Pfingstmontag

Morgens um 6 ist die Welt noch „in Ordnung“ In Anlehnung und leichter Abwandlung eines Filmtitels aus unserer Kindheit. Der morgendliche Blick aus dem Bett unseres Ferienappartments „Tiberias“.

Großartiger Blick auf die Golanhöhen und den See Genezareth

Den Vormittag nutzen wir, um im Blog unser umfangreiches Freitagsrogramm festzuhalten und weitere Tage abzuschließen. Manchmal spinnt das Internet, manchmal das Programm und Teile sind verschwunden oder geraten durcheinander.

Aufgang zum Ferienappartement

Am frühen Nachmittag fahren wir dann nach Susita an den Strand. Er liegt unterhalb des Golans, beinahe mittig im Osten des Sees. Auf dem Weg fotografiert Ulrike beim Überqueren des Jordans.

Hier fließt der Jordan schon wieder sehr beschaulich
Eine der vielen Bananenplantagen am See

Schon beim Passieren der Schranke zum Strand springt die „pango-app“ zum ersten Mal gleich an. Eine israelische Parkapp, die sofort erkennt, wo wir uns befinden. Hier ist der „Strand“ (Kieselsteine) sogar mit Badeaufsicht .Eine Wohltat in diesem Wasser bei ca. 40° Lufttemperatur.

Vor unserer Verabredung dann am späteren Nachmittag mit Yehudah und Hannah, halten wir noch eine kleine Pause und trinken Tee. Gemeinsam fahren wir dann gute 40 Km zum Kibbuz Lavie, in Nähe Tiberias um Meira und Ariel Romen zu besuchen.

Hier in der Nachbarschaft war gerade ein besonderer Angriff aus dem Libanon. Die Terrororganisation Hisbollah veröffentlichte ein Video des IDF-Überwachungsballons Sky Dew, der letzte Woche bei einem Angriff der Organisation in der Nähe der Golani-Kreuzung im Norden Israels getroffen wurde. Ein Schlag für Israels Sicherheit im Norden. Der „Zeppelin“ war mit hochauflösenden Kameras ausgestattet, um weit in den Libanon schauen zu können und somit den drohenden Raketenabschüssen rechtzeitig zu begegnen.

Ariel, arbeitet als Kinderarzt in einer Klinik in Tiberias und seine Frau ist als Lehrerin in der Kibbuz eigenen Schule tätig und war lange Jahre Hannahs Kollegin, vor deren Pensionierung. Ariel ist der Enkel des letzten Rabbiners Lübeck, der rechtzeitig im letzten Moment noch aus Nazi Deutschland mit der Tora Rolle flüchten konnte und sich dann hier in Israel niederließ. Und wie das Leben spielt, wurden dann von hiesigen Kibbuz Tischlerei, die sich auf Herstellung jüdischer sakraler Einrichtung spezialisiert hat, die Synagogenmöbel bei der Restaurierung der Lübecker Synagogen vor einigen Jahren bezogen, ohne dass der Architekt vom Hintergrund der Geschichte wusste. Wir sind in unserem Reiseblog ’22 umfassend darauf eingegangen, da wir da auch eine Werkstatt Führung erhielten. Jetzt berichten beide von ihrem Deutschlandbesuch in Fulda. Seine Großmutter war dort geboren und sie waren mit Ofras Familie von der Stadt Fulda offiziell eingeladen. Begeistert zeigt er uns die Bilder und berichtet von der Woche. Auch nach Hamburg und Lübeck wollen sie kommen, wenn der Krieg vorbei ist. „Jetzt kämpfen unsere Kinder, da können wir nicht das Land verlassen.“

Von links: Yehudah, Hannah, Maira, Ariel, Ulrike

Pfingstsonntag am Kinneret

Die erste Nacht in Karkom im Haus von Yehuda und Hannah Lavie. Hier ein Blick von unserem Balkon:

https://youtube.com/shorts/FS8Nk7_GMiM?si=kYTc8tI67t5zS-fV

Es ist paradiesisch, Vogelgezwitscher, Tauben in hebräischem Gurren (total anders als unseren), das Rauschen des Jordans unterhalb des Hauses…… aber das permanente Fliegen der Kampfjets in großer Höhe zu Einsätzen in den Libanon und Syren erinnert an die aktuelle Situation. Schlafen?……Oropax ist hilfreich.

Blick mit Tiberias im Hintergrund
„Belohnung“ nach einer Wanderung (ca. 4 km) abwärts zum Jordan, bevor er nördlich in den Kinneret fließt. Na klar, fast um die Mittagszeit bei 35°. Auf dem Weg:

….und dann zurück….bergauf….

Ortskarte von Karkom mit unserem Domizil.

Nachmittags besuchen wir Christa Behr in ihrem Haus in Migdal. Auch hier gibt es für sie einige Aufgaben und trotz ständigen Pendelns zwischen ihrem Haus in Jerusalem und Migdal, tut ihr der Aufenthalt hier im ländlichen Raum Galiläas sehr gut. Dazu trägt sicher auch die Gartenarbeit bei. Rund um ihr kleines Häuschen sind Anpflanzungen, die erstmal gegossen werden müssen.

Zum Teetrinken gehen wir ins Haus. Ihr Volontär Maxim, Flüchtling von der russischen Insel Sachalin, hat gerade ihr kleines, „privates“ Zimmer neu gestrichen, Wände geweißt und die Möbel blau. Sehr gemütlich. Zum Tee gibt es Torte vom Konditor Wilfried Schroth i. R. einem deutschen Nachbarn aus Migdal.

Über Christas Arbeit: https://christabehr-jerusalem.de/

Am späteren Nachmittag kommen aktuell mit ihr lebende weitere Volontärinnen (Neuseeland u. Deutschland) und Freunde, die sich hier sonntags bei ihr treffen, zur Gemeinschaftspflege und Gebet mit Lobpreis. Ab Juni benötigt Christa wieder neu Volontäre. Die u.a. auch hier in Migdal im Altersheim, Holocaustüberlende betreuen.

Zur Sicherheit in aktuell besonders gefährdeter Lage hat Christa seit kurzem einen kleinen Bunker auf ihrem Gelände. Alle möglichen Räumlichkeiten, Zelte etc. werden auch als Schlafräume benötigt.

Der eigene Bunker
Blick aus Christas Garten

und eine Bananenstaude hinter ihrem Häuschen

Heute, am Schabbat-Nachmittag geht es in den Norden

Die ersten Bilder sind vom Zwischenstopp zum Tee im „Sabra Haus“, Afula aus dem Garten. Kaktus mit den Früchten, genannt Sabra. Symbol für die im Land Geborenen, aussen stachelig, innen süß. 2. Baum der Limmette.

Das Symbol für das Haus, Sabras Früchte und Blüten
Mit Ruth, aktuelle Leitungsvertretung des Sabra Hauses, da Moti Ben Yaakov (Mordechai Klimer) und Hannah an einer Israelkonferenz in den Niederlanden teilnehmen.
…und Martha, Schabbat Besuch aus Mecklenburg-Vorpommern. Sie hat bei Uwe Seppmann Ivrit (Hebräisch) gelernt und arbeitet im Nachbarort als Volontärin in einem Dorf, 9 Häuser mit Familiengruppen (Gruppenstärke 10-16) von zu betreuenden mit schweren Beeinträchtigungen. Sie möchte ab Herbst Heilpädagogik studieren.
Reichspogromnacht (Bild im Haus)
Am Israel chai! – Das Volk Israel lebt!
Blick aus dem Garten auf die Jesreelebene
Der Davids Stern zeigt die ungefähre Lage des Sabra Hauses. Oben die Verkündigungs -Basilika, Nazareth.

Aufnahmen von der Fahrt zu unserem nächsten Ziel

Gerade angekommen in Karkom

Blick auf die Golanhöhen
See Genezareth/Kinneret, Fotos vom Balkon aufgenommen

Die Temperatur hat auf der Fahrt zugenommen. Hier am See sind es um die 35 Grad.

Und hier schließt sich auch ein Kreis: Elah, Tochter von Yehuda und Hannah, ist Reserveoffizierin in einer Brigade. (4 Batallione, je 400 Soldaten). Ihre Aufgabe ist es, die Soldaten, die im Gaza kämpfen, mental und emotional zu begleiten, unterstützen. Ein befreundeter Soldat erzählte ihr, dass Hamburger mit da waren und Sandwiches für die Schabbatfeier vorbeigebracht hätten. Anhand unseres Bildes erkannte sie den Soldaten. Sie und wir sind sehr bewegt, wie sehr die Soldaten Unterstützung brauchen.

Schabbatfeier mit „unseren“ Sandwiches

Elah macht sich viele Gedanken, wie sie die Solaten unterstützen kann. Und so bekommt jeder Soldat, der in Gaza einmaschiert einen ermutigenden Brief, den ihr 99jähriger Großvater (Yehudas Vater) aktuell geschrieben hat.

Abends sitzen wir bei Yehuda mit einem anderen Gastehepaar, das am nächsten Tag nach Jerusalem weiterreist, zusammen. Mit einem Austausch von Reiseeindrücken lassen wir den Tag ausklingen. Yehudah fährt morgen um 6.30 auf den Golan, um auf einem landwirtschaftlichen Hof als Techniker die dortige Klimaanlage zu reparieren.

Heute geht’s Richtung Gaza

Es ist 5.30 Uhr und wir treffen uns mit der Helfergruppe (gemeinsam sind wir 5 Erwachsene + 3 Jugendliche) aus dem Kibbuz Beth El. Gleich geht’s los. Die Sandwiches werden gemeinsam mit um die 50 freiwilligen Helfern aus dem ganzen Land zusammen zubereitet im Kibbuz Nir Galim, nahe Ashkalon. Im Kibbuz eine Holocaustgedenkstätte.

Der Originalwaggon wurde Ihnen aus Deutschland (Hannover) zur Verfügung gestellt.

Für diesen Schabbat gaben 3500 Soldaten aus dem Kampfgebiet um Gaza Bestellungen auf.

Schnitzelzubereitung

Eine Kindergruppe übergibt bemalte Tüten für die Sandwichverpackung
Die Initiatorin der „Soldaten Schabbat Aktion“

Die Verantwortlichen, die hier seit 7 Monaten freiwillig einen hohen Einsatz zeigen und gar nicht wissen, wie sie dies aufrecht halten können, waren schon gerührt, dass Christen aus Deutschland zur  praktischen Unterstützung  kamen.

Diesen wichtigen Dienst der Ermutigung haben wir finanziell mit einer uns anvertrauten Privatspende unterstützt.
Am späteren Vormittag geht dann die Auslieferung los an die vielen Militärbasen im Süden.

Übergabe Kfar Aza

Wir fahren durch das Kibbuz, das am 7. Okt. schwer überfallen wurde.

Durch dieses Tor drangen die Terroristen ein und verschleppten die Geiseln

Das Tor ist mittlerweile erneuert worden. Diese Häuser sind noch schwer beschädigt. Viele Bewohner sind weiterhin evakuiert und möchten noch nicht wieder zurück.
Übergabe der Sandwiches, hier kamen noch Marzipanherzen dazu.

Letzte Auslieferung für uns war in der Nähe Bershevas. Der Soldat hatte kurz frei und musste abends wieder nach Gaza zurück. Seine Spezialeinheit ist u.a. für die Sprengung der Tunnel zuständig.

Auf dem Rückweg halten wir im Kibbuz „Talmei Yosef“,  das auf der Höhe Rafahs liegt und besuchen Julia,  die in einer sozialen Organisation arbeitet, die in der Region Eshkol tätig ist für Menschen mit Handicaps,  insbesondere Senioren und auf Spenden angewiesen ist. Ihre Dienststelle, Leitung eines Tageszentrums für Bewohner des Bezirks, befindet sich in Eshkol. Und diese Arbeit wird von Beth El schon seit einiger Zeit unterstützt. Sie berichtet uns mit Ihrem Mann, wie beide das Massaker vom 7. Okt. erlebt haben, Dramen die die ganze Region traumatisiert hat. Mitarbeiter wurden ermordet. Sie versuchen, wieder „Normaliät“ zu leben. So besuchen sie „ihre“ Leute an den Orten, wohin sie evakuiert wurden, um die Beziehungen aufrecht zu halten. Haben auch alle, die verstreut im Land leben schon einmal zu einem Treffen in eine große Kulturhalle in Tel Aviv eingeladen, um sich überhaupt zu sehen und gegenseitig zu trösten.

https://www.neveshkol.org.il/objDoc.asp?PID=1011206&OID=1095970

Unter obigem Link findet Ihr die Einrichtung.

Wir unterstützen die Arbeit

Zum ganz Besonderen der Erfahrungen und Begegnungen dieses Tages gehört auch diese Begebenheit, die als Wunder bezeichnet werden kann. Am Morgen fiel im Moshav, „Yated“ eine Bombe „zu früh“, die also vor Gaza abgeworfen worden war und landete dort, ohne zu explodieren.

Nun, schon auf dem Heimweg machen wir bei der Vorbeifahrt noch einen Stop am Nova Festival Gelände. Hier wurden am 7. Oktober weit über 300 junge Menschen ermordet. Und ist jetzt ein Ort des Trauerns und des Gedenkens. Es liegt in einem Wäldchen, Nahe der Grenze zu Gaza.

Viele Besucher sind an diesem Ort. Vielleicht Familienangehörige und Freunde. Wieviel Blut wurde hier vergossen? Auch eine Gruppe jüdischer Frauen mit Musikinstrumenten sitzen am Rand und singen Glaubenslieder.

Auf der Weiterfahrt halten wir noch für einen Geburtstagsbesuch in Sderot. Ulrike und Aby steigen dort erstmal bei dem älteren Ehepaar aus und wir anderen erkunden die Stadt, die auch schwer vom Massaker betroffen war.

Vor Jahren haben wir Sderot mit einer Reisegruppe besucht und dabei auch die Sammlung von Raketenschrott besichtigt, von Raketen, die auf die Stadt abgeschossen worden waren. Jetzt stehen wir auf einem leeren Platz. Die völlig zerstörte Polizeistation wurde abgerissen.

Dann fahren wir zum Geburtstagskaffee, singen dem Jubilar, der immer mal Artikel für die Jerusalalem Post schreibt, ein deutsches Geburtstagsständchen. Auch sie beide berichten Ihre Erlebnisse vom Ihrem Erleben des 7. Oktobers. Eine bewaffnete Gruppe Terroristen lief vor Ihrem Haus vorbei. David, der Jubilar blieb danach in Sderot, weil er körperlich eingeschränkt ist. Seine Frau Chavah musste erstmal für einige Zeit das Land verlassen, um sich zu beruhigen. 60 % der Einwohner Sderots leben aktuell wieder in der Stadt.

Tief berührt von den vielen Eindrücken und Begegnungen des Tages geht’s zurück. Im Bulli auf der Rückfahrt wird einiges davon besprochen. Dabei lerne ich auch unseren guten „Chauffeur“ Ariel, der von einem seiner 6 Kinder auf dieser Tour begleitet wird, etwas besser kennen.

Zum Schluss dieses Einsatzes und unserer dortigen Besuche und Begegnungen mit Menschen, die vom Massaker traumatisiert sind, möchte ich an dieser Stelle Hintergrundinformationen zur Hamas und der Gaza Zivil-Gesellschaft geben. Denn wir leben in einer völlig anderen Kultur und unsere Lebens-erfahrungen sind nicht einfach auf das dortige Leben passend zu übertragen, Hinzu kommt, dass unsere übliche Medienberichterstattung m. E. nicht hilfreich ist, um das Geschehen dort auch nur annähernd „zu verstehen“. Einigen ist evtl. Mosab Hassan Yousef bekannt, der vor Jahren das Buch „Sohn der Hamas“ schrieb und auch die DVD über sein Leben, „Der grüne Prinz“ ist sehr zu empfehlen. Von ihm gibt es hochinteressante Stellungnahmen zum aktuellen Geschehen mit Bewertungen dieses Insiders auf Youtube. Hier möchte ich jetzt aber auf Dor Shachar aufmerksam machen. Er kam als Aiman Abu Suboh in Gaza zur Welt und entschied sich mit 12 Jahren aus Gaza zu fliehen. Ist mittlerweile konvertiert zum Judentum und lebt in Israel. Hier ein Artikel, bzw. ein Youtube Video zu seiner Geschichte: https://cindev.de/wp-content/uploads/2024/06/Ich-wurde-zum-fanatischen-Antisemitismus-erzogen-Dor-Shachar.pdf

Die Wahrheit über die Hamas (engl. Untertitel)

Abends zurück in Binyamina werden wir schon erwartet, 13 Std. waren wir unterwegs. Ein festlich gedeckter Tisch, unter einer mit Wein überdeckten Pergola, und vielen schon im eigenen Holzofen gebackenen Pizzen erwarten uns. Was für eine Gastfreundschaft! Aber dieser Empfang nach dieser Tour tut gut.

Schöne Tischgemeinschaft im Kibbuz nach langer Fahrt

Unser 1. Tag im Land

Morgens, auf dem Weg zu Abi und Daniel -nicht weit von unserem Domizil – komme ich an der ersten Bourgonvillia ohne Foto nicht vorbei.

Wunderbares Frühstück auf dem Balkon mit selbst gebackenem Brot, -hergestellten Apfelsaft, Käse, Butter, Marmelade, etc. Abi hat dies alles auf dem Hof in Kanada von ihrem Vater gelernt, der organischen Anbau in Holland studiert hatte. Sie berichten von ihrer praktischen Unterstützung Israels nach dem Massaker. Morgen wollen sie uns mitnehmen an die Grenze Gazas, wo sie eine Gruppe unterstützen, die Sandwiches für die Soldaten zubereiten. Für den morgigen Tag haben sich schon über 2000 Soldaten, die in Gaza kämpfen, angemeldet. Die Kibbuz -Gemeinschaft Beth El sieht es als ihren Auftrag, auch finanziell diesen 1x in der Woche stattfindenden Dienst zu unterstützen.

Gegen 11 Uhr treffen wir uns mit der Leitung von Beth El Industries, Stefan Link.

Einige der zur Unternehmensgruppe Firmen haben in Zichron Yaakov ihren Sitz. Er ist sehr gefragt, nimmt sich aber freundlicherweise Zeit für die Begegnung. Ein schönes Wiedersehen. Wir sprechen über die aktuelle Situation im Land. Auch in der Produktion sind sie sehr gefragt, immer wieder Neues zu entwickeln und herzustellen. Auch auf die Kibbuzgemeinschaft hat das Massaker und der Krieg Auswirkungen. Kümmern und Aufnahme von Evakuierten von der Grenze zu Gaza, bzw. von der libanesischen Grenze, ist ein Beispiel. Gespräche mit Trauernden, etc., wie, dass junge Familienväter im Kibbuz sich Gedanken machen – je nachdem wo sie wohnen – wie sie die Sicherheit ihrer Lieben gewährleisten können. Einige lassen sich schulen im Gebrauch der Waffe. Für Beth El eine ganz neue Entwicklung. Ständig bleibt für ihn in der Leitung die Herausforderung, wie können sie sich in ihrer Berufung als Christen an der Seite Israels weiter entwickeln und lebendig bleiben, gerade in der aktuellen angespannten Lage im Krieg. So beteiligen sie sich mit regelmäßigen Schichten im zivilen Ambulanzdienst, bei Feuerwehr und Wachmannschaften der Kommune. Innerhalb der Gemeinschaft und Firmen werden Schränke mit Sicherheitskits erstellt, bzw. gerade 3 Anhänger mit Notausrüstung bei Beschuss von Gebäuden konstruiert.

Mittagessen in der großen Kibbuzkantine und danach zum Tee/Kaffee im schönen Laden. Reich beschenkt gehen wir auseinander.

Als nächste Station nehmen wir uns den Besuch des Alija – Museums vor. Vom BethEl-Haus, laufen wir durch ein Wäldchen mit Jakarandabäümen (Palisanderholzbäume) hin. Die freundliche Museumsleitung gibt uns eine Einführung.

Ende des 19.Jahrhunderts fand in den 80 iger Jahren die erste Alija-Welle statt, also jüdische Pioniere aus Osteuropa – ausgelöst durch die russischen Pogrome – machten sich auf die Reise nach Israel. In Zichron kamen dabei 60 Familien aus Rumänien an. Einige Nachfahren leben immer noch hier.

Karte der 1. Alija – Welle, 1882 mit neuen hebräischen Orten an biblisch historischen Stätten.

Karte der 2. Welle, 1892

Im Museum sind didaktisch hilfreich kurze Videos anzuschauen, möglich mit deutschen Untertiteln, die anhand einer Familie die Probleme des entbehrungsreichen Anfangs der Pioniere einfühlsam schildern.

Angekommen

Wir holen am Flughafen Ben Gurion, nach gutem Flug – hier im Anflug

und Ankunft 16 Uhr (Israelzeit, eine Stunde weiter)

Auf dem Flughafen überall die Poster der Geiseln

unseren Mietwagen (Opel Corsa) ab und fahren mit viel Rush Hour- Stau, gerade in Tel Aviv,

Es wird nach oben gebaut – Tel Aviv

auf dem Weg, Erinnerung an die Geiseln auf dem Einkaufszentrum

nach Binyamina. Ein wohltuendes Abendessen mit ganzer Familie Fuchs (2 +5 – Beth- El Kibbuz Gemeinschaft) auf dem Balkon belebt uns wieder. Unser Auto steht gegenüber des Eselgeheges, wo wir vor 2 Jahren mit unserem Wohnmobil standen und gute Erinnerungen kommen. Jetzt sind wir hier in einer schönen Ferienwohnung.

Während der Zugfahrt

Die Zeit nutzen für Recherche, während das Handy im Zug geladen wird. Ein kleiner Rückblick in die Geschichte zum Werden Israels verdeutlicht die arabische Strategie.

Im Jahr 1922 gaben die Briten über drei Viertel des als jüdisches Heimatland reservierten Landes an Araber ab. Der weitaus größere Teil des Landes ging an die Araber.

Jordanien ist die ursprüngliche Zwei-Staaten-Lösung. Tatsächlich war Jordanien für jüdische Siedlungen gesperrt. Die Briten taten alles, um die Araber zu besänftigen.

Auch heute noch sind die Araber unzufrieden. Sie wollen weiterhin alles, obwohl sie große Teile des Landes besetzen, das den Juden vorbehalten war. Die „palästinensische“ Identität wurde als Mittel zum Zweck geboren.

Zum Flughafen BER

Lea und Peppa begleiten uns frühmorgens zum Bahnhof. Mit dem Regio, an Sanssouci vorbei, gehts durch Brandenburg.

auf dem Weg nach Potsdam

Unser Freund Amit schickt uns ein aktuelles Bild aus seinem Dienst.

Sind gut vormittags aus Hamburg losgekommen. Nachdem Haus und Garten versorgt waren. Auf der Autobahn hören wir irritierende Autogeräusche, die zunehmen. Nach Anruf in unserer Werkstatt entschließen wir uns auf Höhe Trittau, umzukehren. Bringen den Wagen in die Werkstatt und machen uns erneut jetzt mit dem Wohnmobil auf den Weg. 2 1/4 Std. hat es benötigt und einige Nerven. Wie beruhigend, dass auf der Autobahn nicht erneut merkwürdige Geräusche auftreten. Auf der Tour hören wir ein Interview mit Benjamin Berger zum Einstimmen auf unser Reiseziel: „Was sagt Gott zur aktuellen Situation in Israel?“

Mit unserer Tochter, Schwiegersohn und Peppa, ihrem Hund unternehmen wir am frühen, sommerlichen Abend in Potsdam einen schönen Spaziergang.