Kleinkind. Es gibt auch welche, die einfach gegen die Anweisung weiterfahren, den Alarm ignorieren.

Als der Alarm verklingt, fahren wir weiter. Es ist schon eine besondere Erfahrung. Später lesen wir, dass es der mittlerweile 8. Raktenangriff der Houthis aus dem Jemen war, diesmal wieder 2 Raketen und in ganz Zentralisrael wurde Alarm ausgelöst. Siehe Artikel:

Shlomo, der Betreuer Davids, holt uns unten am Sicherheitstor, Einfahrt zum Altersheim ab und gemeinsam fahren wir mit dem Aufzug zur Etage seines Zimmers und werden herzlich von David erwartet. Er berichtet uns von der Polenreise, in Begleitung von Eli und Bella, seiner 2 in Israel lebenden Kinder, Ende Januar zurm Gedenken der 80 jährigen Befreiung Auschwitz. Die Teilnahme vieler Staatsoberhäupter, sowie Monarchen von Spanien und England haben ihn erfreut. David erinnert sich dabei, wie durch ein besonderes Gottesgeschenk der Zug, in dem er vor dem Vernichtungslager stand und dann aus wehrmachtslogistischer Planung nach 3 Tage weiter nach Mauthausen fahren konnte. Dagegen die tausende ungarischer Juden im Zug vor ihnen nicht dieses Glück hatten, sondern durch Gas ermordet wurden.

David macht mir den Vorschlag, im Altersheim eine Creperie mit diesen vielen Variationen aufzumachen. Er würde mir dabei helfen.

Der 102 Jährige, der sich noch in verschiedenen Sprachen gut verständigen kann.

Zurück in Rechovot treffen wir uns zum Essen mit unserem Sohn. Auf dem Weizmanngelände gibt es mehrere Mensen, jeweils in unterschiedlichen Instituten. Schon vor dem Eingang finden wir fotogene Motive.

Für ihn ist ja heute der 1. Tag der Arbeitswoche und er hatte heute Vormittag schon als Postdoc in „seinem“ Labor eine Präsentation zu geben, mit dessen Verlauf er halbwegs zufrieden ist. Was macht er eigentlich? Das ist für uns fachlich schwer nachvollziehbar, wir verstehen die Fachbegriffe nicht wirklich. Der Arbeitsscherpunkt des Labors „seines“ Professors wi“rd in einem Magazin des Weizmanns Instituts wie folgt beschrieben: „Prof. Schwartz erforscht die komplexe Welt der RNA – der essentiellen Moleküle, die unseren genetischen Code in funktionelle Proteine übersetzen. Sein Hauptaugenmerk liegt auf dem Verständnis von RNA-Modifikationen, die eine bedeutende Kontrolle über die genetischen Anweisungen in unseren Zellen ausüben Die globalen Auswirkungen der Impfstoffe von Moderna und Pfizer während der Coronavirus-Pandemie sind ein starkes Beispiel für das Potenzial von RNA-Modifikationen. Prof. Schwartz ist führend in der Entwicklung neuer Methoden zur Analyse und Manipulation von RNA-Veränderungen Ziel ist es, herauszufinden, wie und warum RNA-Modifikationen auf natürliche Weise installiert werden, und diese Erkenntnisse für die Entwicklung verbesserter RNA-basierter Therapeutika zu nutzen. ,Ich fühle mich zutiefst geehrt, diese Auszeichnung zu erhalten, und bin allen meinen Studierenden, Postdoktoranden, Mitarbeitern und Kooperationspartnern, ehemaligen und gegenwärtigen, dankbar, die die Erfolge erzielt haben, die hier gefeiert werden“, sagt er.“

Am Nachmittag machen wir uns mit Karte aus dem Informationszentrum auf den Weg zum Schwimmbad ins institutseigene „Recreation Center“, ist in unserem Gästehausangebot enthalten. Auf dem Weg dort hin gibt es viel zu fotografieren.

Turm mit dem Teilchenbeschleuniger, lange Zeit das Symbol des Weizmanns Instituts

Abends treffen wir uns zum Abschiedsessen mit David und Ruth. David hat gekocht.

Als wir von unserem Besuch bei David Murlakov und seinen Erinnerungen berichten, erzählt Ruth plötzlich von ihrem Großvater und dass er nie über seine Erlebnisse aus der Zeit der Schoa sprechen konnte und dann im Alter nochmal alles schmerzhaft in Erinnerungen schwerer Angstsituationen – auch in vielen Albträumen durchlitt. Und dass sie sich Sorgen machte, als sie David kennenlernte, was wohl dort in der Familiengeschichte sich verbergen würde. Plötzlich sind wir mitten in einem ganz persönlichen Thema . Sie fragt mich, wie ich denn in Beziehung zu Israel gekommen bin, möchte was über meine Gefühle wissen und, und, und.

Als sie uns auf dem Heimweg zu unserer Unterkunft ein Stück begleiten, frage ich sie , wie das Gespräch für sie war. Sie würde es manchchmal traurig machen, wenn wir über die Zeit der Shoah sprechen würden. So verabreden wir, dass sie mir zukünftig ein Zeichen geben möge, wenn es ihr zuviel würde und sie nicht direkt „Stop“ sagen könne. Das sagt ihr zu. Und sie will nochmal nach einem Video über ihren Großvater schauen, sie meint ein Cousin hätte da was. Wir verabschieden uns herzlich, im Wissen, dass wir uns bald wiedersehen, so Gott will, zur Hochzeit eines Sohnes meines Bruders.

Samstag, 29.3.

Hohepriesterkopf mit Schriftzug „heilig“, Wandgemälde am Haus, Bezalelstreet, Jerusalem

Mit David und Ruth machen wir am Schabbat eine Wanderung in die Judäischen Bergen.

Wenn doch die Bibel wieder in der Welt Ernst genommen würde

*1 was verbirgt sich hinter „Burma“ – Straße? eine bedeutende historische Geschichte aus Israels Anfang: https://kkl-jnf.org/tourism-and-recreation/recommended_trips_and_tracks/burma/

*2 Wanderung von Beit Meir nach Latrun auf dem Shvil, dem Israeltrail, der einmal von Eilat bis hoch in den Norden Galiläas führt: https://www.israeltrail.net/

Freitag, 28.3.

Vormittags machen wir uns nach letzem Packen und der Bezahlung auf den Weg nach Rechovot.

Für das Jerusalemer Unterkunftpreisniveau ein echtes „Schnäppchen“ – wir sind dankbar.

Mittags kommen wir an, Temperatur ist mittlerweile 36 Grad, und ich verfahre mich auf dem großen Weizmanngelände. Hier findet das Navi sich nicht wirklich zurecht, erkennt nicht die Einbahnstraßen. Ich bin nach `ner Zeit, Hitze kommt dazu, ziemlich gefrustet. Bis ich dann schließlich doch hinfinde. Was für ein Start in unsere letzte Stadion der Reise.

Gästehaus von vorn, bzw. Seitenansicht

Aber als wir erstmal auf dem schönen Zimmer sind

und unser Sohn uns besucht, überlegen wir, nachmittags gemeinsam an den Strand zu fahren.

Abends sind wir zum Schabbatessen bei Ruths Familie, der Freundin unseres Sohnes. Seebarsch mit speziellem Reisgemüsegericht, sehr lecker! Zum Nachtisch Apfelkuchen.

Donnerstag, 27.3.

Heute Vormittag nehmen wir uns Zeit, am Blog weiter zu schreiben. Es kostet nun mal Zeit und Kraft. Jetzt ist gerade Luft. Gegen Mittag – gerade der 1.Teil vom gestrigen Vormittag abgefasst – entscheiden wir uns für eine Pause, raus in die Sonne. Wir machen uns auf den Weg zum „Schalom“ Fallafelstand, Bezalelstraße.. Dieser kleine Laden ist eine Geheimadresse! Aber schon auf dem Weg, in den Straßen Jerusalems, gibt es wieder viel zu bewundern und zu fotografieren.

Zwischenbemerkung – Das Kloster Ratisbonne liegt in der Shmuel Haganid Str. und vor der Klosteranlage ist die Bordsteinkante beidseitig rot-weiß markiert. Beide Seiten sind vollgeparkt, Auto an Auto. Das ist auch Israel. Aber diejenigen, die dann zulange parken, bekommen dann doch ein Knöllchen. Die Bezahlung für Touristen ist kompliziert, denn man muß irgendwo zu einer Postfiliale um dort am Schalter die Einzahlung vorzunehmen. Ein Erlebnis vor Jahren, like Kishon. Man steht in einer Schlange mit Nummer ziehen, kann lange dauern. Es kostet aber mehr, wenn es später über den Autovermieter mit Zuschlägen abgerechnet wird.

Beim „Schalom“ angekommen, stehen Autos einfach an der vielbefahrenen, jeweils 2 – spurigen Bezalelstraße, einer starkfrequentierten Durchgangsstraße, parkend vor dem Laden, um sich eine Falaffel zu kaufen, eine Parkmöglichkeit gibt natürlich hier überhaupt nicht. Dieser Restaurant-Imbiss hat eine spezielle Geschichte. So steht auf der eigenen homepage zum Gründer: “ 1935-1945 – Großvater Shalom beginnt mit der Arbeit in der „Kohleh“ (Zement, der zum Füllen von Fugen zwischen Steinen in Wandverkleidungen oder Fußböden verwendet wird). Neben seiner Arbeit in Kohleh gab Großvater Shalom seine große Liebe zum Torastudium nicht auf, und das war es, was ihn dazu brachte, die Falafel zu öffnen. 1947 – „Die Falafel“ (!!) an einem Ort in der Nähe der Synagogen im Stadtteil „Nachlaot“, wo seine Freunde die Tora studierten. Großvater Shalom arbeitete ein paar Stunden am Tag und widmete den Rest seiner Zeit dem Torastudium.“ siehe ihre homepage: https://shalomfalafel.co.il/%d7%94%d7%a1%d7%99%d7%a4%d7%95%d7%a8-%d7%a9%d7%9c%d7%a0%d7%95/

Wir stehen noch an und warten auf unsere Bestellung, bekommen dabei schon jeder eine frische Falaffel in die Hand gedrückt – sehr lecker, da geht der Alarm los. Was in letzter Zeit regelmäßig gegen Abend geschah, jetzt zur Mittagszeit.

Dann der Knall der Abfangrakete, es ist schon mulmig und der Verkäufer meint nur, kommt etwas weiter rein. Einige Autos halten an, auch der Fahrer eines Straßenkehrautos sucht Schutz im Unterstand.

Ulrikes Schnappschuss von den Spuren der Abfangraketen

Dann ist der Alarm wieder vorbei, der ganz normale Wahnsinn geht weiter, das Alltagsleben. Viele Jerusalemer reagieren schon gar nicht mehr, ignorieren die Alarme. Auch hier ist wieder ganz Zentralisrael von Alarmen betroffen, also etwa ein 60 km Umfeld. Die 2 Raketen selber, bzw. Schrappnells der Abfangraketen gehen zwischen Hebron und Mo´diin runter, als 20 Km und mehr südlich von Jerusalem entfernt. Keiner wird verletzt. Wir sind nur mal eben auf einem Mittagessenbummel. Was kostet das Abfangen einer Rakete? Im Vergleich dazu wird der Preis für eine Abfangrakete PAC-3 MSE derzeit auf etwa 3,7 Millionen US-Dollar pro Stück taxiert, während die Kosten für einen Arrow-3-Rakete auf 4-5 Millionen US-Dollar pro Stück geschätzt werden.17.12.2024 (Internet) Die Houtis beschießen aktuell 1 x am Tag Israel mit einer ballistischen Rakete – als verlängerter Arm des iranischen MulIah Regimes Im Jemen besteht eine hohe Arbeitslosenquote. Diese sorgt für ein geringes Bruttoinlandsprodukt, das bei 551,95 US-Dollar liegt. Dies sorgt dafür, dass der Jemen Platz 6 in der Liste der ärmsten Länder der Welt einnimmt und das ärmste Land Asiens ist. (Internet)

An Nachmittag fahren wir nach Pisgat Zeev, ein Stadtteil im Norden Jerusalems. Wir sind mit Ruthy Sherman um 15.30 Uhr verabredet. Ruthy hatten wir als Tochter der Holocaustüberlebenden Hilde Sherman zum Marsch des Lebens, 2015 aus Israel eingeladen. Der Marsch ging auf den Spuren des Todesmarsches, den Ihre Mutter damals gehen musste. vom damaligen KZ HH- Fuhlsbüttel ins Lager nach Kiel. Mit dabei waren ihre Nichte Martha Birmaher und Tochter Lilian (Großnichte), die wir dazu aus Amerika eingeladen hatten. Hier ein Video der Auftaktveranstaltung zum Marsch am Abend zuvor, in der Kirche in Fuhlsbüttel.

https://www.youtube.com/watch?v=P9xX2FEzzQY

Hier ein Kurzvideo zur Erinnerung des damaligen Marsches aus Juni 2016, dazu aus den Vorbemerkungen: Lillian Milgram, 11 Jahre, USA, wünscht sich zu Ihrer „Bat Mitzwa“ (Fest zur Religionsmündigkeit) eine Reise nach Deutschland im Mai 2016, um gemeinsam mit ihrer Mutter auf den Leidensspuren Ihrer Urgroßmutter zu gehen. 2015 war es für sie die 1. Reise nach Deutschland. In das Land, in dem ihre Vorfahren so gelitten haben. Unser Marsch des Lebens führte 70 Jahre danach entlang der Stecke des historischen Todesmarsches von HH nach Kiel. Ihre Großmutter hat ihn als eine von 800 Gefangenen (davon ungefähr 200 Juden) gehen müssen. Der Film entstand im Zusammenhang eines Gedenkens zur 71. Jährung, dass Heinrich Kautzky veranstaltete, unter Teilnahme verschiedener Organisationen, die sich langjährig mit Aufarbeitung und Versöhnung befassen. Als „Christliche Israelfreunde Norddeutschland“ waren wir eine der teilnehmenden NGO´s. weitere Infos: www.cindev.de

https://youtu.be/xSQ9IUNlhqk?si=SXNq3v0wJokzadw1

Sich mit der Geschichte der Shoah, des Holocausts zu befassen und im Schuluntericht zu behandeln ist von bleibender Bedeutung. Die Holocaust Gedenkstätte „Yad Vashem“ macht dazu z. B. Lehrer Fortbildungsseminare, um dabei behilflich zu sein, zeitgemäß das Thema im Unterricht aufgreifen zu können. Hier ein Kurzvideo, in dem mit Hilde Sherman`s Geschichte etwas stellvertretend deutlich gemacht wird:

Ruthy wohnt in Wohngemeinschaft mit ihrer Pitbull Hündin „Kleopatra“ und einem langjährigen guten Freund Keith. Wir freuen uns, dass es endlich klappt. Einige Versuche bei unseren letzten Israelaufenthalten waren nicht zu realisieren, da es ihr gesundheitlich so schlecht ging. Auch jetzt ist sie sehr von massiven Schmerzen geplagt und kann sich nur wenig auf eigenen Beinen bewegen. Aber ein Foto auf der Terasse vor ihrem speziellen Baum bekommen wir hin.

Es gibt leckere Torte und Tee und Ruthy hat viel zu berichten. Zur Ehrung und in Gedenken an ihre Mutter war in deren ursprünglicher deutschen Heimatstadt, wurde eine Straße nach ihrem Namen benannt und Ruthy dazu eingeladen. Bei ihrer gesundheitlichen Situation eine große Herausforderung. In allem aktuellen Geschehen, der Fernseher mit aktuellen Nachrichten läuft wie vielerorts, ständig, um informiert zu sein, erinnert sich Ruthy gerade jetzt an eine Begegnung auf dem Marsch. In Kiel wurde sie von jemanden, sie betont „ein Nazi“, auf ihren Vater und dessen Bruder angesprochen, (die in Riga gefoltert worden waren). Er sprach von sich als damalig einfacher Soldat. Damals fragte sich Ruthy, woher weiß er vom Aufenthalt beider in Riga, denn sie waren in unterschiedlichen Lagern dort, das konnte kein einfacher Soldat „zufällig“ wissen. Und sie antwortete, ja beide waren da und an ihnen wurden Experimente mit Auswirkungen von Gaseinwirkungen, mit unterschiedlichen Gasmasken gemacht. Als sie davon sprach, sei der Mann rot angelaufen und schnell weggegangen. Ja unsere deutsche Geschichte in Beziehung zu Juden und die sich daraus ergebende besondere Verantwortung, gerade auch für Israel.

Ruthy berichtet noch über ihren Sohn Ariel, der lange im Libanon als Reservist eingesetzt war. Jetzt aktuell pausiert, aber im April wieder im Norden eingezogen wird.

Abends machen wir einen letzen Jerusalemer Abschiedsgang für dieses Mal durch das Quaree.

Mittwoch,26.3.

Um 9.15 Uhr treffen wir uns mit David Katz am Jerusalemer Standort der Organisation „Ohr Torah Stone“ (OTS). Arnon Kozlov, der Repräsentant in Deutschland, sprach auf unserem Israel-Freundestreffen am 1. Febr. 25 ein Grußwort, hat diese Begegnung mit seinem Chef in die Wege geleitet.

David Katz, internationaler Direktor der gesamten Organisation OTS mit seinen verschiedenen Standorten im Land, begrüßt uns herzlich. (Homepage: www.ots.org ) OTS gehört zur Bewegung der modernen Orthodoxie, ´89 gegründet von Rabbi Riskin, Efrat, jetzt im hohen Alter, sich vor Jahren aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen hat. Die Organisation beschreibt ihr eigenes Selbstverständnis, mit „umfasst ein in Israel ansässiges Netzwerk von über 30 Bildungs- und Sozialprogrammen, die das jüdische Leben, Leben und die Führung in Israel und auf der ganzen Welt verändern.“ Bei Wikipedia gibt es eine Zusammenfassung des Werkes, s. https://en.wikipedia.org/wiki/Ohr_Torah_Stone

Jahresüberblick ihrer Arbeit 2024

Er führt uns durch den Jerusalemer Standort, allein mit einem 150 köpfigen Mitarbeiterstab, der insbesondere die Arbeit mit Frauen im Blick hat. Stellt uns die Studeinleiterin für das Torastudium für Frauen vor. Ein Thema, was im Film „Yentl“ mit Barbara Streisand in der Hauptrolle, besonders aufgegriffen wurde, da dies damals noch unmöglich schien.

Der Vorbau des Studiensaals, wo immer 2 zusammen, also immer mit einem Gegenüber, die Torah studieren, ist so vom Architekten gestaltet, sehr viel Licht einzulassen – Licht Gottes, aber auch deutlich macht, raus in die Welt zu wirken, erklärt David Katz.

Hier wurde z.B. auch ein Programm entwickelt, dass Frauen ausbildet für die Beratung von Frauen in Strafvollzug, Armee, bei allgemeiner sozialer Not, etc. Es gibt auch ein spezielles Programm für Frauen mit Handikap.

Hier ein Überblick mit Menschen zu den Schwerpunkten dieses Hauses:

Abschließend stellt er uns Pnina vor. Sie leitet den Bereich „Yad La` isha“, der Hilfe für Frauen mit umfassenden Eheproblemen, die z.B. häuslicher Gewalt/Vergewaltigung ausgesetzt sind und sich nicht von ihrem Partner trennen können, da ihnen vom Partner der Scheidebrief „Get“ nicht ausgehändigt wird. In Israel werden die Ehen nur von Rabbiner geschlossen. Bei einer Scheidung bedarf es der Einwilligung des Partners für einen Neuanfang. Sie haben Anlaufstellen der Beratung für Frauen in Afula, Beesheva, Jerusalem und Tel Aviv mit Sozialarbeiterinnen und Rechtsanwälten. Deren homepage: https://haheskem.org.il/

Ein Fotograf hat eine Ausstellung mit dem Titel „STATUS: AUSSTEHEND“ – entworfen. Er versucht, die Frauen in ihren unterschiedlichen Notlagen bildlich „einzufangen“. Die Bilder hängen im Flur dieser Abteilung. FOTOAUSSTELLUNG
Klienten von Yad L’isha: Das Monica Dennis Goldberg Rechtshilfezentrum und die Hotline waren Gegenstand einer eindrucksvollen Fotoausstellung, die einen Einblick in das Gefühl vermittelt, zu lebenslanger Kettenhaft verurteilt zu sein.
Die Ausstellung mit dem Titel „Status: Ausstehend“ fängt den unglaublichen Schmerz, die Frustration und die Verzweiflung von 20 Agunot und Mesuravot Get ein – Frauen, die in missbräuchlichen, lieblosen Ehen gefangen sind, deren Ehemänner verschwunden, handlungsunfähig sind oder sich einfach hartnäckig weigern, ihnen einen Get zu gewähren – den jüdischen Scheidungsbrief, der sie befreien würde.
Die Bilder der israelischen Fotografen Shabi Kedem, Nir Kedar, Lena Gomon und Chamutal Golan wurden an verschiedenen Orten in Israel ausgestellt, darunter in der Knesset und im Jerusalemer Bahnhofskomplex. Ziel ist es, die Öffentlichkeit für die Notlage angeketteter Frauen zu sensibilisieren. Im Anhang sind die Bilder zu finden:

Zum Abschied bedanken wir uns herzlich für die engagierte Führung durch eine hochinteressante Arbeit. Dabei bekommen wir die Biografie des Gründers Rabbi Riskin auf deutsch überreicht. David Katz macht uns dabei auf ein besonderes Angebot aufmerksam, dass man als Gäste an einem 2- tägigen Toratudiaum teilnehmen könne, eine Übersetzungsmöglichkeit in deutsch würde irgendwie sicher möglich werden. Das klingt interessant. Ob das ein Angebot innerhalb einer besonderen Kleingruppenreise sein könnte?

Wir überlegen, da wir so ein kleiner Verein sind, wie wir bei so einem „Globalplayer“ die umfangreiche soziale Arbeit überhaupt unterstützen können. Ein Gedanke der uns kam, ob Interessierte evtl. speziell so was wie eine Patenschaft für Einzelne übernehmen wollen?

Sehr beeindruckt verlassen wir OTS und wollen uns jetzt richtig körperlich betätigen – eine Wanderung durch das Hinnomtal. Einige Informationen s. hier: https://www.israelheute.com/erfahren/das-hinnom-tal-in-jerusalem-und-gehenna-im-neuen-testament/

Uns tut es gut, soviel grün zu sehen. Dazu kommt, dass seit einiger Zeit das Tal wieder hochwertig hergestellt wird, wie es vielleicht mal in Vorzeiten ausgesehen hat. So ist hier als Ausflugsort, der auch gerade von Gruppen gern als Ziel genutzt wird, eine „historische“ Farm erbaut worden.

Bei der weiteren Wanderung stoßen wir auf die größte und ganz neue, israelische Hängebrücke, die über dem Tal schwebt. Hier weitere Informationen: https://cityofdavid.org.il/en/the-longest-suspension-bridge-in-israel-opens-in-jerusalem-eng/

Von hier ist auch ein Blick auf das arabische Silvan möglich. Schon der äußere Eindruck macht deutlich, dass wir es hier mit einer ganz anderen Kultur zu tun haben.

Auf dem Weg zum sogenannten „Blutacker“ (Math. 27,3-8 – war heute Teil meiner morgendlichen Bibellese) kommen wir auf unserer Wanderung an den alten Grabhöhlen des Tals vorbei.

Schließlich erreichen wir das Saint Onuphrius Kloster, dessen Anlage den „Blutacker“ mit Mauern umgibt. Informationen s.: https://www.land-der-bibel.de/jerusalem/hakeldama/hakeldama.htm Angekommen stellen wir fest, es ist geschlossen. Aber die Wanderung hat sich gelohnt.

Nach der Mittagspause machen wir uns auf den Weg nach Malcha, wo wir uns zu einem Treffen mit Christa Behr verabredet haben. Wir bringen ihr Käse aus Beth- El und Kaffee aus Deutschland mit und nehmen an einem ihrer Hauskreise teil, einer Gemeinschaft mit Menschen unterschiedliche Sprachen, deutsch, österreichisch, englisch, russisch und hebräisch. Übersetzt mit von hebräisch ins Englische. Zum Abschluss noch schnell ein Gruppenbild, Arie nehmen wir auf der Rückfahrt mit ins Zentrum, denn er wohnt tatsächlich in Nachbarschaft unserer Unterkunft.

Dienstag, 25.3. – auf Jerusalems Straßen

„Der HERR hat den Berg Zion ausgewählt, dort wollte er bei seinem Volk wohnen. Er sprach: »An diesem Ort lasse ich mich für immer nieder. Hier soll mein Ruheplatz sein – so habe ich es gewollt! Die ganze Stadt Jerusalem werde ich reich beschenken mit allem, was sie braucht, auch die Armen sollen genug zu essen haben!  Alle, die mir die Treue halten, sollen laut jubeln vor Freude! In dieser Stadt festige ich die Herrschaft der Nachkommen Davids, ja, sein Königshaus wird bestehen wie ein unauslöschliches Licht!“ aus Psalm 132, 13-17

Wir haben keinen Termin für ein Treffen, so haben wir Zeit, Jerusalem zu erwandern. Auf ihren Straßen zu gehen ist einfach für uns etwas Besonderes. Es ist immerhin die Stadt, die sich der lebendige Gott ausgesondert hat, um seine besondere Geschichte mit den Menschen zu „schreiben“.

Das Ziel ist, den Ölberg zu erwandern, hin und rück ca. 9 Km mit ziemlichen Steigungen. Auf dem Weg liegt „Lifeline for the Old“, eine Seniorentagesstätte mit Werkstätten zur Erstellung kunstgewerblicher Produkte, sie in einem Shop gekauft werden können – ideal für Souvenirs, die tatsächlich hier hergestellt werden. Normalerweise werden Dinge dieser Art aus Asien eingeführt. Bei jedem unserer Israelbesuche gehört Life Line seit Jahrzehnten dazu. Hier deren Homepage: https://www.lifeline.org.il

Lifeline – „Yad La Kashish“, Shivtei Israel Street, Eingang

Selbsterstellte Produkte aus den Werstätten der Senioren

Weiter gehts, jetzt entlang der Altstadtmauer.

Das Adlerdenkmal
Yona Palombos Leben ist eng mit der Geschichte Jerusalems nach der Gründung des Staates Israel verbunden. Sie wanderte aus Chile nach Israel aus und heiratete den Kunstschmied und Künstler David Palombo. Sie bauten ihr Haus auf dem Berg Zion und waren die ersten Israelis, die dort lebten. David Palombo war ein bekannter Künstler, der die Tore zum Yizkor-Zelt im Yad Vashem Museum und die Eingangstore zur Knesset, bekannt als Palombo-Tore, entwarf. Diese Tore wurden gemeinsam von David und Yona, ebenfalls Kunstschmied und Künstler, geschaffen. David starb 1966 bei einem Autounfall. Im Laufe der Jahre wurde Yona mehrmals gebeten, die Tore am Eingang zur Knesset zu reparieren. 2007 wurden sie durch neue Tore ersetzt.

Nach der Besetzung Ostjerusalems im Jahr 1967 baten Soldaten des Aufklärungsbataillons der Fallschirmjäger und die Familien der fünf gefallenen Soldaten der Einheit Yona Palombo, ein Denkmal zu ihrem Gedenken zu entwerfen. Inspiriert von einer Skulptur, die sie in ihrem Atelier entworfen hatte und die Form einer Taube mit einem zum Himmel ausgestreckten und dem anderen gebrochenen Flügel hatte und die sie an das Abzeichen ihrer Einheit erinnerte, baten sie sie, ein auf dieser Abbildung basierendes Denkmal zu entwerfen. Das Denkmal erreicht eine Höhe von fünf Metern und an seinem Sockel platzierte Palombo Jerusalemer Kalkstein, in den die Namen der gefallenen Soldaten eingraviert sind. Im Laufe der Jahre fügte die Künstlerin Steine ​​mit den Namen gefallener Soldaten der Einheit hinzu, die in anderen Schlachten und an anderen Orten im Laufe der Kriege Israels gefallen waren.

Palombo lebte bis zu ihrem Lebensende auf dem Berg Zion, wo sie ein Museum zum Gedenken an ihren Ehemann David eröffnete. Im Jahr 2022 starb sie bei einem Brand, der in ihrem Haus ausbrach und es zerstörte. (Internet)

Der arabische Friedhof vor der Ostmauer der Altstadt, vor dem goldenen Tor. Ein Symbol des Kampfes um die Oberhoheit. Wenn der jüdische Messias kommt, so die Bibel, wird er durchs goldene Tor Jerusalems den jüdischen Tempel betreten. Da halachisch, nach jüd. Toraauslegung, kein Jude in den Tempel darf, der Tote berührt hat, (Friedhof betritt) da er dann als kultisch unrein gilt. Der islamische Versuch, die biblische Verheißung zur Ankunft des Mesias zu verhindern.

Ölberg, Blick auf den Garten Gethsemane, mit uralten Olivenbäumen

Den Ölberg hinauf.

Der jüdische Friedhof am Ölberg

Beinahe oben angekommen, erreichen wir die Prophetengräber von Haggai, Maleachi,Sacharja und ihrer Prophetenschüler aus einer Zeit 500 v. Chr. Wir sind eben in Jerusalem, im Land der Bibel. Der Hüter der Gräber lebt hier in einem Haus, gleich bei den Gräbern. Ist hier geboren und hat die Aufgabe von seinem Vater übernommen und mit 10 Jahren angefangen, seinem Vater zu helfen. Macht diese Aufgabe also sein über 65 Jahren, er ist 75. Er ist Christ und bezeichnet sich ganz selbstverständlich als Palästinenser. Er erklärt uns die Lage der Prophetengräber, überreicht uns 2 Kerzen und Feuerzeug und meint, wenn wir wieder rauskommen würden wir ihm den Betrag geben, nach unserem Ermessen.

Dazu vom Jerusalemer Rathaus aus einer offizielen Informationsdatei, der wissenschaftlich archäologische Stand zu den Gräbern, der den Volksglauben zu diesen Gräbern bestreitet.

Weitere Infos:

https://en.wikipedia.org/wiki/Tomb_of_the_Prophets

https://www.theologische-links.de/downloads/israel/jerusalem_graeber-der-propheten.html

Auf dem Rückweg zur Unterkunft machen wir noch einige Aufnahmen

Montag, 24.3.

Heute vormittag, arbeite ich am Blog und Ulrike ist unterwegs.

Einige Impressionen auf dem/vom Klostergelände

Epheserwort für den Tag, aufs Klostergeländebild geschrieben

Nachmittags treffen wir uns mit Senior Pastor Birlie Belay, genannt „Brille“ aus Äthiopien. Wir überbringen ihm Geld für äthiopische Patenkinder von 2 Hamburgerinnen und unterstützen vom Verein seine Arbeit „Bridges for Africa“, für Familien in Addis Abeba, die kaum Geld zum Überleben haben und auf Einreise nach Israel hoffen. Hier ein Einblick in seine Arbeit: https://youtu.be/qY2OZK8nre4?si=c-OR2YBXZZ6QigeL

Nach Pessach macht er sich auf die Reise. Wer seine persönliche Glaubens- Geschichte hören möchte (Stand 2015): https://www.youtube.com/watch?v=p6P8SSrow-c

Geldübergabe im Cafe

Danach machen wir uns auf den Weg zur Siedlung „Har Gilo“, Judäa, südlich von Jerusalem, um Elias Zarina zu besuchen. Elias ist arabisch sprechender Christ und Influencer für die Arbeit, als Zionist, Israel solidarisch zur Seite zu stehen. Gründer und CEO der NGO „Jerusalemite Initiative„, die sich als Aufgabe gegeben hat, Jungerwachsenen der arabisch sprechenden christlichen Community bei der Integration in die israelische Gesellschaft zu helfen. So geben sie Hebräischkurse und zeigen Wege auf, Dienst in der IDF zu machen. Elias hat einen israelischen Pass und lebt aus Kostengründen in einer Siedlung. In der Region „A“, wo die PA die Oberhoheit hat, kann er mit seiner Geschichte und seinem klaren Wirken aus Sicherheitsgründen nicht leben – Lebensgefahr. Dabei berichtet Elias, dass überhaupt Christen im moslemischen Bereich einen schweren Stand haben. Zeigt uns z.B. ein Video, randalierenden moslemischer junger Männer, die Häuser von Christen in Beit Sahur mit Steinen bewerfen. Die Polizisten stehen mit ihrem Wagen sichtbar in der Nähe und greifen nicht ein. Sollte ein Christ dazwichen gehen, muss er damit rechnen erschossen zu werden. Der Täter muss sich nicht verantworten und erwartet auch keine Strafe. Andersherum käme ein Christ in das Haus eines Moslems, darf dieser ihn erschießen, ohne juristische Verfolgung. Realität für Christen unter islamischer Oberhoheit.

Elias macht uns auch auf eine neue 13. Min. Kurzfassung einer Dokumentation (engl.) über die Situaton von Christen in Israel aufmerksam, an der auch Petra Heldt und er selbst mitgewirkt haben: „In dieser Folge von „Einblicke: Israel & der Nahe Osten“ spricht Moderator Mati Shoshani mit Dr. Petra Heldt vom Jerusalem University College und Elias Zarina, Mitbegründer der Jerusalemite Initiative, über die Rückkehr von Christen ins Heilige Land. Wir sprechen mit Samer Jeries, Chief Superintendent der Grenzpolizei, und Pater Boulos Khano, syrischer Priester, über den Alltag in Jerusalem, wo moderne Christen die Herausforderungen bewältigen müssen, vor denen israelische Christen heute stehen.
Begleiten Sie uns auf unserer Reise durch Israel und beantworten Sie die ältesten Fragen mit modernen Erkenntnissen und den Geschichten der Menschen, die dahinterstecken.“
Sehen Sie die ganze Folge kostenlos: https://watch.tbn.org/browse

Elias arbeitete nach seinem Studium als Hotelmanager. Mit Corona brach der Tourismus weg und damit auch sein Arbeitsplatz. Vom Ersparten hat er sich einen kleinen Laden für Tierfutter geleistet, der aber leider nur wenig Verdienst abwirft. Mit dem Krieg ist die Situation wirtschaftlich, wie überall im Land auch für ihn nochmal viel schwieriger geworden. Elias hat ganz aktuell mit weiteren NGOs, die die arabisch sprechende christliche Community vertreten, aktuell einen Aufruf zu Christen in Syrien und über ihre bedrückende Situation verfasst. Dies ist gerade für uns im Westen, bzw. Deutschland wichtig zu wissen, da von offizieller Seite z. B. unseres Außenministeriums, die neue syrische Regierung mit Millionenbeträgen unterstützt.

Hier die dt. Übersetzung automatisch übersetzt: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es salziger machen? Es taugt zu nichts mehr, außer dass man es wegschüttet und die Leute es zertreten. (Matthäus 5:13).

Wir, die Kinder des Heiligen Landes, des Landes der Verkündigung, der Geburt Christi und der Auferstehung, verurteilen und prangern das ohrenbetäubende Schweigen der christlichen Welt angesichts der Massaker und der erzwungenen und systematischen Vertreibung an, denen Christen in Syrien im Besonderen und in der Levante im Allgemeinen ausgesetzt sind.

Seit der sogenannte Ahmad al-Sharaa (Abu Muhammad al-Julani) die Kontrolle über Syrien übernahm, sind die Christen dort den grausamsten Formen der Verfolgung ausgesetzt, darunter Mord, Vertreibung und Zwangskonvertierung vom Christentum zum Islam unter Androhung von Einschüchterung und Waffen. Christliche Familien werden aus ihren Häusern vertrieben und entführt, christlichen Kaufleuten werden Steuern auferlegt, Frauen und minderjährige Mädchen werden entführt, Häuser niedergebrannt und Kirchen in Moscheen umgewandelt.

All diese Verbrechen werden vor den Augen der Welt begangen, während die westlichen Länder und die christliche Welt tatenlos zusehen, ohne ernsthafte Maßnahmen zu ergreifen.
Deshalb fordern wir die internationale Gemeinschaft auf, sofort und dringend einzugreifen, um die verbleibenden Christen in Syrien zu schützen, indem sie:

  1. Verhängung von Sanktionen gegen die Türkei und Einstellung der militärischen Lieferungen aus ihrem Hoheitsgebiet an die mit al-Julani verbundenen salafistischen Milizen.
  2. Verhinderung der Vertreibung von Christen aus Syrien und dem Osten und Schließung der Einrichtungen, die es ihnen ermöglichen, ihre Heimatländer zu verlassen.
  3. Bereitstellung militärischen und sicherheitstechnischen Schutzes für Christen und Schutz ihres Eigentums und ihrer Häuser.
  4. Gewährleistung des internationalen Schutzes von Kirchen und Klöstern und Gewährleistung der Sicherheit der Geistlichen, einschließlich der Mönche und Nonnen.
  5. Lehnen Sie jeden Versuch ab, Druck auf ausländische Botschaften in Israel auszuüben, um die Auswanderung syrischer Christen zu erleichtern, da dies eine Bedrohung für die christliche Präsenz im Levante darstellt.
  6. Alle Einzelpersonen oder Institutionen, die es wagen, sich an dem Plan zur Vertreibung der Christen aus Syrien zu beteiligen und ihre Abreise unter irgendwelchen Umständen und unter irgendeinem Namen zu erleichtern, gelten als außerhalb der christlichen Reihen stehend und als Partner bei der Umsetzung einer verdächtigen Agenda, deren Ziel die Vertreibung der Christen im Osten ist.

Wir bekräftigen, dass es unser Ziel ist, die christliche Präsenz im Osten zu bewahren, trotz aller Versuche, unsere Identität und unser kulturelles und religiöses Erbe auszulöschen. Wir werden nicht akzeptieren, dass unsere Geschichte ausgelöscht oder unsere Wurzeln vernichtet werden, und wir werden trotz der Boshaftigkeit und Gier auf unserem Land festhalten.“

Und dazu weiterhin ein Artikel von TPS-IL zum Thema für Interessierte:

Und dann, wir sitzen draußen vor seinem Geschäft, plötzlich ein Licht am Himmel, was ist das? Kurze Zeit später ein weiteres. Elias filmt es und dann hören wir Alarm aus der Richtung Jerusalems und heftige Detonationen.

Die Jugendlichen auf dem Basketballfeld werden unruhig. Vor Ort aber kein Alarm. Dann wird es deutlich, wieder eine Rakete der Houtis aus dem Jemen, die abgeschossen wurde, wie gestern. Wenn man das so hautnah erlebt, wird einem doch mulmig und wir nochmal gar nicht in Gefahr.

Das rote Feld im Bild, ist die Region Zentralisrael, wo überall die Sirenen losgingen, um die Bürger aufzufordern in Sicherheit zu gehen. Alle Neubauten haben einen Sicherheitsraum. Ansonsten gibt es oft öffentliche Bunker.

Letztens sagte uns einer, in Deutschland lernen die Kinder Müll zu trennen. Hier müssen die Kinder von kleinauf lernen, wie es sich bei Alarm zu verhalten gilt.

Sonntag, 23.3. – „Wir gehen durch Jerusalem!“

Früh machen wir uns auf den Weg, zuvor nochmal unsere verabredeten Treffen telefonisch aktualisiert. Wir haben uns bewusst vorgenommen, auf Jerusalems Straßen zu laufen. Unser Mietwagen bleibt auf dem Klostergelände. Immer wieder kommen uns Gedanken, wie unwirklich es doch ist, „wir gehen durch Jerusalem!“ Und überall gibt es natürlich Dinge zu fotografieren.

Mitten in Jerusalem – Straßenbilder, die gefahrenvolle Begebenheiten ausdrücken

Gegen 10 Uhr sind wir am verabredeten Treffpunkt vor Dinas Arbeitsstelle. Dina Rahamim ist Öffentlichkeitsmitarbeiterin bei „ADI“, einem großen sozialen Träger Israels zur „Diagnose und Reha“ für Menschen mit unterschiedlichsten Einschränkungen. hier deren homepage: https://adi-il.de/

In einem kleinen Cafe sitzen wir zu einem umfassenden Austauch zusammen und überlegen, sie vielleicht im Spätsommer nach Hamburg zu einem Veranstaltungsabend einzuladen. Mit Themenschwerpunkt über ihre Arbeit, aber einem Teil ihrer persönlichen Geschichte, ursprünglich mit säkularem Familienhintergrund aus Russland, noch als Kind mit Familie nach Hamburg Rahlstedt eingewandert. Wegen zunehmenden Antisemitismuserfahrungen nach Schulabschluss nach Israel ausgewandert. Ultra-orthodoxen Mann geheiratet, 3 Kinder. Hier jetzt ein Kurzstatement von ihr über eine eigene Lebenserfahrung:

Wir gehen 2,3 Km weiter zu unserem nächsten verabredeten Treffen beim israelischen Pressedienst TPSIL.

Hier deren Homepage: https://tps.co.il/

Amotz erwartet uns und gerade läuft die sonntägliche (in Israel ist das der 1. Arbeitstag der Woche) Redaktionssitzung. Wir werden vom Team begrüßt. Bekommen eine kurze Vorstellungsrunde mit den unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten der Teammitglieder.

Am Kopf der Ceo und Gründer, Amotz Eyal und links von ihm Shalhevet, seine Schwester

Wir haben 2 Expl. der deutschen Ausgabe ihres englischen Magazins: „Wahre Helden am dunkelsten Tag“ mitgebracht, das wir letzten Sommer herausgegeben haben. Es behandelt ganz besondere Geschichten von Menschen, die nichts ahnend, was da tatsächlich geschieht, am 7. Okt. 23 für ihre Familien, ihre Nachbarschaft, ihr Kibbuz, ihre Stadt um Tod und Leben kämpften und dabei über sich hinaus wuchsen. Unser Anliegen war, diesen Hintergrund, der jetzt das Trauma des Volkes ausmacht, zu erleben, im eigenen Land gegenüber 3000 bestialisch mordenden Terroristen, sowie den weiteren 3000 sich beteiligenden Zivilisten, völlig schutzlos ausgeliefert zu sein. Ein Ereignis, welches eine Zeitenwende in Israel einleitete, mit einer völligen Neubewertung des eigenen politischen und militärisch-strategischen Vorgehens, mit all den sich daraus ergebenden Konsequenzen, die aktuell im Westen, auch in Deutschland oft nicht verstanden werden. Diese hochinteressante Magazinsausgabe ist noch über unsere Homepage zu bestellen: https://cindev.de/magazin/#bestellung

Das Team lobt unsere Ausgabe und die mitgebrachten Süßigkeiten, die schnell Abnehmer finden. Im Gegensatz zum Obstteller, den sie extra schön drappiert haben, um mal nicht Süßes zu futtern. Ich bediene mich dagegen an den schmackhaften Apfelschnitzeln. Und was ist das heutige spezielle Thema des Redaktionsteams? Die geplante 2. Magazinsausgabe, wie passend und gleich kommt die Anfrage, wollt ihr nicht auch wieder eine dt. Übersetzung herausgeben? mmmh!

Danach sitzen wir noch mit Amotz in seinem Büro zusammen. Besprechen u.a. welche Medienkontakte wir ihm in Deutschland empfehlen können. Er überlegt zu versuchen, den Kontakt zum Springerkonzern aufzunehmen. Auch sprechen wir an, ob er uns in Deutschland zum kommenden Freundestreffen im Januar besuchen mag? Dann macht er uns mit seinem jüngeren Bruder Yotam, bekannt, der als Rechtsanwalt eine Kanzlei, gleich im Büro nebenan leitet. Er unterstützt die Regierung bei den juristischen Winkelzügen der politischen Gegner. Auch bei den aktuellen Verfahren im Zusammenhang der Kündigung des Direktors des Inlandgeheimdienstes, bzw. der Oberstaatsanwältin ist er juristisch involviert. Auf meine Anfrage, ob er sich vorstellen könnte ein Zoom- meeting dazu thematisch zu machen, reagiert er positiv.

Dann zeigt uns Amotz einen Artikel mit Video von 2018 über seine gesellschaftlich hoch engagierte Familie. Sein Vater hat 12 Organisationen gegründet. „Wenn alle gemeinsam studieren„: Die Familie Eyal ist keine gewöhnliche Familie. Vater Nachi, Mutter Racheli und zwei Söhne, Amotz und Yotam, studieren gemeinsam für einen Master-Abschluss an der Ariel-Universität. Wie schafft man es, ein Zuhause zu führen, wenn sich alle gemeinsam auf die Prüfung vorbereiten, wer ist der Beste der vier und was passiert in der WhatsApp-Gruppe der Familie? Wir haben sie kurz vor der Abschlussfeier aufgesucht.“ Hier der ganze Artikel: https://www.ynet.co.il/articles/0,7340,L-5283472,00.html

Auf dem Rückweg nehmen wir uns was zu Essen auf die Hand, wir haben ´ ne gute Stunde Rückweg. Kurz vor dem Ankommen in der Unterkunft kommen uns wieder viele Demonstranten entgegen. Für mich ist das Fürchterliche daran, dass Israel aktuell unbedingt Einheit im Volk benötigt, wo an so vielen Grenzen, bzw. Fronten, die Feinde ständig nur darauf lauern, Israel vernichten zu können. Und die politischen Regierungsgegner haben aus eigenem Machtinteresse nichts Besseres zu tun, als das Volk gegen die gewählte Regierung aufzuwiegeln, dabei überschreiten sie massiv Grenzen . Lügen verbreiten, ist dabei noch harmlos. Hier 2 akuelle Artikel zum Geschehen (sind automatisch aus dem Hebräischen überetzt, daher einiges etwas holperig) :

Abends treffen wir uns mit Dr. Petra Heldt und ihrem Mann Malcolm. Beides hochkarätige Gelehrte, die Jahrzehnte hier als Professoren lehrtätig an der Hebräischen Uni waren. Jetzt im Ruhestand lehrt Petra „nur“ noch an einer christlichen Hochschule in Jerusalem, aber ist damit zeitlich umfassend beschäftigt. Sie liebt es, theologisch in die Tiefe gehend zu lehren und dabei die jüdischen Wurzeln zu berücksichtigen. Beide haben einen enormen Wissensfundus, den sie auch noch in ihrer eigenen Die ökumenische theologische Forschungsgemeinschaft in Israel , „ETFRI“ einbringen. Deren Homepage: https://www.etrfi.org/368ber-uns.html Das nächste Webinar (engl.) von ihnen mit Aaron Lipkin findet z. B. am 27. März statt. Hier ein Interview zu Ihrem Engagement gegen Antisemitismus:

Wir sind – wie auf unseren vorherigen Reisen – zu einem umfangreichen Essen mit guter Gemeinschaft eingeladen und es gibt viel zu erzählen. Immer wieder erinnern wir uns gerne an unsere vielen Besuche bei ihnen zurück, als wir mit unserem Wohnmobil öfters in ihrer Straße parkten.

Zum Essen bei zwei freundlichen Jerusalemer Gelehrten

Samstag, 22.3. Schabbat

Heute gehts nach Jerusalem. Der Morgen beginnt mit einem Gottesdienst der Beth-El Gemeinsschaft in Binyamina. Wir haben es praktisch, denn der Saal ist im Nebenhaus unserer Ferienwohnung, in Nachbarschaft der Molkerei des Kibbuz, also ein kleiner Weg für uns. Der Saal fasst ca. 200 Personen und wird proppe voll. Wir setzen uns in die letzten Reihen, bis Abi uns aufmerksam macht, dass da der „Jugendchor“ gleich sitzt. Grund, umzuziehen. Diesem Chor, besser, dem Kreis der Jungerwachsenen bis zur Ehe, wird hier besonderes Augenmerk geschenkt, da deutlich wurde, wie wichtig es (für alle), aber gerade für junge Menschen in dieser Zeit ist, Gemeinschaft zu erleben und zu pflegen. Ist auch die Gruppe, wo die jungen Männer in der israelischen Armee dienen. Hier hat das Kibbuz eine besondere Vereinbarung mit der Regierung, da keine Pflicht des militärischen, bzw. sozialen Staatsdienstes für christliche Mitglieder des Kibbuz besteht. Sie dienen in einer Einheit des militärischen Geheimdienstes, in welcher gerade ihr technisches Wissen als Teil des üblichen eigenen Kibbuz- Schulunterichts besonders wertgeschätzt wird. Dies bedeutet auch, dass dieser Dienst der Geheimhaltung unterliegt und sie darüber nicht, auch nicht mit ihrer Familie sprechen dürfen, ja zuvor sich jeder dazu vertraglich verpflichtet. Ein junger Mann berichtete uns sogar von einem umfassenden Lügendedektortest über mehrere Stunden, den er nach 2 Jahren Dienst absolvieren musste.

Die Predigt hielt ein Ältester, Arnold Kurucz, – er leitet die Fabrikation in Magen Shaul, bei Afula und in Sapir, in Nähe von Eilat, ganz im Süden – die zentrale Ausrichtung seiner Ausführungen, biblisch durch viele gelesene Textstellen gegründet, ist Bedeutung, für uns Christen, Israel zu dienen. Aufruf ein Teil der Schutzmauer (in Gebet und Tat) für Israel zu sein, für Israel in den Riss zu treten, u.a. Hesekiel 22,30; Auszüge aus Jesaja 52, 61 u. 62 und weitere. Es sprach uns sehr an.

Im Mehrfamilienhaus, Sitz der Ferienwohnung, wohnt auch ein aus Ungarn stammendes, älteres Kibbuzmitglied, der den Garten vor dem Haus pflegt. Stolz zeigt er uns seinen Pomelobaum, der Blüte und Früchte gleichzeitig trägt.

Nach dem Packen gibt es bei Abi ein Festagsessen. Rouladen aus eigener Rinderzucht…, eben Schabbat!

Familie Fuchs

Zum Abschluss „bedienen“ wir uns am Obst des Kibbuz und Daniel stellt uns den Monitor für die Handy -Navi- Nutzung ein. Es ist schon hilfreich mit ihm einen hebräischkundigen Digitalspezialisten zur Seite zu haben. Was für ein Komfort, zum ersten Mal so das Handy-Navi nutzen zu können.

Im Kibbuz-Kuschelzoo gibt es schwarz und weiß vereint

Auf dem Weg nach Jerusalem fahren wir beinahe an Rechovot vorbei. David, unser Ältester, lebt dort. Grund für einen Anruf. Er ist gestern Abend von einer Konferenz aus Italien zurückgekehrt, wo er einen Vortrag über seine Forschungsarbeit in der Krebsforschung im Weizmann Institut gab. Da er am nächsten Tag schon weiter nach Eilat fährt, verabreden wir uns für die letzten 3 Tage unseres Israelaufenthaltes. Für uns ist es auch sicherer, vor Schabbatende in Jerusalem anzukommen, denn es werden Großdemonstrationen erwartet, die dann oftmals ganze Stadteinfahrten besetzen.

Wir kommen von Samaria, also vom Norden nach Jerusalem rein. Die Schnellstraße ist gegen Terrorattentate durch Mauern, entlang der Straße von beiden Seiten gesichert.

In Israel läuft, trotz Krieg, die inszenierte politische Kampagne von links gegen Bibi Netanjahu, als Versuch, der Regierung zu schaden. Erst recht, da aktuell dem jetzigen Direktor des Schaback (Inlandgeheimdienst) gekündigt wurde. Einer derjenigen sogenannten als „Conceptia“ in Israel betitelten alten Garde, die durch ihre Politik wesentlich dazu beigetragen hat, dass das Massaker vom 7. Oktoberer möglich wurde. Er hat mit entschieden, damals Netanjahu nicht rechtzeitig zu informieren, da leitende Militärs die drohende umfassende Gefahr falsch eingeschätzt haben. Für dieses Versagen haben sie später Netanjahu verantwortlich gemacht, also zum eigenen Schutz ihn bewusst diffamiert. Für Interessierte, die Hintergrundinfos dazu wünschen, füge ich hier einen aktuellen Artikel des Chefredakteurs von JNS, einer konservativen, jüdischen Internet Zeitung, an.

Rauf nach Jerusalem zu fahren, ist immer wieder was Besonderes. Aktuell hat es ich bewölkt und abgekühlt.

Einfahrt vom Süden kommend, nach Jerusalem, mit d. Brücke, die „Harfe“

Wir kommen gut bei unserem Übernachtungsquartier, der Klosteranlage „Ratisbonne“ an. Am Tor telefonieren wir mit Father Elio und er öffnet uns elekrisch das Tor, um Einfahren zu können.

Kloster Ratisbonne

Dazu schreibt Wikipedia: Das Kloster Ratisbonne ( arabisch دير راتسبون , hebräisch : מנזר רטיסבון ) ist ein Kloster im Rehavia Stadtteil in Jerusalem , das von Marie-Alphonse Ratisbonne , einer französischen Konvertitin aus dem Judentum , gegründet wurde. Die Arbeiten an dem Gebäude, das von dem französischen Architekten M. Daumat entworfen wurde, begannen 1874 auf einem kahlen Hügel, der heute im Zentrum von Westjerusalem liegt. Und weiter: https://en.wikipedia.org/wiki/Ratisbonne_Monastery

Father Elio begrüßt uns herzlich und zeigt uns das Zimmer 9, das Gleiche wie letztes Jahr, uns schon vertraut. Auf dem Kloster- Innenhof findet mit vielen Kindern, lautstark zur Zeit ein Gemeindefest der äthiopischen Gemeinde statt.

Nach einer Pause und dem ersten Einräumen, entschließen wir uns noch zu einem Gang in die Altstadt. Es ist immer wieder wundersam, auf den Straßen Jerusalems zu gehen.

Die Klosteranlage, als wir uns auf den Weg machen

Arabischer, historischer Mamila Friedhof

Dieser Friedhof ist auch ein prägnantes Zeichen und eine „archäologische Fundgrube“ für die ganz besondere jahrtausendlange Geschichte mit der intensiven Begegnung der Weltreligion und der gegenseitigen Akzeptanz, bzw. dem Kampf um die jeweilige Vorherrschaft und Deutungshoheit im Land. So war dieser Friedhof real mal ein großer christlicher Friedhof, bis er mit der islamischen Besatzung Jerusalems im 7. Jhd. „übernommen“ wurde denn christliche Schriften, die Mamilla erwähnen, konzentrieren sich oft auf die persische Eroberung Jerusalems im Jahr 614 n. Chr., nicht auf die muslimische im Jahr 638. Dazu weiteres: Sophronius berichtet in seiner Weihnachtspredigt von 638/39 zwar nicht von der Zerstörung Jerusalems, aber von den Taten der „mörderischen, barbarischen Saracenen.“  Antiochus Strategius, ein Mönch aus dem Kloster Mar Saba, liefert einen detaillierten Bericht über die persische Eroberung Jerusalems. Er beschreibt das Massaker an Christen und erwähnt Grabstätten, darunter Mamilla, wo viele der Opfer begraben wurden. Archäologische Funde im Gebiet von Mamilla haben Massengräber freigelegt, die vermutlich mit dem Massaker an Christen während der persischen  Eroberung in Verbindung stehen. Die Datierung der Funde erfolgt mit Hilfe der historischen Berichte über das Ereignis. Ein archäologischer Bericht der Funde von Mamilla von Gideon Avni, “The Persian Conquest of Jerusalem (614 c.e.)—An Archaeological Assessment,” Bulletin of the American Schools of Oriental Research, No 357 (2010), pp. 35-48; The University of Chicago Press.

Warm eingepackt, kommen wir, gefühlt beinahe bei norddeutschem Wetter, am Jaffa Tor der Altstadt an.

Freitag, 21.3.25

Ein „Familienausflug“ der besonderen Art Um 4.45 Uhr machen wir uns mit der gesamten Familie Fuchs, Eltern und 5 Kinder auf den Weg.. Eliaz, der Jüngste, ist in der 1. Klasse. Aus dem Kibbuz Beth El werden frisch gepresster Orangensaft mitgenommen, sowie mehrere Kartons mit Laugenstangen. Daniel fährt einen Kleinbus, um alles transportieren zu können. Bin schon früher wach, immer in der Anspannung wir könnten verschlafen. Heute gehts zum Kibbuz Nir Galim, südlich Tel Aviv. über 4000 Schabbat Sandwiches für die Soldaten in Gaza, Samaria und die syrische. sowie libanesischen Grenze. Wir gehören gegen 6 Uhr zu den ersten und fangen an mit, dem Aufbau der Tische, etc. für die Zubereitung der Sandwiches. Zu fünft schneiden wir 4200 Schabbatbrote auf.

Seit 1,5 Jahren, werden jeden Freitag zum Schabbat für Soldaten zwischen 3-4 Tsd. Sandwiches von vielen Freiwilligen zubereitet. Dafür bedarf es Spenden von 6500,- Euro für die Zutaten pro Woche, auch unser Verein beteiligt sich. Und jede Woche wird dabei mit einem Aufkleber eines Gefallenen gedacht.. An der Wand einige der gefallenen Soldaten. Heute wird Generalmajor Saadia Yaakov Deri, (s. Bild Mitte) gedacht. Und seine Familie ist gekommen, um sich bei allen Helfern zu bedanken.

Eltern Deri und Bruder

Gegen 11 Uhr sind 4200 Sandwiches fertig. Die Auslieferung an die Bases ist organisiert. Wir fahren zwei Stützpunktean der Gazagrenze an.

Die erste Anlieferung geschieht in „Sde Teiman“, einem Stützpunkt in der Nähe Beer Shevas. Die Soldaten, freuen sich, dass aus Deutschland/Hamburg Menschen kommen, um sie zu unterstützen, Eine Sunde später werden die Sandwiches in den Gazasgteifen zu den Kampfeinheiten gebracht.

Weiter geht es zum Grenzübergang „Kerem Shalom“. Es ist eine Panzereinheit, beinahe auf Höhe von Rafiah. Dies wird in unseren Medien „Raffah“ genannt. Über Kerem Shalom ist ein Großteil der humanitären Güter nach Gaza eingeführt worden. Dies geschah auf besonderen Druck des Westen, insbesondere des amerikanischen Ex- Präsidenten Biden, der daran die Unterstützung Israels koppelte. Heute weiß man nachweislich, dass das was Israel immer beteuerte zutrifft. Die UNWRA als Vermittler vor Ort war Partner der Hamas Terrororganisation und die Waren nutzte diese als Unterstützung ihres Vernichtungswirkens Israel und hat somit das Leid der Geiseln sogar noch verlängert. Zu UNWRA, die immer noch mit unvorstellbaren Millionenbeträgen vom deutschen Außenministerium gesponsert wird, hier eine Erklärung des FDP Politikers bei Markus Lanz

Auf dem Rückweg fahren wir noch am Gedenkort „Wand der brennenden Autos“ vorbei. Hier lagern 1560 Fahrzeuge. Da in vielen Menschen bei lebendigen Leib verbrannten – die Terroristen steckten mit Flammenwerfern die Autos an – ist für viele Familien und Freunde der Betroffenden dieser Ort besonders wichtig.

Abschließend ein interessantes Interview mit dem Major der Fallschirmspringer Yair Jablinowitz der IDF, der als Reservist in Gaza kämpft und gibt einen umfassenden Einblick mit seiner differenzierten Beurteilung dessen, was hier in Israel geschehen ist und gerade noch geschieht.