Morgens, auf dem Weg zu Abi und Daniel -nicht weit von unserem Domizil – komme ich an der ersten Bourgonvillia ohne Foto nicht vorbei.
Wunderbares Frühstück auf dem Balkon mit selbst gebackenem Brot, -hergestellten Apfelsaft, Käse, Butter, Marmelade, etc. Abi hat dies alles auf dem Hof in Kanada von ihrem Vater gelernt, der organischen Anbau in Holland studiert hatte. Sie berichten von ihrer praktischen Unterstützung Israels nach dem Massaker. Morgen wollen sie uns mitnehmen an die Grenze Gazas, wo sie eine Gruppe unterstützen, die Sandwiches für die Soldaten zubereiten. Für den morgigen Tag haben sich schon über 2000 Soldaten, die in Gaza kämpfen, angemeldet. Die Kibbuz -Gemeinschaft Beth El sieht es als ihren Auftrag, auch finanziell diesen 1x in der Woche stattfindenden Dienst zu unterstützen.
Gegen 11 Uhr treffen wir uns mit der Leitung von Beth El Industries, Stefan Link.
Einige der zur Unternehmensgruppe Firmen haben in Zichron Yaakov ihren Sitz. Er ist sehr gefragt, nimmt sich aber freundlicherweise Zeit für die Begegnung. Ein schönes Wiedersehen. Wir sprechen über die aktuelle Situation im Land. Auch in der Produktion sind sie sehr gefragt, immer wieder Neues zu entwickeln und herzustellen. Auch auf die Kibbuzgemeinschaft hat das Massaker und der Krieg Auswirkungen. Kümmern und Aufnahme von Evakuierten von der Grenze zu Gaza, bzw. von der libanesischen Grenze, ist ein Beispiel. Gespräche mit Trauernden, etc., wie, dass junge Familienväter im Kibbuz sich Gedanken machen – je nachdem wo sie wohnen – wie sie die Sicherheit ihrer Lieben gewährleisten können. Einige lassen sich schulen im Gebrauch der Waffe. Für Beth El eine ganz neue Entwicklung. Ständig bleibt für ihn in der Leitung die Herausforderung, wie können sie sich in ihrer Berufung als Christen an der Seite Israels weiter entwickeln und lebendig bleiben, gerade in der aktuellen angespannten Lage im Krieg. So beteiligen sie sich mit regelmäßigen Schichten im zivilen Ambulanzdienst, bei Feuerwehr und Wachmannschaften der Kommune. Innerhalb der Gemeinschaft und Firmen werden Schränke mit Sicherheitskits erstellt, bzw. gerade 3 Anhänger mit Notausrüstung bei Beschuss von Gebäuden konstruiert.
Mittagessen in der großen Kibbuzkantine und danach zum Tee/Kaffee im schönen Laden. Reich beschenkt gehen wir auseinander.
Als nächste Station nehmen wir uns den Besuch des Alija – Museums vor. Vom BethEl-Haus, laufen wir durch ein Wäldchen mit Jakarandabäümen (Palisanderholzbäume) hin. Die freundliche Museumsleitung gibt uns eine Einführung.
Ende des 19.Jahrhunderts fand in den 80 iger Jahren die erste Alija-Welle statt, also jüdische Pioniere aus Osteuropa – ausgelöst durch die russischen Pogrome – machten sich auf die Reise nach Israel. In Zichron kamen dabei 60 Familien aus Rumänien an. Einige Nachfahren leben immer noch hier.
Karte der 1. Alija – Welle, 1882 mit neuen hebräischen Orten an biblisch historischen Stätten.
Karte der 2. Welle, 1892
Im Museum sind didaktisch hilfreich kurze Videos anzuschauen, möglich mit deutschen Untertiteln, die anhand einer Familie die Probleme des entbehrungsreichen Anfangs der Pioniere einfühlsam schildern.