Auf Jerusalems Straßen

„Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse; die Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis; die Bitteres zu Süßem machen und Süßes zu Bitterem!“
Jesaja 5,20

Hätte es den Internationalen Strafgerichtshof schon während des Zweiten Weltkriegs gegeben, hätte er dieselben Haftbefehle gegen Hitler, Churchill und Roosevelt erlassen, weil alle drei Zivilisten bombardiert haben. Der Internationale Gerichtshof hätte den Alliierten befohlen, den Angriff auf Berlin einzustellen, weil es keine Möglichkeit gab, die Sicherheit deutscher Zivilisten zu garantieren. Die Medien, die Wissenschaft und Hollywood hätten sich auf die Verfehlungen der USA und Großbritanniens konzentriert, denn welchen Sinn hätte es gehabt, mit Hitler und Stalin zu reden? Das
Völkerrecht ist kein Instrument der Gerechtigkeit mehr. Stattdessen ist es zur letzten Verteidigungslinie des Bösen geworden, um nicht vom Guten vernichtet zu werden. (Uri Kurlianchick über X)

Nachdem wir früh morgens nächste Kontaktklärungen per Handy erledigt haben, machen wir uns auf den Weg zu unserem heutigen Treffen mit Amotz. Wir haben uns für 1 Std. Laufen entschieden, da das unsere Bewegung ist und wir uns somit zur Orientierung Jerusalem besser erschließen. Und wen treffen wir? Helen Müller und Antje Scheffler, die am Marsch der Nationen teilnehmen. Welch eine Begrüßungsfreude.

Treffen auf den Straßen Jerusalems, Helen und im Hintergrund kommt Antje.

Mit dem Handy als Navi kommen wir rechtzeitig zum Treffen und melden uns bei Amotz,

Der Pressedienst Israels – TPSIL

Vor ca. 10 Jahren haben wir Amotz Eyal mit Amit Barak auf der Israelkonferenz in Krelingen kennengelernt, zu der wir sie kurzfristig als Sprecher vermittelt hatten, da sie gerade im deutschsprachigen Raum unterwegs waren. Damals hatte Amotz seine Vision, eine israelische Presseagentur aufzubauen, vorgestellt. Mittlerweile ist dies Realität. Siehe deren Homepage: https://tps.co.il/ . Mit ihren Artikeln, in verschiedenen Medien, erreichten sie über eine Millionen Leser in der letzten Woche.

Wir lernen das Team, Autoren und Fotografen kennen und Shalhevet, seine jüngere Schwester, persönlich kennen, mit der ich schon wegen des Magazins „The Brightest Heroes On The Darkest Day“, für deren Produktion sie zuständig ist, in Kontakt war. Wir würden es gerne für den deutschsprachigen Raum herausgeben. Denn dieses grausige Massaker vom 7. Oktober 23, das Israel mit über 1200 Ermordeten schwer traumatisiert hat und nach fast 8 Monaten immer noch Geiseln in Hamas Folter -Gefangenschaft sind, ist bei den meisten Menschen in Deutschland überhaupt nicht mehr present.

Eindruck zur ersten Magazinausgabe (in engl. Sprache)

Sie stellen ihre aktuelle Arbeit vor und wir besprechen das Vorgehen zum Magazin. Amotz würde gerne in Deutschland Kontakt zu Medien bekommen.

Im Büro des Chefs, von lks. Amotz Eyal, Ulrike, Michael und Shalhevet Eyal

Er selbst war am 7. Okt. als Kommandant mit seiner Einheit als erster in Sderot. Vielleicht hat der David, den wir in Sderot an seinem Geburtstag trafen,(siehe Blogeintrag v. Freitag den 17.5.) wo er uns von seiner gruseligen Terroristen Begegnung an diesem besonderen schwarzen Schabbat berichtete, sogar Amotz vor seiner Tür gesehen, als dieser die Terroristen verfolgte.

Nach dem Treffen telefonieren wir mit Hinrich und Elke Kaasmann und machen kurzfristig aus, sie in ihrem Jerusalemer Domizil, im Gästehaus der Christ Church, in der Altstadt Jerusalems zu besuchen. Auf gehts, erneut eine Stunde zu laufen. Wie sind wir dankbar, dass Ulrike wieder gehen kann und diese Wege für sie sogar Training sind.

Eindrücke auf dem Weg.

Straßenmusik auf öffentlichem Klavier, Rathausvorplatz

Im Café des Gästehauses werden wir von Hinrich und Elke Kaasmann herzlich begrüßt, die für Ebenezer Deutschland in Israel unterwegs sind und heute Zeit zum Luftholen haben. Wir haben eine gute Zeit der Begegnung.

Abends machen wir uns mit dem Wagen auf den Weg zu Dr. Petra Heldt und Prof. Malcolm Lowe zum Abendessen. Als wir ankommen, kommt es uns vor, als würden wir, wie selbstverständlich an unsere Besuche vor 2 Jahren anknüpfen, als wir mit Wohnmobil 2 Monate in Israel unterwegs waren und in dieser Zeit öfter sie besuchten. Schön, beide gesund wieder zu sehen, eine freudige Begrüßung! Es gibt viel zu erzählen. Auch sie haben besondere Erinnerungen an den 7. Oktober 23. Sie begleiteten als Reiseleitung eine Johanniter Reisegruppe durchs Land und waren an dem Morgen in Galiläa unterwegs. Als ihnen ihr Busfahrer „Moshe“ – informiert vom Handy – von dem Massaker berichtete, konnte keiner die Tragweite glauben. Die Reisegruppe dann aber erschreckt, sich um kurzfristige Rückflüge bemühte.

Engagierte Gespräche bei gutem Essen

Die aktuelle Lage in Israel und deren theologisch-geistliche, wie auch politische Einschätzungen wurden lebendig, auch kontrovers mit unterschiedlichen Gewichtungen bei Tisch diskutiert. Petra war ganz beeindruckt von dem Magazinexxemplar von Amotz Agentur und will ihn kontaktieren. Beide kennen sich gut und schätzen sich. Interessant ist auch Petras Rückblick auf ihre gemeinsame Lehrzeit (Malcolm und sie) in der damaligen katholischen Universität für jüdisch-christliche Studien, die von den gelehrten Mönchen in Ratisbonne ausging. Unser Aufenthaltsort in Jerusalem. Wo sie lange Jahre in großen Räumen auch ihren Institutssitz hatten. Zu ihrem noch aktiv arbeiteten Institut ist z.B. hier eine Würdigung: https://israelallies.org/dr-petra-heldt

Petra denkt sehnsüchtig zurück an diese besondere Zeit intensiver geistlicher Gemeinschaft mit hoher Gelehrsamkeit. Unter diesem Link: https://www.ratisbonne.org.il/about-us/ ist dazu folgendes vermerkt:

„Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde es zu einem christlichen Zentrum für jüdische Studien unter der Leitung der Brüder von Notre-Dame de Sion, in Zusammenarbeit mit den Schwestern von Notre-Dame de Sion und anderen Lehrern, sowohl jüdischen als auch christlichen. Ziel des Instituts war es, die Empfehlungen der Konzilserklärung Nostra Aetate über die Beziehung zwischen der Kirche und dem jüdischen Volk in die Praxis umzusetzen und dies in einem internationalen und ökumenischen Rahmen zu tun.“